TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur
Part No. 4
Book: IIIB
III.
Line: 12
Line: 13
B.
Line: 14
VON
DEM
GEFÜGEL
IN
AINER
GEMAIN
.
Line: 15
Nu
schüll
wir
sagen
von
allem
gefügel
und
des
êr\sten
15
Line: 16
in
ainer
gemain
.
ain
iegleich
vogel
,
der
guot
flügel
Line: 17
hât
,
daz
ist
der
snell
fleugt
,
der
hât
pœs
und
kranch
Line: 18
füez
,
sam
die
swalben
und
den
geleich
.
iegleich
vogel
Line: 19
klaines
leibes
singet
mêr
wan
der
grôzes
leibs
ist
in
der
Line: 20
zeit
irr
unkäusch
.
ain
iegleich
gefügel
,
daz
krum
klâen
20
Line: 21
hât
,
daz
ist
guotes
fluges
,
und
ain
iegleich
vogel
,
der
an
Line: 22
dem
pain
ain
klâen
hât
,
sam
der
han
,
der
ist
pœses
flu\ges
Line: 23
und
krankes
.
ain
iegleich
vogel
,
der
krump
klâen
Line: 24
hât
,
der
lebt
des
flaisches
.
aber
die
andern
die
lebent
Line: 25
der
früht
und
der
würm
und
der
slangen
.
Aristotiles
25
Line: 26
spricht
,
daz
die
vögel
,
die
flaisch
ezzent
,
niht
mêr
aiern
Line: 27
denne
ains
mâls
in
dem
jâr
,
ân
die
swalben
,
die
aiert
Line: 28
zwier
.
er
spricht
auch
,
daz
man
der
vogel
siechtum
Line: 29
erkenne
an
der
flügel
geprechen
.
er
spricht
auch
,
daz
Line: 30
under
allem
gefügel
gemaincleich
der
er
lenger
leb
danne
30
Line: 31
diu
si
.
er
spricht
auch
,
wenne
die
vogel
mit
enander
Line: 32
streiten
,
sô
legent
si
auf
die
wunden
ain
ackerwurz
,
diu
Line: 33
haizt
origanun
,
aber
von
den
würzen
werd
wir
her
nâch
Page: 165
Line: 1
sagend
.
er
spricht
auch
,
daz
die
vâhenden
vogel
haizer
Line: 2
nâtûr
sein
und
trückner
.
diu
nâtûr
haizt
ze
latein
cole\rica
.
Line: 3
er
spricht
auch
,
daz
all
vogel
krummer
klâen
wer\fent
Line: 4
iriu
kint
auz
den
nesten
wenn
si
nu
gevliegen
mügent
,
Line: 5
und
wenne
si
volkumen
sint
,
sô
besorgent
si
sich
nümmer
,
5
Line: 6
ân
die
krâen
,
diu
betracht
iriu
kint
etswie
vil
zeit
.
ain
Line: 7
iegleich
vogel
,
der
vinger
hât
an
den
klâen
,
der
izt
Line: 8
flaisch
,
und
ain
iegleich
vogel
,
der
væht
oder
raubt
,
der
Line: 9
væht
anderlai
vogel
wan
seines
geslähtes
,
und
mit
dem
Line: 10
sint
si
underschaiden
von
den
vischen
,
wan
der
hecht
10
Line: 11
væht
den
hecht
.
aber
der
spärwær
darbt
der
sänftikait
.
Line: 12
der
vogel
flaisch
,
die
ander
vogel
ezzent
,
ist
pezzer
und
Line: 13
paz
smeckend
wan
ander
flaisch
,
ez
sei
denn
ain
sunder\leich
Line: 14
dinch
.
aller
vogel
hüenel
wenne
si
gar
junk
sint
Line: 15
sô
habent
si
langeu
päuchel
;
wenne
aber
si
gewahsent
,
15
Line: 16
sô
werdent
si
in
kurz
.
die
vogel
vallent
niht
auf
ain
âs
,
Line: 17
daz
stinkend
ist
,
ez
hab
denn
guoten
smack
.
diu
si
lebt
Line: 18
dar
umb
kürzer
wan
der
er
,
daz
si
gekrenkt
wirt
unz
in
Line: 19
den
tôt
von
irn
gezüchiden
.
kain
vogel
hât
ain
plâsen
,
Line: 20
dar
umb
,
daz
si
wênig
trinkent
,
aber
allermaist
dar
umb
,
20
Line: 21
daz
sich
ir
wäzzrig
fäuhten
verkêrt
in
ir
federn
.
ain
Line: 22
iegleich
vogel
,
der
langeu
pain
hât
,
der
hât
ainen
langen
Line: 23
hals
,
und
der
kurzeu
pain
hât
,
der
hât
ainen
kurzen
hals
,
Line: 24
ân
die
vögel
,
die
leder
habent
zwischen
den
vingern
,
sam
Line: 25
diu
gans
hât
.
ez
ist
grœzereu
fruhtbærihait
an
den
25
Line: 26
klainen
vogeln
wan
an
den
grôzen
.
Isidorus
spricht
,
daz
Line: 27
der
vogel
air
sô
grôz
kraft
haben
,
sei
daz
man
ain
holz
Line: 28
dâ
mit
bestreîch
,
ez
prinne
niht
,
und
daz
auch
daz
gewant
Line: 29
dar
wider
niht
prinne
.
ist
auch
,
daz
man
kalch
dar
zuo
Line: 30
mischt
,
sô
leimt
man
dâ
mit
ain
stuck
an
daz
ander
.
30
Line: 31
diu
zwai
sint
zweiflig
mit
uns
.
die
vogel
,
die
vil
hüenl
Line: 32
pringent
mit
ainander
,
die
gepernt
oder
prüetent
gar
haim\leich
.
Line: 33
sô
daz
tier
ie
grœzer
ist
,
sô
ez
ie
lenger
geschickt
Line: 34
wirt
in
der
muoter
leib
.
all
vogel
,
die
krump
klâen
Line: 35
habent
,
die
habent
ain
scharpf
prust
und
die
bedäut
zorn
35
Line: 36
behalten
an
in
.
die
selben
vogel
tailnt
den
luft
snell
.
Page: 166
Line: 1
alsô
tuont
die
grimmen
wüetreich
,
die
mordent
und
tai\lent
Line: 2
gotes
freunt
auf
ertreich
.
iedoch
mügent
si
si
niht
Line: 3
ertœten
an
der
sêle
,
ob
si
si
tœten
an
dem
leib
.
Chapter / Strophe: 1
1.
Line: 4
Line: 5
VON
DEM
ADELARN
Line: 6
Aquila
haizt
ain
adelar
,
und
spricht
Augustînus
,
daz
Line: 7
er
der
edelst
vogel
sei
und
sei
ain
küng
aller
vogel
.
er
Line: 8
ist
ain
grôzer
rauber
und
lebt
neur
des
flaisches
.
er
hât
Line: 9
gar
ain
starch
scharpf
gesiht
,
alsô
daz
er
die
sunnen
in
Line: 10
ir
clârhait
angesehen
mag
.
dar
umb
sitzet
er
gern
gegen
10
Line: 11
der
sunnen
.
der
adlar
hât
die
art
,
daz
er
seineu
kint
Line: 12
auf
hengt
mit
den
klâen
gegen
der
sunnen
anplik
.
wel\hez
Line: 13
dann
die
sunnen
ân
wankel
ansiht
,
daz
behelt
er
Line: 14
sam
ainen
wirdigen
vogel
seins
geslähtes
und
fuort
ez
.
Line: 15
welhez
aber
diu
augen
von
der
sunnen
kêrt
,
daz
wirft
er
15
Line: 16
hin
sam
ain
unedelz
kint
.
Adelînus
spricht
,
wenne
der
Line: 17
adelar
beswært
wirt
von
seinem
alter
,
sô
merket
er
gar
Line: 18
ainen
kalten
prunnen
und
fleugt
ob
dem
auf
über
alliu
Line: 19
wolken
.
sô
wirt
diu
vinster
seiner
augen
verzert
von
der
Line: 20
sunnen
hitz
.
dâ
nâch
vellt
er
zehant
nider
mit
der
hitz
20
Line: 21
in
den
vor
geprüeften
prunnen
und
tauchet
sich
dreistunt
Line: 22
dar
inne
und
fleugt
danne
in
sein
nest
under
seineu
star\ken
Line: 23
kinder
,
diu
nu
wol
gerauben
mügent
,
und
mauset
Line: 24
sich
dann
reht
als
in
ainer
küelen
zwischen
haiz
und
Line: 25
kalt
nâch
ainem
fieber
.
sô
speisent
in
diu
kint
und
nerent
25
Line: 26
in
in
dem
nest
,
unz
er
sein
federn
vernewt
und
wider
ge\wint
.
Line: 27
wenn
im
der
snabel
sô
lang
wirt
,
daz
er
daz
ezzen
Line: 28
niht
wol
dar
mit
gevâhen
mag
,
sô
sleht
er
in
an
ainen
Line: 29
stain
und
reibt
in
dar
an
and
kürzt
den
hâken
seins
sna\bels
,
Line: 30
unz
er
im
eben
wirt
.
des
adelars
hüenl
sint
in
dem
30
Line: 31
nest
ân
winseln
und
ân
rüefen
.
Jacobus
spricht
,
daz
der
Line: 32
adlar
ainen
stain
hab
in
dem
nest
,
der
haizt
echides
oder
Line: 33
gagates
.
der
hât
inwendig
ain
andern
stain
in
im
.
den
Line: 34
stain
hât
er
in
im
wider
sein
grôze
hitz
.
iedoch
werd
Page: 167
Line: 1
wir
her
nâch
sagen
von
den
stainen
.
hiet
er
des
stains
Line: 2
niht
,
sô
prieten
seineu
air
von
grôzer
hitz
in
dem
nest
.
Line: 3
ander
maister
sprechent
,
daz
der
adlar
zwên
stain
in
seim
Line: 4
nest
hab
,
die
haizent
nides
,
und
ân
der
kraft
müg
er
niht
Line: 5
geprüeten
.
der
adlar
tailt
andern
vögeln
seinen
raup
mit
,
5
Line: 6
aber
die
gest
schüllent
sich
hüeten
vor
dem
wirt
,
wan
hât
Line: 7
er
niht
genuog
,
sô
daz
ezzen
verzert
ist
,
sô
greift
er
die
Line: 8
gest
an
und
frizt
si
.
diu
krâ
volgt
dem
adlarn
etswenne
,
Line: 9
und
sô
er
daz
lang
vertregt
,
sô
begreift
er
si
ze
letzt
mit
Line: 10
den
klâen
.
Plinius
spricht
,
des
adelarn
federn
gemischt
10
Line: 11
mit
anderr
vogel
federn
unwirdischent
von
nâtur
dar
ab
Line: 12
und
frezzent
si
und
leident
ir
gesellschaft
niht
.
aber
des
Line: 13
gelaub
ich
niht
.
der
adlar
hât
den
rehten
fuoz
grœzer
Line: 14
wan
der
tenken
.
er
hebt
seineu
kint
auf
sein
ahseln
und
Line: 15
lêrt
si
fliegen
.
alle
edel
vogel
erschreckent
,
wenne
si
15
Line: 16
den
adlar
sehent
,
und
getürrent
den
tag
niht
wol
ge\rauben
,
Line: 17
wan
si
verliesent
ir
küenhait
,
ân
den
greiffalken
,
Line: 18
der
væht
den
adlarn
.
Alexander
spricht
,
daz
der
adlar
Line: 19
mit
seinem
kaiserleichen
geschrai
den
flug
anderr
vogel
Line: 20
hinder
.
wenn
er
ainen
tage
vast
,
daz
widerpringt
er
mit
20
Line: 21
vil
ezzens
an
dem
andern
tag
.
Gamaliel
spricht
,
daz
der
Line: 22
adlar
gar
vleizig
sei
,
wie
er
seineu
kint
lêr
vliegen
,
und
Line: 23
wenn
er
der
schützen
lâg
fürht
,
sô
tregt
er
seineu
kint
Line: 24
auf
dem
ruck
und
setzt
alsô
seinen
leib
zwischen
den
Line: 25
kinden
und
dem
schützen
,
ob
sein
nôt
gescheh
,
daz
er
25
Line: 26
den
schuz
vâhe
sam
ain
schilt
vor
den
kinden
.
Chapter / Strophe: 2
2.
Line: 27
Line: 28
VON
DEM
ARPEN
.
Line: 29
Arpia
ist
ain
vogel
,
sam
Adelînus
spricht
,
der
wont
Line: 30
in
verren
landen
an
der
stat
,
diu
Strapedes
haizt
,
in
der
30
Line: 31
wüesten
pei
dem
mer
Jonicum
.
der
vogel
hât
ainen
Line: 32
grimmen
hunger
und
wirt
nümmer
sat
.
er
hât
gar
scharpf
Line: 33
klâen
,
geschickt
ze
reizen
und
ze
vâhen
.
der
vogel
hât
Line: 34
ain
menschleich
antlütz
und
hât
kain
merschleich
tugent
Page: 168
Line: 1
an
im
,
wan
er
ist
sô
grimm
,
daz
er
unmenschleich
ist
.
Line: 2
der
vogel
ertœtt
den
êrsten
menschen
,
den
er
ansihtig
Line: 3
wirt
in
der
wüesten
,
dar
nâch
wenne
er
von
geschiht
Line: 4
kümt
zuo
ainem
wazzer
und
siht
sein
antlütz
dar
inne
,
Line: 5
sô
traurt
er
niht
ain
clain
umb
den
tôten
menschen
und
5
Line: 6
traurt
etswenne
unz
in
den
tôt
,
dar
umb
,
daz
er
sein
ge\leichz
Line: 7
ertœtt
hât
,
und
waint
all
zeit
die
weil
er
lebt
umb
Line: 8
den
mort
.
der
vogel
wenn
er
gezämt
wirt
redet
mensch\leich
Line: 9
stimm
,
aber
er
hât
niht
menschleich
vernunft
.
Chapter / Strophe: 3
3.
Line: 10
Line: 11
VON
DEM
RAIGEL
.
Line: 12
Ardea
haizt
ain
raigel
,
sam
Jacobus
und
Ambrosius
Line: 13
sprechent
.
der
fleugt
gar
hôch
über
diu
wolken
,
wan
er
Line: 14
fürht
den
regen
und
daz
weter
,
daz
auz
den
wolken
kümt
.
Line: 15
wenne
er
nu
über
daz
wolken
kümpt
,
sô
fleuht
er
daz
15
Line: 16
weter
.
wie
auch
daz
sei
,
daz
der
vogel
sein
waid
in
den
Line: 17
wazzern
suoch
,
doch
macht
er
sein
nest
auf
gar
hôhen
Line: 18
paumen
.
die
habich
müegent
die
raigel
gar
vil
und
setzent
Line: 19
in
vast
zuo
.
aber
der
raigel
helt
seinen
aftern
gegen
dem
Line: 20
habich
und
verunrainet
in
mit
seim
mist
,
und
wâ
er
in
20
Line: 21
trift
,
dâ
faulent
des
habichs
federn
.
der
raigel
hât
neur
Line: 22
ainen
darm
sam
der
storch
.
Chapter / Strophe: 4
4.
Line: 23
Line: 24
VON
DER
GANS
.
Line: 25
Anser
oder
auca
haizt
ain
gans
.
der
vogel
bezaichent
25
Line: 26
die
zeit
der
naht
mit
seinem
quiteln
reht
sam
der
han
Line: 27
mit
seinem
kræen
.
die
gens
meldent
auch
die
dieb
mit
Line: 28
irm
quiteln
,
wan
,
sam
Isidorus
spricht
,
kain
tier
smeckt
Line: 29
den
menschen
als
schier
als
diu
gans
.
die
gens
airnt
Line: 30
oft
ân
den
ganzen
,
aber
diu
air
mügent
niht
zuo
vogeln
30
Line: 31
werden
,
sam
Aristotiles
spricht
und
ander
maister
.
wenne
Line: 32
ireu
gensel
noch
krank
sint
,
sô
hüet
ain
gans
allzeit
und
Page: 169
Line: 1
rekt
den
hals
auf
,
daz
der
rauber
,
der
ar
,
iht
köm
.
diu
Line: 2
gans
erkent
wol
den
arn
vor
dem
geirn
,
daz
ainem
men\schen
Line: 3
gar
swær
wær
.
die
wilden
gens
rihtent
ir
flüg
Line: 4
nâch
den
winden
,
sam
der
sudenwint
ist
,
der
ze
latein
Line: 5
auster
haizt
,
und
der
nordenwint
,
der
aquilo
haizt
,
wan
5
Line: 6
wenne
der
nordenwint
wæt
,
sô
vliegent
si
gegen
suden
,
daz
Line: 7
ist
gegen
mittem
tag
,
wenne
aber
der
sudenwint
wæt
,
sô
Line: 8
vliegent
si
gegen
norden
.
den
gensen
ist
vliegen
alsô
Line: 9
lustig
,
daz
si
selten
nümmer
ruoent
,
si
ezzen
danne
.
si
Line: 10
slâfent
auch
selten
.
aber
den
haimischen
ist
der
flug
gar
10
Line: 11
swær
,
und
emzicleichen
ezzen
ist
in
lustig
und
ruoen
und
Line: 12
slâfen
ist
in
girich
.
Chapter / Strophe: 5
5.
Line: 13
Line: 14
VON
DER
ÄNT
.
Line: 15
Anas
haizt
ain
änt
.
daz
ist
ain
bekanter
vogel
.
des
15
Line: 16
kindel
habent
die
art
,
daz
si
zehant
swimment
,
wenne
si
Line: 17
auz
der
schaln
sliefent
,
und
nernt
sich
selber
,
ob
si
der
Line: 18
muoter
niht
hieten
.
die
antreichen
sint
sô
unkäusch
und
Line: 19
sô
tobent
in
derlai
hitz
und
gir
,
wâ
ir
mêr
dan
ainr
ist
und
Line: 20
neur
ain
änt
under
in
ist
,
die
vogelnt
si
ze
tôd
.
ie
ainer
20
Line: 21
nâch
dem
andern
,
und
peizent
sich
dar
umb
.
Chapter / Strophe: 6
6.
Line: 22
Line: 23
VON
DEM
HABICH
.
Line: 24
Accipiter
haizt
ain
habich
.
daz
ist
gar
ain
edel
vo\gel
Line: 25
und
ist
grœzer
wan
der
greiffalk
,
aber
er
ist
verr
25
Line: 26
træger
,
iedoch
ist
er
im
selber
sicherr
und
hüet
sich
paz
Line: 27
dann
der
greiffalk
,
wan
er
fleugt
mæzicleicher
.
wenn
der
Line: 28
habich
ainen
vogel
gevæht
,
sô
reizt
er
in
des
êrsten
an
Line: 29
der
seiten
und
suocht
im
daz
herz
,
wan
daz
izt
er
aller
Line: 30
gernst
.
dar
umb
gebent
die
herren
und
die
waidman
30
Line: 31
den
habichen
daz
herz
von
dem
raub
,
wenn
daz
fuog
hât
,
Line: 32
und
behaltent
in
selber
die
übermâz
.
sô
der
habich
sein
Page: 170
Line: 1
alt
federn
wirft
,
sô
strekt
er
sein
plôz
flügel
gegen
Line: 2
suden
,
dar
umb
,
daz
der
sunnen
wirm
im
seineu
swaiz\fensterlein
Line: 3
öffen
und
daz
im
die
neuen
federn
dester
leih\ter
Line: 4
wahsen
,
wan
diu
nâtûr
ist
ain
maistrinn
des
nutzes
Line: 5
und
der
nôtdurft
vil
nâh
an
allen
dingen
,
die
dâ
sterbent
5
Line: 6
und
werdent
.
wenne
der
habich
gesunt
ist
,
sô
hât
er
,
Line: 7
aufgereht
federn
;
wenne
aber
er
krank
ist
.
sô
hât
er
ge\naiget
Line: 8
federn
.
man
tregt
in
auf
der
lenken
hant
,
dar
Line: 9
umb
,
daz
er
nach
der
gerehten
swenk
nâch
dem
raub
.
Line: 10
der
vogel
sleht
seineu
kint
mit
den
vetachen
und
twinget
10
Line: 11
si
ze
fliegen
nâch
dem
raub
und
wirft
si
auz
dem
nest
Line: 12
und
pringet
in
kain
âz
,
dar
umb
,
daz
si
iht
træg
sein
,
Line: 13
wenne
si
nu
gewahsen
,
alsô
spricht
Ambrosius
.
dar
umb
Line: 14
ist
niht
wunder
,
ob
si
die
müeter
versmæhent
,
wenne
si
Line: 15
selber
gerauben
mügent
.
wenn
der
habich
gekocht
ist
15
Line: 16
in
rôsenöl
,
sô
ist
er
gar
gesunt
den
kranken
glidern
,
sam
Line: 17
Plinius
spricht
.
Alexander
spricht
,
sô
der
habich
win\terszeiten
Line: 18
ainen
vogel
gevâh
gegen
der
naht
,
sô
halte
er
Line: 19
in
all
die
naht
under
seinen
klâen
und
lâz
in
des
mor\gens
Line: 20
ledig
,
sô
diu
sunn
auf
gê
,
ob
der
habich
wol
hung\rig
20
Line: 21
sei
,
und
bekom
im
der
selb
vogel
des
tages
,
er
tuo
Line: 22
im
niht
.
er
ändert
seiner
augen
varb
und
seinen
snabel
.
Line: 23
Augustinus
spricht
,
daz
daz
prôt
den
habich
tœt
.
Chapter / Strophe: 7
7.
Line: 24
Line: 25
VON
DEM
AMER
Line: 26
Amraam
ist
ain
vogel
,
sam
Aristotiles
spricht
,
in
Line: 27
den
landen
gegen
der
sunnen
aufganch
.
der
nist
auf
hôh
Line: 28
perg
,
dâ
kain
mensch
zuo
mag
,
und
dar
umb
vint
man
Line: 29
seins
nestes
niht
noch
seineu
kindel
denn
gar
selten
.
si
Line: 30
koment
auch
niht
her
ab
in
daz
tal
,
si
sein
denn
starch
30
Line: 31
worden
über
al
und
der
muoter
gleich
.
Daz
ist
wider
Line: 32
die
gleichsner
,
die
sich
ê
hailig
machent
,
ê
si
sich
ge\leichen
Line: 33
unserr
hailigen
muoter
der
christenhait
.
Page: 171
Chapter / Strophe: 8
8.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
ACHANT
.
Line: 3
Achantis
ist
ain
vogel
,
sam
Plinius
spricht
,
der
Line: 4
speist
sich
von
gras
und
von
fuoter
,
und
dar
umb
haz\zet
Line: 5
er
diu
pfärt
,
diu
der
selben
kost
lebent
,
und
wâ
er
5
Line: 6
si
siht
,
sô
fleucht
er
.
doch
mag
er
sich
niht
an
den
pfär\den
Line: 7
gerechen
denn
daz
er
ir
spott
mit
der
stimme
,
und
Line: 8
wenne
si
rüehelnt
sô
rüehelt
er
auch
in
ze
spott
.
der
Line: 9
vogel
ist
gar
fruhtpær
,
wie
daz
sei
daz
er
clain
sei
,
Line: 10
wann
er
pringt
zwelf
kinder
mit
enander
.
10
Chapter / Strophe: 9
9.
Line: 11
Line: 12
VON
DER
LERCHEN
.
Line: 13
Alauda
haizt
ain
lerch
und
ist
als
vil
gesprochen
Line: 14
als
ain
lobvogel
,
dar
umb
,
daz
er
gar
frœleich
in
den
Line: 15
lüften
singet
in
der
frœleichen
zeit
,
sam
der
lenz
ist
in
15
Line: 16
dem
maien
.
den
vogel
haizt
Plinius
galerica
.
wenne
Line: 17
der
himel
trüeb
ist
oder
wenne
ez
regent
,
sô
singet
er
Line: 18
selten
oder
nümmer
.
diu
lerch
meldet
den
tag
des
mor\gens
Line: 19
fruo
,
sô
der
morgenrôt
næhent
,
mit
gar
frœleichem
Line: 20
gesang
.
wenne
si
auf
der
erd
sitzet
,
sô
singet
si
selten
:
20
Line: 21
si
singet
wunnencleichen
in
irm
aufflug
,
wanne
si
fleugt
Line: 22
sänfticleichen
auf
und
fleugt
snell
nider
reht
sam
ain
Line: 23
stain
.
Aristotiles
spricht
,
diu
lerch
fürht
den
habich
sô
Line: 24
sêr
,
wenn
er
si
jagt
,
daz
si
den
menschen
in
sein
schôz
Line: 25
flieg
und
læzt
sich
oft
mit
der
hant
vâhen
,
dar
umb
,
25
Line: 26
wan
der
mensch
hât
oft
ain
gewizzen
,
daz
er
sich
er\parmt
,
Line: 27
aber
der
habich
nümmer
.
Chapter / Strophe: 10
10.
Line: 28
Line: 29
VON
DEM
ALZEN
.
Line: 30
Alcio
ist
ain
klainer
vogel
,
sam
Plinius
spricht
.
der
30
Line: 31
vogel
legt
sein
air
winterszeiten
in
den
sant
und
aller\maist
Page: 172
Line: 1
wenne
sich
daz
mer
aufzeuht
auf
daz
lant
und
daz
Line: 2
ûfer
oder
daz
gestat
beswært
mit
seinen
ünden
.
sô
nun
Line: 3
der
vogel
seineu
air
hât
gelegt
in
der
ungestüemikait
Line: 4
des
mers
,
sô
wirt
daz
mer
gesänftigt
und
læzt
von
allen
Line: 5
ünden
und
von
winden
,
unz
der
alz
seineu
air
geprüett
,
5
Line: 6
wan
der
vogel
wont
in
dem
mer
und
prüett
seineu
air
Line: 7
siben
tag
.
wenne
die
vergênt
,
sô
zeuht
er
seineu
kindel
Line: 8
auz
den
airn
.
dar
zuo
tuot
er
dan
aht
tag
,
in
den
speist
Line: 9
er
si
unz
daz
si
kreftig
werdent
.
sô
vil
genâden
hât
der
Line: 10
klain
vogel
von
got
,
daz
sich
die
schefläut
der
vierzehen
10
Line: 11
tage
fräwent
der
fridsamen
zeit
auf
dem
mer
und
hai\zent
Line: 12
die
vierzehen
tag
der
alzen
tag
und
fürhtent
sich
Line: 13
niht
auf
dem
mer
in
den
selben
tagen
.
Der
vogel
bedäut
Line: 14
uns
die
läut
,
die
in
glückhaftiger
zeit
træg
sint
und
ân
Line: 15
frühten
.
aber
wenne
si
widerwärtichait
habent
,
sô
kêrent
15
Line: 16
si
sich
ze
got
mit
vlêhen
und
mit
piten
und
hoffent
,
daz
Line: 17
in
got
genâde
,
und
geschiht
etswenne
,
daz
si
got
erhœrt
Line: 18
und
læzt
frid
werden
zwischen
im
und
den
sündern
durch
Line: 19
sein
grôze
erparmherzichait
,
wan
er
læzt
uns
niht
ver\suochen
Line: 20
über
unser
maht
,
noch
vodert
an
uns
,
des
wir
20
Line: 21
niht
vermügen
.
