TITUS
Old-Prussian Corpus (German texts)
Part No. 29
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2. Brief Paul Megotts
Line: 1
Durchleuchtigſter
Hochgebornner
Gnedigſter
Fürſt
vnnd
herr
E.f.Dh
.
ſeinndt
meine
gehorſame
Pflichtwillige
Dinſte
nach
hoheſten
vermogen
Jeder
Zeitt
beuohrn
,
Vnndt
ſol
E.F.Dh
.
ich
auß
Hochdringender
noht
vnnderthenigſt
nicht
verhaltenn
,
Demnach
ich
armer
alter
vnnd
wolbetagter
Mann
,
nun
mehr
vber
die
50
Jahr
auf
dem
Frey
gutt
Begitten
Jm
Grunhofiſchen
gelegenn
Zwo
Huben
vnnd
20
morgen
Jnhaltende
vnder
E.f.D
.
geſeſſen
,
meine
Dinſte
neben
anderen
freyen
wie
ſichs
gebühret
in
aller
vnderthenigkeitt
trewlich
vnnd
fleißig
geleiſtet
,
Auch
d
.
Kirchen
Zu
Pobedten
mit
Tholken
,
Lehren
vnnd
Chriſtlichem
bericht
,
ſoviel
mir
Gott
gnade
verl(ie)
...
vmb
gar
geringe
beſoldunnge
Jn
die
Acht
<vnn>d
Vierzigk
Jahr
hero
gedienet
Auch
ſo
lange
<der
>
liebe
Gott
geſundheitt
verleihett
weiter
zu
<dien>en
mich
ſchuldigk
erkenne
.
Dieweil
ich
(abe)r
auß
vnuermogendem
Alter
vnnd
leibes
ſchwacheit
,
Jnn
ſonderheit
,
weil
ich
denn
einen
ſchenckel
Zweimahl
Zerbrochen
,
vnnd
auch
aus
ſchwerer
Arbeitt
am
leibe
gebrechlich
wordenn
,
folgenndes
meine
dinſte
den
Pflichten
nach
weiter
Line: 2
zu
leiſten
vnmuglichenn
,
derwegen
ich
wͤ
weil
mir
meine
Menliche
Leibß
Erben
mit
Thode
abgangen
meine
Tochter
Zu
bemannen
,
vnd
Jhr
die
2
huben
,
vnnd
20
Morgenn
,
Zuubergebenn
,
auß
hoheſter
nohtt
gedrungen
worden
,
damit
ich
nebenſt
meinem
verlebten
altenn
weibe
meinen
notturftigenn
vnnderhalt
nebenſt
anderer
Handtreichung
habenn
mochte
,
weil
aber
gedachter
meiner
Tochter
Mann
ſich
dermaßen
vnchriſtlich
gegen
mir
verhelt
,
daß
er
mich
nicht
alleinn
Zu
Zweyen
vnnderſchiedtlichen
mahlen
Vbell
geſchlagenn
,
ſonndernn
auch
noch
vber
das
alſo
mit
mir
vmbganngen
,
daß
ich
endtlich
ganncz
vnnd
gar
von
Jhme
auß
meiner
eigenen
behauſung
außgedrungen
,
vnnd
alſo
in
das
groſte
Elendt
vnnd
gar
am
Bettelſtaab
gedienn
,
Vnnd
do
wir
bede
nun
frembder
Leuthe
hülff
vnnd
Hanndtr(ei)chung
nicht
genießen
ſolttenn
,
hetten
wir
(wol)l
angſt
in
dieſen
vnnſern
hohen
(alter
Zu)
...
ſchmachten
müßenn
,
Sintemahl
<meine
>
Tochter
(vn)nd
Jhr
Mann
Jhre
hanndt
derm<maß>en
von
vnnß
abgeZogen
,
daß
wir
auch
den
geringſten
bißen
brodts
vonn
Jhnen
nicht
Zugewarten
habenn
,
Alſo
Line: 3
Jſt
hiemitt
an
E.f.D
.
mein
vnndertheniges
demütiges
vnnd
vmb
gottes
willenn
,
bitten
,
E.f.Dhl
.
wollen
in
erwegung
meiner
Jederczeit
fleißigen
vnnd
trewen
geleiſten
dinſte
,
Jn
deme
ich
mich
nebenſt
meinem
Tolkenambt
Zum
offtern
in
Viſitationibus
,
Preuſcher
Littauſcher
vnd
Churiſcher
ſprache
,
wie
auch
in
Vertirung
des
Preuſchenn
Catechiſmi
nach
vermogen
gebrauchenn
laßenn
,
(Auch
meines
ſchwachen
vnnd
ohne
ruhm
hergebrachten
Alters
,
wie
deßen
ein
ganczes
Kirchſpiel
got
lob
gut
Zeugnuß
geben
wirtt)
mir
ſolch
güttlein
auß
fürſtlicher
mildigkeit
zuuerkauffen
Jn
gnaden
vergonnen
vnnd
geſtatten
,
Damit
ich
nebenſt
meinem
altem
verlebten
weibe
die
Kurcz
vnnd
vbrige
Zeit
vnſers
lebenß
vnnſer
notturfftiges
außkommen
habenn
mochten
,
Solchs
wirt
der
Allmechtige
Gott
E.f.D
.
hundertfeltig
belohnen
,
Vnnd
ich
nebenſt
meinem
Armen
weibe
,
erkennen
vnnß
mit
vnnſerm
Jnnigem
gebeth
E.f.Dh
.
vor
derſelben
Langwirige
ge(ſun)<d>(heitt)
Glückliche
Regierunnge
...
zun<echſ>tten
JederZeitt
ſchuldi<gk
vn>nd
ſeinndt
einer
gnedigen
Antt<wor>tt
erwahrtenndt
wͤ.
Line: 4
E.f.Dhl
.
Line: 5
Gehorſammer
Vnnderthan
Line: 6
Paull
Megott
Line: 7
von
Bogittenn
,
Line: 8
Kirchentholck
Zu
Pobedten
Line: 9
Jm
Grunhoffiſchenn
.
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, Frankfurt a/M, 10.12.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.