TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 79
Chapter: 104a
Der Amonstempel
Verse: 9785
Nû
was
er
komen
in
daʒ
lant
,
Verse: 9786
dem
nie
frühte
wart
bekant
Verse: 9787
weder
von
touwe
noch
von
regen
;
Verse: 9788
man
muoʒ
noch
bûwes
dâ
verphlegen
.
Verse: 9789
Libiâ
stæte
von
hitze
brüet
.
Verse: 9790
des
landes
dürre
die
lüfte
müet
.
Verse: 9791
er
vant
dâ
boum
,
loup
noch
gras
Verse: 9792
noch
waʒʒer
,
niwan
sant
dâ
was
.
Verse: 9793
wâ
die
sunne
ûf
den
gleiʒ
Verse: 9794
mit
schîn
,
dâ
wart
er
alsô
heiʒ
,
Verse: 9795
wenne
sô
ein
wintsprût
kam
,
Verse: 9796
manegem
er
sîn
leben
nam
,
Verse: 9797
wann
in
der
wint
ûf
fuorte
.
Verse: 9798
wa
er
ros
oder
liute
ruorte
,
Verse: 9799
mit
hitze
er
die
sô
an
geriet
,
Verse: 9800
daʒ
er
sie
tôt
von
leben
schiet
.
Verse: 9801
sie
muosten
dô
swære
und
angest
haben
.
Verse: 9802
mangen
sach
man
sich
begraben
Verse: 9803
vor
hitze
in
dem
sande
,
Verse: 9804
der
doch
ze
tôde
verbrande
.
Verse: 9805
welchem
der
sant
kam
in
den
munt
,
Verse: 9806
des
grieʒes
hitze
in
sô
verwunt
,
Verse: 9807
daʒ
er
in
mit
bluote
verdöute
.
Verse: 9808
der
tôt
daʒ
volc
dâ
ströute
Verse: 9809
vaste
ze
der
erden
.
Verse: 9810
der
stoup
von
den
pherden
Verse: 9811
kummer
in
dâ
mêrte
.
Verse: 9812
ir
leben
was
dô
herte
.
Verse: 9813
man
sach
ir
wênic
genesen
.
Verse: 9814
lieber
wæren
sie
gewesen
Verse: 9815
ûf
dem
mer
mit
guotem
willen
,
Verse: 9816
dâ
Sirtes
,
Caribde
,
Cillen
Verse: 9817
mit
gewalt
die
schif
ertrenken
Verse: 9818
und
in
des
wâges
tiefe
senken
.
Verse: 9819
sie
dolten
aldâ
bitter
nôt
.
Verse: 9820
im
nam
dâ
volkes
mêr
der
tôt
,
Verse: 9821
den
er
in
strîte
ie
hete
verlorn
.
Verse: 9822
daʒ
wecket
Alexandrô
zorn
Verse: 9823
und
betruobt
im
sîn
gemüete
gar
,
Verse: 9824
wann
er
ir
sît
unsanfte
enbar
.
Verse: 9825
Nû
heten
sie
swære
vil
erliten
.
Verse: 9826
tac
und
naht
sie
wârn
geriten
.
Verse: 9827
mich
berihte
daʒ
buoch
mit
sage
,
Verse: 9828
daʒ
sie
an
dem
vierden
tage
,
Verse: 9829
dô
die
sunne
sich
wolt
neigen
Verse: 9830
und
irn
schîn
niht
mê
zeigen
;
Verse: 9831
dô
sie
sich
ze
gemache
stalt
,
Verse: 9832
nû
kâmen
sie
zuo
einem
walt
,
Verse: 9833
dâ
sie
in
kurzen
stunden
Verse: 9834
einen
brunnen
funden
.
Verse: 9835
daʒ
waʒʒer
lusteclîche
vlôʒ
,
Verse: 9836
daʒ
beide
phert
und
liut
genôʒ
.
Verse: 9837
ich
wil
iu
sagen
des
brunnen
art
.
Verse: 9838
nie
dehein
viur
sô
heiʒ
wart
,
Verse: 9839
als
er
ist
ze
mitternaht
;
Verse: 9840
sô
biutet
sîn
wal
mit
duʒʒe
braht
.