Chapter / Strophe: 11
11.
Line: 22
Line: 23
VON
DEM
BACHAD
.
Line: 24
Bachadis
haizt
ain
bachad
und
haizt
etswâ
ain
wek
.
Line: 25
daz
ist
ain
vogel
der
wehst
von
holz
,
und
daz
holz
25
Line: 26
hât
vil
äst
an
im
,
dar
auz
die
vogel
wachsent
,
alsô
daz
Line: 27
ir
zemâl
vil
an
dem
paum
hangt
.
die
vögel
sint
klainer
Line: 28
wan
die
gens
und
habent
füez
sam
die
änten
,
si
sint
aber
Line: 29
swarz
an
der
varb
reht
sam
aschenvar
.
si
hangent
an
Line: 30
den
paumen
mit
den
snäbeln
und
hangent
an
den
rinden
30
Line: 31
und
an
den
stammen
der
paum
.
si
vallent
pei
zeit
in
Line: 32
daz
mer
und
wahsent
auf
dem
mer
,
unz
si
beginnent
ze
Line: 33
fliegen
.
etleich
läut
âzen
die
vogel
,
aber
Innocentius
der
Line: 34
vierd
pâbist
des
namen
verpôt
die
selben
vogel
in
einem
Line: 35
concili
ze
Lateran
.
35
Page: 173
Chapter / Strophe: 12
12.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
HAUWEN
ODER
AUFEN
.
Line: 3
Bubo
haizt
ain
auf
oder
in
anderm
däutsch
ain
haw
.
Line: 4
mit
dem
vogel
væht
man
ander
vögel
,
und
bedäut
den
Line: 5
sünder
,
der
offenbâr
sündet
und
pringt
ander
läut
mit
im
5
Line: 6
ze
sünden
.
der
auf
trinket
der
tauben
ir
air
auz
und
Line: 7
frizt
die
mäus
und
wont
gern
in
den
kirchen
und
trinket
Line: 8
daz
öl
auz
den
ampeln
und
verunraint
doch
die
kirichen
Line: 9
mit
seinem
mist
.
wenn
in
die
andern
vogel
anvehtent
,
Line: 10
sô
velt
er
an
den
ruk
und
wert
sich
mit
den
fuozkræueln
.
10
Line: 11
wer
des
aufen
herz
nimt
und
legt
ez
ainer
slâfenden
Line: 12
frawen
an
die
tenken
seiten
,
sô
sagt
si
allez
daz
si
getân
Line: 13
hât
.
sein
mark
gestrichen
auf
des
menschen
augen
macht
Line: 14
si
clâr
.
Der
vogel
bedäut
die
ungezogenen
pfaffen
in
der
Line: 15
christenhait
,
die
vaizt
gotsgâb
habent
von
iren
kirchen
und
15
Line: 16
si
doch
verunrainent
mit
iren
sünden
,
und
wenne
si
die
Line: 17
vögel
strâfent
,
die
pei
dem
tag
vliegent
(daz
sint
die
daz
Line: 18
gots
wort
sprechent)
,
sô
varnt
si
die
an
mit
den
scharpfen
Line: 19
kræueln
irr
grimmikait
.
der
vogel
hât
gnuog
federn
Line: 20
und
ist
doch
an
im
selber
swær
.
20
Chapter / Strophe: 13
13.
Line: 21
Line: 22
VON
DEM
CALADER
.
Line: 23
Caladrius
,
sam
Jacobus
und
Isidorus
sprechent
,
ist
Line: 24
ain
weizer
vogel
über
al
.
der
hât
die
art
,
daz
daz
inwen\dig
Line: 25
tail
seiner
hüff
benimt
den
augen
ir
vinster
.
er
hât
25
Line: 26
auch
die
art
,
ist
daz
man
in
füert
zuo
ainem
siechen
Line: 27
menschen
etswie
oft
,
sô
bedäutt
er
,
ob
der
mensch
sterben
Line: 28
schol
oder
genesen
.
wan
ist
,
daz
er
des
menschen
ant\lütz
Line: 29
versmæht
und
kêrt
sein
augen
von
im
,
sô
stirbt
er
;
Line: 30
siht
aber
er
den
siechen
an
und
kêrt
sich
niht
von
im
,
30
Line: 31
sô
geniset
er
,
wan
er
bekent
sein
antlütz
und
nimt
sein
Line: 32
siechtum
an
sich
und
fleugt
in
die
lüft
und
verprent
und
Line: 33
zerstræut
si
;
sô
wirt
der
siech
zehant
gesunt
.
die
vogel
Page: 174
Line: 1
heten
die
alten
küng
hie
vor
beslozzen
in
irn
säln
und
Line: 2
in
irr
wonung
.
die
vogel
vant
Alexander
in
dem
lant
Line: 3
Perside
.
der
calader
hât
ain
grôzez
pain
in
seinen
pain
,
Line: 4
des
mark
macht
die
vinstern
in
den
augen
clâr
,
der
sich
Line: 5
dâ
mit
salbet
.
5
Chapter / Strophe: 14
14.
Line: 6
Line: 7
VON
DEN
ELBIZ
ODER
SWAN
.
Line: 8
Cignus
haizt
ain
elbiz
oder
ain
swan
.
daz
ist
ain
Line: 9
weizer
vogel
und
sprechent
die
maister
,
er
sing
gar
schôn
,
Line: 10
aber
daz
hân
ich
nie
gehœrt
und
hân
ir
doch
vil
gesehen
.
10
Line: 11
Jacobus
spricht
,
der
swan
hât
weiz
federn
und
hât
doch
Line: 12
swarzez
flaisch
.
er
waiz
von
nâtûr
seinen
tôt
vor
,
wan
er
Line: 13
singet
frœleich
und
lusticleich
vor
wenn
er
sterben
schol
.
Line: 14
er
hât
sein
sterk
in
den
vetachen
.
sô
der
tôt
her
gêt
,
Line: 15
sô
fleuht
er
sein
pein
in
dem
hirn
und
singt
alsô
süezic\leich
15
Line: 16
unz
er
stirbt
.
aber
daz
puoch
hât
ze
latein
:
in\stante
Line: 17
morte
figit
pennam
in
cerebro
.
daz
spricht
:
wenne
Line: 18
der
tôt
kümt
,
sô
stekt
er
ain
federn
in
daz
hirn
.
daz
Line: 19
hât
niht
sinnes
,
dâ
von
hât
der
schreiber
gevælt
und
Line: 20
schol
sprechen
:
fugit
penam
in
cerebro
,
daz
spricht
:
er
20
Line: 21
fleuht
des
tôdes
pein
in
dern
hirn
mit
seinem
süezem
ge\sang
,
Line: 22
wie
daz
sei
,
daz
daz
herz
indes
leid
.
er
ist
ainer
Line: 23
haizen
nâtûr
,
dâ
von
ist
er
zornig
.
wenne
er
swimt
mit
Line: 24
ainem
fuoz
,
sô
meistert
er
sich
mit
dem
andern
an
den
Line: 25
weg
den
er
wil
,
sam
ain
schefman
.
er
izt
wênig
nâch
25
Line: 26
der
grœzen
,
die
er
hât
.
er
hât
underlâzen
zend
in
dem
Line: 27
snabel
,
dâ
mit
tailt
er
sein
ezzen
.
wenn
er
geslagen
wirt
Line: 28
auf
daz
haupt
,
sô
stirbt
er
leiht
,
und
mag
doch
anderr
Line: 29
sêrung
vil
geleiden
.
Chapter / Strophe: 15
15.
Line: 30
Line: 31
VON
DEM
CARISTEN
.
Line: 32
Carista
,
sam
Solînus
spricht
,
ist
ain
vogel
,
der
fleugt
Line: 33
in
prinnendeu
flammen
ân
all
sein
pein
und
ân
allen
Page: 175
Line: 1
smerzen
,
alsô
daz
weder
sein
federn
noch
sein
flaisch
von
Line: 2
dem
feur
leident
.
Dâ
pei
verstê
wir
die
hailigen
martrær
,
Line: 3
die
daz
feur
diser
werlt
niht
versêren
moht
.
Chapter / Strophe: 16
16.
Line: 4
Line: 5
VON
DEM
STORCHEN
.
Line: 6
Ciconia
haizt
ain
storch
und
haizt
in
anderr
däutsch
Line: 7
ain
ödbär
.
der
vogel
ist
aschenvar
,
sam
Isidorus
spricht
,
Line: 8
und
spricht
Solînus
,
daz
der
vogel
kain
stimm
hab
denne
Line: 9
daz
er
cläpper
mit
dem
snabel
.
er
cläppert
auch
von
Line: 10
drein
sachen
.
diu
êrst
ist
von
der
zeit
,
diu
sô
wunnec\leich
10
Line: 11
ist
und
warm
.
daz
cläppern
ist
vor
fräuden
.
er
Line: 12
cläppert
auch
durch
die
übervliegenden
vogel
durch
vorht
,
Line: 13
und
cläppert
vor
zorn
,
wenne
er
sich
rechen
schol
.
wenne
Line: 14
die
störch
über
mer
wellent
vliegen
,
sô
sint
die
krâen
ir
Line: 15
vorvliegerinn
und
ir
überfüererinn
.
die
storch
habent
15
Line: 16
grôzen
vleiz
und
grôz
sorg
und
auch
grôz
lieb
zuo
irn
Line: 17
kinden
und
lâzent
ir
aigen
federn
reisen
in
ir
nest
,
wenne
Line: 18
si
prüetent
,
dar
umb
,
daz
diu
kindel
sanft
sitzen
.
sô
Line: 19
habent
auch
diu
störchel
wider
grôz
trew
zuo
den
müe\tern
,
Line: 20
wan
als
grôz
zeit
die
müeter
verzerent
ob
den
kin\den
,
20
Line: 21
als
grôz
zeit
verzerent
diu
kint
ob
den
müetern
und
Line: 22
speisent
si
auch
.
dâ
von
haizt
man
den
vogel
den
sänf\ten
Line: 23
vogel
.
der
vogel
ist
den
slangen
gar
gehaz
und
Line: 24
setzet
in
vil
lâg
,
und
wie
daz
sei
daz
er
die
slangen
und
Line: 25
ander
vergiftegez
dinch
ezz
,
doch
stirbt
er
niht
dâ
von
,
25
Line: 26
sam
Adelînus
spricht
.
er
izt
niht
kroten
,
in
twing
dann
Line: 27
grôzer
hunger
.
dâ
pei
prüeft
man
,
daz
diu
krot
gar
pœs
Line: 28
ist
wider
ander
vergiftegeu
ding
.
des
storchen
mägel
Line: 29
ist
ain
sunderleich
erznei
wider
vergiftigeu
dinch
,
sam
Line: 30
Plinius
spricht
.
ez
ist
ain
velt
in
Asia
,
dâ
koment
si
30
Line: 31
zesamen
und
cläppernt
mit
enander
sam
ob
si
spræchen
,
Line: 32
und
welher
der
letzst
ist
,
den
zereizent
si
und
vliegent
Line: 33
von
dann
.
die
störch
tœtent
iriu
weip
,
diu
êbrecherinn
Page: 176
Line: 1
sint
und
sich
niht
gereinget
habent
in
den
wazzern
nâch
Line: 2
irr
pôshait
.
daz
hât
man
oft
gesehen
.
Chapter / Strophe: 17
17.
Line: 3
Line: 4
VON
DEM
GALANDER
.
Line: 5
Calandris
haizt
ain
galander
.
daz
ist
ain
klainer
vo\gel
5
Line: 6
und
ist
nâhent
der
lerchen
geleich
.
der
vogel
ge\fräut
Line: 7
all
die
in
hœrent
mit
seinem
süezen
gesang
.
wenne
Line: 8
man
in
gevæht
und
in
besleuzt
in
ainem
häusel
,
sô
ver\gizt
Line: 9
er
seinr
vanknüss
und
seins
leidens
und
ist
nümmer
Line: 10
ain
stunt
des
tages
ungesungen
,
und
trabt
nihts
auf
die
10
Line: 11
vanknüss
noch
auf
anders
ihts
denn
auf
sein
gesang
:
des
Line: 12
fräwet
er
sich
und
singt
in
manger
vogel
stimm
.
Pei
Line: 13
dem
vogel
verstê
wir
die
die
êwigen
sælichait
hie
betrah\tent
Line: 14
und
sô
frô
sint
mit
in
selber
,
daz
si
vergezzent
des
Line: 15
ellendes
hie
,
dâ
inne
si
sint
.
von
den
spricht
sanctus
15
Line: 16
Paulus
,
daz
die
selben
ir
gemainschaft
und
ir
handlung
Line: 17
ietzunt
habent
in
dem
himel
.
nu
sich
mir
die
galandern
Line: 18
an
,
die
tag
und
naht
in
der
geschrift
sitzent
und
spiegel\schawent
Line: 19
götleicheu
werk
dar
inne
.
ach
muoter
der
parm\herzichait
,
Line: 20
hilf
deinen
galandern
,
die
tag
und
naht
dein
20
Line: 21
spiegel
welzent
und
handelnt
.
hilf
,
hilf
,
helferinne
,
hilf
Line: 22
deinem
sünder
,
dû
waist
allain
,
frawe
,
wen
ich
main
.
Chapter / Strophe: 18
18.
Line: 23
Line: 24
VON
DEM
RABEN
.
Line: 25
Corvus
ist
ain
rab
.
der
vogel
hât
die
art
,
sam
Isi\dorus
25
Line: 26
spricht
,
wen
diu
si
ir
air
prüet
,
sô
pringt
ir
der
er
Line: 27
ze
ezzen
.
Augustînus
spricht
,
der
rab
hât
die
art
,
daz
er
Line: 28
seineu
kindel
niht
speist
unz
daz
er
siht
,
daz
in
die
federn
Line: 29
swarzent
;
dâ
von
beleibent
diu
jungen
räbel
siben
tag
ân
Line: 30
allez
ezzen
,
und
an
dem
sibenden
tag
sô
swarzent
si
,
dâ
30
Line: 31
nâch
pringt
er
in
ze
ezzen
.
die
raben
werfent
etleicheu
Line: 32
kint
auz
dem
nest
,
wenn
si
der
arbait
verdreuzt
mit
in
,
Page: 177
Line: 1
daz
si
in
niht
genuog
speis
pringen
mügent
.
etleich
Line: 2
sprechent
,
daz
die
raben
mit
den
snäbeln
zuovâhen
und
Line: 3
auch
gepern
.
aber
Johannes
spricht
,
daz
der
rab
mit
Line: 4
dem
snabel
zuovâh
und
seineu
air
leg
,
dâ
ander
vogel
Line: 5
airn
.
man
spricht
auch
,
daz
die
raben
zuogevâhen
,
wenn
5
Line: 6
si
ain
rabenai
ezzen
.
der
rab
ist
schraiig
und
macht
Line: 7
mangerlai
stimm
,
wan
,
sam
Fulgentius
spricht
,
er
macht
Line: 8
vierundsehzig
stimm
.
die
raben
unkäuschent
etswenn
in
Line: 9
irm
flug
.
der
rab
ist
sterker
des
tages
,
sô
ist
der
auf
Line: 10
sterker
des
nahtes
.
der
rab
frizt
dem
auf
seineu
air
des
10
Line: 11
tages
,
sô
frizt
der
auf
dem
raben
seineu
air
des
nahtes
.
Line: 12
ez
ist
ain
art
der
raben
in
dem
land
pei
der
sunnen
auf
Line: 13
ganch
,
die
streitent
mit
dem
esel
und
mit
dem
ochsen
,
Line: 14
wan
sô
diu
tier
vliehent
,
sô
sitzet
der
rab
auf
si
und
Line: 15
fleugt
in
gegen
den
augen
und
stœzt
in
die
augen
auz
15
Line: 16
und
machet
si
irn
herren
unnütz
.
dar
umb
tœtt
si
ir
herr
Line: 17
und
schindet
si
,
sô
wirt
dem
raben
sein
tail
von
dem
âs
.
Line: 18
alsô
gesigt
der
unêr
vogel
dem
starken
tier
an
.
sam
tuot
Line: 19
ain
unêr
weip
,
diu
gesigt
oft
ainem
starken
manne
an
,
Line: 20
der
doch
vest
ist
seines
muotes
.
dâ
vor
besleuz
dein
20
Line: 21
augen
,
wan
diu
tuont
den
schaden
.
ich
het
ains
tages
Line: 22
ain
frawen
in
der
kirchen
angesehen
vil
und
aber
vil
.
dô
Line: 23
sprach
ainz
in
dem
slâf
zuo
mir
,
ich
hiet
zwên
unken
in
Line: 24
den
augen
,
die
müesten
sterben
.
hilf
,
fraw
,
hilf
,
daz
si
Line: 25
sterben
!
der
rab
hât
den
fuchs
liep
von
nâtûr
,
und
dar
25
Line: 26
umb
hilft
er
im
wider
die
vogel
,
die
achilen
haizent
,
wan
Line: 27
der
achilon
ist
des
raben
veint
.
Chapter / Strophe: 19
19.
Line: 28
Line: 29
VON
DER
KRAEN
.
Line: 30
Cornix
haizt
ain
krâw
und
sint
des
selben
geslähtes
30
Line: 31
mit
den
raben
,
sam
Plinius
spricht
.
die
krâen
werdent
Line: 32
auch
gestrâft
mit
siehtum
in
den
sümerleichen
sün\wenden
.
Line: 33
die
krâen
anvehtent
ander
edel
vögel
sam
ir
Line: 34
veint
,
und
daz
kümt
in
oft
zuo
schaden
,
wan
sô
die
edeln
Page: 178
Line: 1
vogel
der
krâen
anvehten
und
ir
zuoschiezen
lang
ver\tragent
,
Line: 2
sô
werdent
si
zuo
letst
ungedultig
und
zereizent
Line: 3
die
krâen
.
diu
krâw
izzt
gern
nuz
,
und
wenn
si
ain
hert
Line: 4
nuz
hât
,
der
si
mit
dem
snabel
niht
geprechen
mag
,
sô
Line: 5
vleugt
si
in
die
hœhe
ob
herten
stainen
und
læzt
die
nuz
5
Line: 6
dar
auf
vallen
als
oft
unz
daz
si
zeprist
.
diu
krâw
speist
Line: 7
ir
sien
,
wenne
diu
prüett
und
niht
auzfleugt
.
Chapter / Strophe: 20
20.
Line: 8
Line: 9
VON
DEM
CUKUK
.
Line: 10
Cuculus
haizt
ain
cukuk
oder
ain
gauch
.
der
ver\ändert
10
Line: 11
sein
stimm
niht
,
er
singt
neur
cukuk
,
cukuk
,
dar
Line: 12
umb
spottent
sein
diu
kint
.
der
vogel
ist
gar
træg
und
Line: 13
unstæt
an
ainer
stat
.
er
legt
sein
air
in
ains
andern
vö\gelleins
Line: 14
nest
,
daz
haizt
ain
grasmuk
,
und
nimt
im
als
vil
Line: 15
air
her
auz
als
er
im
hin
ein
legt
,
daz
ez
an
der
zal
iht
15
Line: 16
mêr
vind
denne
ez
haben
schol
und
diu
übrigen
iht
auz
Line: 17
werf
.
sô
prüett
daz
vremd
vögellein
des
gauches
air
auz
Line: 18
mit
den
seinen
und
speiset
den
jungen
gauch
mit
seinen
Line: 19
kinden
und
hât
der
witz
niht
,
daz
ez
erkenne
den
gauch
Line: 20
an
der
grœz
auz
seinen
klainen
vögellein
.
wenne
nu
der
20
Line: 21
jung
gauch
an
dem
nest
sitzt
mit
den
grasmuken
,
sô
zuckt
Line: 22
er
mit
seiner
geitichait
der
alten
grasmuken
alle
zeit
daz
Line: 23
ezzen
vor
den
andern
,
sam
Plinius
spricht
,
und
alsô
wirt
Line: 24
er
gar
vaizt
und
gar
schœn
.
sô
fräut
sich
sein
amme
diu
Line: 25
grasmuk
,
daz
si
ain
sô
schœn
kint
prâht
hât
,
und
dunket
25
Line: 26
sich
des
edel
an
ir
selber
und
versmæht
iriu
aigeneu
kint
Line: 27
gegen
dem
gauch
und
verzert
sich
selber
sô
gar
,
daz
si
Line: 28
gar
âkreftich
wirt
.
des
wirt
ir
übel
gelônet
,
wan
sô
der
Line: 29
gauch
erstarket
und
auz
fleugt
,
sô
volgt
im
diu
amme
vor
Line: 30
liebe
,
sô
versmæht
er
si
und
peizt
si
ze
tôd
.
der
gauch
30
Line: 31
zeuht
sein
federn
auz
in
dem
winter
und
setzt
sich
in
ain
Line: 32
hol
mit
den
federn
in
ainen
sichern
paum
;
dar
ein
hât
Line: 33
er
den
sumer
gesament
daz
ezzen
,
des
er
den
winter
be\darf
.
Line: 34
Isidorus
schreibt
ainz
von
dem
gauch
,
daz
ist
doch
Page: 179
Line: 1
zweivelleich
,
und
spricht
,
daz
die
gäuch
alsô
widerkömen
Line: 2
ze
land
in
der
wunnencleichen
zeit
des
lenzen
,
daz
si
Line: 3
sitzen
auf
der
weien
ahseln
,
dar
umb
,
daz
si
iht
müed
Line: 4
werden
mit
langem
vliegen
über
verreu
lant
.
der
gäuch
Line: 5
spaichel
pringet
ackergrillen
,
die
werdent
dar
auz
.
aber
5
Line: 6
ich
hân
gesehen
,
daz
ain
hol
rœrl
dar
auz
wart
silber\var
Line: 7
gewunden
umb
ain
ästel
an
ainem
paum
,
dâ
er
die
Line: 8
spaicheln
lie
.
Chapter / Strophe: 21
21.
Line: 9
Line: 10
VON
DEM
COREDEL
Line: 11
Coredulus
ist
als
vil
gesprochen
sam
ain
herzfrâz
,
Line: 12
alsô
spricht
Isidorus
,
wann
ez
ist
ain
vâhend
vogel
und
Line: 13
lebt
des
raubes
,
und
wenn
er
ainen
andern
vogel
gevæht
,
Line: 14
sô
gert
er
allermaist
des
herzen
,
und
wæn
,
ez
sei
ain
Line: 15
klain
vogel
,
der
haizt
auf
dem
gäw
würgelhôch
.
Der
15
Line: 16
vogel
bedäut
got
den
obristen
minner
und
ainen
ieglei\chen
Line: 17
minner
,
der
spricht
zuo
seinem
lieb
:
lieb
,
gib
mir
Line: 18
dein
herz
,
daz
wil
ich
haben
;
daz
ist
pilleich
umb
got
.
Line: 19
wan
als
sant
Augustînus
spricht
,
got
hât
des
menschen
Line: 20
herz
gar
tewr
gekauft
mit
seinem
schatzpærn
pluot
.
dar
20
Line: 21
umb
besitzet
er
ez
pilleich
ain
und
niemant
mêr
.
ach
,
Line: 22
wær
dem
alsô
!
niht
ain
haben
verleust
meng
minnendez
Line: 23
herz
.
Chapter / Strophe: 22
22.
Line: 24
Line: 25
VON
DER
TAUBEN
Line: 26
Columba
haizt
ain
taub
.
daz
ist
gar
ain
sänftig
Line: 27
vogel
.
diu
taub
reizt
niht
noch
grimmt
mit
irm
snabel
Line: 28
und
ist
ân
gallen
,
sam
Beda
spricht
.
aber
Aristotiles
Line: 29
spricht
,
si
hab
ain
gallen
,
doch
niht
an
der
stat
,
dâ
si
Line: 30
andreu
tier
haben
,
wan
si
hab
die
gallen
in
ainem
in\gwaid
.
30
Line: 31
dar
umb
widerspricht
Aristotiles
niht
dem
,
daz
Line: 32
Beda
spricht
,
wan
Beda
maint
,
diu
taub
hab
kain
gallen
Line: 33
an
der
stat
,
dâ
si
andreu
tier
habent
;
sô
maint
Aristo\tiles
,
Page: 180
Line: 1
si
hab
si
anderswâ
.
diu
taub
enzünt
ir
lieb
mit
Line: 2
snäbeln
sam
die
menschen
mit
küssen
.
die
tauben
flie\gent
Line: 3
scharot
und
schadent
niemant
.
si
lebt
des
tôten
Line: 4
niht
,
wan
si
izt
neur
korn
und
getraid
.
si
waint
für
ir
Line: 5
singen
.
si
fuort
vremdeu
kindel
.
diu
taub
pringt
ir
ge\siht
5
Line: 6
neunstunt
wider
.
si
nist
hôch
,
sam
Jacobus
und
Beda
Line: 7
sprechent
,
dâ
kain
tier
si
berüeren
mag
.
alsô
schol
un\ser
Line: 8
wonung
in
dem
hôhen
himel
sein
.
diu
taub
ruot
gar
Line: 9
gern
pei
dem
wazzer
,
dar
umb
,
daz
si
den
durst
lesch
Line: 10
und
daz
si
des
habichs
schaten
in
dem
wazzer
vor
seh
,
10
Line: 11
ê
er
si
begreif
.
Isidorus
spricht
,
ez
sei
ain
paum
pei
der
Line: 12
sunnen
aufganch
,
der
haizt
kriechisch
peridixiοn
und
ze
Line: 13
latein
circa
dextram
,
daz
haizt
ze
däutsch
pei
der
rehten
Line: 14
hant
.
des
paumes
fruht
ist
süez
.
der
begert
diu
taub
Line: 15
wunderleichen
vast
,
und
der
paum
behüett
die
tauben
mit
15
Line: 16
seinen
esten
und
mit
seinem
schaten
,
und
in
den
selben
Line: 17
landen
sint
ainrlai
trachen
,
die
den
tauben
lâg
setzent
,
Line: 18
und
die
trachen
hazzent
den
vor
genanten
paum
von
Line: 19
nâtûr
alsô
sêr
,
daz
si
seinen
schaten
fürhtent
.
wenn
nu
Line: 20
die
tauben
auf
dem
paum
sitzent
,
sô
sitzt
der
trach
verr
20
Line: 21
her
dan
und
lâgt
,
ob
kain
taub
auz
dem
paum
vlieg
,
daz
Line: 22
er
si
vâh
.
ist
auch
,
daz
des
paumes
schat
zder
rehten
Line: 23
hant
ist
,
sô
setzet
sich
der
trach
zder
tenken
.
ist
aber
Line: 24
der
schat
zder
tenken
,
sô
setzet
er
sich
zder
rehten
.
Line: 25
pei
den
trachen
verstê
die
pœsen
gaist
und
pei
den
tau\ben
25
Line: 26
die
geläubigen
sêl
,
pei
dem
paum
unsers
herren
Line: 27
kräuz
,
under
des
rehten
arm
stêt
unser
liebiu
frawe
gotes
Line: 28
muoter
.
pei
des
paumes
schaten
verstê
daz
zaichen
des
Line: 29
hailigen
kräuzes
,
daz
wir
für
uns
tuon
mit
rehtem
ge\lauben
,
Line: 30
wan
daz
vliehent
die
pœsen
gaist
.
