TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 118
Chapter: 140
Darius' Grab
Verse: 16923
Als
ichʒ
von
dem
buoche
habe
,
Verse: 16924
sô
wil
ich
iu
sagen
von
dem
grabe
.
Verse: 16925
ein
tiure
stein
gevieret
Verse: 16926
gar
rîch
und
wol
gezieret
,
Verse: 16927
den
het
ein
meister
ûʒ
genomen
,
Verse: 16928
(mit
grôʒer
kost
was
der
dar
komen)
Verse: 16929
als
eʒ
gebôt
der
milde
.
Verse: 16930
aller
künge
bilde
Verse: 16931
und
fürsten
,
der
er
hêrre
was
,
Verse: 16932
und
ir
lant
man
dâ
las
.
Verse: 16933
von
den
die
fürsten
schône
Verse: 16934
truogen
zepter
unde
krône
Verse: 16935
und
wirdiclîchen
giengen
,
Verse: 16936
als
sies
von
im
enphiengen
.
Verse: 16937
vier
siule
hielten
den
stein
,
Verse: 16938
dar
an
ouch
grôʒ
rîcheit
schein
,
Verse: 16939
von
drin
stücken
geworht
,
Verse: 16940
(als
eʒ
gebôt
der
unervorht)
:
Verse: 16941
daʒ
nider
teil
von
êre
,
Verse: 16942
daʒ
mittel
het
der
hêre
Verse: 16943
von
tiurer
kost
sachen
Verse: 16944
ûʒ
silber
heiʒen
machen
,
Verse: 16945
daʒ
ober
teil
von
golde
,
Verse: 16946
daʒ
den
stein
rüeren
solde
,
Verse: 16947
dar
inne
der
werde
muoste
ligen
.
Verse: 16948
nû
wârn
die
siule
des
nicht
verzigen
,
Verse: 16949
sie
het
ein
meister
wol
ergraben
Verse: 16950
mit
spæhem
werke
reine
erhaben
.
Verse: 16951
alumbe
und
umbe
des
sarkes
rant
Verse: 16952
tet
manigen
tiuren
stein
bekant
.
Verse: 16953
der
sarcstein
ein
marmel
was
,
Verse: 16954
lûter
als
ein
liehteʒ
glas
.
Verse: 16955
nû
ist
daʒ
grap
wol
bereit
,
Verse: 16956
dar
in
der
werde
wart
geleit
.
Verse: 16957
vil
künge
dâ
wâren
Verse: 16958
und
fürsten
,
die
bî
der
bâren
Verse: 16959
mit
im
ze
grabe
giengen
Verse: 16960
und
jâmer
grôʒ
beviengen
.
Verse: 16961
manic
werder
Sarracîn
Verse: 16962
tet
dô
clagende
triuwe
schîn
,
Verse: 16963
sam
tâten
die
Grâiure
.
Verse: 16964
den
was
dô
fröide
tiure
Verse: 16965
umb
des
admirâten
tôt
.
Verse: 16966
man
vant
dâ
ouch
in
clagender
nôt
Verse: 16967
manic
süeʒeʒ
fröiwelîn
,
Verse: 16968
des
herze
dolte
unsenfte
pîn
Verse: 16969
umb
maniger
hande
êre
,
Verse: 16970
die
êr
im
bôt
der
hêre
,
Verse: 16971
der
sie
nû
enbern
müesten
;
Verse: 16972
an
fröiden
kunde
sie
daʒ
wüesten
.
Verse: 16973
des
werden
muoter
was
ouch
dâ
.
Verse: 16974
irs
sunes
tôt
gienc
ir
sô
nâ
,
Verse: 16975
des
moht
man
an
der
frouwen
Verse: 16976
grôʒ
jâmer
schouwen
.
Verse: 16977
dâ
was
ouch
des
keisers
kint
:
Verse: 16978
ir
aller
schœne
was
ein
wint
,
Verse: 16979
waʒ
frouwen
bî
dem
grabe
stunt
.
Verse: 16980
varwe
lieht
und
rôten
munt
,
Verse: 16981
ougen
clâr
,
wol
stênde
zene
,
Verse: 16982
(ich
wæn
kein
snitzer
mich
des
wene
,
Verse: 16983
daʒ
er
ein
bilde
schicke
Verse: 16984
zuo
sô
wunneclîchem
blicke)
Verse: 16985
lange
arm
,
erwunschte
hende
,
Verse: 16986
die
fröiden
ellende
Verse: 16987
truoc
hals
unde
kinne
Verse: 16988
geschicket
nâch
der
minne
Verse: 16989
ze
den
brüsten
wol
gestalt
,
Verse: 16990
an
sîner
clage
niht
ze
balt
Verse: 16991
was
daʒ
süeʒe
fröiwelîn
:
Verse: 16992
rehte
clage
tet
sie
schîn
,
Verse: 16993
der
sie
doch
mit
zühten
phlac
.