Verse: 9841
dar
nâch
er
die
hitze
lât
.
Verse: 9842
des
morgens
sô
die
sunne
ûf
gât
,
Verse: 9843
als
ob
er
sî
gewermet
lâ
,
Verse: 9844
vindet
man
den
brunnen
noch
dâ
.
Verse: 9845
sô
der
tac
wahsen
beginnet
,
Verse: 9846
ie
mêr
er
kelte
minnet
.
Verse: 9847
umb
den
brunnen
ist
eʒ
sô
gestalt
,
Verse: 9848
nie
kein
îs
wart
sô
kalt
,
Verse: 9849
als
er
ze
mittentage
wirt
.
Verse: 9850
wenn
sô
der
tac
abe
birt
Verse: 9851
und
sich
die
sunne
læʒet
nider
,
Verse: 9852
sô
vaʒʒet
er
aber
wirme
wider
Verse: 9853
den
âbent
als
den
morgen
.
Verse: 9854
dar
nâch
unverborgen
Verse: 9855
viures
hitze
er
an
sich
nimet
.
Verse: 9856
solicher
art
dem
brunnen
zimet
.
Verse: 9857
Clitôrius
ist
er
genant
.
Verse: 9858
dâ
bî
daʒ
volc
erbûwen
vant
Verse: 9859
ein
tempel
wol
gefieret
Verse: 9860
und
wunneclich
gezieret
.
Verse: 9861
dar
inne
ûf
einem
alter
stunt
Verse: 9862
Âmons
bilde
,
daʒ
tet
in
kunt
Verse: 9863
maneger
hande
rîcheit
.
Verse: 9864
mit
tiurem
phelle
was
bespreit
Verse: 9865
der
tempel
und
behangen
.
Verse: 9866
mit
irm
opfer
sie
kâmen
gegangen
Verse: 9867
vür
ein
grôʒ
bilde
von
golde
Verse: 9868
gelîch
einem
wider
,
daʒ
man
solde
Verse: 9869
êren
vür
den
hœhsten
got
JovÎ
.
Verse: 9870
im
stunden
vil
der
gote
bilde
bî
.
Verse: 9871
dô
er
und
daʒ
volc
getet
Verse: 9872
den
goten
opfer
mit
gebet
,
Verse: 9873
an
dem
fünften
morgen
fruo
Verse: 9874
kêrten
sie
von
dannen
nuo
.
Verse: 9875
durch
der
êrsten
verte
freise
Verse: 9876
geviengen
sie
ein
umbereise
Verse: 9877
zwischen
Pâtelamunt
und
Libiâ
.
Verse: 9878
ich
hân
vernomen
daʒ
aldâ
Verse: 9879
Gâlôes
sun
Gamuret
,
Verse: 9880
leiste
Belacânen
bet
,
Verse: 9881
der
edlen
mœrinne
,
Verse: 9882
die
mit
triuwen
brâhte
minne
Verse: 9883
und
ouch
minne
von
im
enphienc
,
Verse: 9884
daʒ
ir
nâch
jâmer
sît
ergienc
.
Verse: 9885
ir
liebe
ir
ougen
sît
wart
sûr
,
Verse: 9886
ir
fröiden
hagel
und
ir
schûr
.
Verse: 9887
eʒ
hete
enphangen
die
süeʒe
zuht
Verse: 9888
ein
kint
von
ir
beider
minne
fruht
,
Verse: 9889
daʒ
er
sie
lebendic
tragen
lieʒ
Verse: 9890
(den
hœhsten
kummer
ir
daʒ
stieʒ)
,
Verse: 9891
dô
er
sich
von
der
süeʒen
stal
Verse: 9892
und
vor
ir
sîn
vart
verhal
.
Verse: 9893
eʒ
diente
sît
habe
,
der
selbe
grieʒ
Verse: 9894
und
al
der
lande
genieʒ
Verse: 9895
der
frouwen
sun
,
dem
vêchgemâl
Verse: 9896
Feirafîʒ
:
sîn
bruoder
was
Parcivâl
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Ulrich von Eschenbach, Alexander
.
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