TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 104
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Chapter: 199a  
Alexander als Herrscher


Verse: 14839        der freche Macedôn
Verse: 14840    
schiet von der rîchen Babilôn,

Verse: 14841    
vil stete, bürge, wîte lant
Verse: 14842    
lêch des unverzagten hant.

Verse: 14843    
er machte die sînen rîche,
Verse: 14844    
die im dienten willeclîche.

Verse: 14845    
er hieʒ ie tûsent einem man
Verse: 14846    
gewarten und wesen undertân.

Verse: 14847    
er bat sie flîʒlîche
Verse: 14848    
daʒ sie lieplîche

Verse: 14849    
mit einander wolden leben
Verse: 14850    
und stæte helfe under in geben.

Verse: 14851    
an sinnen der bewarte
Verse: 14852    
durch daʒ sîn volc scharte,

Verse: 14853    
ob er ze strîte kæme,
Verse: 14854    
daʒ er reht vernæme

Verse: 14855    
und wol möhte besehen
Verse: 14856    
welhen er manheit möhte jehen,

Verse: 14857    
unde baʒ ieclîchen man
Verse: 14858    
nâch sîner wirde möhte hân.

Verse: 14859    
er verwandelt ouch die site,
Verse: 14860    
die vor dem fürsten fuoren mite.

Verse: 14861    
wann mit here sie lâgen,
Verse: 14862    
sie ûfbrechens phlâgen,

Verse: 14863    
wær tage oder naht,
Verse: 14864    
gâben ir busînen braht.

Verse: 14865    
Alexander daʒ verkêrte,
Verse: 14866    
einen niuwen siten er lêrte:

Verse: 14867    
er hieʒ ûʒ den hütten viur
Verse: 14868    
machen. aber der Pelliur

Verse: 14869    
gebôt daʒ man ein stange
Verse: 14870    
des tages ûf stieʒ gar lange,

Verse: 14871    
daʒ solden sie ze zeichen hân,
Verse: 14872    
wann man rûmen solde den plân.

Verse: 14873    
waʒ er werder ritter het,
Verse: 14874    
beide mit gâbe und mit bet

Verse: 14875    
kunder sie bringen dar an,
Verse: 14876    
daʒ sie im wâren undertân

Verse: 14877    
und wâren im irs willen sleht.
Verse: 14878    
aller der lande al die reht

Verse: 14879    
in beʒʒer er kêrte,
Verse: 14880    
als in sîn wîsheit lêrte.

Verse: 14881    
er hielt sîn burgære wol,
Verse: 14882    
als ein ietslich fürste sol,

Verse: 14883    
und doch in vorhte:
Verse: 14884    
sîn genendikeit daʒ worhte.

Verse: 14885    
Theodosîus ein keiser hieʒ,
Verse: 14886    
der gotes gebot ungerne lieʒ.

Verse: 14887    
er was der sêle ein heilic man.
Verse: 14888    
den heiden er gesiget an,

Verse: 14889    
sîn strît mit in ergienc;
Verse: 14890    
vil er ir in strîte vienc,

Verse: 14891    
die er nâch ir willen twanc.
Verse: 14892    
Rœmer sagten im des danc

Verse: 14893    
und lobten in des sêre.
Verse: 14894    
lob ich den noch mêre

Verse: 14895    
der ungevangenʒ bringet
Verse: 14896    
volc und dar zuo twinget,

Verse: 14897    
daʒ ze sîme gebote stât,
Verse: 14898    
durch daʒ tuot unde lât.

Verse: 14899    
hæt mich ein gar krankeʒ wîp
Verse: 14900    
in vancnisse ûf den lîp,

Verse: 14901    
ir gebot ich leisten solde,
Verse: 14902    
ob ich mich neren wolde.




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This text is part of the TITUS edition of Ulrich von Eschenbach, Alexander.

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