TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 17
Previous part

Chapter: 17     
Verse: 1303    Ez was in vremder wîsheit
Verse: 1304    
diu Gotes kunst an in geleit
Verse: 1305    
vür alle man al eine:
Verse: 1306    
der volle wuohs, vil kleine
Verse: 1307    
was im der lîp und niht ze lanc,
Verse: 1308    
vil wol gestalt und harte kranc
Verse: 1309    
was er mit schœnem lîbe klâr.
Verse: 1310    
zoteht rôt was im sîn hâr
Verse: 1311    
als einem löuwen und vil dic.
Verse: 1312    
er hâte vremden aneblic
Verse: 1313    
under sîen ougen:
Verse: 1314    
im was gar âne lougen
Verse: 1315    
ein ouge swarz, daz ander gel.
Verse: 1316    
wîz, spiz, sinewel
Verse: 1317    
wâren im die zene sîn.
Verse: 1318    
diu hiufel gâben rôten schîn
Verse: 1319    
minneclîcher varwe blanc.
Verse: 1320    
sîn munt was rôt, sîn kel lanc,
Verse: 1321    
mit wol gestaltem lîbe klein
Verse: 1322    
wuohsen im arme und bein.
Verse: 1323    
ein grôz herze nie gewan
Verse: 1324    
vor sîner zît kleine ein man,
Verse: 1325    
als ez wuohs an dem helde sît
Verse: 1326    
von sîner kintlîcher zît. -
Verse: 1327    
Wie er nâch wunderlîcher art
Verse: 1328    
geborn dirre welte wart
Verse: 1329    
und wie sîn muoter sîn genas,
Verse: 1330    
wie wunderlich sîn forme was
Verse: 1331    
und wie ez gar von wunder kam
Verse: 1332    
von er den urhap nam,
Verse: 1333    
des hân ich iu ein teil geseit
Verse: 1334    
mit endehafter wârheit.
Verse: 1335    
sît ez mit wunder wart getân
Verse: 1336    
swaz wir von im gelesen hân,
Verse: 1337    
mac ouch des niht wundern mich,
Verse: 1338    
was er selbe wunderlich,
Verse: 1339    
und ob er sîen gerinc
Verse: 1340    
kêrte an wunderlîchiu dinc
Verse: 1341    
und ob er sich an wunder lie,
Verse: 1342    
ob ez im wunderlîche ergie,
Verse: 1343    
daz muoz ich âne wunder lân:
Verse: 1344    
ez muoste im wunderlîche ergân.

Verse: 1345    
Als diu sældebernde tugent,
Verse: 1346    
der wunsch der wünnebernden jugent
Verse: 1347    
begunde sîn gesinde
Verse: 1348    
dem wunsches süezen kinde,
Verse: 1349    
und alle valscheit dan vertreip
Verse: 1350    
von ime und stæte an im beleip
Verse: 1351    
gar nâch wunschlîcher art,
Verse: 1352    
als er siben jâr alt wart,
Verse: 1353    
man tet in ze schuole .
Verse: 1354    
der wîse Calestenâ,
Verse: 1355    
Naximeneâ von Atêne,
Verse: 1356    
die wîsen meister zwêne
Verse: 1357    
sich sîn underwunden.
Verse: 1358    
swaz sie von wîsheit kunden,
Verse: 1359    
das het sîn wunschlîcher sîn
Verse: 1360    
gelernet schiere wol von in.
Verse: 1361    
sîn amm Alacrînis was.
Verse: 1362    
der buochstabn im vor las,
Verse: 1363    
ein meister hiez Polinîcus,
Verse: 1364    
von mûsicâ was Alzippus
Verse: 1365    
sîn meister der in lêrte
Verse: 1366    
wie er die stimme kêrte
Verse: 1367    
und wie im solde sîn erkant
Verse: 1368    
der list wie man die dœne vant.
Verse: 1369    
gêometrîe lêrte in
Verse: 1370    
Menecles der wîse alsô
Verse: 1371    
wie man daz mez der erde
Verse: 1372    
erkennende werde.
Verse: 1373    
der redewîsheit wîsiu wort
Verse: 1374    
und den rîchesten hort
Verse: 1375    
an widerrede, an worten sin
Verse: 1376    
wol erkennen, daz lêrt in
Verse: 1377    
der wîs Anaximenes.
Verse: 1378    
sîn magezog was Lêônides.
Verse: 1379    
der künste bluome an wîsheit
Verse: 1380    
von dem elliu phafheit seit,
Verse: 1381    
wart im an den stunden
Verse: 1382    
zem hœhsten meister vunden,
Verse: 1383    
Aristôtiles der wîse,
Verse: 1384    
der nâch wunschlîchem prîse
Verse: 1385    
der hœhsten kunst in wîste
Verse: 1386    
die man ze kunst ie prîste.

Next part



This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.