Aristotiles
30
Line: 31
spricht
,
daz
die
tauben
gar
stæt
sein
mit
ir
unkäusch
,
Line: 32
alsô
daz
si
ir
ê
niht
zeprechent
.
si
habent
auch
die
art
,
Line: 33
daz
si
in
ain
gemain
haus
suochent
,
und
daz
liebt
in
.
Line: 34
daz
selb
haus
lâzent
si
niht
leiht
,
ez
sei
dann
ain
käu\scheu
Line: 35
taub
oder
ain
witib
,
diu
selb
fleuht
die
andern
.
35
Line: 36
die
tauben
gepernt
alle
zeit
zwai
täubel
,
des
êrsten
ainen
Page: 181
Line: 1
er
und
dar
nâch
an
dem
dritten
tag
ain
si
.
si
prüetent
Line: 2
auch
paideu
,
er
und
si
,
in
zwain
zeiten
;
wan
diu
si
prüett
Line: 3
nâch
mittem
tag
unz
ze
metten
zeit
,
dar
nâch
prüett
der
Line: 4
er
die
andern
zeit
,
und
an
dem
ahzênden
tag
beleibt
er
Line: 5
hie
auzen
.
die
tauben
habent
auch
die
art
,
wenn
si
ain
5
Line: 6
irrvliegend
tauben
vindent
,
die
nement
si
in
ir
gesellschaft
.
Line: 7
si
habent
auch
die
art
,
daz
si
stainl
ezzent
,
dar
umb
,
daz
Line: 8
si
des
magen
hitz
sänftigen
,
wann
si
sint
gar
haizer
nâ\tûr
.
Line: 9
wenn
si
mit
enander
vehtent
,
sô
zestraubent
si
ir
Line: 10
federn
und
allermaist
auf
den
hälsen
.
si
habent
gar
10
Line: 11
prinnenden
und
hitzigen
mist
,
den
werfent
si
auz
irn
Line: 12
nesten
und
lêrent
auch
ireu
kint
den
mist
auzwerfen
.
Line: 13
wer
pluot
nimt
auz
dem
rehten
flügel
der
tauben
unden
Line: 14
oder
auz
dem
rehten
flügel
unden
der
swalben
oder
der
Line: 15
turteltauben
und
daz
in
die
vinstern
augen
legt
,
der
wirt
15
Line: 16
gesunt
,
wann
daz
pluot
ist
scharpf
und
hât
die
kraft
,
daz
Line: 17
ez
die
diken
materi
zesträut
und
verzert
.
der
taubhai
Line: 18
wirft
seineu
gewahsen
kint
auz
dem
nest
,
aber
ê
er
si
her
Line: 19
auzwerf
,
sô
vogelt
er
si
vor
.
diu
taub
wirt
gar
beswært
,
Line: 20
wenn
si
ir
air
gepirt
,
und
ist
daz
si
sich
vertregt
in
dem
20
Line: 21
gepern
,
sô
wirt
si
pitterleich
versêrt
.
die
tauben
habent
Line: 22
die
art
under
anderm
gefügel
,
daz
si
ir
häls
niht
auf
Line: 23
hebent
wenne
si
trinkent
,
unz
si
genuog
habent
getrunken
.
Line: 24
die
jungen
tauben
sint
aller
pest
und
aller
gesündischt
in
Line: 25
dem
lenzen
,
sô
man
daz
sumergetraid
sæt
,
und
in
dem
25
Line: 26
herbst
,
sô
man
daz
wintergetraid
sæt
,
dar
umb
,
daz
si
Line: 27
danne
neur
des
korns
lebent
.
Plinius
spricht
,
daz
fri\schez
Line: 28
taubenflaisch
und
swalbenflaisch
zuo
ainander
ge\mischt
Line: 29
und
gemachet
guot
sei
für
die
slangen
.
ez
ist
Line: 30
auch
gewisleich
wâr
,
daz
etleich
tauben
die
art
habent
,
30
Line: 31
die
nümmer
gevogelt
werdent
und
käusch
beleibent
.
ez
Line: 32
sint
auch
etleich
,
wenne
si
ir
gemaheln
verliesent
,
daz
si
Line: 33
witiben
beleibent
,
und
die
vermeident
auch
gemaineu
Line: 34
häuser
der
tauben
,
die
ir
gemahel
habent
,
dâ
von
,
daz
si
Line: 35
die
ern
niht
unruoen
,
und
fliehent
von
in
und
wonent
35
Line: 36
in
den
wilden
velsen
.
die
tauben
habent
grôzen
vleiz
,
Page: 182
Line: 1
wie
si
ir
federn
geslihten
und
gezieren
und
mit
irm
sna\bel
Line: 2
stræln
,
und
wenn
si
des
beginnent
,
sô
lâgt
ir
der
Line: 3
spärwær
allermaist
und
væht
si
danne
und
tœtt
si
.
alsô
Line: 4
lâget
unser
der
pœs
gaist
,
wenn
wir
unsern
vleiz
legen
Line: 5
auf
diser
werlt
gespenst
und
ir
üppichait
.
ach
herr
,
wie
5
Line: 6
oft
er
mich
gevangen
hât
,
daz
mich
diu
aller
tugent\leichst
,
Line: 7
diu
schœnst
,
diu
reichst
,
diu
edelst
,
diu
gewel\tigst
Line: 8
all
zeit
hât
erlœst
auz
seinen
scharpfen
klâen
,
wie
Line: 9
daz
sei
,
daz
ich
laider
ir
taub
niht
sei
,
sunder
ich
pin
Line: 10
ein
armer
rab
.
nu
hilf
,
edleu
kaiserin
,
hilf
mir
und
10
Line: 11
allen
guoten
freunden
.
Chapter / Strophe: 23
23.
Line: 12
Line: 13
VON
DER
WAHTELN
.
Line: 14
Coturnix
oder
quistula
haizt
ain
wahtel
und
haizt
Line: 15
in
kriechisch
οrtigia
,
dar
umb
,
daz
die
vogel
des
êrsten
15
Line: 16
gesehen
wurden
in
ainer
inseln
,
diu
haizt
Ortigia
.
er
Line: 17
haizt
auch
ortigometa
.
die
wahteln
habent
die
art
,
daz
Line: 18
si
gegen
winterszeiten
über
mer
varnt
in
ainer
grôzen
Line: 19
meng
,
und
wenne
si
varn
wellent
,
sô
besament
si
sich
Line: 20
pei
dem
mer
und
vallent
des
nahtes
in
die
segel
und
in
20
Line: 21
diu
schef
und
ze
stunden
in
sô
grôzer
meng
,
daz
si
diu
Line: 22
schef
versenkent
.
Solînus
spricht
,
wenn
der
wahteln
zeit
Line: 23
kümt
,
daz
si
über
mer
varn
wellent
und
daz
si
zuo
dem
Line: 24
urfär
nâhent
,
sô
lâgt
ir
der
habich
allermaist
.
dar
umb
Line: 25
wartent
si
danne
irr
gelaiter
,
daz
sint
die
kræen
,
der
25
Line: 26
vliegent
vil
mit
in
und
behüetent
si
vor
den
häbichen
.
Line: 27
alsô
,
lieber
mensch
,
wenne
dû
von
disem
ellenden
mer
Line: 28
diser
armen
werlt
schaiden
muost
und
der
sumer
deins
Line: 29
lebens
und
deinr
üppigen
fräud
ain
end
hât
,
sô
scholt
dû
Line: 30
dich
vor
gewarnt
haben
gewisser
gelaiter
,
daz
sint
die
30
Line: 31
heiligen
engel
,
die
dich
sicherleichen
füeren
vor
den
hel\lischen
Line: 32
häbichen
,
daz
sint
die
pœsen
gaist
.
wizz
auch
,
Line: 33
daz
under
den
wahteln
mêr
ern
sint
denn
sien
,
und
under
Page: 183
Line: 1
den
vischen
,
die
ze
latein
pectines
haizent
,
sint
auch
mêr
Line: 2
ern
wann
sien
;
aber
under
den
menschen
werdent
mêr
Line: 3
dirnkint
geporn
dann
degenkint
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
Line: 4
der
mensch
vil
genaigt
ist
zuo
unkäusch
,
und
daz
er
des
Line: 5
âbents
gar
oft
und
in
der
êrsten
stunt
des
nahts
unkäu\schet
5
Line: 6
mit
seiner
frawen
,
wenne
der
leip
noch
voller
rauchs
Line: 7
ist
und
dunstes
von
ezzen
und
von
trinken
,
ê
die
leiplei\chen
Line: 8
gaist
gefürwet
werdent
und
gerainigt
in
dem
slâf
Line: 9
von
den
selben
dünsten
.
in
der
selben
zeit
werdent
die
Line: 10
frawen
swanger
des
kränkern
geslähtes
,
daz
sint
dirn\kindel
.
10
Line: 11
aber
die
man
,
die
ir
frawen
des
morgens
gegen
Line: 12
tag
beslâfent
,
wenne
des
rainen
pluotes
zeit
ist
,
die
ma\chent
Line: 13
gar
saubreu
degenkindel
oder
gar
frecheu
röscheu
Line: 14
maidel
,
wan
sô
hât
sich
paideu
,
fraw
und
man
,
ain
klain
Line: 15
ergangen
von
dem
pett
und
dar
nâch
wider
zuo
gehüllet
15
Line: 16
und
ist
diu
nâtûr
ring
,
rain
und
sauber
.
daz
wizzent
Line: 17
wênig
laien
,
dar
umb
ist
der
frawen
mêr
wenne
der
man
.
Line: 18
dû
scholt
auch
wizzen
,
daz
die
wahteln
under
allen
tiern
Line: 19
auf
erden
allein
den
vallenden
siehtum
leident
sam
der
Line: 20
mensch
.
aber
die
spärling
leident
den
krampf
auf
den
20
Line: 21
dächern
.
diu
wahtel
neuzt
gar
swæres
ezzens
und
izt
et\leich
Line: 22
vergiftig
sâmen
,
und
dar
umb
versmæhent
si
et\leich
Line: 23
weis
läut
ob
irn
tischen
.
Chapter / Strophe: 24
24.
Line: 24
Line: 25
VON
DEM
STIGLITZ
Line: 26
Carduelis
haizt
ain
stiglitz
.
daz
ist
ain
klainr
vogel
,
Line: 27
sam
Isidorus
spricht
,
der
nert
sich
von
den
disteln
,
und
Line: 28
daz
ist
ain
grôz
wunder
,
daz
der
vogel
sô
wol
singt
und
Line: 29
daz
er
doch
gespeiset
wirt
von
den
scharpfen
stichelingen
Line: 30
der
disteln
.
dâ
pei
verstê
die
guoten
lêrer
auf
ertreich
,
die
30
Line: 31
vil
leidens
habent
und
doch
in
den
dornen
diser
werlt
Line: 32
frœleich
got
dienent
.
ach
got
,
dû
waist
wol
,
wâ
dein
Line: 33
stiglitz
singent
,
dû
waist
auch
ir
haimleich
dornezzen
wol
:
Page: 184
Line: 1
dû
hâst
selber
gesungen
auf
erden
unz
in
den
pittern
tôt
.
Line: 2
war
umb
leident
dein
guot
freund
niht
auch
auf
erden
?
Line: 3
der
stiglitz
ist
an
dem
leib
swarzer
und
gelber
varb
und
Line: 4
an
dem
haupt
ist
er
rôt
.
er
hât
die
art
,
sô
er
gevangen
Line: 5
wirt
und
beslozzen
in
ainem
vogelhäusel
,
sô
zeuht
er
waz\zer
5
Line: 6
auf
in
ainem
väzzel
an
ainem
vadem
mit
seinem
sna\bel
Line: 7
und
helt
ez
ze
stunden
mit
ainem
füezel
unz
er
ge\trinket
.
Line: 8
daz
ist
ain
wunder
von
der
nâtûr
,
daz
si
dem
Line: 9
klainen
vogel
die
kündichait
geit
und
tailt
die
witz
doch
Line: 10
niht
mit
ainem
rind
oder
mit
ainem
esel
oder
mit
ainem
10
Line: 11
andern
grôzen
tier
.
alsô
geschiht
dike
,
daz
von
diemüe\tigen
Line: 12
armen
läuten
ain
gar
vernünftig
witzig
kint
geporn
Line: 13
wirt
und
von
grôzen
fürsten
ain
narr
und
esel
kümt
.
got
,
Line: 14
des
sei
dir
gedanket
,
daz
dû
armuot
nie
versmæht
hâst
.
Chapter / Strophe: 25
25.
Line: 15
Line: 16
VON
DEM
KÜNIGEL
.
Line: 17
Crochilus
haizt
ain
künigel
.
von
dem
spricht
Plinius
,
Line: 18
daz
ez
ain
küng
und
ain
herr
sei
der
andern
vogel
in
Line: 19
dem
land
Italia
,
daz
ist
pei
Venedig
und
in
Lamparten
.
Line: 20
daz
küngel
ist
der
klainst
vogel
under
allen
vögeln
.
aber
20
Line: 21
als
vil
und
ez
klainer
ist
an
dem
leib
,
als
vil
ist
ez
snel\ler
Line: 22
an
dem
flug
,
sam
Plinius
spricht
.
dâ
pei
verstê
die
Line: 23
diemüetigen
diser
werlt
,
sô
si
ie
diemüetiger
sint
,
sô
si
Line: 24
ie
hœher
und
sneller
vliegent
in
die
êwigen
fräud
.
wan
Line: 25
diu
diemüetichait
ist
ain
wurzel
aller
tugent
,
sam
Gre\gorius
25
Line: 26
spricht
.
daz
vögel
ist
sô
muotig
und
sô
manhaft
,
Line: 27
daz
ez
sich
wider
den
adlarn
getar
setzen
und
überhebt
Line: 28
sich
seins
snellen
flugs
.
sô
getâneu
herzen
vint
man
Line: 29
auch
in
guoten
läuten
in
gerechtikait
.
die
küngel
ha\bent
Line: 30
die
art
,
daz
sich
ir
vil
besament
in
ain
hol
winters\zeiten
,
30
Line: 31
dar
umb
,
daz
diu
klain
hitz
in
dem
klainen
leibel
Line: 32
sich
von
der
schar
mêre
.
ir
nernt
sich
auch
zeminsten
Line: 33
zwai
mit
enander
.
Page: 185
Chapter / Strophe: 26
26.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
KÜNIGSVOGEL
.
Line: 3
Diomedica
oder
herodias
mag
ze
däutsch
haizen
Line: 4
künigsvogel
,
dar
umb
,
daz
er
den
namen
hât
von
dem
Line: 5
küng
Diomedes
,
sam
Solînus
spricht
.
aber
er
haizt
krie\chisch
5
Line: 6
herodias
.
der
vogel
ist
an
der
grœzen
sam
ain
Line: 7
swan
und
ist
snêweiz
.
sein
augen
seint
liehtprinnend
in
Line: 8
dem
haupt
und
hât
ainen
snabel
wol
gezendet
.
die
vo\gel
Line: 9
fliegent
scharot
sam
die
kränch
und
der
êrst
an
der
Line: 10
schar
füert
die
andern
und
ist
ir
belaiter
.
aber
der
letscht
10
Line: 11
an
der
schar
maistert
die
andern
und
twingt
si
,
daz
si
Line: 12
die
rehten
ordnung
haltent
an
dem
flug
.
alsô
schol
in
Line: 13
ainem
iegleichen
convent
sein
ain
haupt
,
dem
man
volg
Line: 14
an
witzen
,
und
ain
gewalt
,
der
twinge
.
der
zwair
ist
nôt
Line: 15
in
ainer
iegleichen
gemain
.
der
vogel
hât
die
art
,
wenn
15
Line: 16
ain
küng
sich
schol
verändern
oder
sterben
in
dem
lande
,
Line: 17
dâ
er
wont
,
sô
hât
er
klägleich
und
wainleich
stimme
.
Line: 18
Solînus
und
Jacobus
sprechent
,
wenn
ain
Kriech
zuo
den
Line: 19
vogeln
gê
,
sô
sein
si
gar
sänftig
gegen
im
;
wenne
aber
Line: 20
ain
ander
mensch
zuo
in
gêt
,
sô
peizent
si
ez
.
si
fliegent
20
Line: 21
an
die
waid
von
irn
nesten
gegen
der
sunnen
aufganch
,
Line: 22
aber
des
nestes
tür
ist
gegen
der
sunnen
underganch
,
dar
Line: 23
umb
müezent
si
sich
verkêren
an
dem
einflug
von
der
waid
.
Chapter / Strophe: 27
27.
Line: 24
Line: 25
VON
DEM
GREIFFALKEN
Line: 26
Grifalcus
haizt
ain
greiffalk
und
haizt
auch
herodius
,
Line: 27
sam
diu
glôs
sagt
über
daz
puoch
Leviticum
an
der
stat
,
Line: 28
dâ
Moyses
die
unrainen
vogel
verpeut
.
der
vogel
ist
der
Line: 29
aller
edlist
under
allen
vogeln
.
er
ist
gel
als
ain
wahs
,
Line: 30
iedoch
daz
mêrer
tail
seins
leibes
ist
weizlot
,
ân
an
dem
30
Line: 31
herzen
oder
an
der
prust
.
der
vogel
ist
sô
starch
und
Line: 32
sô
grôz
,
sam
diu
glôs
sagt
über
Leviticum
,
daz
er
den
Page: 186
Line: 1
adlarn
væht
und
im
angesigt
.
wenn
er
fleugt
,
sô
smuckt
Line: 2
er
sein
füez
an
sein
prust
und
sleht
den
raup
mit
den
Line: 3
füezen
.
ist
daz
er
den
raup
mit
dem
êrsten
zuoschuz
Line: 4
niht
begreift
,
sô
fleugt
er
über
sich
hôch
auf
in
die
lüft
Line: 5
und
von
rehter
unwirdichait
und
vor
zorn
kümt
er
kaum
5
Line: 6
wider
an
sein
naigstat
.
wenne
er
den
raup
siht
den
er
Line: 7
vâhen
wil
,
sô
swingt
er
sich
auz
und
schawet
,
ob
er
im
Line: 8
eben
sei
und
gevellig
,
und
ist
er
im
sô
endleich
,
sô
væht
Line: 9
er
in
.
Pei
dem
verstê
ainen
muotigen
man
,
der
mit
Line: 10
witzen
und
mit
dem
rehten
angesigt
den
adlärn
,
die
10
Line: 11
mit
unreht
über
ander
läut
vliegen
wellent
.
hilf
,
Marîâ
,
Line: 12
obersteu
kaiserinne
,
dem
gesprochen
ist
in
seim
slâf
:
dû
Line: 13
greiffalk
,
greiffalk
!
Chapter / Strophe: 28
28.
Line: 14
Line: 15
VON
DEM
FENICEN
Line: 16
Fenix
ist
ain
vogel
in
dem
land
Arabia
.
der
ist
alle
Line: 17
zeit
neur
ainer
,
sam
Solînus
,
Jacobus
,
Isidorus
und
Am\sius
Line: 18
sprechent
,
und
lebt
dreuhundert
und
vierzig
jâr
.
er
Line: 19
ist
an
der
grœz
als
ain
adlar
und
hât
ain
gekrœnt
haupt
Line: 20
sam
ain
pfâwe
und
gevalten
guomen
.
er
ist
auch
goltvar
20
Line: 21
pei
dem
hals
,
aber
an
dem
aftern
tail
ist
er
purpervar
.
Line: 22
er
hât
ain
wahsvarben
zagel
,
dâ
sint
rôsenvarb
federn
ein
Line: 23
gemischt
mit
wunderleicher
manigvärbichait
.
der
fenix
Line: 24
hât
die
art
,
wenn
in
daz
alter
beswært
,
sô
suocht
er
im
Line: 25
in
den
landen
gegen
der
sunnen
aufganch
den
aller
25
Line: 26
schœnsten
paum
auf
den
hœhsten
pergen
ob
ainem
aller
Line: 27
lustigisten
prunnen
und
machet
im
ain
nest
auf
den
paum
Line: 28
von
weirauch
,
von
mirren
und
von
cinamon
und
von
an\dern
Line: 29
edeln
würzen
und
kräutern
,
und
wenn
diu
sunn
ir
Line: 30
hitz
auf
daz
nest
wirft
,
sô
wæt
der
fenix
zuo
mit
seinen
30
Line: 31
vetachen
,
unz
diu
pürd
des
edeln
dinges
enprint
.
sô
daz
Line: 32
geschiht
,
sô
legt
er
sich
in
daz
feur
und
verprinnet
.
dar
Line: 33
nâch
über
wênig
tag
wirt
ain
würmel
auz
dem
aschen
Line: 34
und
gewint
dar
nâch
flügel
.
dar
nâch
wirt
dar
auz
ain
Page: 187
Line: 1
vollkomener
fenix
.
Isidorus
spricht
,
daz
ain
fenix
hie
Line: 2
vor
flüg
in
die
stat
Heliopolis
,
diu
gelegen
ist
in
dem
land
Line: 3
Egypten
,
in
dem
mônât
adar
,
daz
ist
aprilis
der
næhst
Line: 4
vor
dem
maien
,
und
fuort
auf
seinen
flüglen
mangerlai
Line: 5
edel
würz
und
kräuter
und
saz
auf
den
haufen
holz
,
den
5
Line: 6
der
priester
zesamen
gelegt
het
und
angezündet
zuo
einem
Line: 7
opfer
,
und
verprant
sich
dâ
zwischen
den
edeln
würzen
,
Line: 8
die
er
dar
het
prâht
auf
seinen
flügeln
.
an
dem
næhsten
Line: 9
tag
nâch
dem
prand
kom
der
priester
zuo
dem
altar
und
Line: 10
vant
diu
hölzer
verprant
.
dô
er
den
aschen
durchschawt
,
10
Line: 11
dô
vant
er
ain
würmel
,
daz
smeckôt
auz
der
mâzen
süez\leich
Line: 12
und
lusticleich
.
an
dem
andern
tag
dâ
nâch
was
Line: 13
daz
würml
zuo
ainem
vogel
worden
.
an
dem
dritten
tag
Line: 14
was
ez
ain
ganzer
volkomenr
fenix
und
vlog
auz
sein
Line: 15
strâz
.
in
der
stat
,
sam
Haimo
spricht
,
was
vor
Christi
15
Line: 16
zuokunft
ain
tempel
gepawen
in
der
êre
des
obristen
go\tes
.
Line: 17
der
tempel
was
gemacht
nâch
dem
tempel
,
den
Sa\lomôn
Line: 18
pawt
ze
Jerusalem
,
und
macht
in
Onîas
,
des
küngs
Line: 19
sun
Onîe
,
von
des
küngs
gepot
Ptolomêi
,
der
küng
in
Line: 20
Egypto
was
nâch
dem
spruch
Isaie
,
der
dâ
sprach
:
un\sers
20
Line: 21
herren
altar
wirt
in
Egypten
lant
.
ez
spricht
auch
Line: 22
Haimo
,
daz
unser
fraw
in
der
stat
oft
wær
,
diu
dâ
haizt
Line: 23
Heliopolis
,
mit
irem
lieben
kind
,
dô
si
Herodem
vlôch
Line: 24
von
Judêâ
in
Egyptum
.
Der
fenix
bedäut
die
hailigen
Line: 25
sêl
,
diu
ist
mit
irem
spiegelschawen
in
die
götleichen
25
Line: 26
sunnen
grôz
sam
der
adlar
.
si
ist
schôn
gekrœnt
an
Line: 27
dem
haupt
als
der
pfâwe
mit
dem
,
daz
si
lauter
und
rain
Line: 28
ist
an
dem
muot
.
diu
sêl
hât
gevalten
guomen
mit
zwair\lai
Line: 29
gir
in
irm
gepet
,
wan
si
begert
ir
selbes
hail
und
Line: 30
auch
der
næhsten
hail
.
ir
hals
ist
goltvar
,
daz
ist
diu
30
Line: 31
hailig
lêr
und
der
guot
rât
,
den
si
andern
läuten
vor\tregt
.
Line: 32
diu
hailig
sêl
ist
an
dem
aftern
tail
purpervar
,
Line: 33
daz
ist
ir
nâchvolg
der
martrær
Christi
,
wan
die
mag
Line: 34
niemant
vermeiden
,
der
zuo
got
wil
.
auch
maht
dû
Line: 35
Christum
dem
vogel
wol
geleichen
mit
seiner
marter
und
35
Line: 36
mit
seiner
urstend
an
dem
dritten
tag
.
Page: 188
Chapter / Strophe: 29
29.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
FALKEN
.
Line: 3
Falco
haizt
ain
falk
.
der
hât
die
art
,
daz
er
daz
Line: 4
haupt
umb
und
umb
reidet
mit
ainem
reiden
,
alsô
daz
Line: 5
sein
prust
doch
unverriden
beleibt
.
daz
augenreiden
des
5
Line: 6
falken
ist
sô
behend
,
daz
seineu
augen
zwainhundert
augen
Line: 7
gleich
kreftig
sint
mit
erkennen
.
er
lâgt
dem
raub
vlei\zicleichen
,
Line: 8
der
nâch
im
ist
gegen
seinem
ruck
.
er
hât
Line: 9
krank
nieren
und
ain
starch
prust
und
vertregt
klain
den
Line: 10
andern
vogeln
.
er
wil
lusticleich
gespeist
werden
.
er
10
Line: 11
fleugt
gar
ungestüemicleich
und
ist
im
selber
mit
huot
Line: 12
unsicher
.
aber
wenne
er
den
raigel
væht
und
der
valken
Line: 13
zwên
sint
,
sô
vliegent
si
geselleich
,
ainer
auf
,
der
ander
Line: 14
nider
pei
der
erd
,
dar
umb
,
daz
der
in
der
hœhen
den
Line: 15
raiger
her
nider
slah
und
der
pei
der
erd
in
begreif
und
15
Line: 16
hab
.
ez
sint
zwairlai
falken
.
ainerlai
sint
unedel
,
die
Line: 17
vâhent
niht
denn
mit
grôzem
hunger
und
mit
grôzer
ar\bait
.
Line: 18
die
andern
sint
gar
edel
,
die
vâhent
von
nâtur
mit
Line: 19
klainer
gewonhait
.
der
unedel
falk
wenn
der
den
raigel
Line: 20
zuo
der
erd
gesleht
und
wil
in
vâhen
,
sô
læzt
der
raigel
20
Line: 21
ainen
frischen
visch
auz
dem
kropf
,
den
er
gevangen
hât
,
Line: 22
den
selben
nimt
der
unedel
falk
und
læzt
den
raigel
Line: 23
vliegen
.
alsô
tuot
der
edel
falk
niht
:
wan
sô
der
raiger
Line: 24
den
visch
auz
dem
snabel
læzt
,
sô
helt
er
in
vester
denne
Line: 25
vor
.
die
pœsen
falken
bedäutent
uns
die
pœsen
prelâten
,
25
Line: 26
pischölf
,
prœbst
,
dechant
und
all
pœs
rihter
,
die
gelt
ne\ment
Line: 27
von
den
schuldigen
und
lâzent
die
ledig
umb
daz
Line: 28
unrain
guot
.
von
den
spricht
Isaias
,
si
machent
den
un\gerehten
Line: 29
gereht
umb
gâb
.
ez
hât
der
falk
ain
scharpfez
Line: 30
pain
an
seiner
prust
,
daz
ist
gar
hert
,
daz
hât
im
diu
30
Line: 31
nâtûr
geben
,
daz
er
den
raup
dâ
mit
stôz
.
der
falk
ist
Line: 32
aller
pest
in
der
andern
oder
dritten
mauze
.
ain
wilder
Line: 33
falk
wirt
sô
haimlich
,
daz
man
in
sêr
læzt
erhungern
und
Line: 34
in
dar
nâch
äzt
.
alsô
werdent
wild
läut
zam
nâch
vil
Line: 35
arbait
.
