TITUS
Alexanderroman (Wernigeroder Handschrift)
Part No. 12
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Chapter: 15  
Bücifalus


Verse: 347    Der künig von Capadocia
Verse: 348    
Sant dem künig von Kriechen da

Verse: 349    
Ain röß hiez Bücifalus
Verse: 350    
Daz waz geschaffen alsus

Verse: 351    
Als ain öchs gestalt :
Verse: 352    
Hindan, vorn waz ez pald

Verse: 353    
Und zu möl fraysam,
Verse: 354    
Daz ez nymmant torst bestann:

Verse: 355    
Ez törst nymant geczamen,
Verse: 356    
Er wolt sich dann dez lebens schamen.

Verse: 357    
Der künig wart dez roßes frö.
Verse: 358    
Zu seinen maistern sprach er do:

Verse: 359    
'Sagt mir waz daz roß bedeüt,
Verse: 360    
Wann mann spricht ez esz leut

Verse: 361    
Zu seiner rehten speiß.'
Verse: 362    
Die großen maister weiß

Verse: 363    
Sprachen: 'du solt wißen daz:
Verse: 364    
Als daz röß ist und waz

Verse: 365    
Ungeczamt, daz bedeut,
Verse: 366    
Wer ez zamt noch oder heüt,

Verse: 367    
Daz der besiczt dein reych
Verse: 368    
Mit maht gar gewalticleich.

Verse: 369    
Und als wil haben daz röß
Verse: 370    
Menschlich speis zu seinem leben,

Verse: 371    
Süß wirt dein erb nymmer satt,
Verse: 372    
Uncz er kompt an die stat

Verse: 373    
Daz all die werlt im zins wirt:
Verse: 374    
Er stirbt dann wirs dann ain hirt

Verse: 375    
Dar nach in kurczen tagen.'
Verse: 376    
So sagten im die weißagen.

Verse: 377    
An ainem tag daz beschach
Verse: 378    
Daz mann Allexander sach

Verse: 379    
Daz kint, Philippen barn,
Verse: 380    
Im palast mit seinen scharn:

Verse: 381    
Und do er für daz röß gien,
Verse: 382    
Auf die knie ez sich lie

Verse: 383    
Und leckt dem kind die füzze sein:
Verse: 384    
Ez nam ez bey dem hendlein

Verse: 385    
Und zoch daz roß wo ez wolt.
Verse: 386    
Yeder man dez wunder dölt.

Verse: 387    
Dez wart der kunig frö:
Verse: 388    
Zu dem süne sprach er do:

Verse: 389    
'Ich sich daz die götter dir
Verse: 390    
Genedig sind: dar umb sol dir

Verse: 391    
Volgen zepter und krön
Verse: 392    
Nach meinem tod vil schön.'




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