TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 18
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Chapter: 18     
Verse: 1387    Rehte kunst, hêrlîchen sîn,
Verse: 1388    
wol gebâren lêrte er in,
Verse: 1389    
mit witzen zuht milte phlegn.
Verse: 1390    
sach er daz der junge degn
Verse: 1391    
also rîches sinnes was,
Verse: 1392    
swaz er im ie vor gelas,
Verse: 1393    
daz er daz schiere kunde gar.
Verse: 1394    
ouch sach er daz er nihtes war
Verse: 1395    
gerne nam ritterschaft
Verse: 1396    
und daz er sîner sinne kraft
Verse: 1397    
an niht gerne kêrte
Verse: 1398    
swenn er in lêrte
Verse: 1399    
ritters leben unde strît,
Verse: 1400    
der lêre gerte er zaller zît.
Verse: 1401    
sprach der wîse meister guot
Verse: 1402    
'herre, sît daz den muot
Verse: 1403    
an ritterschaft wilt kêren,
Verse: 1404    
so wil ich dich lêren
Verse: 1405    
wie solt ein herre sîn.
Verse: 1406    
ich sich wol, al die sinne dîn
Verse: 1407    
hânt aller buoche kunst vergebn
Verse: 1408    
unz an ritterlîchez lebn.
Verse: 1409    
sît daz des dîn herze ger,
Verse: 1410    
kêr dîn ôre und herze her
Verse: 1411    
und lerne in kintlîcher jugent
Verse: 1412    
vollekomene mannes tugent
Verse: 1413    
und wie solt wâfen tragn.
Verse: 1414    
in dînen kintlîchen tagn
Verse: 1415    
hâst wol gevangen an
Verse: 1416    
daz ein tugentrîcher man
Verse: 1417    
wirdest in dem alter dîn,
Verse: 1418    
den willen tuo mit werken schîn
Verse: 1419    
und merke wes mîn lêre jehe!
Verse: 1420    
sich daz man dich gevolgec sehe
Verse: 1421    
des ich dir wil verjehn,
Verse: 1422    
des dîn herze willec sehn!

Verse: 1423    
In witzen sol dîn wîsez lebn
Verse: 1424    
die herren hân ze râtgebn,
Verse: 1425    
solt wîslîche lebn
Verse: 1426    
daz dîn sîn in rât künne gebn.
Verse: 1427    
die sihst mit witzen lebn,
Verse: 1428    
der leben sol dir lêre gebn.
Verse: 1429    
werdest ein herre,
Verse: 1430    
sich daz vil verre
Verse: 1431    
die zweizungen knehte sîn
Verse: 1432    
dem heimlîchen râte dîn:
Verse: 1433    
swelch râtgebe zwô zungen trage,
Verse: 1434    
der vor dir daz beste sage,
Verse: 1435    
daz bœste hinder dir von dir,
Verse: 1436    
des tuo dich abe und volge mir!
Verse: 1437    
die ungengen âne zuht
Verse: 1438    
den ir angeborniu vruht
Verse: 1439    
den trôst mit rehte habe genomn
Verse: 1440    
daz sie niht hôher süllen komn,
Verse: 1441    
die gehœhe niemer!
Verse: 1442    
wan geschiht ez iemer
Verse: 1443    
daz der unedel hôher gât
Verse: 1444    
denn als ez im ze mâze stât,
Verse: 1445    
tuot er als ein gieze tuot
Verse: 1446    
der ûz der rehten wazzers vluot
Verse: 1447    
und ûz dem tîche diuzet
Verse: 1448    
swenn ez von regn ervliuzet.
Verse: 1449    
der tuot den schadn als er geschiht:
Verse: 1450    
der rehte runs tuot schaden niht,
Verse: 1451    
wan der nimet slehten strich
Verse: 1452    
sîne rihte vür sich,
Verse: 1453    
siht man ie die giezen
Verse: 1454    
schedlich ûz vliezen.
Verse: 1455    
die giezen gerne ergiezent,
Verse: 1456    
sie mit schaden vliezent.

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This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

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