35
Page: 189
Chapter / Strophe: 30
30.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
FULKEN
.
Line: 3
Fulica
ist
ain
vogel
,
sam
Ambrosius
spricht
,
der
hât
Line: 4
die
art
,
wenn
der
adlar
seineu
kint
auz
dem
nest
ge\wirft
,
Line: 5
sô
speist
er
si
in
grôzer
güeten
und
in
miltikait
5
Line: 6
mit
seinen
kinden
.
Dâ
pei
verstê
wir
die
milten
läut
,
die
Line: 7
den
ellenden
menschen
,
witiben
und
waisen
helfent
und
Line: 8
si
nerent
.
Chapter / Strophe: 31
31.
Line: 9
Line: 10
VON
DEM
FATER
Line: 11
Fatator
ist
ain
vogel
,
der
ist
sô
girig
nâch
seiner
Line: 12
gepurt
,
daz
er
ê
der
zeit
vor
dem
lenzen
airt
,
ê
der
win\ter
Line: 13
ain
end
nem
.
dar
umb
wirt
er
beraubt
seiner
erben
,
Line: 14
dâ
zuo
er
vast
eilt
,
wan
seineu
air
verderbent
in
dem
Line: 15
winter
,
daz
si
zuo
der
gepurt
oft
unnütz
werdent
.
Dâ
15
Line: 16
pei
verstê
die
geitigen
,
die
zuo
unzeitigem
guot
eilnt
,
die
Line: 17
werdent
des
oft
entwert
.
Chapter / Strophe: 32
32.
Line: 18
Line: 19
VON
DEM
GRACENDER
.
Line: 20
Gracocendron
mag
ain
gracender
haizen
.
daz
ist
ain
20
Line: 21
vogel
in
den
landen
gegen
der
sunnen
aufganch
.
der
Line: 22
vogel
ist
von
nâtûr
gar
rain
,
käusch
und
gar
mæzig
,
wan
Line: 23
er
unkäuscht
neur
ein
stund
und
niht
mêr
in
ainem
ganzen
Line: 24
jâr
.
und
daz
ainig
werch
würkt
er
umb
ain
gepurt
und
Line: 25
niht
durch
lustes
willen
.
daz
tuot
kain
vogel
noch
kain
25
Line: 26
tier
auf
ertreich
mêr
.
Ach
,
schäm
dich
mensch
,
dû
hâst
Line: 27
vernunft
und
der
vogel
niht
.
ich
main
dich
,
dem
kain
Line: 28
stund
noch
kain
zeit
noch
kain
persôn
dâ
zuo
versmâhet
.
Line: 29
wizz
,
daz
dû
dein
kraft
,
dein
schœne
,
dein
leben
dâ
mit
Line: 30
krenkest
.
30
Page: 190
Chapter / Strophe: 33
33.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
GREIFEN
.
Line: 3
Grifis
haizt
ain
greife
.
daz
ist
ain
vogel
,
sam
Ja\cobus
Line: 4
spricht
,
der
ist
auzdermâzen
grimme
und
übele
Line: 5
und
ist
des
leibes
sô
starch
,
daz
er
ainen
gewâpenten
man
5
Line: 6
überwindet
und
in
tœtt
.
er
hât
grôz
scharpf
klâen
oder
Line: 7
kræuel
,
dâ
mit
er
den
menschen
und
andreu
tier
zereizt
,
Line: 8
und
die
klâen
sint
sô
grôz
,
daz
in
die
läut
köpf
dar
auz
Line: 9
machent
und
trinkväzzer
.
der
vogel
ist
vierfüezig
und
Line: 10
ist
dem
adlarn
gleich
an
dem
haupt
und
an
den
flügeln
,
10
Line: 11
iedoch
ist
er
verr
grœzer
.
daz
ander
tail
seines
leibes
Line: 12
ist
ainem
lewen
geleich
.
und
wont
auf
den
pergen
,
die
Line: 13
dâ
haizent
hyperborei
.
der
vogel
ist
den
menschen
gar
Line: 14
veint
und
den
pfärden
.
er
legt
in
sein
nest
ainen
stain
,
Line: 15
der
haizt
agathes
.
waz
kraft
der
hab
,
daz
wirt
her
nâch
15
Line: 16
kunt
,
wenn
wir
von
den
edeln
stainen
sagen
.
Rabanus
Line: 17
spricht
,
daz
die
greifen
golt
auzgraben
und
sich
gar
sêr
Line: 18
fräuen
,
wenn
si
daz
golt
ansehen
.
Chapter / Strophe: 34
34.
Line: 19
Line: 20
VON
DEM
KRANICHEN
Line: 21
Grus
haizt
ain
kranch
.
die
kranch
habent
die
art
,
Line: 22
daz
si
nâch
ainer
ordnung
vliegent
und
machent
iren
flug
Line: 23
gar
mit
witzen
,
wan
sam
die
lêrer
sprechent
Solînus
,
Line: 24
Jacobus
,
Ambrosius
und
Isidorus
,
wenn
si
auz
vliegent
,
Line: 25
sô
schickent
si
ir
schar
,
sam
ain
gepalierte
ritterschaft
25
Line: 26
tuot
gegen
den
veinden
.
der
vorderst
kranch
,
der
die
Line: 27
andern
laitt
und
füert
,
der
schreit
und
üebt
sein
stimme
,
Line: 28
dar
umb
,
daz
die
andern
niht
auz
dem
rehten
flug
tre\ten
,
Line: 29
und
wenn
der
vorvliegend
kranch
haiser
wirt
von
Line: 30
seim
geschrai
,
sô
fleugt
ain
anderr
an
sein
stat
und
üebt
30
Line: 31
daz
selb
amt
.
die
kranch
tailent
ir
schiltwacht
des
nah\tes
Line: 32
under
sich
,
alsô
daz
ie
der
zehend
kranch
wachent
Line: 33
beleibt
,
und
ir
iecleicher
der
wacht
der
zeuht
ainen
fuoz
Page: 191
Line: 1
auf
von
der
erden
und
nimt
ain
stainl
dar
ein
und
stêt
Line: 2
auf
dem
andern
fuoz
.
wenne
daz
stainel
vellt
,
sô
erwacht
Line: 3
er
und
schreit
.
alsô
behüett
er
sich
,
daz
er
iht
slâf
.
die
Line: 4
die
andern
slâfent
,
alsô
daz
si
diu
haupt
verpergent
un\der
Line: 5
ir
flügel
und
wehselnt
ir
füez
.
aber
ir
hauptman
5
Line: 6
der
hüett
ir
aller
mit
aufgerecktem
kragen
und
siht
sich
Line: 7
umb
mit
fleiz
.
wenn
die
kränch
wolken
sehent
,
sô
schreient
Line: 8
si
und
manent
iren
vorvlieger
,
daz
er
paz
eil
,
ê
si
daz
Line: 9
weter
begreif
.
wenne
si
auf
die
erd
gevallent
durch
ez\zens
Line: 10
willen
,
sô
reckt
ir
hauptman
sein
haupt
auf
in
die
10
Line: 11
hœch
,
dar
umb
,
daz
er
der
andern
aller
hüet
,
und
sô
ez\zent
Line: 12
die
andern
sicherleich
.
ist
aber
daz
der
hauptman
Line: 13
ainen
menschen
siht
,
sô
schreit
er
,
dar
umb
,
daz
sich
die
Line: 14
andern
besorgen
.
wenn
die
kränch
vliegent
,
sô
setzent
Line: 15
si
sich
wider
den
wint
,
und
wenne
si
über
daz
mer
vlie\gen
15
Line: 16
wellent
,
sô
ezzent
si
sant
,
dar
umb
,
daz
si
mæzig
Line: 17
sein
an
der
swær
,
sam
Solînus
spricht
,
und
dar
umb
ne\ment
Line: 18
si
auch
staindel
in
die
füez
zuo
dem
selben
flug
,
Line: 19
und
wenn
si
sehent
,
daz
si
auf
die
mitt
koment
der
schef
,
Line: 20
sô
lâzent
si
diu
staindel
vallen
.
des
sint
die
schef
läut
20
Line: 21
oft
innen
worden
auf
dem
mer
,
alsô
daz
ez
stain
auf
si
Line: 22
hât
geregent
in
diu
schef
.
und
dar
umb
lâzent
si
den
Line: 23
sant
niht
êr
auz
irn
hälsen
,
si
sein
danne
sicher
,
daz
si
Line: 24
daz
weter
auf
dem
mer
niht
betwingen
müg
.
die
kränch
Line: 25
habent
oft
ainen
stain
in
irm
magen
,
den
lâzent
si
zeletzt
25
Line: 26
mit
dem
snabel
.
der
selb
stain
geprant
in
ainem
feur
Line: 27
wirt
zuo
golt
.
daz
habent
die
gesagt
,
die
ez
versuocht
Line: 28
habent
.
wenne
die
kränich
verr
vliegent
über
mer
,
wel\her
Line: 29
dann
under
in
müed
wirt
,
den
nement
die
andern
Line: 30
auf
sich
und
füerent
in
,
unz
er
sein
kraft
widerpringt
.
30
Line: 31
die
kränch
werdent
swarz
in
dem
alter
.
die
wilden
Line: 32
kränch
werdent
oft
gevangen
mit
den
haimischen
.
si
Line: 33
habent
auch
die
art
,
daz
der
kranch
,
der
der
êrst
ist
Line: 34
under
in
an
dem
flug
,
der
wirt
der
letzt
under
in
ân
Line: 35
allen
haz
und
ân
neit
.
Aristotiles
spricht
,
wenn
die
35
Line: 36
kränch
den
winter
fürhtent
,
sô
vliegent
si
über
Egypten
Page: 192
Line: 1
lant
und
kriegent
mit
klainen
läuten
,
die
sint
kaum
ainer
Line: 2
eln
lang
und
haizent
pigmêi
.
daz
ist
niht
ain
getiht
,
Line: 3
sam
Aristotiles
spricht
.
ez
spricht
auch
diu
glôs
über
Line: 4
Ezechielem
:
daz
pigmêisch
volk
in
deinen
türnen
.
dâ
Line: 5
spricht
diu
glôs
,
daz
daz
volk
sei
in
den
landen
gegen
5
Line: 6
der
sunnen
aufganch
.
daz
volk
ist
kurzes
lebens
.
der
Line: 7
kranch
vehten
ist
sô
stark
und
sô
frävel
mit
enander
,
Line: 8
daz
man
si
mit
der
hant
gevâhen
mag
.
diu
kränchinn
Line: 9
stêt
,
wenne
si
der
kranch
vogelt
.
Chapter / Strophe: 35
35.
Line: 10
Line: 11
VON
DEM
HANEN
.
Line: 12
Gallus
haizt
ain
han
.
der
han
hât
die
art
,
wenn
er
Line: 13
singen
wil
,
sô
sleht
er
die
flügel
zesamen
.
er
hât
auch
Line: 14
die
art
,
daz
er
in
der
naht
läuter
und
vester
singt
,
dar
Line: 15
umb
,
daz
er
dester
munterr
sei
,
und
ze
metten
zeit
singt
15
Line: 16
er
sänftiger
gegen
dem
tag
.
er
hât
auch
die
art
,
daz
er
Line: 17
diu
pfert
sänftigt
mit
seinem
gesang
des
nahts
und
macht
Line: 18
die
kämel
ungestüem
.
ez
sprechent
auch
etleich
,
daz
Line: 19
der
han
des
nahtes
die
unrehten
und
die
grausamen
für\sätz
Line: 20
oder
daz
grausam
bedünken
an
krankmüetigen
läu\ten
20
Line: 21
vertreib
mit
seim
gesang
.
ez
ist
auch
manig
kraut
,
Line: 22
daz
den
hanen
widerpringt
und
daz
doch
andreu
tier
ertœtt
.
Line: 23
er
hât
auch
die
art
,
wenn
er
slâfen
wil
,
sô
fleugt
er
hôch
Line: 24
auf
und
ruowet
auf
ainem
pain
.
der
leb
fürht
den
wei\zen
Line: 25
hanen
.
Aristotiles
spricht
,
daz
der
han
kræe
nâch
25
Line: 26
dem
streit
und
nâch
dem
gesig
und
niht
diu
henn
.
wenne
Line: 27
der
han
und
diu
wahtel
ir
ebenpild
sehent
in
ainem
spie\gel
,
Line: 28
sô
swindet
in
ir
kraft
.
er
ruoft
seinen
weiben
mit
Line: 29
seinem
sänften
quiteln
zuo
dem
ezzen
,
sô
er
daz
korn
Line: 30
vindet
.
ez
geschiht
auch
ze
stunden
,
sô
der
han
alt
wirt
,
30
Line: 31
daz
er
ain
ai
legt
,
daz
prüett
denne
ain
krot
auz
und
dâ
Line: 32
von
kümt
ain
unk
,
der
haizt
ze
latein
basiliscus
.
sô
die
Line: 33
henne
all
tôt
sint
von
dem
hann
,
sô
nimt
der
han
ab
Line: 34
vor
laid
und
singt
niht
mêr
von
grôzem
trauren
.
Page: 193
Chapter / Strophe: 36
36.
Line: 1
Line: 2
VON
DER
HENNEN
.
Line: 3
Gallina
haizt
ain
henn
.
Augustînus
spricht
,
daz
diu
Line: 4
henn
die
art
hab
,
daz
si
gar
vleizig
und
fürsihtig
sei
ge\gen
Line: 5
irn
kindlein
,
wan
si
sament
si
under
ir
flügel
und
5
Line: 6
füert
si
und
beschirmt
si
vor
dem
weien
oder
vor
dem
Line: 7
hüenrarn
.
iedoch
geschiht
daz
oft
,
daz
diu
üppigen
Line: 8
hüendl
vliehent
auz
den
getrewen
flügeln
der
muoter
Line: 9
alsô
verr
,
daz
si
die
grimmen
vogel
hin
füerent
.
dâ
pei
Line: 10
verstên
ich
die
läut
,
die
dâ
vliehent
auz
der
gemain
der
10
Line: 11
hailigen
christenhait
und
ahtent
niht
des
pannes
und
ver\smæhent
Line: 12
die
flügel
und
die
genâd
der
christenhait
;
die
Line: 13
füerent
die
pœsen
gaist
in
daz
ellend
irr
unsælichait
.
Line: 14
Jacobus
der
maister
spricht
,
man
beraubet
die
hennen
alle
Line: 15
tag
irr
air
.
iedoch
lâzent
si
niht
ab
ze
airn
,
wie
lang
15
Line: 16
man
in
neur
ain
ai
an
dem
nest
læzt
,
und
daz
haizent
Line: 17
die
gepäurinne
ain
pilgai
,
wan
ez
ist
den
hennen
ain
pild
Line: 18
ze
airn
.
wenn
die
hennen
ze
vil
airnt
,
sô
sterbent
si
Line: 19
schier
.
alsô
beschiht
den
läuten
,
die
sich
ze
vil
under\windent
Line: 20
leipleicher
werk
.
Johannes
der
maister
spricht
,
20
Line: 21
wenn
die
hennen
an
verporgen
steten
airnt
,
sô
stênt
si
Line: 22
auf
mit
ainem
geschrai
und
öffent
iriu
air
unz
man
ins
Line: 23
nimpt
.
wer
nu
haimleich
früht
suoch
,
der
schrei
klain
Line: 24
dâ
von
,
ê
die
rauber
im
den
schatz
versteln
.
Plinius
Line: 25
spricht
,
die
henn
tregt
diu
air
in
der
rehten
seiten
irs
25
Line: 26
leibes
,
dâ
diu
händl
auz
werdent
,
und
tregt
diu
air
in
Line: 27
der
lenken
seiten
,
dâ
diu
hennel
auz
werden
.
diu
air
,
Line: 28
diu
an
der
spitz
sinbel
sint
,
dâ
werdent
hennel
auz
,
aber
Line: 29
diu
lang
sint
und
vast
spitzig
,
dâ
werdent
händl
auz
.
diu
Line: 30
langen
air
sint
paz
gesmach
und
pezzer
ze
ezzen
wan
die
30
Line: 31
sinweln
.
ez
sprechent
etleich
vorscher
,
daz
die
jungen
Line: 32
vögel
mit
den
füezen
des
êrsten
in
die
werlt
gên
.
iedoch
Line: 33
diu
andern
tierl
koment
des
êrsten
mit
iren
haupten
.
aber
Line: 34
ich
wæn
,
daz
si
dick
die
airschaln
mit
irn
snäbeln
öffen
Line: 35
und
her
für
krappeln
mit
dem
haupt
des
êrsten
.
diu
35
Page: 194
Line: 1
henn
arbait
vast
in
dem
airsetzen
und
singet
doch
nâch
Line: 2
der
gepurt
.
alsô
nâch
dem
smerzen
gêt
diu
frawe
scher\zen
.
Line: 3
diu
pest
pruot
kümt
von
der
hennen
vor
des
lenzen
Line: 4
ebennähten
,
daz
ist
vor
sant
Gerdruden
tag
in
der
vasten
.
Line: 5
aber
nâch
sunwenden
,
daz
ist
umb
sant
Veits
tag
,
sô
vol\pringt
5
Line: 6
diu
pruot
ir
rehten
grœzen
niht
,
alsô
vil
minner
Line: 7
und
mêr
ernstes
dar
zuo
geschiht
.
daz
schreibt
Johannes
Line: 8
der
maister
von
der
nâtûr
und
daz
verstên
ich
in
den
Line: 9
haizen
landen
.
iedoch
in
den
kalten
landen
wæn
ich
,
Line: 10
daz
diu
pruot
allerpest
sei
nâch
sant
Gerdruden
tag
umb
10
Line: 11
ôstern
vor
und
nâch
.
Plinius
spricht
,
diu
henn
mag
niht
Line: 12
versêrt
werden
von
der
slangen
,
diu
aspis
haizt
,
an
dem
Line: 13
tag
und
si
geairt
hât
.
diu
henn
ist
auch
ain
erznei
den
Line: 14
läuten
,
die
gehecket
sint
von
der
selben
slangen
.
die
Line: 15
slangen
sint
gelber
varb
oder
wahsvar
,
als
her
nâch
kunt
15
Line: 16
wirt
,
sô
wir
von
den
slangen
sagen
.
ach
,
mein
herzen\lieber
Line: 17
freunt
,
alsô
scholt
wir
auch
alle
tag
etswaz
guotes
Line: 18
tuon
,
wie
klain
daz
wær
,
daz
uns
der
pœs
gaist
iht
ge\sêren
Line: 19
möht
.
wilt
dû
wizzen
,
welhiu
air
guot
sint
zuo
der
Line: 20
pruot
,
sô
leg
si
in
ain
wazzer
;
welhez
dann
ob
swimmet
,
20
Line: 21
daz
ist
pœs
und
niht
gar
vol
innen
;
aber
daz
ze
podem
Line: 22
vellt
,
daz
ist
vol
und
guot
.
sô
diu
schafferinn
ain
hen\nen
Line: 23
über
well
setzen
ze
prüeten
,
daz
schol
sein
nâch
dem
Line: 24
und
der
môn
new
ist
worden
,
wan
hebt
man
ez
ê
an
,
sô
Line: 25
betreugt
ez
oft
.
ez
verderbent
auch
diu
prüetair
dicke
25
Line: 26
von
ainem
gæhen
donr
oder
von
des
habichs
stimme
.
Line: 27
iedoch
hât
man
ain
kunst
dâ
wider
,
daz
in
der
donr
iht
Line: 28
schad
:
der
ainen
eisnenn
nagel
nimt
und
legt
in
twerhs
Line: 29
zwischen
diu
air
,
oder
inwendig
setzet
den
nagel
aufge\rihts
,
Line: 30
sô
schadet
in
der
donr
niht
.
Plinius
spricht
,
ist
daz
30
Line: 31
man
golt
zelæzt
und
ainer
hennen
glider
dar
zuo
mischet
,
Line: 32
sô
verzernt
si
daz
golt
in
sich
,
alsô
daz
man
gesprechen
Line: 33
mag
,
die
hennen
sint
ain
vergift
des
goldes
.
wer
ainen
Line: 34
totern
nimt
ains
ais
,
daz
gelegt
ist
in
dem
vollen
môn
,
Line: 35
und
ain
gemailt
wüllein
tuoch
dâ
mit
reibt
und
dar
nâch
35
Line: 36
wescht
,
daz
verleuset
seineu
mail
dâ
von
.
Aristotiles
Page: 195
Line: 1
spricht
,
ez
sint
vil
vogel
krummer
vinger
,
die
wênig
Line: 2
airent
.
er
spricht
auch
,
die
langen
air
,
diu
spitzig
haupt
Line: 3
habent
,
die
pringent
erl
;
aber
sinwelliu
air
,
diu
an
der
Line: 4
spitz
sinwel
sint
,
diu
pringent
siel
,
und
die
vogel
werdent
Line: 5
an
dem
spitzigen
tail
.
er
spricht
auch
mêr
,
diu
air
ha\bent
5
Line: 6
zwuo
varb
,
weiz
und
gel
.
daz
weiz
in
dem
ai
ist
Line: 7
ain
anvanch
der
gepurt
,
aber
daz
gel
ist
ain
speis
und
Line: 8
ain
narung
des
vogels
in
der
schaln
und
auch
ain
speis
Line: 9
des
menschen
.
er
spricht
auch
,
daz
kain
ai
perhaft
sei
Line: 10
denn
der
gevogelten
sien
air
,
dâ
des
ern
sâm
zuo
gemi\schet
10
Line: 11
ist
.
er
spricht
auch
,
daz
daz
hüendl
volprâht
werd
Line: 12
in
zehen
tagen
.
wenne
daz
ai
volprâht
ist
,
sô
kümt
daz
Line: 13
grœzer
tail
ê
ze
land
und
daz
klainer
dar
nâch
.
Line: 14
Ez
ist
auch
ze
wizzen
,
als
die
maister
von
der
nâtûr
Line: 15
schreibent
:
allez
gefügel
wirt
zwir
geporn
.
von
êrsten
15
Line: 16
werdent
diu
air
,
dâ
nâch
die
vogel
auz
den
airn
werdent
Line: 17
geporn
und
geformiert
in
der
schaln
mit
der
muoter
hitz
.
Line: 18
diu
air
habent
die
kraft
,
wenne
si
in
der
pruot
sint
,
ob
Line: 19
man
ain
holz
dâ
mit
begeuzet
,
daz
print
niht
und
sint
sô
Line: 20
zæher
fäuht
,
daz
man
der
gleser
stuck
dâ
mit
zesamen
20
Line: 21
leimt
.
ez
spricht
auch
Aristotiles
,
wer
daz
weiz
in
den
Line: 22
airn
nimt
und
læzt
ez
in
ain
trüebz
getrank
oder
in
ainen
Line: 23
syropp
,
daz
macht
ez
lauter
und
dünn
.
alsô
mach
wir
Line: 24
in
däutschen
landen
die
trüeben
wein
und
allermaist
die
Line: 25
Botzner
und
Traminner
in
sölher
temperung
,
diu
dar
zuo
25
Line: 26
gehœrt
.
ez
ist
ain
puoch
,
daz
haizt
historia
Jeronimi
Line: 27
und
haizt
ze
däutsch
daz
puoch
von
den
geschehen
Line: 28
dingen
,
daz
Jeronimus
hât
gemacht
,
daz
spricht
,
daz
in
Line: 29
Egypten
land
der
hüenr
air
die
art
haben
,
sei
daz
man
Line: 30
si
werm
sänfticleich
pei
dem
feur
,
sô
werden
hüendl
dar
30
Line: 31
auz
ân
der
muoter
pruot
.
und
dar
umb
wie
vil
air
ain
Line: 32
mensch
hât
,
sô
vil
hüendl
mag
er
in
ainem
tag
gewinnen
Line: 33
mit
der
kunst
.
Aristotiles
spricht
,
daz
ain
vorscher
,
der
Line: 34
die
haimlichait
der
nâtûr
ervorschen
wolt
,
legt
hüenrair
Line: 35
under
ain
küssein
und
sprach
,
er
möht
si
sô
lang
dar
35
Line: 36
under
halten
,
unz
hüendl
dar
auz
würden
.
die
maister
Page: 196
Line: 1
in
der
nâtûr
haizent
sölich
wundrær
egperimentatores
.
Line: 2
nu
habent
etleicheu
püecher
ze
latein
:
potator
posuit
ova
Line: 3
sub
pulvinari
et
dixit
,
quod
continuaret
potum
quousque
Line: 4
eztraherentur
pulli
;
daz
spricht
ze
däutsch
:
ain
trinker
Line: 5
legt
air
under
ain
küssein
und
sprach
,
er
möht
sô
lang
5
Line: 6
trinken
,
unz
hüendl
auz
den
airn
slüffen
.
zwâr
diu
ge\schrift
Line: 7
ist
valsch
,
wan
die
trinker
ahtent
sölicher
witz
Line: 8
niht
,
und
wæn
,
ain
trinker
hieze
im
diu
air
lieber
sieden
Line: 9
oder
prâten
und
æze
si
zuo
seim
trinken
.
Aristotiles
Line: 10
spricht
,
diu
henn
airt
allzeit
ân
in
den
zwain
mônn
der
10
Line: 11
zwair
sunwenden
,
daz
ist
umb
sant
Veits
tag
und
umb
Line: 12
sant
Lucien
tag
.
er
spricht
auch
,
welheu
hüenr
vil
airnt
,
Line: 13
die
sterbent
schier
,
und
welheu
hüenr
ob
irn
airn
niht
Line: 14
ruoent
,
die
siechent
und
werdent
krank
.
welheu
hüenr
Line: 15
man
ätzt
mit
halbgekochter
gersten
,
diu
legent
vil
air
15
Line: 16
und
grœzer
air
denn
andreu
hüenr
.
wenn
der
môn
wehst
,
Line: 17
sa
schol
man
den
hüenren
ir
air
underlegen
.
Chapter / Strophe: 37
37.
Line: 18
Line: 19
VON
DEM
CAPPAN
.
Line: 20
Gallus
gallinacius
haizt
ain
cappân
und
haizt
dike
20
Line: 21
in
der
geschrift
pepo
,
daz
ist
ain
han
,
der
seinr
gezeug\lein
Line: 22
beraubt
ist
,
und
spricht
man
,
si
werden
snell
vaizt
,
Line: 23
dar
umb
,
daz
si
der
unkäusch
werk
nit
derr
noch
meger
.
Line: 24
ez
spricht
ain
vorscher
in
der
nâtûr
,
der
cappân
wirt
vaizt
Line: 25
mit
den
hennen
,
aber
er
macht
die
hennen
niht
fruhtbær
;
25
Line: 26
er
wirt
gespeiset
mit
in
,
aber
er
beschirmt
ir
niht
;
er
Line: 27
singet
niht
und
erkennt
die
zeit
des
tages
und
der
naht
Line: 28
niht
.
die
cappân
sint
zuo
nihtiu
nütz
dan
in
die
kuchein
.
