1. In 1.Chr. 16,5 M {9.} mag die Gleichsetzung georg.
knar- / arm.
nowagaran / gr. ὄργανον
auf einer sekundären Vertauschung in der Reihenfolge der drei aufeinanderfolgend genannten
Instrumente
knar-, ebn- und
sṭwr- beruhen: die ursprüngliche, durch den hebr., griech. und
armen. Text geforderte Reihenfolge würde dann
sṭwr-, ebn-, knar- ≈ ὄργανον, νάβλα, κινύρα
≈
nowagaran, tawł, kՙnar ≈ כְּלֵי
kəlī, נֶבֶל
nəḇālīm, כִּנּוֹר
kinnōr gelautet haben. Aus
ähnlichen Gründen dürfte in 1.Chr. 6,32 M {10.} anstelle des zu erwartenden einfachen
sṭwr- für
griech. ὀργανον, arm.
nowagaran die kopulative Verbindung von
sṭwr- und
ebn- eingetreten
sein. Das in 2.Kön. 6,14 {12.} in der Mcxeta-Bibel erscheinende
ṗar-, wie aus 3.Esr. 5,3 {12a}
ersichtlich identisch mit arm.
par als Bezeichnung eines Tanzes (s. dazu weiter unter
*gošaṗahaḳ-), setzt offenbar einen ganz anderen armen. Überlieferungsstrang voraus.
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2. Sollte für die Wahl von
nowagaran auch der lautliche Anklang an ὄργανον eine Rolle
gespielt haben?
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3. Die doppelte Wiedergabe durch
eražštakan und
arowestakan in Ap.Jo. 18,22 {23.}
resultiert vermutlich aus einer ursprünglichen Glosse.
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4. In der 2. Redaktion der Chroniken (ed.
Xalatՙeancՙ) fehlt eine genaue Entsprechung. —
Zu
nowag gehört noch die Bildung
nowagacow für gr. ἀνακρουόμενος in Ri. 5,10 {24.}.
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5. Man beachte immerhin das alliterative Wortspiel
nawā-ī now "neue Melodie" in dem
genannten Vers aus Vīs u Rāmīn, das eine volksetymologische Verknüpfung von
nawā "Musik"
mit
now "neu" nahezulegen scheint. Der georg. Übersetzer hat das Wortspiel übrigens seinerseits
mit
ʒuelisa ʒalisagan "aus einer alten Saite" nachempfunden.
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6. Das bei
Ačar̄yan, AEW 467 f. herangezogene npers.
nifāġ "Pokal" (cf. z.B.
Steingass,
1414 "A large cup, especially made of the skull of an animal or of bone") bleibt wegen seiner
dunklen Struktur ebenso abseits wie oss.
nywazæn "Pokal, Tasse", wenn dieses mit
Abaev,
OEW 2, 215 f. zusammen mit
nywazyn "trinken" zu *
ni-u̯az- <
*ni-u̯eǵʰ- gehört.
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Jost Gippert, Frankfurt a/M 7. 1.2003.
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