TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 19
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Chapter: 19     
Verse: 1457    Sus tuot gemachet êre,
Verse: 1458    
diu schadet michels mêre
Verse: 1459    
von ungeslaht dan von der vart
Verse: 1460    
diu niht edel ist bewart:
Verse: 1461    
der von unadel ist geborn,
Verse: 1462    
wirt er an gewalt erkorn,
Verse: 1463    
tumbet er und lôset gar
Verse: 1464    
und nimet nie mannes war.
Verse: 1465    
er ist gar tugend âne,
Verse: 1466    
in üppeclîchem wâne
Verse: 1467    
wirt er alsô lôs gemuot
Verse: 1468    
daz er sich setzet durch sîn guot
Verse: 1469    
wider slne hêrschaft gar
Verse: 1470    
diu in gehœhet hât biz dar:
Verse: 1471    
dem er arm was heimlich,
Verse: 1472    
von dem kêrter rîcher sich
Verse: 1473    
und tuot im toubez ôre.
Verse: 1474    
ein sinnelôser tôre
Verse: 1475    
vernæme baz des armen klage
Verse: 1476    
dan der gehœhte unedel zage
Verse: 1477    
dem elliu diemuot ist ein wiht.
Verse: 1478    
er kan ouch milte werden niht,
Verse: 1479    
wan gæhez überigez guot
Verse: 1480    
machet selten diemuot,
Verse: 1481    
ez nimet diemuot al ir art
Verse: 1482    
und gît grôze hôchvart
Verse: 1483    
daz die liut al besunder
Verse: 1484    
sint als ein merwunder
Verse: 1485    
unwert in smæher ougen sehe,
Verse: 1486    
nâch tœrscher antwürte jehe
Verse: 1487    
dem gâhiu hêrschaft wirt erkorn,
Verse: 1488    
der von unadel ist geborn.
Verse: 1489    
wizzest ouch daz valscher rât
Verse: 1490    
mangen man verderbet hât
Verse: 1491    
der selten missetæte,
Verse: 1492    
enwæren valsche ræte.
Verse: 1493    
die dir gar unheimlich sîn!
Verse: 1494    
wænstû lîhte, herre mîn,
Verse: 1495    
und gedenkest des an mir
Verse: 1496    
daz ich widerrâte dir:
Verse: 1497    
al die unedele mein ich niht.
Verse: 1498    
die man sich selben edeln siht,
Verse: 1499    
die solt hœhen, dêst mîn rât,
Verse: 1500    
als ez daz reht geboten hât.
Verse: 1501    
swer habe tugentrîchen muot,
Verse: 1502    
habe er lant, geburt noch guot,
Verse: 1503    
den soltû hœhen und im gebn
Verse: 1504    
durch sîn tugentrîchez lebn.
Verse: 1505    
ein man der ganzer tugent phligt
Verse: 1506    
und alles valsches sich bewigt,
Verse: 1507    
des tugent schirmet sîen lîp
Verse: 1508    
umb werde man und werdiu wîp,
Verse: 1509    
daz er scheltens wirt erlân.
Verse: 1510    
swie übel sîn rîch ist getân,
Verse: 1511    
geslehte lîp heimuot lant,
Verse: 1512    
in swelher vuore deist erkant,
Verse: 1513    
daz schirmet des mannes zuht
Verse: 1514    
daz man swîget sîner vruht
Verse: 1515    
und sînes landes untât.
Verse: 1516    
swes herze ganze tugent hât,
Verse: 1517    
des lîp ist alsô vollekomn
Verse: 1518    
daz im schelten ist benomn.
Verse: 1519    
tugent ist ein edelkeit
Verse: 1520    
diu alles lobes krône treit,
Verse: 1521    
swer die mit stæten triuwen habe,
Verse: 1522    
des getuo dich niemer abe!
Verse: 1523    
alsolhes râtes soltû phlegn,
Verse: 1524    
jenes râtes dich bewegn
Verse: 1525    
der valscher hêrschefte phligt
Verse: 1526    
und ganzer tugent sich bewigt.

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This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

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