Line: 29
si
habent
pezzer
flaisch
wan
kain
ander
gefügel
,
wan
der
Line: 30
cappân
flaisch
macht
guot
pluot
und
fuoret
gar
wol
.
dâ
30
Line: 31
von
sprach
maister
Jordan
predigær
ordens
(sô
sein
got
Line: 32
zuo
guot
gedenk)
in
ainer
pfaffenpredig
,
dô
er
rett
zuo
Line: 33
den
kôrherren
und
zuo
andern
pfaffen
,
die
dâ
besament
Page: 197
Line: 1
wâren
:
Sobna
der
schreiber
wirt
über
gefüert
als
ain
Line: 2
cappân
.
eiâ
,
wâ
hin
?
treun
,
an
kain
ander
stat
danne
in
Line: 3
des
teufels
kuchein
.
eiâ
,
war
umb
?
treun
,
dâ
singt
er
Line: 4
niht
und
ist
unperhaft
und
ist
unwerleich
.
pei
dem
Line: 5
schreiber
verstê
wir
unser
prêlâten
und
ander
pfaffen
,
die
5
Line: 6
sint
unperhaft
in
gaistleichen
werken
,
wan
si
machent
Line: 7
niht
gaistleicher
kind
:
wolt
got
,
daz
si
der
leipleichen
Line: 8
auch
niht
machten
;
sie
singent
ir
tagzeit
niht
:
wolt
got
,
Line: 9
daz
si
si
spræchen
mit
andâht
und
süngen
niht
werltlei\cher
Line: 10
lieder
.
sô
singt
der
ainen
Frawenlop
,
der
ainen
10
Line: 11
Marner
,
der
ainen
starken
Poppen
.
der
poppen
ist
sô
Line: 12
vil
worden
,
daz
si
der
gotshäuser
guot
und
êr
verpop\pelnt
.
Line: 13
si
sint
auch
niht
werleich
,
wan
sie
beschirment
Line: 14
iriu
schæfel
niht
.
weder
mit
gebet
noch
mit
predig
noch
Line: 15
mit
gaistleichen
strâfen
.
wê
der
verfluochten
hirten
,
si
15
Line: 16
sint
mietnemer
.
wenne
die
ir
miet
und
ir
gâb
enpfangen
Line: 17
habent
,
kümpt
ain
wolf
under
diu
schâf
,
sô
vliehent
si
Line: 18
und
lâzent
diu
schæfel
in
angsten
und
in
nœten
.
dar
Line: 19
umb
sint
si
zuo
nihtiu
nütz
dann
in
des
teufels
kuchein
.
Line: 20
der
vaizten
cappân
waiz
ich
laider
vil
.
mit
den
cappân
20
Line: 21
tregt
der
pœs
gaist
die
klainen
spizvogel
,
sam
die
kôr\herren
,
Line: 22
pfarrer
,
münich
und
ander
gaistleich
flaischleich
Line: 23
läut
,
in
daz
êwig
leiden
,
die
ir
pfrüent
nement
ân
fruht\pæreu
Line: 24
werk
.
nu
lâz
wir
daz
hie
bestên
,
ez
ist
genuog
Line: 25
an
daz
zil
gepolt
,
und
sagen
wir
mêr
von
dem
cappân
.
25
Line: 26
Jacobus
und
Lapidarius
(daz
ist
der
von
den
edeln
stai\nen
Line: 27
hât
geschriben)
sprechent
,
daz
man
die
hanen
oft
Line: 28
beraub
irr
gezeugel
wenn
si
dreier
jâr
alt
sein
,
und
lâz
Line: 29
man
si
dar
nâch
leben
fünf
oder
sehs
jâr
,
sô
vind
man
Line: 30
in
der
cappân
lebern
ainen
edeln
stain
,
der
haizt
allec\torius
,
30
Line: 31
und
hiez
ze
däutsch
wol
der
minnenzieher
oder
Line: 32
der
minnenzæmer
,
dar
umb
,
daz
er
die
frawen
iren
man\nen
Line: 33
minnenzæm
macht
.
wenne
der
stain
ist
gewachsen
Line: 34
in
der
cappân
lebern
,
sô
dürst
si
niht
mêr
und
trinkent
Line: 35
auch
niht
mêr
,
und
dar
umb
,
welher
mensch
den
stain
35
Line: 36
in
seinem
mund
tregt
,
dem
vergêt
der
durst
.
Page: 198
Chapter / Strophe: 38
38.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
VASANT
.
Line: 3
Gallus
silvester
haizt
ain
walthan
und
haizt
auch
ain
Line: 4
vasant
,
als
Plinius
spricht
.
daz
ist
gar
ain
schœner
vo\gel
Line: 5
und
hât
niht
kamps
auf
dem
haupt
noch
hât
der
5
Line: 6
starken
sporn
niht
,
sam
die
haimischen
hann
habent
an
Line: 7
den
füezen
.
iedoch
ist
er
gar
ain
küener
vogel
,
und
daz
Line: 8
wizzent
die
vogelær
wol
an
im
und
machent
ainen
puk\lær
Line: 9
von
weizem
leineim
tuoch
und
ze
mitlist
dar
ein
von
Line: 10
rôtem
tuoch
ain
rôtez
flekel
.
daz
siht
der
vasant
an
mit
10
Line: 11
grôzem
vleiz
und
nimt
in
sein
wunder
.
in
der
zeit
treibt
Line: 12
in
der
vogler
mit
dem
schilt
rücklingen
in
ain
netz
,
daz
er
Line: 13
im
geriht
hât
.
alsô
væht
man
den
walthanen
.
der
vo\gel
Line: 14
bedäutt
die
läut
,
die
irr
augen
zügel
auz
werfent
in
Line: 15
die
glüst
diser
werlt
und
vallent
in
des
pœsen
gaistes
15
Line: 16
netz
.
wê
,
aug
,
wie
ain
schalkhafter
pot
dû
pist
mensch\leicher
Line: 17
vernunft
!
dû
zaigst
uns
golt
und
seiden
,
lieht
Line: 18
prehend
stern
auz
weizen
krausen
wolken
und
lônest
uns
Line: 19
laider
übel
zeletzt
mit
deiner
potschaft
.
wer
vellte
Da\vit
,
Line: 20
wer
Salomôn
und
wer
die
weissten
und
die
sterkesten
20
Line: 21
hie
auf
erden
?
eiâ
,
aug
,
des
wære
dû
pot
,
als
dû
noch
Line: 22
vil
dicke
pist
.
Alexander
der
maister
spricht
,
wer
ainen
Line: 23
vasant
vâhen
well
,
der
bedek
sich
mit
ainem
tuoch
,
dâ
Line: 24
der
vogel
angemâlet
sei
,
und
zaig
sich
dem
vasant
,
sô
Line: 25
volgt
er
im
unz
an
daz
netz
.
sô
schreit
dan
der
voglær
25
Line: 26
oder
sleht
die
hend
zesamen
und
erschrecket
den
vogel
,
Line: 27
daz
er
in
daz
netz
vellt
.
der
vasant
hât
die
art
,
daz
er
Line: 28
sein
haupt
in
ain
stauden
verpirgt
und
wænt
,
er
hab
sich
Line: 29
ze
mâl
verporgen
,
und
alsô
væht
man
in
dik
.
wê
,
mein
Line: 30
herz
,
wie
dick
daz
geschiht
,
daz
wir
niemant
sehen
und
30
Line: 31
daz
haupt
unserr
sêl
verpergen
,
daz
ist
unser
vernunft
,
Line: 32
und
daz
uns
der
wol
siht
,
der
alliu
dinch
an
schawet
.
Line: 33
der
vasant
traurt
in
trüebem
weter
und
verpirget
sich
Line: 34
dann
in
den
wälden
und
in
den
puschen
.
er
gêt
des
Line: 35
morgens
und
des
âbends
auz
dem
wald
,
und
sô
væht
35
Page: 199
Line: 1
man
in
gar
leiht
.
er
verändert
sein
federn
von
der
vaiz\tin
Line: 2
und
vernewt
sich
alsô
.
er
hât
auch
edler
und
senfter
Line: 3
flaisch
danne
ander
waltvogel
,
und
dar
umb
ist
er
ain
Line: 4
guot
wilpræt
.
Chapter / Strophe: 39
39.
Line: 5
Line: 6
VON
DEM
HEHER
.
Line: 7
Garrulus
haizt
ain
heher
,
und
ist
ze
latein
als
vil
Line: 8
gesprochen
als
ain
klaffer
,
sam
Isidorus
spricht
,
wan
er
Line: 9
ist
kläffischer
dan
kain
ander
vogel
und
hât
ain
unmæzig
Line: 10
stimm
.
er
fleugt
von
ainem
vogel
hinz
dem
andern
und
10
Line: 11
klafft
ümmer
mêr
und
mag
selten
ain
ander
vogel
für
in
Line: 12
gevliegen
oder
gehupfen
,
den
er
niht
anschrei
.
er
äntert
Line: 13
all
ander
vogel
mit
der
stimm
,
alsô
daz
er
sein
stimm
Line: 14
anderr
vogel
stimm
geleicht
,
reht
sam
er
ir
spot
.
wenne
Line: 15
man
den
vogel
alsô
jungen
væht
und
in
zeuht
in
ainem
15
Line: 16
vogelhaus
,
sô
lernt
er
reden
und
klaffet
durch
den
tag
,
Line: 17
alsô
daz
in
der
sparwær
oft
hin
füert
von
seim
klaffen
.
Line: 18
des
vogels
federn
habent
sô
mangerlai
varb
,
daz
er
aller
Line: 19
anderr
vogel
varb
hât
.
er
wirt
dicke
tobent
,
sam
die
Line: 20
vorscher
sprechent
,
alsô
daz
er
sô
unsinnig
wirt
,
daz
er
20
Line: 21
sich
erhæht
in
die
zwislegen
este
auf
den
paumen
.
Pei
Line: 22
dem
vogel
verstên
ich
die
nâchklaffer
,
die
iedem
men\schen
Line: 23
nâchredent
und
werdent
doch
gevangen
oft
von
Line: 24
êrbern
läuten
in
irm
valschen
klaffen
.
Chapter / Strophe: 40
40.
Line: 25
Line: 26
VON
DEM
RUOCHEN
.
Line: 27
Graculus
haizt
ain
ruoch
.
der
vogel
ist
krâen
ge\slähtes
,
Line: 28
aber
er
ist
klainer
an
dem
leib
denne
ain
krâw
.
Line: 29
er
hât
die
art
,
daz
er
gern
nistt
auf
gar
hôhen
paumen
,
Line: 30
als
auf
den
hôhen
vorhen
,
und
nistent
ir
sô
vil
zesamen
,
30
Line: 31
daz
man
oft
siben
nest
oder
mêr
auf
ainem
paum
siht
.
Line: 32
ez
sint
gar
sänft
vogel
gegen
enander
,
und
dâ
von
be\leibent
Page: 200
Line: 1
si
pei
enander
.
der
vogel
ist
gar
schraiig
,
iedoch
Line: 2
allermaist
in
der
zeit
der
unkäusch
,
als
in
dem
lenzen
,
Line: 3
und
in
der
selben
zeit
speist
der
er
die
sien
vor
rehter
Line: 4
lieb
.
der
jungen
ruochen
flaisch
ist
guot
ze
ezzen
und
Line: 5
aller
pest
wenn
man
in
die
haut
ab
gezeuht
.
Pei
dem
5
Line: 6
vogel
verstên
ich
die
gaistleichen
guoten
läut
,
die
fridsam
Line: 7
leben
mit
enander
habent
und
ainz
daz
ander
speiset
gaist\leichen
Line: 8
mit
guoter
lêr
oder
leipleichen
auch
in
gotes
êr
,
Line: 9
und
daz
geschiht
allermaist
in
der
zeit
der
götleichen
lieb
.
Chapter / Strophe: 41
41.
Line: 10
Line: 11
VON
DER
SWALBEN
.
Line: 12
Hirundo
haizt
ain
swalb
.
der
vogel
wirt
gespeiset
Line: 13
in
seim
flug
von
den
snâken
und
von
den
mucken
oder
Line: 14
von
den
fliegen
in
dem
luft
.
Isidorus
spricht
,
daz
diu
Line: 15
swalb
von
den
grimmen
vogeln
nümmer
gelaidigt
werd
,
15
Line: 16
reht
als
ob
si
hailig
sei
.
wenn
den
jungen
swalben
diu
Line: 17
äugel
wê
tuont
,
sô
pringt
in
diu
muoter
ain
kraut
,
haizt
Line: 18
celidonia
,
daz
ist
schellkraut
,
wan
daz
ist
guot
zuo
den
Line: 19
augen
.
Plinius
spricht
,
daz
allein
der
vogel
flaisch
ezz
Line: 20
under
allen
vogeln
,
die
niht
negel
habent
an
den
vingern
.
20
Line: 21
daz
verstên
ich
von
den
vogeln
,
die
zemâl
niht
negel
Line: 22
habent
oder
klâen
.
die
swalben
vliegent
über
mer
und
Line: 23
beleibent
den
winter
dâ
,
alsô
sprechent
etleich
.
si
ha\bent
Line: 24
auch
wênig
flaischs
und
daz
ist
swarz
und
habent
Line: 25
vil
federn
und
grôz
flügel
und
dar
umb
ist
ir
flug
gar
25
Line: 26
snel
.
wer
der
swalben
pluot
nimt
under
dem
rehten
Line: 27
flügel
,
daz
ist
zuo
den
kranken
augen
guot
.
Solînus
Line: 28
spricht
,
daz
diu
swalb
von
nâtûr
vor
wizz
,
wenne
ain
haus
Line: 29
oder
ain
dach
vallen
well
,
und
daz
fleuht
si
danne
.
si
Line: 30
begert
auch
niht
grôzer
hœh
zuo
irm
nisten
.
ez
sint
30
Line: 31
etleich
swalben
,
die
tragent
edel
stain
in
irn
leibeln
und
Line: 32
ist
etleicher
der
selben
stain
swarz
und
etleicher
rôt
und
Line: 33
haizt
celidonius
.
der
stain
waz
der
kraft
hab
daz
wirt
Line: 34
her
nâch
kunt
,
wan
er
ist
den
môntöbigen
läuten
guot
,
Page: 201
Line: 1
die
ze
latein
lunatici
haizent
,
und
vertreibt
die
schäd\leichen
Line: 2
fäuhten
in
dem
menschen
.
wenne
man
in
mit
Line: 3
wazzer
wescht
,
sô
kreftigt
er
diu
kranken
augen
.
man
Line: 4
erkent
die
jungen
swalben
alsô
die
den
stain
habent
,
Line: 5
wenn
si
die
snäbel
zuo
einander
habent
in
dem
nest
zuo
5
Line: 6
ainem
zaichen
irs
frids
gegen
einander
,
wan
die
andern
,
Line: 7
die
des
stains
niht
habent
,
die
habent
diu
häuptel
von
Line: 8
enander
gekêrt
.
der
swalben
mist
schatt
den
augen
gar
Line: 9
sêr
wenne
er
dar
ein
vellt
,
als
man
list
von
dem
alten
Line: 10
Tobia
,
der
dâ
von
plint
wart
.
der
swalben
kindel
sint
10
Line: 11
des
êrsten
plint
.
die
sien
werdent
fruhtbær
allain
von
Line: 12
dem
trahten
des
gailn
gelustes
.
Aristotiles
,
Plinius
und
Line: 13
Adelînus
sprechent
,
sei
daz
man
der
swalben
kindel
plent
,
Line: 14
in
komen
diu
augen
wider
.
die
swalben
werdent
niht
Line: 15
haimisch
und
auch
die
mäus
,
und
daz
ist
ain
wunder
,
15
Line: 16
seind
doch
der
lewe
und
der
elephant
haimisch
werdent
,
Line: 17
die
verr
grœzer
sint
.
Aristotiles
spricht
,
daz
die
swal\ben
Line: 18
zwir
airn
in
ainem
jâr
,
iedoch
verderbent
diu
winter\zeiten
Line: 19
von
dem
frost
.
daz
verstên
ich
in
den
landen
über
Line: 20
mer
,
wan
pei
uns
airnt
si
neur
ains
mâls
.
20
Chapter / Strophe: 42
42.
Line: 21
Line: 22
VON
DEM
EIB
.
Line: 23
Ibis
haizt
ain
eib
.
daz
ist
ain
vogel
,
der
izt
slangen
Line: 24
und
slangenair
und
dar
umb
begegent
die
vogel
den
Line: 25
vliegenden
slangen
,
die
auz
dem
land
Arabia
vliegent
,
25
Line: 26
und
frezzent
si
,
ê
si
koment
in
diu
land
nâhent
pei
Arabi
,
Line: 27
und
dâ
von
wænent
manig
gramatici
,
daz
sint
der
rede
Line: 28
maister
,
daz
ibis
ain
storch
haiz
,
wan
ain
storch
izt
auch
Line: 29
slangen
.
aber
ich
wæn
,
ez
sei
anderlai
vogel
,
dem
stor\chen
Line: 30
geleich
an
der
nâtûr
,
dar
umb
,
daz
die
maister
von
30
Line: 31
der
nâtûr
sunderleich
von
in
paiden
schreibent
.
der
flie\genden
Line: 32
slangen
vergift
ist
sô
snel
in
irm
werk
,
daz
si
Line: 33
den
menschen
tœtt
,
ê
er
des
smerzen
enpfind
.
Solînus
Line: 34
spricht
,
daz
der
vogel
mit
dem
snabel
seineu
air
geper
,
Page: 202
Line: 1
und
wer
seineu
air
izt
,
der
stirbt
.
Isidorus
spricht
,
daz
Line: 2
der
vogel
sich
selber
säuber
in
dem
leib
mit
seim
sna\bel
,
Line: 3
alsô
daz
er
des
meres
wazzer
mit
seim
snabel
in
Line: 4
den
aftern
geuzet
und
cristiert
sich
selber
.
er
gêt
tag
Line: 5
und
naht
pei
dem
mer
oder
pei
andern
wazzern
und
kümt
5
Line: 6
doch
dar
ein
niht
,
wan
er
izt
neur
daz
âs
,
daz
auz
den
Line: 7
wazzern
kümt
von
vischen
und
von
andern
tiern
.
Pei
Line: 8
den
vogeln
maht
dû
verstên
die
vesten
rihter
,
die
mit
Line: 9
irem
starken
geriht
die
schedleichen
läut
vertreibent
und
Line: 10
verderbent
.
10
Chapter / Strophe: 43
43.
Line: 11
Line: 12
VON
DEM
EISVOGEL
.
Line: 13
Isida
haizt
ain
eisvogel
und
hât
den
namen
von
sei\ner
Line: 14
stimme
,
wan
er
schreit
ysi
,
ysi
.
der
vogel
hât
zwên
Line: 15
vinger
an
dem
fuoz
und
krum
negel
oder
klâen
dar
an
,
15
Line: 16
aber
er
hât
ainen
klainen
slehten
snabel
.
ez
ist
ain
klai\ner
Line: 17
vogel
,
aber
er
ist
gar
schœn
an
den
federn
.
gemain
Line: 18
läut
wænent
,
wer
dem
tôten
vogel
die
haut
abzieh
mit
Line: 19
den
federn
und
spanne
si
an
ain
want
,
sô
mauze
sich
diu
Line: 20
haut
all
jâr
reht
als
an
dem
lebentigen
eisvogel
.
Der
20
Line: 21
vogel
bedäut
die
menschen
,
die
ir
alt
pœs
gewonhait
le\bendig
Line: 22
niht
lâzen
wellent
,
die
si
doch
alsô
tôt
lâzen
Line: 23
müezent
,
wan
die
enpfâhent
in
genem
leben
leiden
und
Line: 24
pein
umb
ir
wolgelust
hie
auf
erden
,
und
enpfâhent
smer\zen
Line: 25
und
êwigez
trauren
umb
die
kurzen
fräud
,
die
si
hie
25
Line: 26
habent
.
auwê
,
wie
ain
wehsel
daz
ist
!
hilf
,
parmher\zigeu
Line: 27
muoter
,
auz
disem
kauf
an
unserm
letzten
end
,
sô
Line: 28
unser
schier
vergezzen
wirt
von
aller
diser
werlt
!
Chapter / Strophe: 44
44.
Line: 29
Line: 30
VON
DEM
KEICHEN
Line: 31
Kiches
haizt
ain
keich
.
der
vogel
hât
mangerlai
Line: 32
stimm
und
verändert
sein
stimm
vil
nâhen
all
tag
.
wenn
Page: 203
Line: 1
des
selben
vogels
kinder
sô
stark
worden
sint
und
sô
wol
Line: 2
gevidert
,
daz
si
gefliegen
mügent
,
sô
speisent
si
vater
Line: 3
und
muoter
und
fristent
ir
leben
in
dem
nest
ân
all
ir
Line: 4
arbait
.
Ach
got
,
wie
hâst
dû
uns
sô
vil
lêr
geben
an
Line: 5
den
unvernünftigen
crêatûren
,
dâ
mit
wir
gemant
werden
5
Line: 6
zuo
tugentleichen
werken
.
der
vogel
danket
vater
und
Line: 7
muoter
der
arbait
,
die
si
mit
im
heten
,
dô
er
sich
niht
Line: 8
vermoht
.
nu
sach
ich
ainen
priester
,
der
genuog
het
und
Line: 9
liez
seinen
vater
von
haus
ze
haus
peteln
gên
.
owê
,
Line: 10
wie
klain
het
der
ainem
frömden
sein
almuosen
geben
10
Line: 11
mir
oder
aim
andern
armen
,
der
doch
selber
des
almuo\sens
Line: 12
ze
vil
het
.
pfui
dich
,
dû
geschriftlastrær
,
wâ
tuost
Line: 13
dû
dein
verstantnüss
hin
?
Chapter / Strophe: 45
45.
Line: 14
Line: 15
VON
DEM
LAUREN
Line: 16
Laurus
haizt
ain
laur
.
der
hât
zwairlai
nâtûr
,
wan
Line: 17
er
lebt
in
dem
wazzer
und
in
dem
luft
.
er
swimmet
in
Line: 18
dem
wazzer
und
fleuget
in
dem
luft
und
ist
sein
glust
Line: 19
in
paiden
elementen
.
Pei
dem
vogel
verstên
ich
ainen
Line: 20
gedultigen
menschen
,
der
seinr
tugent
niht
vergizzet
in
20
Line: 21
glück
und
in
ungelück
.
der
fleugt
in
dem
glück
und
Line: 22
praitt
die
flügel
seinr
miltichait
über
arm
läut
,
aber
in
Line: 23
dem
ungelück
swimmet
er
und
wet
in
mangem
leiden
und
Line: 24
ist
im
sein
leiden
lustik
mit
der
vernunft
durch
des
lei\dens
Line: 25
willen
,
daz
Christus
hât
durch
in
erliten
und
auch
25
Line: 26
dar
umb
,
daz
unglück
und
glück
peidiu
ungewis
sint
und
Line: 27
unstæt
.
Chapter / Strophe: 46
46.
Line: 28
Line: 29
VON
DEM
LEUZEN
.
Line: 30
Lucinia
haizt
ain
leuz
.
von
dem
vogel
spricht
Am\brosius
30
Line: 31
in
dem
puoch
exameron
,
wenn
er
seineu
air
prüett
,
Line: 32
sô
singet
er
die
langen
naht
mit
gar
süezem
gesang
und
Page: 204
Line: 1
ist
sein
mainung
,
er
well
seineu
air
lebendig
machen
mit
Line: 2
gesang
und
mit
leipleicher
hitz
.
alsô
macht
der
leo
Line: 3
auch
seineu
welf
lebentig
mit
geschrai
,
als
Augustînus
Line: 4
und
ander
lêrer
schreibent
.
Pei
dem
vogel
verstên
ich
Line: 5
die
lêrer
,
die
mit
worten
und
mit
werken
ir
junger
le\bentig
5
Line: 6
machent
in
guoten
werken
und
si
schickent
in
Line: 7
daz
êwig
leben
.
aber
laider
unser
lêrer
sagent
uns
weiz
Line: 8
und
würkent
swarz
.
Chapter / Strophe: 47
47.
Line: 9
Line: 10
VON
DEM
WEIEN
Line: 11
Milvus
haizt
ain
wei
.
der
vogel
fleugt
saim
und
Line: 12
swebt
in
den
lüften
alsô
,
daz
er
die
flügel
niht
vast
wegt
Line: 13
in
dem
flug
.
der
wei
ist
gar
ain
zucker
und
ain
rauber
Line: 14
und
lâgt
aller
maist
haimischer
vogel
und
ist
dem
ha\bich
Line: 15
gleich
an
den
kræuln
,
an
den
füezen
und
an
dem
15
Line: 16
snabel
,
aber
er
hât
krum
flügel
niht
aufgereht
sam
der
Line: 17
habich
hât
.
ain
vorscher
spricht
von
dem
weien
,
daz
der
Line: 18
wei
gar
küen
sei
an
klainen
dingen
,
aber
an
grôzen
dingen
Line: 19
sei
er
zaghaft
.
in
jagt
der
sparwær
,
wie
daz
sei
,
daz
der
Line: 20
wei
dreistunt
grœzer
sei
dan
der
sparwær
.
der
wei
mag
20
Line: 21
sein
federn
niht
ab
geziehen
,
er
vlieg
denne
gegen
mittem
Line: 22
tag
an
daz
mer
und
trink
des
gesalzenn
merwazzers
;
und
Line: 23
dar
umb
wenne
diu
zeit
kümt
,
daz
er
sich
mauzen
schol
,
Line: 24
sô
læzt
er
daz
lant
seiner
wonung
und
fleugt
an
die
vor
Line: 25
genanten
stat
,
und
daz
maint
Jeronimus
,
wenn
er
spricht
:
25
Line: 26
der
wei
hât
sein
zeit
erkant
an
dem
himel
.
Pei
dem
Line: 27
weien
verstên
ich
den
sünder
,
der
ist
küen
zuo
allen
Line: 28
kranken
werken
,
daz
sint
die
wolglüst
diser
werlt
,
und
Line: 29
ist
zaghaft
zuo
grôzen
dingen
,
diu
zuo
den
êwigen
fräu\den
Line: 30
gehœrent
.
der
sündær
lâgt
aller
maist
haimischer
30
Line: 31
dinge
,
daz
sint
des
leibes
wolgelüst
.
der
sündær
hât
Line: 32
krum
flügel
ze
fliegen
all
krum
weg
.
die
alten
federn
Line: 33
zeuht
der
sünder
niht
ab
,
denne
er
naig
sich
gegen
mit\tem
Line: 34
tag
,
dâ
der
sunnen
hitz
allermaist
ist
,
daz
ist
gotes
Page: 205
Line: 1
parmherzichait
,
wan
got
ist
diu
wâr
sunne
.
dâ
schol
er
Line: 2
trinken
des
gesalzenn
wazzers
,
daz
ist
wâreu
peiht
und
Line: 3
ganzeu
rew
.
