TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 10
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Chapter: 10     
Verse: 751    Philippe ir man der degen wîs,
Verse: 752    
swie er trüege hôhen prîs,
Verse: 753    
sîn liebe tiure gekoufet wart,
Verse: 754    
er was an der hervart.
Verse: 755    
geminnet wart der got durch in
Verse: 756    
ûf der miete gewin
Verse: 757    
und ûf des lônes hôhen solt
Verse: 758    
daz er ir solde wesen holt:
Verse: 759    
si hæte es anders niht getân.
Verse: 760    
vür süllen wir ez hân.
Verse: 761    
ir got diu vrou des nahtes sach
Verse: 762    
als ir gewærer troum verjach.
Verse: 763    
der morgen ane vie,
Verse: 764    
der meister zuo der vrouwen gie,
Verse: 765    
seite si im ze mære
Verse: 766    
waz ir getroumet wære.
Verse: 767    
er sprach ' diz wesse ich ê vil wol,
Verse: 768    
noch baz ez sich bewæren sol,
Verse: 769    
hâst niuwan den troum gesehn:
Verse: 770    
diu wârheit sol dir noch geschehn.
Verse: 771    
den selben got erzeige ich dir,
Verse: 772    
vüegest die state mir
Verse: 773    
ich mac heimlîche sîn
Verse: 774    
tuon ich dir die wârheit schîn.
Verse: 775    
der got wil hînaht zuo dir komn
Verse: 776    
und hat des bilde an sich genomn
Verse: 777    
daz er als ein trache gât.
Verse: 778    
die selbe forme er gâhes lât
Verse: 779    
und ouct sich dir in mîne wîs:
Verse: 780    
er wil werden dîn amîs,
Verse: 781    
dar nâch iemer mêre
Verse: 782    
wil er dir guot und êre
Verse: 783    
hœhèn und mêren
Verse: 784    
mit küneclîchen êren.' -

Verse: 785    
'Hilfet des dîn helfe mir,
Verse: 786    
wil ich gerne vüegen dir
Verse: 787    
ein heimlich wesn an dirre vrist
Verse: 788    
vil heimlîche bist.'
Verse: 789    
si hiez in lân vil drâte
Verse: 790    
in eine kemenâte
Verse: 791    
diu im genuoc heimlîche was,
Verse: 792    
dar inne er sînen zouber las.
Verse: 793    
Sus was verendet der tac.
Verse: 794    
diu vrouwe wachende lac
Verse: 795    
daz si besehen wolde
Verse: 796    
wenn ir got komen solde.
Verse: 797    
dar nâch schiere was unlanc,
Verse: 798    
der meister den tiuvel twanc
Verse: 799    
daz er in rehte lêrte
Verse: 800    
wie er sich verkêrte
Verse: 801    
und er sich kunde gemachen
Verse: 802    
mit zouberlîchen sachen
Verse: 803    
zeinem trachen und er kam.
Verse: 804    
diz geschach. diz bilde er nam
Verse: 805    
an sich. wart ein michel sûs.
Verse: 806    
alsus sleich er durch daz hûs
Verse: 807    
hin diu schœne Olimpias,
Verse: 808    
des wunsches rîs an schœne, was
Verse: 809    
zehant als er hin zuo zir kam,
Verse: 810    
sîn bilde er aber wider nam
Verse: 811    
und wart der selbe der er was.
Verse: 812    
kam er ûf den palas,
Verse: 813    
diu vrouwe tugentrîche
Verse: 814    
enphienc in minneclîche,
Verse: 815    
er kuste , daz galt si ,
Verse: 816    
den got den er hâte ,
Verse: 817    
den gap er ir, daz was sîn lîp.
Verse: 818    
alsus leit in daz schœne wîp
Verse: 819    
an ir arm der was vil wîz,
Verse: 820    
an ir was gar des wunsches vlîz.
Verse: 821    
sus lac der bote dem gote,
Verse: 822    
wart der got und der bote
Verse: 823    
getriutet vil vor allen gotn,
Verse: 824    
ez wart im minneclîche enbotn.

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This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

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