Verse: 16994
enmitten
dâ
der
gürtel
lac
Verse: 16995
wol
geschicket
und
überal
,
Verse: 16996
ein
tiure
borte
niht
ze
smal
,
Verse: 16997
dâ
sich
daʒ
cleit
valten
sol
Verse: 16998
(daʒ
stuont
dem
kinde
unmâʒen
wol)
,
Verse: 16999
der
ûf
ir
hüffel
wante
.
Verse: 17000
die
wolgetâne
ermante
Verse: 17001
den
edlen
Kriechen
senender
nôt
:
Verse: 17002
sus
kunde
sie
irs
vater
tôt
Verse: 17003
an
dem
künige
vrechen
Verse: 17004
mit
süeʒem
twingen
rechen
.
Verse: 17005
waʒ
man
von
schœne
und
tugende
sagt
,
Verse: 17006
daʒ
was
envollen
an
der
magt
.
Verse: 17007
die
ougen
warf
er
dicke
dar
Verse: 17008
mit
flîʒe
an
die
maget
clâr
,
Verse: 17009
die
sîn
sinne
alsô
bevienc
:
Verse: 17010
ir
kummer
al
durch
sîn
herze
gienc
,
Verse: 17011
daʒ
er
gedâht
'wann
wær
nû
min
Verse: 17012
daʒ
minniclîche
fröuwelîn
,
Verse: 17013
die
doch
ir
vater
mir
gehieʒ
,
Verse: 17014
daʒ
wurde
an
sælden
mîn
genieʒ
.'
Verse: 17015
Nû
was
dem
keiser
sîn
reht
getân
.
Verse: 17016
dô
dacte
man
über
den
tôten
man
Verse: 17017
von
rîcher
kost
und
über
daʒ
grap
Verse: 17018
einen
stein
,
der
vil
schœnheit
gap
,
Verse: 17019
dâ
was
nâch
meisterlîchen
siten
Verse: 17020
des
keisers
bilde
în
gesniten
,
Verse: 17021
des
houbt
eine
krône
truoc
Verse: 17022
rîch
und
kostbære
gnuoc
,
Verse: 17023
dar
ûʒ
der
karfunkel
schein
Verse: 17024
gar
lieht
und
manic
edel
stein
.
Verse: 17025
in
den
orten
allen
vieren
Verse: 17026
sach
man
daʒ
grap
ouch
zieren
Verse: 17027
verwieret
dar
in
gar
reine
Verse: 17028
grôʒ
edel
gesteine
.
Verse: 17029
alumbe
in
ein
liehteʒ
glas
Verse: 17030
schône
der
sarc
gesigelt
was
,
Verse: 17031
durch
daʒ
man
volleclîche
Verse: 17032
kôs
al
daʒ
werc
rîche
Verse: 17033
und
gar
bescheidenlîche
sach
Verse: 17034
ein
epitaphium
,
daʒ
sô
verjach
Verse: 17035
'sus
sagen
dise
buochstabe
.
Verse: 17036
hie
lît
versigelt
in
disem
grabe
Verse: 17037
Darîus
ist
er
genant
Verse: 17038
ein
künic
,
dem
dienten
alle
lant
,
Verse: 17039
der
ouch
des
rîches
krône
truoc
.
Verse: 17040
sîn
eigen
volc
den
fürsten
sluoc
.
Verse: 17041
in
sol
befriden
vor
helle
nôt
Verse: 17042
gar
sîn
unverdienter
tôt
Verse: 17043
und
sîn
menlich
triuwe
,
Verse: 17044
die
ie
was
an
im
niuwe
Verse: 17045
und
brâhte
die
an
sîn
ende
Verse: 17046
ân
alle
missewende
.
Verse: 17047
rehter
tugende
er
ie
gert
,
Verse: 17048
des
ist
er
vor
den
goten
wert
,
Verse: 17049
von
der
art
er
was
geborn
;
Verse: 17050
der
edle
fürste
ûʒ
erkorn
,
Verse: 17051
des
treit
er
in
ir
trône
Verse: 17052
mit
in
der
êren
crône
.'
Verse: 17053
ouch
hieʒ
der
Krieche
eine
chlûs
Verse: 17054
(sie
wær
hie
rîches
mannes
hûs)
Verse: 17055
über
den
sarc
machen
Verse: 17056
von
milder
koste
sachen
,
Verse: 17057
von
ende
zuo
ende
Verse: 17058
mâlen
an
der
wende
Verse: 17059
des
keisers
art
und
al
sîn
leben
.
Verse: 17060
die
kost
hieʒ
Alexander
geben
.
Verse: 17061
liute
belêhent
er
dar
zuo
,
Verse: 17062
die
beide
spâte
unde
fruo
Verse: 17063
bî
dem
sarke
wæren
Verse: 17064
und
nimmer
daʒ
verbæren
,
Verse: 17065
sie
branten
dâ
lieht
alle
wege
,
Verse: 17066
mirre
und
wîrouch
ze
phlege
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Ulrich von Eschenbach, Alexander
.
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TITUS Project
, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.