Line: 4
Mein
herz
pitet
mich
und
mant
mich
der
spiegel
Line: 5
meiner
sêl
umb
sölich
zuogâb
in
disem
puoch
,
und
5
Line: 6
wærleich
,
ich
vermag
sein
niht
wol
,
wan
ich
vil
arbait
Line: 7
hân
in
andern
künsten
,
die
mir
vor
frömd
wâren
,
und
Line: 8
auch
mit
andern
dingen
,
diu
mich
anvehtent
.
Chapter / Strophe: 48
48.
Line: 9
Line: 10
VON
DER
MERGANS
Line: 11
Meauca
haizt
ain
mergans
.
daz
ist
ain
vogel
won\haft
Line: 12
in
dem
mer
und
ist
grœzer
denn
ain
änt
und
klai\ner
Line: 13
denn
ain
rehteu
gans
.
der
vogel
ist
girig
allermaist
Line: 14
nâch
menschleichem
âs
,
und
dâ
von
,
wenn
ain
ungewiter
Line: 15
ist
auf
dem
mer
,
sô
schreit
er
ân
underlâz
meauce
,
meauce
,
15
Line: 16
reht
sam
er
sich
fräw
der
läut
,
die
auf
dem
mer
ertrin\kent
.
Line: 17
dar
umb
haizt
man
in
auch
meauca
nâch
seiner
Line: 18
stimm
.
des
aller
êrsten
vâret
er
des
augen
an
dem
tô\ten
Line: 19
menschen
.
er
lâgt
der
klainen
tierl
allermaist
,
wâ
Line: 20
diu
sint
gesament
.
Pei
der
mergans
oder
pei
der
meau\cen
20
Line: 21
verstên
ich
den
pœsen
gaist
,
der
wartet
unser
in
disem
Line: 22
ellenden
mer
der
unstæten
werlt
und
fräut
sich
des
krie\ges
Line: 23
und
des
ungewiters
,
dâ
von
wir
in
tœtleich
sünd
ge\vallen
.
Line: 24
der
vârt
uns
des
êrsten
der
augen
,
daz
ist
des
Line: 25
liehtes
und
der
kraft
unserr
vernunft
:
wenn
er
uns
dar
25
Line: 26
an
verplendet
,
sô
væht
er
uns
leiht
.
Chapter / Strophe: 49
49.
Line: 27
Line: 28
VON
DER
AMSELN
.
Line: 29
Merula
haizt
ain
amsel
und
hiez
hie
vor
ze
latein
mo\dula
,
Line: 30
daz
haizt
ze
däutsch
ain
süez
sängel
,
dar
umb
,
daz
30
Line: 31
der
vogel
süezleich
singt
und
allermaist
in
dem
lenzen
,
Line: 32
wan
winterzeiten
sweigt
er
als
ain
stumm
.
diu
haimisch
Page: 206
Line: 1
amsel
izt
flaisch
wider
ir
nâtûr
und
diu
singt
süezleicher
Line: 2
wan
die
andern
.
diu
amsel
mag
kaum
gevliegen
vor
Line: 3
vaizten
in
dem
winter
.
si
padet
sich
gern
und
saubert
Line: 4
sich
mit
dem
snabel
und
ist
doch
swarz
.
si
wirt
rôt
nâch
Line: 5
swarzer
varb
,
allermaist
an
dem
snabel
und
an
den
füe\zen
.
5
Line: 6
si
verändert
irn
snabel
alliu
jâr
an
der
varb
.
ie\doch
Line: 7
hân
ich
ain
weize
amsel
gesehen
,
die
het
mein
herr
Line: 8
von
Hainberch
tuomprobst
ze
Regenspurch
.
daz
was
dâ
Line: 9
von
,
daz
der
selb
vogel
von
ainem
kalten
sâmen
komen
Line: 10
was
und
daz
sein
vater
ain
kalt
dinch
gezzen
het
,
sam
10
Line: 11
pilsensâm
ist
oder
etwaz
anderz
,
oder
in
der
pruot
ist
ain
Line: 12
kaltez
dinch
zuo
dem
ai
gevallen
,
wan
in
dem
selben
nest
Line: 13
wâren
zwuo
swarz
amseln
und
zwuo
weiz
und
ain
swar\zeu
Line: 14
diu
het
ainen
weizen
zagel
.
daz
aber
diu
kelten
ain
Line: 15
ursach
sei
der
weizen
varb
an
den
tiern
,
des
nim
war
an
15
Line: 16
allen
tieren
in
Norweien
lant
.
daz
ist
gar
ain
kaltez
lant
Line: 17
und
dâ
vint
man
weiz
pern
,
weiz
amseln
,
weiz
raben
und
Line: 18
vêh
aichorn
,
die
in
den
warmen
landem
rôt
sint
und
swarz
.
Line: 19
dû
scholt
auch
wizzen
,
daz
ainerlai
amseln
sint
,
die
sint
Line: 20
vil
grœzer
wan
die
gemain
amseln
und
sint
wol
als
die
20
Line: 21
tâhen
,
si
habent
aber
rôt
snäbel
und
rôt
füez
;
die
hai\zent
Line: 22
ze
latein
caprimulgi
,
daz
spricht
ze
däutsch
gaizmelk
,
Line: 23
dar
umb
,
daz
si
in
der
hirten
ställ
vliegent
und
sitzent
Line: 24
auf
der
gaiz
äuter
und
saugent
die
milich
dar
auz
,
und
Line: 25
von
dem
raub
swint
daz
äuter
und
die
gaiz
verplindent
.
25
Line: 26
die
selben
vogel
gesehent
under
stunden
niht
,
als
man
sagt
.
Chapter / Strophe: 50
50.
Line: 27
Line: 28
VON
DER
TAHEN
.
Line: 29
Monedula
haizt
ain
tâh
und
ist
ze
latein
als
vil
ge\sprochen
Line: 30
als
ain
münzheb
,
sam
Jacobus
spricht
,
dar
umb
,
30
Line: 31
daz
diu
tâch
gar
gern
pfenning
auf
hebt
und
hât
die
Line: 32
münz
liep
.
wenn
diu
tâch
golt
oder
silber
vint
,
daz
ver\stilt
Line: 33
si
und
verpirgt
ez
.
sein
flaisch
ist
der
art
,
daz
ez
Line: 34
der
tâhen
ir
haupt
kräuselnt
macht
,
und
dâ
von
glust
si
,
Page: 207
Line: 1
daz
man
si
kräw
auf
dem
haupt
.
Pei
der
tâhen
verstên
Line: 2
ich
die
geitigen
wuochrær
,
die
tag
und
naht
iren
vleiz
Line: 3
und
ir
lieb
auf
gelt
legent
und
verpergent
ez
,
daz
ez
Line: 4
dick
weder
in
noch
andern
läuten
nütz
wirt
.
von
dem
Line: 5
wuochrær
spricht
her
Davit
:
er
schatzsament
und
waiz
5
Line: 6
niht
,
wem
er
ez
sament
.
Chapter / Strophe: 51
51.
Line: 7
Line: 8
VON
DEM
TAUCHERL
.
Line: 9
Mergus
haizt
ain
taucherlein
,
dar
umb
,
daz
ez
sich
Line: 10
dick
tauchet
in
dem
wazzer
.
Ambrosius
spricht
,
wenn
10
Line: 11
sich
diu
taucherlein
an
den
grunt
oft
senkent
,
daz
be\däut
Line: 12
ungewiter
,
wan
si
nement
diu
zaichen
der
unstæti\kait
Line: 13
an
dem
grund
,
und
wenn
si
sehent
,
daz
daz
mer
Line: 14
gar
ungestüem
wil
werden
,
sô
vliehent
si
mit
ainem
ge\schrai
Line: 15
an
daz
gestat
.
daz
taucherl
hât
die
art
,
wenn
man
15
Line: 16
ez
slahen
wil
auf
dem
wazzer
,
sô
tauchet
ez
sich
under
,
Line: 17
und
bedäut
die
jungen
läut
:
wenne
man
die
strâfet
,
sô
Line: 18
entschuldigent
si
sich
mit
red
und
vliehent
.
ez
spricht
Line: 19
ain
vorschær
,
daz
diu
taucherl
in
dem
winter
vaizter
sein
Line: 20
dann
in
dem
sumer
,
dar
umb
,
daz
si
minner
wegung
20
Line: 21
pflegent
und
mêr
ruoent
in
dem
winter
denn
in
dem
su\mer
,
Line: 22
wan
ain
iegleich
tier
fräut
sich
des
liehten
lautern
Line: 23
luftes
mêr
denn
des
trüeben
.
Chapter / Strophe: 52
52.
Line: 24
Line: 25
VON
DEM
SPARWÆR
Line: 26
Nisus
haizt
ain
sparwær
.
daz
ist
ain
edel
vogel
und
Line: 27
ist
klainr
an
der
grœz
und
an
der
sterch
denne
der
greif\falk
,
Line: 28
der
herodius
haizt
,
und
habent
doch
paid
ainrlai
Line: 29
varb
,
sam
etleich
sprechent
.
aber
die
alsô
sprechent
die
Line: 30
wænent
,
daz
herodius
ain
gemainer
valk
haiz
,
und
daz
30
Line: 31
ist
niht
wâr
,
als
wir
hie
vor
gesagt
haben
von
dem
greif\falken
.
Line: 32
der
sparwer
fleuget
mit
dem
falken
,
wie
daz
sei
Page: 208
Line: 1
daz
si
paid
nâhent
ain
varb
haben
,
wan
er
ist
ain
häz\ziger
Line: 2
hôchvertiger
vogel
,
und
dar
umb
versmæht
er
seineu
Line: 3
geleichen
und
sein
aigen
gesläht
durchæhtt
er
reht
sam
Line: 4
ainen
fremden
vogel
,
und
daz
ist
wider
aller
anderr
vo\gel
Line: 5
siten
,
wan
,
sam
Aristotiles
spricht
,
ain
iegleich
raubent
5
Line: 6
vogel
vertregt
seinem
gesläht
,
sam
ain
habich
aim
andern
Line: 7
habich
und
ain
falk
aime
andern
falken
,
aber
des
adels
Line: 8
hât
der
spärwær
niht
.
alsô
tuot
der
pœs
mensch
,
der
Line: 9
seinen
næhsten
durchæhtt
und
tœtt
.
iedoch
hât
der
spär\wær
Line: 10
ain
tugent
an
im
,
daz
er
winterzeiten
ainen
leben\tigen
10
Line: 11
vogel
,
den
er
gevangen
hât
,
die
ganzen
naht
helt
Line: 12
under
seinen
klâen
,
daz
im
dester
wermer
sei
,
und
læzt
Line: 13
in
des
morgens
fliegen
.
alsô
gedenkt
er
der
guottæt
,
die
Line: 14
er
enpfangen
hât
von
dem
gevangen
vogel
,
sam
Fulgen\tius
Line: 15
spricht
.
ach
wie
ain
schœn
ebenpild
daz
ist
den
15
Line: 16
sänften
pärmigen
herzen
!
aber
wê
den
,
die
allain
en\pfangner
Line: 17
guottæt
niht
gedenkent
,
sunder
si
gebent
übel
Line: 18
umb
guot
.
der
ist
laider
vil
auf
erden
.
Chapter / Strophe: 53
53.
Line: 19
Line: 20
VON
DER
ÄULEN
.
Line: 21
Nocticorax
haizt
ain
äul
und
ist
ze
latein
als
vil
ge\sprochen
Line: 22
als
ain
nahtrab
,
sam
Adelînus
spricht
,
und
haizt
Line: 23
auch
noctua
ze
latein
.
der
vogel
hât
die
vinstern
naht
Line: 24
liep
und
fleugt
mit
aufgerihter
prust
und
schreit
gar
Line: 25
tüsterleichen
.
er
lebt
von
mensleicher
unsauberkait
und
25
Line: 26
singet
wider
übel
,
aber
daz
singen
hieze
paz
greinen
und
Line: 27
wainen
.
er
hazzet
daz
lieht
und
hebt
an
ze
wachen
wenn
Line: 28
andreu
tier
slâfen
gênt
,
und
suocht
in
der
naht
sein
na\rung
.
Line: 29
wan
flüg
er
des
tages
,
sô
schriren
in
all
ander
Line: 30
vogel
an
und
liezen
in
kain
ruow
haben
.
er
hât
ain
grôz
30
Line: 31
haupt
und
daz
ist
niht
geschikt
sam
anderr
vogel
haupt
.
Line: 32
er
hât
auch
ainen
krummen
snabel
sam
ain
spärwær
und
Line: 33
hât
hâkot
zehen
gar
scharpf
an
den
füezen
.
die
äuln
Line: 34
habent
gar
witzigen
streit
mit
andern
vogeln
,
wan
sam
Page: 209
Line: 1
Plinius
spricht
,
wenn
si
der
mensch
oder
ander
vogel
Line: 2
laidigen
wellent
,
sô
vellt
si
an
den
ruck
und
wert
sich
Line: 3
mit
dem
snabel
und
mit
den
füezen
.
aber
der
habich
Line: 4
hilft
ir
oft
und
schaidet
den
streit
von
der
aigenchait
Line: 5
seiner
nâtûr
.
wenn
diu
äul
kümt
in
ain
insel
,
haizt
Creta
,
5
Line: 6
sô
stirbt
si
zehant
.
ir
flaisch
ist
guot
den
kranken
gli\dern
,
Line: 7
diu
daz
paralis
geslagen
hât
.
Pei
der
äuln
verstê
Line: 8
wir
all
pœs
übeltætig
läut
,
sam
diep
,
schâcher
,
êprecher
,
Line: 9
die
hazzent
daz
lieht
der
wârhait
,
als
unser
herr
spricht
:
Line: 10
wer
übel
würkt
,
der
hazzet
daz
lieht
.
10
Chapter / Strophe: 54
54.
Line: 11
Line: 12
VON
DEM
ANKRÄTEL
.
Line: 13
Onocratulus
mag
ze
däutsch
ain
ankrätel
gehaizen
.
Line: 14
daz
ist
ain
vogel
mit
ainem
langen
snabel
und
wont
in
Line: 15
den
landen
gegen
der
sunnen
aufganch
.
wenne
der
vogel
15
Line: 16
sein
stimm
üeben
wil
,
sô
senkt
er
sein
haupt
in
daz
waz\zer
Line: 17
und
rüehelt
mit
der
stimm
auz
dem
wazzer
.
die
vo\gel
Line: 18
sint
zwairlai
,
und
ainrlai
wont
pei
dem
wazzer
und
Line: 19
die
andern
wonent
gern
in
der
wüesten
.
Aristotiles
Line: 20
spricht
,
daz
under
allen
vogeln
allain
dér
vogel
ân
mil\zen
20
Line: 21
sei
.
Isidorus
spricht
,
daz
der
vogel
gar
vil
ezzens
Line: 22
in
seinen
leib
vazze
,
und
dar
an
prüeft
man
sein
geitic\hait
Line: 23
und
geleicht
in
den
geitigen
menschen
.
von
den
Line: 24
spricht
Job
:
die
reichtüem
,
die
si
verslunden
habent
,
die
Line: 25
habent
si
auz
gedäut
.
wenn
den
vogel
hungert
,
sô
zeuht
25
Line: 26
er
daz
ezzen
wider
auz
dem
sack
und
izt
ez
anderwaid
,
Line: 27
und
dar
umb
muoz
er
haben
etleicheu
pälgelein
pei
dem
Line: 28
snabel
,
dâ
er
daz
ezzen
des
êrsten
ein
schieb
und
ez
dâ
Line: 29
nâch
in
den
rehten
leib
schieb
.
wan
er
hât
zwên
säck
:
Line: 30
den
ainen
an
dem
drüzzel
,
und
den
andern
in
dem
leib
,
30
Line: 31
dâ
er
daz
ezzen
inn
kocht
und
däut
.
alsô
habent
ander
Line: 32
vogel
niht
.
Page: 210
Chapter / Strophe: 55
55.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
PELLICAN
.
Line: 3
Pellicanus
haizt
nâch
der
aigenchait
der
latein
ain
Line: 4
grâhäutel
,
wan
sam
Augustînus
und
Isidorus
sprechent
,
Line: 5
er
hât
grâvar
federn
.
der
vogel
hât
die
art
,
daz
er
gern
5
Line: 6
wont
in
Egypten
lant
pei
dem
wazzer
,
daz
Nilus
haizt
.
Line: 7
der
vogel
scherzt
mit
seinen
kindeln
von
grôzer
lieb
,
die
Line: 8
er
zuo
in
hât
,
und
in
dem
spil
râment
im
diu
kindel
der
Line: 9
augen
,
dâ
von
wirt
er
derzürnt
und
tœt
si
.
dâ
nâch
zeuht
Line: 10
er
sein
federn
ab
und
traurt
niht
ain
clain
umb
seineu
10
Line: 11
kindel
und
sleht
sein
prust
oder
sein
seiten
mit
seinem
Line: 12
snabel
,
unz
daz
rôsenvarb
pluot
dar
auz
fleuzt
,
und
be\sprängt
Line: 13
diu
kindel
dâ
mit
,
und
alsô
macht
er
si
wider
le\bentig
.
Line: 14
aber
ander
maister
sprechent
,
daz
der
vogel
sein
Line: 15
pluot
vergiez
umb
seineu
kindel
wenne
si
versêrt
werdent
15
Line: 16
von
ainr
slangen
,
die
in
lâg
setzet
.
ez
sint
zwairlai
pel\licân
.
Line: 17
daz
ain
ist
ain
wazzervogel
,
der
lebt
der
visch
;
Line: 18
daz
ander
ist
ain
lantvogel
,
der
wont
auf
dem
land
und
Line: 19
lebt
der
slangen
.
der
pellicân
lebt
von
der
milch
des
Line: 20
cocodrillen
und
wirt
dâ
von
gespeiset
.
waz
aber
ain
co\codrill
20
Line: 21
sei
,
daz
wirt
her
nâch
kunt
,
wenn
wir
von
den
Line: 22
merwundern
sagen
.
wan
daz
selb
tier
,
ain
cocodrill
,
ist
Line: 23
sô
reich
an
milch
,
daz
er
si
auz
wirft
an
den
steten
,
dâ
Line: 24
ain
pfuol
ist
oder
hüel
,
und
dar
umb
volgt
im
der
pel\licân
Line: 25
allzeit
nâch
.
etleich
maister
sprechent
,
daz
er
dar
25
Line: 26
umb
pellicânus
haiz
ze
latein
,
wan
wenn
man
sein
haut
Line: 27
ab
seim
flaisch
zeuht
,
sô
ist
si
gestimt
reht
als
si
sing
,
Line: 28
und
nâch
der
aigenchait
möht
der
vogel
ze
däutsch
haizen
Line: 29
ein
velsing
.
der
vogel
ist
mager
,
wan
als
die
maister
Line: 30
sprechent
,
waz
er
ezzens
in
sein
gedirm
nimt
,
daz
gêt
30
Line: 31
als
von
im
ungekochet
und
dâ
von
hât
er
wênig
vaizten
Line: 32
und
wirt
gespeiset
von
clainem
saf
seiner
narung
.
Line: 33
Pei
dem
pellicân
verstê
ich
unsern
herren
Jêsum
Line: 34
Christum
.
der
kam
in
unser
ellend
,
ze
scherzen
mit
uns
,
Line: 35
auz
dem
obern
trôn
der
himel
.
wie
scherzen
?
treun
,
mit
35
Page: 211
Line: 1
grôzen
zaichen
,
diu
er
tet
in
Moyses
persôn
in
Egypten
Line: 2
lant
in
dem
rôten
mer
und
in
der
wüesten
,
und
mit
den
Line: 3
zaichen
,
diu
er
tet
mit
andern
weishaiten
.
dô
râmeten
im
Line: 4
in
den
werken
der
gothait
unser
altväter
der
augen
,
daz
Line: 5
ist
der
übernâtürleichen
werken
,
diu
got
allain
vermag
.
5
Line: 6
als
wie
?
treun
,
dâ
versmâhten
si
in
in
seinen
grôzen
Line: 7
werken
und
petten
ain
kalp
an
gemacht
von
silber
,
und
Line: 8
sünten
auch
mit
andern
grôzen
sünden
vor
und
nâch
unz
Line: 9
an
die
zeit
,
daz
got
mensch
wart
.
in
der
selben
zeit
Line: 10
wâren
diu
kint
des
edeln
pellicâns
,
daz
ist
gotes
,
ze
tôd
10
Line: 11
geslagen
von
im
,
alsô
daz
si
ümmer
muosten
leiden
in
Line: 12
dem
vegfeur
,
wie
grôz
rew
si
hieten
umb
ir
sünd
,
unz
Line: 13
daz
der
pellicân
,
Christus
,
gotes
aingeporner
sun
,
mensch
Line: 14
wart
auz
dem
rainen
käuschen
taw
der
zarten
rôsen
Ma\rie
Line: 15
und
seinen
leichnam
öffent
mit
dem
fluz
seins
rôsen\varben
15
Line: 16
pluotes
in
der
marter
.
diu
wert
mit
ainem
und
Line: 17
mit
dem
andern
unz
an
den
dritten
tag
,
daz
er
von
dem
Line: 18
mensleichen
tôd
erstuont
.
alsô
macht
er
seineu
kint
wi\der
Line: 19
lebentig
von
dem
êwigen
tôd
.
Der
pellicân
ist
zwair\lai
.
Line: 20
der
ain
ist
ain
wazzervogel
und
lebt
neur
des
waz\zers
20
Line: 21
der
weishait
,
daz
ist
diu
gnâd
,
diu
dâ
fleuzt
von
dem
Line: 22
almähtigen
prunnen
der
gothait
,
und
lebt
der
visch
,
die
Line: 23
in
dem
wazzer
vliezent
,
daz
sint
die
hailigen
lêr
der
göt\leichen
Line: 24
geschrift
.
diu
selben
wazzervogel
sint
die
hailigen
Line: 25
lêrer
,
die
erläuht
werdent
,
paideu
von
dem
hailigen
gaist
25
Line: 26
und
der
götleichen
geschrift
,
die
gotes
stat
verwesent
auf
Line: 27
ertreich
und
sein
reht
vitztüem
sint
ze
pinden
und
ze
Line: 28
lâzen
,
sam
die
pfaffen
,
die
löbleich
priester
sint
.
der
Line: 29
ander
pellicân
ist
ain
lantvogel
,
der
lebt
der
slangen
.
Line: 30
daz
ist
diu
werltleich
ritterschaft
,
diu
lebt
auf
dem
land
30
Line: 31
des
werltleichen
wesens
und
lebt
der
slangen
,
daz
ist
des
Line: 32
schatzes
und
des
zinses
diser
werltleicher
gezierd
.
pei
den
Line: 33
zwain
pellicânen
verstê
wir
diu
zwai
swert
der
hailigen
chri\stenhait
,
Line: 34
daz
götleich
und
daz
werltleich
.
iedoch
ist
daz
Line: 35
gaistleich
verr
über
daz
werltleich
,
reht
als
des
menschen
sêl
35
Line: 36
ist
über
den
leichnam
und
als
diu
sunn
ist
über
den
mônen
.
Page: 212
Chapter / Strophe: 56
56.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
PORPHIRI
.
Line: 3
Porphirio
haizt
ain
porphiri
.
daz
ist
ain
vogel
auz
Line: 4
der
gewonhait
und
auz
der
weis
anderr
vogel
,
sam
Jo\hannes
Line: 5
der
maister
spricht
,
wan
er
hât
ainen
praiten
fuoz
5
Line: 6
ze
swimmen
und
hât
ainen
andern
gespaltenen
fuoz
ze
Line: 7
gên
auf
dem
lande
,
und
pei
dem
verstê
wir
,
daz
der
Line: 8
vogel
lustig
ist
in
den
zwain
elementen
,
auf
der
erd
und
Line: 9
in
dem
wazzer
,
wan
er
swimt
in
dem
wazzer
sam
die
Line: 10
änten
und
läuft
auf
dem
land
sam
diu
rephüenr
.
der
10
Line: 11
vogel
hât
die
art
under
allen
andern
vogeln
,
daz
er
mit
Line: 12
seim
praiten
fuoz
schöpfet
daz
wazzer
und
trenkt
sich
Line: 13
selber
,
reht
als
ain
mensch
,
der
sich
trenkt
mit
seinr
Line: 14
hant
,
und
izt
auch
mit
dem
selben
fuoz
nâch
menschlei\cher
Line: 15
art
.
Pei
dem
vogel
verstên
ich
ainen
gaistleichen
15
Line: 16
menschen
,
der
hât
ainen
praiten
fuoz
seinr
vernunft
,
wan
Line: 17
diu
vernunft
ist
begreifleich
aller
dinge
gotes
und
aller
Line: 18
crêatûr
.
mit
dem
fuoz
trenkt
sich
der
gaistleich
mensch
Line: 19
mit
dem
wazzer
aller
gaistleichen
werk
.
pei
dem
gespal\tenne
Line: 20
fuoz
des
vogels
verstên
ich
daz
wandel
der
gaist\leichen
20
Line: 21
läut
in
diser
werlt
,
wan
daz
ist
gespalten
und
Line: 22
hât
ain
wegschaiden
zuo
den
zwain
worten
:
ez
ist
alsô
,
Line: 23
ez
ist
niht
alsô
.
der
zweivel
laufet
in
allen
dingen
diser
Line: 24
werlt
.
dâ
von
spricht
sanctus
Paulus
:
'ich
pin
oft
ver\râten
Line: 25
von
den
valschen
prüedern
.'
25
Chapter / Strophe: 57
57.
Line: 26
Line: 27
VON
DEM
PFAWEN
.
Line: 28
Pavo
haizt
ain
pfâw
.
daz
ist
gar
ain
schœner
vogel
Line: 29
und
ist
ain
freunt
aller
schônhait
und
rainikait
,
sam
Ari\stotiles
Line: 30
spricht
.
der
vogel
hât
ainen
langen
geäugelten
30
Line: 31
zagel
und
hât
ain
saphirisch
herz
an
der
varb
,
wan
er
Line: 32
hât
ain
plâw
varb
an
der
prust
und
ist
an
dem
hals
gar
Line: 33
liehtvar
,
reht
als
ain
saphir
ist
von
Orient
.
der
vogel
Page: 213
Line: 1
hât
die
art
,
daz
er
mit
seim
geschrai
vertreibt
alleu
ver\giftigeu
Line: 2
tier
,
wan
diu
getürrent
niht
beleiben
an
den
Line: 3
steten
,
dâ
si
sein
stimm
hœrent
.
er
hât
ain
graussam
Line: 4
stimm
und
ain
ainfaltigen
diepleichen
ganch
.
Augustînus
Line: 5
spricht
,
daz
des
tôten
pfâwen
flaisch
ain
ganzez
jâr
frisch
5
Line: 6
beleib
und
niht
vaul
,
als
er
spricht
in
dem
puoch
von
Line: 7
der
stat
gotes
.
er
spricht
auch
,
daz
des
pfâwen
flaisch
Line: 8
nümmer
vaul
werd
.
