TITUS
Aegidius Romanus, De regimine principum
Part No. 6
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Chapter: VI 
Capitulum VI:
Sentence: 128    
Von der gerechtikeit


Sentence: 129    Sint dem male furstethum unde stete mogen nicht geweren ane gerechtikeit, dar umme czemit ys eynem fursten wol unde ist gar not, das her gerecht sy.
Sentence: 130    
Wenne gerechtikeit ist gar eyn große schone dogunt, under allen dogunden die schonste, unde ist an ire schonde so wonderlich, das ir wedder der margenstern nach der obentstern an schonde glich ist.
Sentence: 131    
Also spricht Aristotiles V eticorum.
Sentence: 132    
Dar ynne wil her, das die schonde der sterne sich nicht kan glichen der sehenden der gerechtikeit, wenne das gestirne hat eyn lipliche sehenden abir die schonde der gerechtikeit ist ersame unde geistlich.
Sentence: 133    
Unde also vile die geistliche schonde obertret die lipliche, also vil ist die clarheit unde schonde hder gerechtikeit obir die clarheit unde schonndeh der sterne.
Sentence: 134    
Die selbe allirschonste dogunt sal eyn itczlicher furste an ym habin unde sich mit allim flyße dar nach richten.
Sentence: 135    
Wenne die gerechtikeit des fursten ist nuczer wenne fruchtbare czijt, als spricht Aristotiles in dem buche de secretis seeretorum.
Sentence: 136    
Auch wirt des fursten gut volkomenheit allermeist offinbar von syner gerechtikeit, wenne gerechtikeit breytet sich zcu andern luten, an den sie bewiset wirt.
Sentence: 137    
Unde glicher wyse als der eyn wissender adder kunstiger man heißet, der ander lute kan leren unde syne kunst an ander lute brengen - wenne das ist eyn czeichen eynis wysen mannis, das her kunne ander lute lerenn, als Aristotiles spricht secundo metaphisice also heiset auch einero volkomen unde gut, wenne her syne gute andern luten irczeygit.
Sentence: 138    
Unde da von kompt is, das man eynis menschin gute adder fromkeit nicht irkennen kan, her kome denne an eyne gewalt ader wirdikeit, als das her ander lute auch habe zcu regiren.
Sentence: 139    
Wenne die wile her nymandis hat zcu rigerenp adder us zcu richten wenne sich selbir, so magq man nicht irkennen, wie her sy unde was gute dogunt adderr seten her an ym habe.
Sentence: 140    
Aber wenne her ander lute auch hat zcu vorwesen, denne so irschynet is, wie her sy unde wie her sich gegen andern luten heldet.
Sentence: 141    
Dar umme schribets Aristotiles eticorum:
Sentence: 142    
Fursthethum adder gewalt irezeiget den man.
Sentence: 143    
Unde also irkennet man us der gerechtikeit desu mannis gute, wenne gerechtikeit mus man ubin gegin eym andern, unde gegin ym selbir heist nymant gerecht.
Sentence: 144    
Sunder wenne her sich gegin eym andern heldet, als her sich haldin salv, unde pflegit ym, -was her ym pflegen sal, unde obirhebit yn, was her ym obirhebiny sal, so heißet her gerecht.
Sentence: 145    
Sint dem male nu die fursten sin als eyn regele wirglicher ding unde sint dem male die gerechtikeit ist also eyn wirdigeaa dogunt, dar us irschynet unde offinbar wirt dieab volkomen heit der gute, so ist wol ozemelich, das eyn furste die dogunt an ym habe unde gerechtikeit ube.
Sentence: 146    
Das mag man auch wol prufin an der grosse der bosheit, die von unrechtikeit dar komit.
Sentence: 147    
Wenne Aristotiles schribet V eticorum, als der bessir ist, der nicht alleyn ym selbir gut ist, sunderag syn gute auch andern luten mete teilet unde uff sie breytet, also ist der erger unde snoder, der nicht alleyne in ym selbir bose ist, sunder syn bosheit auch andern luten, irczeiget.
Sentence: 148    
Unde e mer lute syner bosheit unde unrechtikeit her bedrobet, erger her wirt.
Sentence: 149    
Unde besundern eyn furste, wenne deran ungerecht ist unde der gerechtikeit nicht fulget, aoder dutao synen landen unde luten grosf;en schadin.
Sentence: 150    
enne sanctus Augustinus spricht in deine buche von der stad gotis:
Sentence: 151    
Wo nicht gerechtikeit ist, da syn riche unde furstethum nicht anders wenne grosse roube, unde unfrede.





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This text is part of the TITUS edition of Aegidius Romanus, De regimine principum.

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