TITUS
Ulrich von Eschenbach, Alexander
Part No. 101
Previous part

Chapter: 264a  
Über Babilôn


Verse: 14721       ô Babilôn, hâst du den,
Verse: 14722    
von dem der wîssage hât verjên

Verse: 14723    
daʒ er sol dîn hêrre wesen.
Verse: 14724    
als du selbe hâst gelesen:

Verse: 14725    
Persâs hât er betwungen,
Verse: 14726    
Mêdôs mit strît errungen:

Verse: 14727    
sich, sîn manheit kan bejagen
Verse: 14728    
daʒ alle künge müeʒen tragen

Verse: 14729    
vorhte gegen dem werden,
Verse: 14730    
die lebten ûf der erden.

Verse: 14731    
du solt dich billich fröwen sîn,
Verse: 14732    
mit du kanst ouch loben in,

Verse: 14733    
den wert gar gehiuren,
Verse: 14734    
den du mit siben miuren

Verse: 14735    
hâst in dir besloʒʒen,
Verse: 14736    
den nie tugende hât verdroʒʒen.

Verse: 14737    
waʒ fürsten in der werlde sîn
Verse: 14738    
erværen sich des namen dîn.

Verse: 14739    
der dîn vogt wesen sol,
Verse: 14740    
des herze ist süeʒer tugende vol

Verse: 14741    
und hât wirde alsô vil
Verse: 14742    
daʒ ichʒ vür wâr dir sagen wil:

Verse: 14743    
sol daʒ an im stæte wern,
Verse: 14744    
sîn mac wol al die welt gern.

Verse: 14745    
sich, wie senfte, wie wol gemuot,
Verse: 14746    
wie kiusch, wie stæte, wie rehte guot

Verse: 14747    
er in grôʒem gewalde ist!
Verse: 14748    
dîner leide du wol ergetzet bist.

Verse: 14749    
hâst du leider bœse site,
Verse: 14750    
du dich liebest den hêrren mite.

Verse: 14751    
dar umbe furht ich sêre
Verse: 14752    
daʒ er sich in dir verkêre,

Verse: 14753    
daʒ sich untriuwe breite
Verse: 14754    
und in von tugenden leite.

Verse: 14755    
daʒ ist mîn angest und mîn clage,
Verse: 14756    
als wir von der alten sage

Verse: 14757    
offenbâre haben vernomen,
Verse: 14758    
wie von den eltesten ist komen

Verse: 14759    
in dir bœse missetât
Verse: 14760    
und gar velschlîcher rât.

Verse: 14761       
wolt ir, lât iu künden,
Verse: 14762    
wie der fürste lernte sünden!

Verse: 14763    
wol vierzic tage er mit in bleip,
Verse: 14764    
alʒ der meister von im schreip.

Verse: 14765    
die burger heten cranken muot.
Verse: 14766    
sie lihen den Kriechen umbe guot

Verse: 14767    
beide wîp unde kint,
Verse: 14768    
deʒ wurden sie an kiusche blint.

Verse: 14769    
saʒ wurfen sie ir sinne
Verse: 14770    
von strîte ûf die minne,

Verse: 14771    
daʒ sie trâcheit begreif
Verse: 14772    
und in strîtes muot entsleif

Verse: 14773    
wer sie hæt an geriten,
Verse: 14774    
er hæt in sic abe gestriten.

Verse: 14775    
waʒ daʒ der wîsen rât
Verse: 14776    
daʒ er nâch dem admirât

Verse: 14777    
solde kêren von dan.
Verse: 14778    
der fürste hieʒ gebieten sân

Verse: 14779    
daʒ die füreten niht enbeiten
Verse: 14780    
und gegen Persiâ sich bereiten.

Verse: 14781    
bat der helt mære
Verse: 14782    
al die burgære

Verse: 14783    
daʒ sie hielten ir triuwe veste.
Verse: 14784    
dannan zogten die geste.




Next part



This text is part of the TITUS edition of Ulrich von Eschenbach, Alexander.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.