Jacobus
spricht
,
wenne
man
den
Line: 9
pfâwen
schawt
und
in
lobt
,
sô
streckt
er
seinen
zagel
auf
Line: 10
in
ains
halben
kraizes
weis
und
zaigt
seins
zagels
schœne
10
Line: 11
allermaist
gegen
der
sunnen
,
wan
dâ
sint
sein
varb
aller
Line: 12
liehtest
und
aller
klârst
.
wenn
der
pfâw
seinen
zagel
Line: 13
gestreckt
hât
gegen
der
sunnen
und
sein
ungestalt
füez
Line: 14
ansiht
,
sô
senket
er
den
zagel
wider
auf
die
erden
.
alsô
Line: 15
spricht
daz
puoch
von
der
aigenchait
der
ding
.
der
pfâwe
15
Line: 16
verleuset
seinen
zagel
alle
jâr
und
mauzet
sich
,
und
in
Line: 17
der
zeit
sitzet
er
under
ainen
paum
oder
in
ainen
schaten
Line: 18
gar
schämiger
an
im
selber
,
unz
im
die
selben
federn
wi\der
Line: 19
gewahsent
.
iedoch
die
haimischen
laufent
an
daz
lieht
,
Line: 20
wie
stumpf
si
sint
.
Plinius
spricht
,
wenn
der
pfâw
die
20
Line: 21
wol
geverbten
federn
rêrt
,
sô
traurt
er
und
wirt
dann
Line: 22
perhaft
.
wenn
der
pfâw
in
der
vinster
wachet
und
sich
Line: 23
selber
niht
gesehen
mag
,
sô
erschrikt
er
und
schreit
laut
,
Line: 24
wan
er
wænet
,
er
hab
sein
schœne
verlorn
.
der
pfâwe
Line: 25
zerpricht
der
pfæwinne
air
von
dem
lust
,
den
er
zuo
ir
25
Line: 26
hât
.
dar
umb
gepirt
si
ir
air
an
ainer
haimleichen
stat
.
Line: 27
wenn
der
pfâw
hôch
auf
steigt
,
daz
ist
ain
zaichen
des
Line: 28
künftigen
regens
.
Aristotiles
spricht
,
daz
der
pfâw
sô
Line: 29
häzzig
sei
,
daz
er
sein
aigeneu
kint
niht
ansehen
well
Line: 30
unz
daz
si
krônen
auf
dem
haupt
habent
und
im
geleich
30
Line: 31
werdent
.
Line: 32
Pei
dem
pfâwen
verstêt
man
ainen
iegleichen
hailigen
Line: 33
prelâten
,
der
ist
gar
schœn
und
rain
an
aller
gaistleicher
Line: 34
wirdichait
und
an
hailigen
werken
.
der
hât
ainen
langen
Line: 35
geäugelten
zagel
,
daz
ist
,
er
hât
vil
weiser
undertân
,
sam
35
Line: 36
ain
pischolf
hât
pröbst
,
dechant
und
ander
klain
prelâten
Page: 214
Line: 1
under
im
,
die
sint
sein
augen
ze
sehen
und
ze
pezzern
Line: 2
allez
daz
,
dâ
er
selber
niht
hin
geraicht
.
und
des
zuo
Line: 3
ainem
urkünd
und
zuo
ainem
ebenpild
tregt
man
in
ir
Line: 4
lang
vell
nâch
in
wälhischen
landen
.
die
pfâwen
habent
Line: 5
saphirisch
prüst
und
häls
,
daz
ist
stæter
gelaub
und
stæ\teu
5
Line: 6
werk
,
wan
pei
plâwer
varb
verstê
wir
gemaincleich
Line: 7
stætikait
,
wan
ez
ist
ain
reht
himelvarb
.
der
pischof
Line: 8
schol
alleu
vergiftigeu
tier
in
seinem
pistuom
,
daz
sint
Line: 9
ketzer
,
wuochrær
und
alle
übeltætige
laien
und
pfaffen
,
Line: 10
vertreiben
mit
seinem
geschrai
,
daz
ist
mit
gaistleichen
10
Line: 11
strâfen
und
auch
mit
werltleichem
swert
,
ob
sein
nôt
ge\schiht
.
Line: 12
er
schol
auch
siticleichen
gên
und
sleichen
sam
Line: 13
ain
diep
,
daz
ist
,
er
schol
mæzicleichen
und
mit
weisem
Line: 14
vorbetrahten
ervorschen
übel
und
guot
und
dar
nâch
Line: 15
rihten
.
des
pfâwen
flaisch
gefault
nümmer
,
wan
als
diu
15
Line: 16
geschrift
spricht
,
wer
gelêrt
ist
und
die
läut
lêrt
zuo
der
Line: 17
gerehtikait
,
der
scheint
an
dem
jungsten
tag
sam
der
Line: 18
schein
des
liehten
himels
und
sam
der
lieht
sunnen
schein
Line: 19
in
der
êwigen
êwichait
.
wenn
man
daz
haupt
der
gereh\tikait
Line: 20
ansiht
in
seinen
rehten
lautern
werken
,
alsô
daz
20
Line: 21
im
sein
undertân
volgent
,
sô
strecket
er
seinen
zagel
(daz
Line: 22
sint
seineu
guoteu
werk)
und
loket
sein
undertânen
üm\mer
Line: 23
in
daz
êwig
leben
.
aber
wenn
der
pfâw
,
daz
ist
der
Line: 24
pischolf
,
sein
aigen
füez
ansiht
(daz
sint
sein
pœs
rât\geben)
,
Line: 25
sô
senket
er
sein
schœnen
zagel
auf
die
erden
,
25
Line: 26
daz
ist
,
er
vermæht
sein
guot
pfaffen
,
die
in
zuo
allen
Line: 27
guoten
dingen
laitent
.
der
pfâw
mauzet
sich
all
jâr
alsô
,
Line: 28
daz
er
sein
federn
seiner
hailigen
lêr
all
jâr
sträut
un\der
Line: 29
sein
pfaffen
und
strâfet
si
.
und
wenn
er
sein
lêr
Line: 30
siht
in
der
vinster
,
daz
si
niht
fruhtpær
scheint
,
sô
schreit
30
Line: 31
er
mit
seinen
gaistleichen
strâfen
.
wenn
der
pfâw
(daz
Line: 32
ist
der
pischof)
hôch
auf
klimmet
,
daz
ist
,
wenn
er
sein
Line: 33
strâfen
beswært
,
daz
ist
ain
zaichen
künftiges
regens
,
daz
Line: 34
ist
künftiger
strâf
von
got
.
wan
Christus
gab
sant
Peter
Line: 35
den
gewalt
:
ʽwaz
dû
pindest
auf
ertreich
,
daz
ist
gepunden
35
Line: 36
in
dem
himel
,
und
waz
dû
ledigst
auf
ertreich
,
daz
ist
Page: 215
Line: 1
geledigt
in
dem
himel
.'
der
pfâw
(daz
ist
der
pischof)
Line: 2
hât
seineu
kint
niht
liep
,
unz
daz
si
im
geleich
sint
wor\den
Line: 3
mit
gehôrsam
und
mit
allen
guoten
dingen
.
ich
Line: 4
fürht
aber
laider
,
daz
auz
den
pfâwen
oft
raben
werden
.
Line: 5
daz
müez
got
erparmen
!
5
Chapter / Strophe: 58
58.
Line: 6
Line: 7
VON
DEM
REPHUON
.
Line: 8
Perdix
haizt
ain
rephuon
und
hât
den
namen
von
Line: 9
seiner
stimm
.
Jacobus
,
Ambrosius
und
Isidorus
spre\chent
,
Line: 10
daz
der
vogel
gar
schalkhaft
und
ungetrew
sei
,
10
Line: 11
alsô
vil
,
daz
er
anderr
vogel
air
nimt
und
prüett
diu
auz
.
Line: 12
aber
diu
schalkhait
kümt
im
klain
ze
nutz
,
wan
sô
die
Line: 13
jungen
vogel
auz
den
airn
sliefent
und
si
hœrent
die
Line: 14
stimm
irr
rehten
nâtürleichen
muoter
,
sô
lâzent
si
die
Line: 15
pruothennen
und
volgent
irr
rehten
muoter
.
daz
rephuon
15
Line: 16
hât
ain
trucken
hirn
,
mêr
dan
ander
vogel
,
und
dar
umb
Line: 17
ist
daz
rephuon
gar
vergezzen
und
klainer
gedæhtnüss
,
Line: 18
dar
umb
vergizt
ez
gar
leiht
seins
nestes
und
verleuset
Line: 19
seineu
air
und
diu
nimt
ain
ander
rephuon
und
prüett
si
Line: 20
auz
.
wenn
ain
mensch
nâhent
zuo
des
rephuons
nest
,
sô
20
Line: 21
läuft
diu
si
willicleich
gegen
dem
selben
menschen
und
Line: 22
tuot
als
ob
si
krank
sei
an
ainem
fuoz
oder
an
ainem
Line: 23
flügel
,
alsô
daz
man
si
zehant
gevâhen
müg
.
mit
der
Line: 24
lugen
betreuget
si
den
menschen
,
unz
er
von
dem
nest
Line: 25
kümt
.
wenn
diu
jungen
rephüendl
sich
fürhtent
,
daz
man
25
Line: 26
si
vâhen
well
,
sô
hebent
si
die
ertschollen
auf
mit
irn
Line: 27
füezen
und
verpergent
sich
dar
under
.
wenn
die
ern
mit
Line: 28
enander
streitent
umb
die
sien
,
die
denne
gesigent
,
die
Line: 29
fuoztretent
die
andern
und
undersetzent
si
in
der
un\käusch
,
Line: 30
als
ob
si
ir
weiblein
sein
;
und
in
der
grôzen
hitz
30
Line: 31
der
unkäusch
vergezzent
si
der
underschaid
an
weibln
Line: 32
und
an
männln
.
diu
rephüenr
habent
die
art
,
wenn
si
Line: 33
der
vogler
vâhen
wil
,
sô
denn
daz
êrst
in
daz
netz
kümt
,
Line: 34
sô
laufent
diu
andern
alle
nâch
im
und
sichert
sich
daz
Page: 216
Line: 1
nâchvolgent
niht
pei
des
vorgênden
vall
und
wirt
alsô
Line: 2
betrogen
in
der
gesellschaft
.
pei
dem
verstê
die
tôren
Line: 3
diser
werlt
,
die
von
pœser
gesellschaft
dick
verlaitt
wer\dent
Line: 4
in
den
êwigen
tôt
und
treun
auch
dick
in
ir
kurz
Line: 5
leben
in
diser
werlt
auf
ertreich
.
dâ
von
spricht
her
5
Line: 6
Davit
:
'dû
wirst
hailig
mit
dem
hailigen
und
wirst
ver\kêrt
Line: 7
mit
dem
verkêrten
.'
der
rephüenr
sien
sint
alsô
Line: 8
durchhitzt
mit
unkäusch
,
daz
si
zuovâhent
neur
von
dem
Line: 9
smak
,
der
von
dem
ern
gêt
.
wan
sô
der
wint
von
den
Line: 10
ern
wæt
zuo
der
sien
in
der
zeit
irr
unkäusch
,
sô
gevæht
10
Line: 11
si
zuo
.
sô
deu
zeit
ist
irr
unkäusch
,
sô
streckent
si
ir
Line: 12
züngel
zesamen
und
hitzent
alsô
sêr
in
der
prunst
irs
ge\lustes
.
Line: 13
und
merk
,
daz
gesagt
ist
von
dem
rephuon
,
daz
Line: 14
ez
zuo
gevâh
von
dem
wind
,
daz
ist
auch
wâr
von
den
Line: 15
tauben
,
von
den
gensen
,
von
den
pfâwen
und
von
den
15
Line: 16
hennen
,
wan
si
werdent
niht
allzeit
reht
gefügelt
wenn
Line: 17
si
perhaft
air
habent
.
an
dem
rephuon
ist
diu
prust
und
Line: 18
daz
ober
tail
aller
pest
gesmach
,
aber
daz
under
tail
ist
Line: 19
niht
sô
guot
.
Plinius
spricht
,
daz
des
rephuons
gall
mit
als
Line: 20
vil
honges
gemischt
macht
des
menschen
augen
gar
klâr
.
20
Chapter / Strophe: 59
59.
Line: 21
Line: 22
VON
DEM
PRUODER
PIRO
.
Line: 23
Plumalis
avis
haizt
aigenleich
nâch
der
latein
ain
Line: 24
federvogel
,
dar
umb
,
daz
er
gar
schœn
geziert
federn
Line: 25
hât
,
wan
sein
federn
sint
gemischt
mit
gel
,
weiz
und
25
Line: 26
swarz
,
und
ist
der
vogel
an
der
grœz
als
ain
rephuon
.
Line: 27
aber
wir
haizen
in
ze
däutseh
pruoder
Piro
nâch
seiner
Line: 28
stimm
,
wan
er
ruoft
mit
seinr
stimm
sam
er
sprech
pruo\der
Line: 29
Piro
.
von
dem
vogel
sprechent
etleich
,
daz
er
neur
Line: 30
des
luftes
leb
,
und
ist
er
doch
vaizt
.
iedoch
vint
man
30
Line: 31
nihts
in
seim
gedirm
.
Pei
dem
vogel
verstên
ich
die
reh\ten
Line: 32
christenläut
,
die
neur
des
luftes
der
rehten
gehôrsam
Line: 33
lebent
und
der
lêr
des
hailigen
rœmischen
stuols
und
Line: 34
kainen
auzweg
suochent
fremdes
gelauben
,
sam
etleich
Page: 217
Line: 1
ketzer
tuont
.
der
reht
vest
christen
schreit
ân
underlâz
:
Line: 2
pruoder
Piro
,
pruoder
Piro
!
waz
bedäut
daz
?
treun
,
Line: 3
daz
wil
ich
dir
sagen
.
Piro
in
wälhisch
haizt
Peter
und
Line: 4
sant
Peter
was
der
êrst
pâbst
und
ain
gruntvest
des
hai\ligen
Line: 5
rœmischen
stuols
,
als
Christus
selber
hinz
im
sprach
.
5
Line: 6
zuo
dem
stuol
schüll
wir
alle
schreien
.
wol
dann
pruo\der
,
Line: 7
hie
ist
Piro
,
daz
ist
sant
Peter
und
ain
iegleich
pâbst
Line: 8
oder
priester
,
der
dâ
zuo
geweiht
ist
,
daz
er
enpinden
mag
Line: 9
den
sünder
von
allen
seinen
panden
.
Line: 10
Auz
dem
gelauben
tretent
etleich
ketzer
,
die
sich
in
10
Line: 11
laienweis
ân
all
weih
an
nement
peiht
ze
hœren
und
ze
Line: 12
vergeben
den
läuten
ir
sünd
,
sam
heur
geschach
in
dem
Line: 13
jâr
dô
man
zalt
von
Christi
gepürt
dreuzehenhundert
jâr
Line: 14
und
dar
nâch
in
den
neunundvierzigisten
jâr
,
dô
stuont
Line: 15
ain
volk
auf
,
daz
hiez
man
die
gaislær
,
die
sluogen
sich
15
Line: 16
mit
gaiseln
alsô
nakent
und
vielen
ir
venie
auf
ir
prust
Line: 17
und
nâmen
ir
hundert
oder
zwaihundert
oder
mêr
oder
Line: 18
minner
ainen
maister
,
der
ain
lauter
lai
was
.
der
selb
Line: 19
hôrt
ir
peiht
und
satzt
in
puoz
.
wider
die
selben
ketzer
Line: 20
schraib
Clemens
der
pâbst
,
der
sehst
seins
namen
,
dem
20
Line: 21
pischolf
von
Augspurch
und
aller
der
christenhait
ainen
Line: 22
prief
.
des
selben
priefes
sin
wil
ich
hie
kürzleich
begreifen
.
Line: 23
Ez
ist
ain
volk
daz
gaiselt
sich
und
vellt
auf
die
Line: 24
erden
und
bekent
seiner
sünd
offenleichen
vor
allen
läu\ten
.
Line: 25
daz
volk
setzt
im
selber
ainen
maister
aller
irrung
,
25
Line: 26
von
dem
nimt
ez
antlâz
seiner
sünd
.
die
maister
der
Line: 27
valschait
stênt
auf
und
predigent
wider
die
gâb
der
hai\ligen
Line: 28
zwelfpoten
,
wan
got
gab
den
zwelfpoten
und
der
Line: 29
pfaffhait
die
gâb
allain
,
daz
si
daz
gotswort
scholten
pre\digen
Line: 30
und
reht
lêr
vortragen
andern
läuten
.
nu
werbent
30
Line: 31
die
välscher
die
potschaft
gotes
,
der
si
doch
niht
gesant
Line: 32
hât
,
und
alsô
laitt
ain
plinder
den
andern
und
vallent
Line: 33
paid
in
die
gruob
der
êwigen
verdampnüss
.
die
äffer
Line: 34
legent
ir
hant
an
die
archen
der
hailichait
,
sam
Osa
tet
,
Line: 35
den
got
dar
umb
ertôt
.
die
äffer
tuont
sam
Dathan
und
35
Line: 36
Abyron
,
die
daz
opfer
gotes
und
diu
rauchvaz
angriffen
,
Page: 218
Line: 1
die
gotes
priester
anhœrent
.
dar
umb
tet
sich
auf
daz
Line: 2
ertreich
und
verslant
si
alsô
lebentig
.
wizz
,
daz
die
Line: 3
äffer
dem
teufel
opfernt
und
niht
got
dienent
.
die
äffer
Line: 4
wellent
den
rock
tailn
unsers
herren
,
der
kain
stuck
noch
Line: 5
kain
nât
nie
gewan
,
dô
in
got
truog
,
wan
si
wellent
chri\stenleichen
5
Line: 6
gelauben
verändern
und
verkêrn
,
und
dar
umb
Line: 7
versmæht
die
äffer
diu
zwelfpotisch
lêr
,
diu
dâ
spricht
,
Line: 8
daz
niemant
behalten
werd
auzerhalb
des
rockes
,
daz
ist
Line: 9
auzerhalb
der
ainigung
der
hailigen
christenhait
.
der
Line: 10
rock
geleicht
der
arch
der
hailichait
,
wan
diu
paideu
be\däutent
10
Line: 11
die
ainigung
der
hailigen
christenhait
.
wer
auz
Line: 12
der
funden
wirt
,
sam
Jeronimus
spricht
,
der
verdirbt
in
Line: 13
der
sinfluot
,
daz
ist
in
dem
letzsten
geriht
unsers
herren
.
Line: 14
die
äffer
sint
die
fühs
,
die
unsers
herrn
Jesu
Christi
wein\garten
Line: 15
durchhölrnt
und
durchgrabent
,
von
den
spricht
her
15
Line: 16
Davit
in
dem
psalter
:
ain
sunderleich
wilt
hât
den
wein\garten
Line: 17
abgefrezt
.
die
äffer
sint
die
fühs
,
die
dâ
wonent
Line: 18
in
dem
trucken
tiergarten
,
dâ
kain
wazzer
ist
,
daz
ist
dâ
Line: 19
kain
weishait
ist
und
kain
rehteu
lêr
.
die
äffer
tuont
Line: 20
wider
Samuelis
lêr
des
weissagen
,
der
dâ
sprichet
:
ʽge\hôrsam
20
Line: 21
ist
pezzer
denn
kain
leipleich
opfer
.'
wann
si
sint
Line: 22
dem
rœmischen
stuol
und
got
ungehôrsam
.
die
äffer
sal\zent
Line: 23
mit
verworfem
salz
,
daz
zuo
nihtiu
nütz
ist
denn
Line: 24
daz
man
ez
hin
werf
und
daz
ez
die
läut
under
die
füez
Line: 25
treten
,
wan
ez
ist
niht
ain
salz
der
weishait
,
ez
ist
ain
25
Line: 26
salz
der
irrung
und
der
êwigen
unsælichait
.
die
äffer
Line: 27
wolten
sant
Peters
keten
zeprechen
,
daz
ist
,
den
vesten
Line: 28
gelauben
wolten
si
vertilgen
.
die
äffer
sint
die
wâren
Line: 29
geleichsnær
,
die
von
andern
läuten
wellent
geêrt
werden
,
Line: 30
als
ob
si
kunst
und
gewalt
und
hailichait
haben
,
und
30
Line: 31
sint
doch
rôch
,
ungelêrt
,
ungeweiht
,
verluocht
gepaurn
,
Line: 32
wan
si
tuont
wider
die
offenne
lêr
unsers
herren
Jesu
Line: 33
Christi
,
der
dâ
spricht
durch
des
weissagen
munt
:
'ir
Line: 34
sült
rewig
sein
in
ewern
ruokämerleinne
,'
und
spricht
in
Line: 35
dem
êwangeli
:
'wenn
dû
deinen
vater
anruofen
wellest
,
35
Line: 36
sô
gê
in
dein
kämerlein
und
rüef
in
an
mit
beslozner
Page: 219
Line: 1
tür
.'
und
dô
er
zehen
auzsetzel
gesunt
machet
,
dô
sprach
Line: 2
er
:
'gêt
und
zaigt
euch
den
priestern
.'
er
sprach
niht
:
Line: 3
gêt
und
zaigt
euch
den
rôhen
gepauern
und
den
ketzern
.
Line: 4
wider
die
äffer
hât
Amos
der
weissag
gesprochen
auz
Line: 5
gotes
mainung
:
'ich
hân
gehazzet
und
versmæht
ewer
5
Line: 6
hôchzeitleiche
tag
und
wil
ewer
opfer
niht
.'
von
den
Line: 7
spricht
auch
Beda
über
diu
êwangeli
Mathei
:
'wer
sich
Line: 8
schaidet
von
der
ainung
und
von
der
gemain
des
hailigen
Line: 9
herren
sant
Peters
,
der
mag
niht
enpunden
werden
von
Line: 10
seinen
sünden
und
mag
nümmer
in
der
himel
fräud
ko\men
.'
10
Line: 11
dar
umb
hât
der
vorgenant
pâbst
gepoten
,
wâ
die
Line: 12
äffer
hin
komen
und
iriu
werk
üeben
,
dâ
schol
man
drei
Line: 13
tag
ungesungen
sein
.
nu
hab
diu
red
ain
end
von
den
Line: 14
gaislærn
.
Chapter / Strophe: 60
60.
Line: 15
Line: 16
VON
DER
AGLASTERN
.
Line: 17
Pica
haizt
ain
aglaster
oder
ain
alster
.
daz
ist
gar
Line: 18
ain
kündiger
vogel
,
als
Plinius
spricht
.
man
izt
die
jun\gen
Line: 19
alstern
gern
,
dar
umb
,
daz
diu
augen
clâr
werdent
.
Line: 20
iedoch
siedent
si
niht
wol
,
man
zieh
in
dann
die
haut
ab
.
20
Line: 21
die
alstern
habent
kurz
flügel
und
lang
zägel
.
si
deckt
Line: 22
ir
nest
und
læzt
zwai
fenster
dar
ein
gên
:
datz
dem
ainen
Line: 23
fleugt
si
ein
,
datz
dem
andern
streckt
si
irn
zagel
auz
.
Line: 24
Plinius
spricht
,
daz
der
vogel
in
dem
augst
tobend
werd
,
Line: 25
alsô
daz
er
sich
selber
erhenke
ze
stunden
in
den
dorn\püschen
.
25
Line: 26
in
welhem
häe
oder
garten
die
alster
nistet
,
Line: 27
dâ
meldet
si
die
haimleich
wonenden
läut
mit
ainem
Line: 28
grôzen
geschrai
.
wenn
si
gevangen
wirt
in
der
jugent
,
Line: 29
sô
lernt
si
mensleicheu
wort
und
stirbt
mangeu
von
der
Line: 30
swærikait
für
ze
pringen
etleicheu
wort
.
Pei
dem
vogel
30
Line: 31
verstêt
man
die
läut
,
die
sich
mêr
an
nement
wan
si
vol\pringen
Line: 32
mügent
und
beswærent
sich
mit
fremden
pürden
,
Line: 33
die
si
niht
angehœrent
.
der
siht
man
mangen
grœzleich
Line: 34
vallen
.
Page: 220
Chapter / Strophe: 61
61.
Line: 1
Line: 2
VON
DER
SPERKEN
.
Line: 3
Passer
haizt
ain
sperk
.
der
vogel
hât
die
art
,
wenn
Line: 4
er
auf
der
erden
sitzt
und
vliegen
wil
,
sô
stœzt
er
die
Line: 5
erden
mit
den
füezen
und
erhebt
sich
dan
in
die
lüft
.
er
5
Line: 6
wirt
gar
snell
zornig
,
aber
der
zorn
wert
nit
lang
,
sam
Line: 7
ain
vorscher
spricht
.
die
sperken
sint
mêr
hitziger
nâtûr
Line: 8
denn
all
ander
vogel
,
und
dar
umb
enzündent
si
daz
Line: 9
pluot
und
machent
ez
auz
wallend
,
und
dâ
von
sint
si
Line: 10
auch
gar
unkäusch
.
dar
umb
habent
si
den
namen
ze
10
Line: 11
latein
passer
,
daz
ist
ain
leider
,
wan
welhez
tier
diu
prunst
Line: 12
der
unkäusch
vil
rüert
,
daz
hât
vil
leidens
.
dar
umb
spre\chent
Line: 13
die
weisen
:
minner
,
martrer
.
des
vogels
mist
ist
Line: 14
gar
hitzig
an
dem
auzwurf
,
aber
er
wirt
gar
snell
kalt
,
Line: 15
und
bedäut
die
läut
,
die
ain
klain
weil
gelaubent
und
ze\hant
15
Line: 16
wider
vallent
,
sam
die
bekêrten
juden
.
ez
bedäut
Line: 17
auch
all
kurzrewig
läut
,
die
an
ainr
predig
haiz
wainent
Line: 18
und
zehant
wider
vallent
.
diu
spirch
kochet
gar
schier
Line: 19
in
dem
magen
ir
ezzen
und
dar
umb
wirt
si
selten
vaizt
.
Line: 20
si
leident
auch
in
etleichen
landen
daz
vallend
leit
.
daz
20
Line: 21
geschiht
allermaist
dâ
von
,
daz
si
ezzent
den
sâmen
ius\quiami
,
Line: 22
daz
haizt
pilsensâm
.
si
beraubent
die
tauben
irr
Line: 23
nest
.
wenn
die
jungen
spirken
auz
vliegent
des
êrsten
,
Line: 24
sô
helfent
in
die
andern
alten
spirken
,
die
nâhent
pei
in
Line: 25
genist
habent
,
und
volgent
irn
vätern
und
müetern
,
reht
25
Line: 26
als
getrew
nâchgepaurn
,
der
sich
ainr
des
andern
êr
und
Line: 27
nutz
fräuet
,
und
helfent
die
jungen
spirken
füeren
,
daz
Line: 28
si
iht
vallen
.
Chapter / Strophe: 62
62.
Line: 29
Line: 30
VON
DER
NAHTIGAL
Line: 31
Phylomena
haizt
ain
nahtigal
.
diu
ist
sô
lustig
in
Line: 32
irm
gesang
,
daz
si
selten
izzet
.
aber
wenn
si
izt
,
daz
Line: 33
tuot
si
gar
snell
und
fürdert
sich
wider
zuo
dem
gesang
.
