CorDon ist ein tiefenannotiertes, digitales und frei zugängliches Corpus (ca. 24.000 Wörter) der in Hexametern verfassten Werke des litauischen Nationaldichters Kristijonas Donelaitis: (a) des vierteiligen poetischen Zyklus Metai („Das Jahr“ samt der 29-zeiligen „Fortsetzung“), (b) eines früheren Teils des Zyklus, Pričkaus pasaka apie lietuvišką svodbą („Fritzens Erzählung von der litauischen Hochzeit“) und (c) der sechs Fabeln (pasakos).
Die Grundlage für das Corpus bilden handschriften- und druckgetreue Textdigitalisierungen. Die Texte wurden lexikalisch und morphosyntaktisch annotiert anhand eines grammatischen Modells für das Altlitauische (CorDon-Tagset), das auf dem SLIEKKAS-Tagset basiert. In SLIEKKAS sind auch umfassende Metadaten sowie textologisch annotierte Fassungen der erhaltenen Manuskripttexte im ELAN-Format zum Download verfügbar.
Die annotierten Texte sind mit dem Faksimile des Autographs (DM PL.WD.F) und mit den Editionen von Ludwig J. Rhesa (DMRh 1818, DPRh 1824), August Schleicher (DMSch 1865) und Georg H. F. Nesselmann (DMN 1869) auf Vers- bzw. auf Wortebene verknüpft.
Die Siglen aller im Corpus enthaltenen Texte sind hier erläutert. Zusätzlich zum annotierten Haupttext kann der Text der ältesten Druckausgaben und mehrerer Übersetzungen parallel angezeigt werden. Eine intuitive Suchmaske ermöglicht komplexe Abfragen.
Wir bedanken uns herzlich beim Institut für Litauische Literatur und Volkskunde in Vilnius für die freundliche Erlaubnis, das Digitalisat des dort aufbewahrten Donelaitis-Manuskripts in diesem Corpus zu verlinken.
Wir danken vielmals Adriano Cerri, der seine italienische Übersetzung der Metai und Fabeln zur Verfügung gestellt hat.
Im Rahmen des Altlitauisch-Kurses des Studienganges Baltische Sprachwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt wurden an einzelnen Textteilen Annotationen vorgenommen, wofür sich das Projekt herzlich bei den Annotator*innen bedanken möchte:Philipp Büch | Aužuols gyrpelnys |
Mortimer Drach | Pasaka apie šūdvabalį |
Dorothea Erdmann | Rudikis jomarkininks |
Sandra Herrmann (Universität Marburg), Florian Sommer (Universität Marburg, Universität Zürich) | Metai |
Mattis Heyne | Šuo didgalvis |
Anita Obenaus | Vilks provininks |