TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 14
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Chapter: 14     
Verse: 1065    Âne haz gelac der zorn
Verse: 1066    
den diu vrouwe wol geborn
Verse: 1067    
hât umb ir lieben man verscholt.
Verse: 1068    
hât si zorn von im gedolt,
Verse: 1069    
daz wizzen vil liute niht,
Verse: 1070    
swer aber weiz die geschiht
Verse: 1071    
wie daz unschuldige wîp
Verse: 1072    
truoc den schuldehaften lîp,
Verse: 1073    
der wîzet im niht daz der zorn
Verse: 1074    
schiere was von im verkorn.
Verse: 1075    
vil mangen lantman ich hân,
Verse: 1076    
wær im ein solich dinc getân,
Verse: 1077    
er zurnde lîhte und hæt es haz.
Verse: 1078    
wer solde im wîzen daz
Verse: 1079    
ob er sêle, lîp und lebn
Verse: 1080    
ze wâge ungerne wolde gebn
Verse: 1081    
umb einen solhen erbeknabn?
Verse: 1082    
würd ê ein zorn erhabn,
Verse: 1083    
daz niht dort heimlîche ergie.
Verse: 1084    
lât iu vürbaz sagen hie,
Verse: 1085    
daz mære wart gelân!
Verse: 1086    
man sach den künc ze tische gân
Verse: 1087    
mit sîen lantherren .
Verse: 1088    
kam der zouberære ie
Verse: 1089    
gegangen durch den palas,
Verse: 1090    
in eines trachen bilde er was
Verse: 1091    
und vuor vorhtlîche
Verse: 1092    
daz arm und dar zuo rîche
Verse: 1093    
erschrâken sêre er hie
Verse: 1094    
die rihte gegen dem tische gie
Verse: 1095    
diu küneginne saz,
Verse: 1096    
sîen slich er gegen ir maz
Verse: 1097    
und leit irz houbet ûf ir schôz.
Verse: 1098    
diz hâten vür ein wunder grôz
Verse: 1099    
alle die ez sâhen.
Verse: 1100    
mit stæte sie des jâhen
Verse: 1101    
diz enwær vor in geschehn,
Verse: 1102    
sie müestens vür ein wunder jehn.

Verse: 1103    
Ze sîen lantherren sprach
Verse: 1104    
der künec, diz sus geschach
Verse: 1105    
'ir herren, ich inme sturm
Verse: 1106    
was, kam mir dirre wurm
Verse: 1107    
ze helfe mit vil grôzer wer,
Verse: 1108    
er half mir gegen der vînde her
Verse: 1109    
unz ich den sic an in gewan
Verse: 1110    
und ich geschiet mit êren dan.'
Verse: 1111    
diz muost ouch der künegîn
Verse: 1112    
an vuoge ein unschulde sîn:
Verse: 1113    
daz alsô besunder
Verse: 1114    
treip mangiu wunder,
Verse: 1115    
daz gap gelouphaften muot
Verse: 1116    
dem herren gegen der vrouwen guot.
Verse: 1117    
dar nâch diz alsus was,
Verse: 1118    
saz ûf sînem palas
Verse: 1119    
der künc Philippe al eine.
Verse: 1120    
kam ein vogelîn kleine
Verse: 1121    
und saz im ûf die schôz sîn.
Verse: 1122    
sach er waz diz vogelîn
Verse: 1123    
hie mite wunders meinde
Verse: 1124    
und waz ez mite bescheinde.
Verse: 1125    
ez leget in die schôz ein ei.
Verse: 1126    
daz stiez er hin, ez brach enzwei.
Verse: 1127    
des begunde in wunder hân:
Verse: 1128    
er sach dar ûz ein würmel gân,
Verse: 1129    
daz gar daz ei al umbegie.
Verse: 1130    
die widervart ez gevie
Verse: 1131    
gegen dem selben bruche hin
Verse: 1132    
daz ûze gie, woldez in.
Verse: 1133    
als ez daz houbet drin gebôt,
Verse: 1134    
vor in dem eie lac ez tôt.
Verse: 1135    
den künec muoste wunder hân
Verse: 1136    
durch waz daz wunder wær getân,
Verse: 1137    
als es noch wunder hæte
Verse: 1138    
swem Got daz wunder tæte.

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This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

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