TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 16
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Chapter: 16     
Verse: 1237     vil balde daz geschach
Verse: 1238    
des der meister ê verjach.
Verse: 1239    
der luft begunde truoben,
Verse: 1240    
ertbibe sich huoben,
Verse: 1241    
ez wart ein ungewiter grôz,
Verse: 1242    
ein grôzer dunre lûte erdôz
Verse: 1243    
der mange dunrestrâle
Verse: 1244    
liez an dem selben mâle.
Verse: 1245    
dick âne mâze dicke
Verse: 1246    
wurden grôze blicke.
Verse: 1247    
hagel, starker winde vil,
Verse: 1248    
regen sunder mâze zil,
Verse: 1249    
vinster nebel ungemach
Verse: 1250    
man ûf der erde herten sach
Verse: 1251    
ein alsô lange wîle grôz
Verse: 1252    
des vil nâch al die welt verdrôz:
Verse: 1253    
die liute wânden sîn verlorn.
Verse: 1254    
alsus wart diz kint geborn
Verse: 1255    
von dem diu mære erhaben sint.
Verse: 1256    
vil sêre erschrâken umb daz kint
Verse: 1257    
der künc und alle sîne man.
Verse: 1258    
zehant gienc er zer vrouwen dan,
Verse: 1259    
disiu nôt was vollebrâht,
Verse: 1260    
er sprach 'vrouwe, ich hân gedâht
Verse: 1261    
daz man verliese daz kint,
Verse: 1262    
wan mir diu mære gewizzen sint
Verse: 1263    
daz ez vil kleine mich bestât.
Verse: 1264    
doch swaz mîn got gevüeget hât
Verse: 1265    
daz muoz ich gerne stæte lân
Verse: 1266    
und daz kint zeinem kinde hân,
Verse: 1267    
des sîn gebot mich niht erlât:
Verse: 1268    
dêst got, der mirz gegeben hât.

Verse: 1269    
Ich vürhte sêre die nôt
Verse: 1270    
die sîn geburt der welte erbôt:
Verse: 1271    
ich wæne wol, sîn leben wil
Verse: 1272    
den liuten vüegen kumbers vil,
Verse: 1273    
durch daz wold ich verliesen in.
Verse: 1274    
an sîner geburt ich bin
Verse: 1275    
ermant eins kindes hâte ich ê,
Verse: 1276    
des tôt tuot mir iemer
Verse: 1277    
swenn ich sol werden sîn ermant:
Verse: 1278    
als jenez kint wær genant,
Verse: 1279    
als heiz ouch diz ander!'
Verse: 1280    
daz kint wart Alexander
Verse: 1281    
von dem vürsten genant.
Verse: 1282    
dis vrouwen nâmen zehant
Verse: 1283    
daz kint an sælden rîche
Verse: 1284    
und zugn ez minneclîche,
Verse: 1285    
sie buten im enwiderstrît
Verse: 1286    
zartlich êre zaller zît.
Verse: 1287    
swelher ie geschach daz heil
Verse: 1288    
daz siz gevie, diu was geil
Verse: 1289    
und bôt im trûtlich êre,
Verse: 1290    
und minten ez vil sêre
Verse: 1291    
diu eine vür die andern.
Verse: 1292    
sus zugen Alexandern
Verse: 1293    
die edelen juncvrouwen,
Verse: 1294    
daz man in möhte schouwen
Verse: 1295    
wie wunderlich er was getân.
Verse: 1296    
des muoste grôz wunder hân
Verse: 1297    
alle die ez sâhen:
Verse: 1298    
von wârheit sie des jâhen
Verse: 1299    
daz alsô wunderlîchen lîp
Verse: 1300    
gebære ie der welte ein wîp,
Verse: 1301    
mit gestaltem lîbe
Verse: 1302    
kam nie man von wîbe.

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This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

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