Page: 221
Line: 1
si
singet
neur
in
dem
lenzen
,
daz
ist
in
der
zeit
von
sant
Line: 2
Peters
tag
,
als
er
auf
den
stuol
gesetzt
wart
,
unz
an
sant
Line: 3
Urbans
tag
und
dar
nâch
die
rehten
sumerzeit
,
aber
in
Line: 4
dem
winter
singt
si
nümmer
.
si
singt
gar
ämsicleich
und
Line: 5
gar
fräuenleich
über
ir
kraft
alsô
grœzleich
,
daz
si
sô
5
Line: 6
krank
wirt
,
daz
si
sterben
muoz
,
und
welt
ê
den
tôt
,
ê
Line: 7
daz
si
von
irm
gesang
lâz
.
dar
umb
haizt
si
ze
kriechi\scher
Line: 8
sprâch
phylοmena
,
daz
ist
sô
vil
gesprochen
sam
Line: 9
ain
liepswinderinne
,
wan
si
swindet
und
nimt
ab
von
reh\ter
Line: 10
lieb
irs
gesanges
unz
in
den
tôt
.
dû
scholt
auch
10
Line: 11
wizzen
,
daz
zehant
wenn
diu
nahtigal
geunkäuscht
hât
,
Line: 12
sô
verleuset
si
die
klârhait
irr
stimm
,
sam
Plinius
spricht
,
Line: 13
und
gewinnet
ain
ander
stimm
und
verändert
auch
ir
Line: 14
varb
.
diu
nahtigal
unkäuscht
etswenn
mit
der
spirken
Line: 15
und
læzt
sich
drucken
von
der
spirken
.
ach
,
wölt
got
,
15
Line: 16
daz
ich
des
niht
west
von
dem
zarten
vogel
!
diu
nah\tigal
Line: 17
hât
ain
gar
dünn
zungen
,
daz
kain
ander
vogel
sô
Line: 18
ain
dünne
zungen
hât
.
Pei
der
nahtigal
verstên
ich
die
Line: 19
rehten
maister
der
geschrift
,
die
tag
und
naht
mit
übe\rigem
Line: 20
grôzem
gelust
lesent
die
geschrift
und
tihtent
new
20
Line: 21
lêr
alsô
vast
,
daz
irs
leibes
kraft
abnimt
und
ir
antlütz
Line: 22
plaich
wirt
.
wenn
die
unkäuschent
und
si
die
sperken
Line: 23
diser
werlt
druckent
,
daz
sint
diu
unkäuschen
weip
,
sô
Line: 24
verändernt
si
ir
stimm
guoter
lêr
und
enpfärwent
sich
Line: 25
paideu
leipleich
und
gaistleich
.
25
Chapter / Strophe: 63
63.
Line: 26
Line: 27
VON
DEM
SITICH
.
Line: 28
Psitacus
haizt
ain
sitich
,
daz
ist
ain
vogel
in
Inden
Line: 29
lant
,
sam
Jacobus
und
Solînus
sprechent
,
und
ist
grüener
Line: 30
varb
,
aber
sein
halskraiz
ist
rôtvar
und
vil
nâhent
golt\var
.
30
Line: 31
er
hât
ain
grôz
prait
zungen
und
dar
umb
macht
Line: 32
er
auch
gestuckteu
wort
sam
ain
mensch
,
als
schôn
,
sæhst
Line: 33
dû
sein
niht
,
dû
wændest
,
ez
wær
ain
mensch
.
er
grüezt
Line: 34
den
menschen
und
spricht
:
ave
chere
,
daz
spricht
in
wäl\hisch
:
Page: 222
Line: 1
got
grüez
dich
,
lieber
,
oder
er
grüezt
mit
andern
Line: 2
worten
als
er
gelernt
hât
.
iedoch
lernt
er
in
dem
êrsten
Line: 3
oder
in
dem
andern
jâr
allermaist
und
helt
diu
wort
Line: 4
allerlengst
.
des
vogels
snabel
ist
sô
hert
,
daz
er
sich
dâ
Line: 5
mit
widerhabt
auf
ainem
herten
stain
,
wenn
man
in
dar
5
Line: 6
auf
wirft
.
er
hât
auch
ain
sô
stark
haupt
,
daz
in
die
Line: 7
läut
mit
ainem
eisneinn
zainl
slahen
müezent
,
wenn
si
Line: 8
in
twingen
wellent
,
daz
er
menschleich
stimm
lern
.
er
Line: 9
ätzt
sich
selber
mit
seim
fuoz
als
ain
mensch
mit
der
hant
.
Line: 10
er
nist
auf
dem
perg
Gelboe
,
dar
umb
,
daz
ez
dar
auf
10
Line: 11
nümmer
geregent
,
wan
er
mag
des
regens
niht
gedulden
,
Line: 12
wie
daz
sei
,
daz
er
ander
wazzer
leidt
,
iedoch
stirbt
er
Line: 13
von
dem
regenwazzer
.
er
hüett
seines
swanzes
mit
grô\zem
Line: 14
vleiz
und
saubert
sein
federn
gar
mit
vleiz
mit
sei\nem
Line: 15
snabel
.
die
alleredelsten
habent
fünf
zehen
an
den
15
Line: 16
füezen
,
aber
die
unedeln
habent
neur
drei
zehen
.
Aristo\tiles
Line: 17
spricht
,
daz
der
sitich
gern
wein
trink
und
ist
gar
Line: 18
ain
unkäuscher
vogel
,
und
daz
ist
niht
ain
wunder
,
wan
Line: 19
der
wein
ist
ain
ursach
der
unkäusch
.
ez
spricht
auch
Line: 20
Aristotiles
,
wenn
der
vogel
trunken
wirt
von
wein
,
sô
20
Line: 21
schawet
er
gern
junkfrawen
an
und
ist
an
dem
anplick
Line: 22
gar
lustig
.
Chapter / Strophe: 64
64.
Line: 23
Line: 24
VON
DEM
STRAUZEN
.
Line: 25
Strucio
haizt
ain
strauz
und
haizt
in
kriechischer
25
Line: 26
sprâch
assida
und
haizt
auch
camelοn
,
dar
umb
,
daz
er
Line: 27
gespalten
füez
hât
als
ain
kämmel
.
der
vogel
hât
die
Line: 28
art
,
wenn
diu
zeit
kümt
,
daz
er
airt
,
sô
hebt
er
seineu
Line: 29
augen
auf
gegen
dem
himel
und
schawet
,
ob
der
stern
Line: 30
aufgangen
sei
,
der
virgilia
haizt
,
wan
er
legt
sein
air
30
Line: 31
niht
unz
der
stern
aufgegangen
ist
,
dar
umb
,
daz
der
Line: 32
selb
stern
aufgêt
sumerzeiten
in
dem
häumônn
,
der
ze
Line: 33
latein
julius
haizt
,
und
sô
ist
daz
ertreich
warm
.
in
der
Line: 34
selben
zeit
legt
der
strauz
seineu
air
und
verpirgt
si
in
Line: 35
den
warmen
sant
und
gêt
dâ
von
und
vergizt
der
air
an
35
Page: 223
Line: 1
der
stat
und
kümt
niht
wider
zuo
den
airn
,
wan
ez
ist
Line: 2
gar
ain
vergezzen
vogel
von
nâtûr
,
und
dar
umb
legt
Line: 3
er
seineu
air
in
der
warmen
zeit
,
daz
im
daz
warm
frid\sam
Line: 4
weter
daz
arbait
und
auch
auzpring
,
daz
er
selber
Line: 5
sitzend
ob
den
airn
sölt
auzprüeten
.
dar
umb
sô
diu
air
5
Line: 6
erwarmt
werdent
von
der
sunnen
in
dem
sant
,
sô
sliefent
Line: 7
jungeu
sträuzel
dar
auz
und
die
alten
nerent
si
dan
.
der
Line: 8
strauz
hât
federn
gevar
als
ain
habich
oder
ain
valk
,
Line: 9
aber
er
ist
træg
ze
fliegen
.
er
izt
eisen
und
verdäut
daz
,
Line: 10
wan
er
ist
gar
haizer
nâtûr
.
er
hazzet
diu
pfärd
von
10
Line: 11
nâtûr
und
laidigt
si
wâ
er
mag
,
und
dar
umb
fürhtent
Line: 12
in
diu
pfärt
gar
sêr
und
hazzent
in
alsô
vast
,
daz
si
in
Line: 13
niht
getürrent
angesehen
.
der
strauz
läuft
sô
snell
auf
Line: 14
der
erd
,
daz
er
ain
pfärt
fürläuft
,
und
wenn
er
gêt
,
sô
Line: 15
hebt
er
die
flügel
über
sich
.
Plinius
spricht
,
daz
der
15
Line: 16
strauzen
federn
gar
dünne
sein
.
si
habent
auch
augen\prâwn
Line: 17
an
irn
augen
.
si
habent
auch
gezwiselt
klâen
an
Line: 18
irn
füezen
,
dâ
mit
begreifent
si
stain
wenn
man
si
jaget
Line: 19
und
werfent
die
jäger
dâ
mit
.
si
sint
sô
tôrot
,
daz
si
Line: 20
neur
ir
haupt
verpergent
in
ainen
pusch
und
wænent
denn
,
20
Line: 21
si
haben
sich
zemâl
gar
verporgen
,
reht
als
der
vasant
Line: 22
tuot
.
man
spricht
auch
,
daz
der
strauz
mit
ainem
augen
Line: 23
den
himel
anseh
und
mit
dem
andern
die
erden
.
er
hât
Line: 24
auch
gar
ain
grôzez
starkez
pain
in
der
prust
in
ains
schil\tes
Line: 25
weis
.
daz
hât
im
diu
nâtûr
gegeben
zuo
ainem
schirm
25
Line: 26
seins
grozen
leibes
,
wan
er
ist
nâhent
als
grôz
sam
ain
Line: 27
mitelmæziger
esel
.
Plinius
spricht
,
daz
der
strauz
von
Line: 28
nâtûr
kal
werd
und
plôz
;
aber
er
hât
ain
sô
dick
haut
,
Line: 29
daz
in
niht
freuset
,
wenn
er
von
den
federn
enplœzt
wirt
.
Chapter / Strophe: 65
65.
Line: 30
Line: 31
VON
DEM
WUTSCH
ODER
ÄMRINCH
.
Line: 32
Strix
haizt
aigenleich
nâch
der
latein
ain
säuser
oder
Line: 33
ain
zandklaffer
,
und
hât
den
namen
von
seinr
stimm
,
sam
Line: 34
Isidorus
spricht
,
wan
sô
er
singt
,
sô
säuset
er
mit
der
Page: 224
Line: 1
stimm
,
reht
als
ob
er
den
luft
durch
die
zend
seih
.
dar
Line: 2
umb
spricht
Lucânus
,
daz
der
træg
auf
und
der
nähtleich
Line: 3
säuser
klägleich
singen
,
und
dar
umb
sprechent
etleich
,
Line: 4
daz
der
säuser
ain
nahtvogel
sei
.
aber
daz
ist
niht
wâr
,
Line: 5
wan
er
fleugt
des
tages
und
singt
auch
an
dem
tag
su\merzeiten
,
5
Line: 6
und
Lucânus
haizt
in
dar
umb
nähtleich
,
daz
Line: 7
er
als
slæfleich
singt
,
wan
all
säusend
stimm
machent
Line: 8
slâfend
.
dar
umb
säusent
die
ammen
irn
kinden
pei
den
Line: 9
wiegen
.
der
vogel
haizt
auch
ama
oder
ze
däutsch
ain
Line: 10
amer
oder
ain
ämerinch
nâch
der
latein
(wan
amor
haizt
10
Line: 11
lieb)
dar
umb
,
daz
der
vogel
seineu
kinder
gar
liep
hât
.
Line: 12
iedoch
müg
wir
sprechen
,
daz
strix
oder
ama
der
naht\vogel
Line: 13
sei
,
der
in
etleicher
däutsch
wutsch
haizt
oder
ain
Line: 14
stainäul
,
und
ist
ainr
äulen
geleich
,
danne
daz
er
klainer
Line: 15
ist
,
und
wenn
er
schreit
,
sô
schreit
er
zitterent
hu
hu
hu
,
15
Line: 16
als
ob
in
friese
oder
er
zandklaffe
vor
froscht
.
der
vo\gel
Line: 17
hât
die
art
wider
allen
andern
vogeln
,
daz
er
seinen
Line: 18
kinden
ain
fäuhten
eintropft
sam
milch
,
wenn
er
si
fuort
Line: 19
und
speist
,
reht
als
diu
tier
,
diu
ireu
kint
seugent
.
der
Line: 20
vogel
hieze
wol
aigenleich
nâch
der
latein
der
zitrær
oder
20
Line: 21
der
zandklaffer
von
seiner
stimm
oder
von
seinem
geschrai
.
Line: 22
der
sin
ist
gereht
und
mit
dem
bestêt
der
vorgeschriben
Line: 23
spruch
Lucâni
,
und
schüll
wir
sprechen
,
daz
zwairlai
vo\gel
Line: 24
sein
,
die
ze
latein
strix
haizent
.
der
ain
schol
haizen
Line: 25
strix
diurna
,
daz
ist
ain
ämerinch
,
der
ander
strix
noc\turna
,
25
Line: 26
daz
ist
ain
wutsch
oder
ain
stainäul
.
iedoch
seind
Line: 27
der
ämerinch
ain
klainr
vogel
ist
,
sô
mag
er
ze
latein
Line: 28
stridula
haizen
und
der
wutsch
schol
strix
haizen
.
Chapter / Strophe: 66
66.
Line: 29
Line: 30
VON
DEM
STARN
Line: 31
Sturnus
haizt
ain
star
.
Plinius
spricht
,
daz
die
starn
Line: 32
klain
vogel
sein
,
snell
ze
vliegen
,
und
sint
swarz
vogel
Line: 33
mit
weizen
sprekeln
.
si
vliegent
scharot
mit
ainander
Line: 34
und
in
dem
flug
machent
si
ainen
sinweln
haufen
,
alsô
Page: 225
Line: 1
daz
iegleicher
begert
,
daz
er
in
der
mitt
sei
.
daz
tuont
Line: 2
si
durch
der
habich
willen
,
die
in
lâg
setzent
.
si
besam\nent
Line: 3
sich
des
âbends
und
habent
ain
grôzez
murmeln
mit
Line: 4
enander
und
ruoent
des
nahtes
,
aber
des
morgens
hebent
Line: 5
si
an
ze
murmeln
und
dâ
nâch
tailnt
si
sich
in
klain
5
Line: 6
schar
und
fliegent
an
ir
waid
.
si
tuont
auch
grôzen
Line: 7
schaden
in
den
weingarten
herbstzeiten
.
Chapter / Strophe: 67
67.
Line: 8
Line: 9
VON
DEM
TROGOPEL
.
Line: 10
Trogopales
haizt
ain
trogopel
.
Solînus
spricht
,
daz
10
Line: 11
der
selb
vogel
in
der
môrn
lant
won
,
daz
ze
latein
Line: 12
Ethiopia
haizt
,
und
sei
grœzer
denn
ain
adlar
und
hab
Line: 13
hörner
als
ain
wider
.
mit
den
hörnern
verjagt
er
und
Line: 14
vertreibt
all
die
vogel
,
die
im
wider
sint
.
er
ist
eisenvar
Line: 15
an
den
vedern
.
er
hât
ain
haupt
als
ain
fenix
,
ân
daz
15
Line: 16
er
hörner
vorn
dar
an
hât
,
als
wir
vor
gesprochen
haben
.
Chapter / Strophe: 68
68.
Line: 17
Line: 18
VON
DER
TURTELTAUBEN
.
Line: 19
Turtur
haizt
ain
turteltaub
.
der
vogel
ist
gar
käusch
Line: 20
und
schämig
.
diu
si
hât
irn
gemahel
liep
und
helt
im
20
Line: 21
allain
trew
,
alsô
vil
,
daz
si
ir
kain
ander
liep
nimt
wenn
Line: 22
er
gestirbt
.
und
wenn
si
witib
ist
,
sô
fleugt
si
neur
auf
Line: 23
die
dürren
est
der
paum
und
waint
und
ist
traurig
und
Line: 24
singt
niht
.
si
laidigt
kainen
vogel
und
ist
ze
mâl
gar
Line: 25
gedultig
wider
all
die
vogel
,
die
si
laidigent
.
si
macht
25
Line: 26
gar
auz
ain
wênig
ästleinen
ain
nest
,
dar
inn
si
ruowet
Line: 27
und
ir
air
auzprüett
.
Ambrosius
spricht
,
daz
diu
turtel\taub
Line: 28
auzwendig
umb
ir
nest
ains
krautes
pleter
werf
,
daz
Line: 29
haizt
ze
latein
squilla
und
haizt
merzwifal
,
als
her
nâch
Line: 30
kunt
wirt
,
wenn
wir
von
der
kräuter
kraft
sagen
.
daz
30
Line: 31
tuot
diu
turteltaub
dar
umb
,
daz
diu
tier
irn
kinden
iht
Line: 32
schaden
,
wan
diu
tier
vliehent
diu
vergiftigen
pleter
des
Line: 33
krautes
.
der
turteltauben
art
ist
,
wer
ir
pluot
nimt
auz
Page: 226
Line: 1
dem
rehten
flügel
und
tuot
ez
dem
menschen
in
sein
Line: 2
krank
augen
,
den
ist
ez
hilfleich
.
diu
turteltauben
mü\gent
Line: 3
niht
wol
gevliegen
in
dem
wind
,
der
von
mittem
Line: 4
tag
wæt
,
daz
ist
der
sudenwint
und
haizt
ze
latein
auster
.
Line: 5
Pei
der
turteltauben
verstên
ich
ain
rain
pider
weip
,
5
Line: 6
diu
allain
irm
ainigen
liep
trew
helt
und
ist
gedultig
mit
Line: 7
allen
weipleichen
zühten
.
si
schilt
sich
mit
niemant
,
Line: 8
hœrt
aber
si
oder
siht
ain
unzuht
von
andern
läuten
,
sô
Line: 9
wirt
ir
antlütz
rôsenvar
und
schämt
sich
umb
fremd
un\zuht
.
Line: 10
diu
frawe
schol
ain
vergiftigz
kraut
legen
umb
ir
10
Line: 11
haus
und
umb
ir
wonung
,
daz
all
aufmacherinne
und
Line: 12
pœs
werberinne
oder
werber
vliehent
.
eyâ
,
waz
ist
daz
Line: 13
kraut
?
treun
,
vester
muot
und
niht
ôrnaigen
und
ver\slahen
Line: 14
mit
rehtem
ernst
und
mit
zühtigem
zorn
allez
üp\pigz
Line: 15
werben
und
unrainen
schimpf
.
wer
der
zarten
tur\teltauben
15
Line: 16
pluot
nimt
(daz
sint
ir
weipleich
gepærd)
auz
Line: 17
irm
rehten
flügel
(daz
ist
auz
der
klârhait
irr
vernunft
Line: 18
und
auz
irr
weipleichen
gestalt)
und
tuot
ez
in
diu
kran\ken
Line: 19
augen
der
krankmüetigen
frawen
,
die
werdent
ge\sehent
,
Line: 20
wan
si
schawent
ir
sünd
und
ir
unzuht
an
in
20
Line: 21
selber
in
aime
fremden
spiegel
,
der
ân
mail
ist
.
diu
Line: 22
fraw
mag
niht
gevliegen
,
daz
ist
,
si
mag
sich
niht
geüeben
Line: 23
an
dem
wind
gegen
mittem
tag
,
daz
ist
gegen
der
hitz
Line: 24
der
unstætichait
.
Chapter / Strophe: 69
69.
Line: 25
Line: 26
VON
DER
FLEDERMAUS
.
Line: 27
Vespertilio
haizt
ain
fledermaus
und
ist
sô
vil
ge\sprochen
Line: 28
ze
latein
sam
ain
vespervliegerinne
,
dar
umb
,
Line: 29
daz
si
des
âbends
gern
fleugt
sumerzeiten
;
in
dem
win\ter
Line: 30
lauzet
si
.
diu
fledermaus
hât
kain
vedern
an
dem
30
Line: 31
leib
noch
an
den
flügeln
.
si
ist
ainer
maus
aller
ding
Line: 32
geleich
.
der
vogel
under
allen
vogeln
gepirt
allain
seineu
Line: 33
kint
als
ain
geperndez
gêndez
tier
und
säugt
seineu
kint
Line: 34
ân
daz
er
fleugt
sam
ain
vogel
und
die
flügel
habent
ain
Line: 35
häutel
,
daz
spannt
sich
und
streckt
sich
in
dem
flug
.
35
Page: 227
Line: 1
Plinius
spricht
,
daz
der
fledermäus
pluot
gar
guot
sei
Line: 2
wider
der
slangen
vergift
oder
wider
irn
piz
,
wenn
man
ez
Line: 3
mischt
mit
ainem
carduo
.
stüend
aber
dâ
:
mit
coriandro
,
Line: 4
daz
wær
ain
anderz
,
als
her
nâch
kunt
wirt
von
den
Line: 5
kräutern
.
ez
spricht
auch
Plinius
,
daz
die
fledermaus
5
Line: 6
scharrent
stet
suocht
oder
unrüewig
stet
mit
kleppern
und
Line: 7
mit
hämern
,
daz
ze
latein
strepidus
haizt
.
ir
pluot
macht
Line: 8
hârplôz
,
wâ
ez
an
die
gehærten
haut
kümt
.
si
hât
auch
Line: 9
zend
,
der
hât
dehain
ander
vogel
mêr
.
diu
vleder\maus
Line: 10
ist
in
India
in
dem
lant
grœzer
denn
ain
taub
und
10
Line: 11
hât
zend
als
ain
mensch
,
dâ
mit
zereizt
si
daz
mensch
Line: 12
under
den
augen
und
peizt
im
die
nasen
ab
oder
die
ôrn
Line: 13
oder
ander
glider
.
Pei
der
fledermaus
verstên
ich
die
Line: 14
valschen
nâchreder
,
die
den
läuten
in
der
vinster
,
daz
ist
Line: 15
haimleichen
,
ir
êr
abpeizent
und
verderbent
in
daz
ant\lütz
15
Line: 16
irs
guoten
leumundes
und
irs
löbleichen
namens
.
Line: 17
wê
den
verluochten
fledermäusen
,
war
umb
vliegent
si
Line: 18
niht
an
daz
lieht
?
Chapter / Strophe: 70
70.
Line: 19
Line: 20
VON
DEM
KLAGVOGEL
Line: 21
Ulula
haizt
ain
klagvogel
,
dar
umb
,
sam
Isidorus
Line: 22
spricht
,
wan
sô
er
rüeft
oder
schreit
,
sô
tuot
er
sam
er
Line: 23
wain
oder
klag
,
und
bedäutt
sein
stimm
ungelük
,
aber
Line: 24
sein
sweigen
bedäutt
glük
.
alsô
sprechent
die
vogelweisen
,
Line: 25
die
ze
latein
augures
haizent
,
daz
sint
die
sich
annement
25
Line: 26
künftigeu
dinch
ze
sagen
von
der
vogel
quiteln
und
von
Line: 27
irem
gesang
;
aber
ez
ist
oft
valsch
und
vælt
.
Pei
dem
Line: 28
vogel
verstên
ich
die
argen
strâfer
,
die
den
läuten
kainen
Line: 29
schimpf
noch
kain
werk
ze
guot
kêrent
und
all
zeit
ver\kêrent
Line: 30
zuo
dem
pœsten
.
30
Chapter / Strophe: 71
71.
Line: 31
Line: 32
VON
DEM
WIDHOPFEN
.
Line: 33
Upupa
haizt
ain
widhopf
.
der
vogel
ist
uns
verpoten
Line: 34
in
der
ê
,
daz
wir
sein
iht
ezzen
,
sam
Isidorus
spricht
,
Page: 228
Line: 1
wan
ez
ist
ain
unrain
vogel
.
er
nistet
in
unrainikait
und
Line: 2
verunraint
auch
sein
aigen
nest
.
aber
ez
ist
ain
schœner
Line: 3
vogel
und
hât
ainen
vedreinen
kamp
auf
dem
haupt
,
den
Line: 4
füert
er
sam
ainen
gekrœnten
helm
.
in
dem
winter
ist
Line: 5
er
verporgen
und
ist
ain
stumm
,
aber
in
dem
sumer
und
5
Line: 6
in
dem
lenzen
sô
ist
er
gar
ungestüem
mit
seim
geschrai
Line: 7
und
hât
neur
ain
gesank
und
ain
stimm
,
wan
er
singet
Line: 8
neur
hoz
hoz
hoz
,
sam
der
gauch
singt
guck
guck
.
Line: 9
ich
hân
auch
dick
gemerkt
ze
Megenperch
,
dô
ich
ain
Line: 10
kindel
was
,
daz
die
zwên
vogel
zuo
enander
sâzen
und
10
Line: 11
sungen
mit
aim
wehsel
,
der
gauch
vor
,
der
widhopf
nâch
,
Line: 12
und
wând
ich
,
der
widhopf
wær
des
gauches
roz
und
daz
Line: 13
si
stætes
pei
ainander
wæren
.
die
gar
alten
widhopfen
Line: 14
setzent
sich
in
der
jungen
geviderten
nest
und
mauzent
Line: 15
sich
und
sô
speisent
si
die
jungen
,
unz
si
wider
koment
15
Line: 16
ze
kreften
.
ez
sprechent
auch
die
maister
,
daz
die
jungen
Line: 17
widhopfen
ain
ander
tugent
haben
gegen
den
alten
,
wan
Line: 18
sô
die
alten
vor
alter
niht
mêr
gesehen
mügent
,
sô
prin\gent
Line: 19
die
jungen
ain
kraut
,
daz
ist
von
nâtûr
in
bekant
,
Line: 20
und
salbent
der
alten
augen
dâ
mit
,
sô
werdent
si
wider
20
Line: 21
gesehent
.
Jacobus
spricht
,
wer
den
slâf
an
dem
haupt
Line: 22
mit
des
widhopfen
pluot
salbt
und
gêt
slâfen
,
sô
be\dunket
Line: 23
in
in
dem
slâf
,
daz
in
die
pœsen
gaist
tœten
Line: 24
wellen
.
des
widhopfen
herz
ist
den
zaubrærn
gar
nütz
Line: 25
und
den
haimleichen
übeltætigern
,
aber
daz
schüll
wir
25
Line: 26
niht
auzlegen
,
ob
got
wil
,
ez
sagt
auch
unser
puoch
ze
Line: 27
latein
niht
.
Line: 28
Pei
dem
widhopfen
verstên
ich
ainen
iegleichen
men\schen
,
Line: 29
der
schœn
pœs
ist
und
ain
unstætez
herz
hât
,
ich
Line: 30
main
,
der
ainez
in
dem
herzen
hât
und
redt
ain
anderz
30
Line: 31
mit
dem
mund
.
die
selben
rüefent
vast
in
dem
sumer
,
Line: 32
dâ
si
ez
guot
habent
und
in
niemant
begegent
;
aber
dâ
Line: 33
si
kempfen
schüllent
oder
rehten
mit
den
guoten
,
dâ
Line: 34
verstumment
si
.
pfui
dich
,
dû
Schanden
ritter
,
dû
seist
Line: 35
lai
oder
pfaff
,
wie
tregst
dû
der
êren
krôn
in
valschait
35
Line: 36
ân
manleichz
herz
und
ân
alle
wârhait
!
Page: 229
Chapter / Strophe: 72
72.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
GEIRN
.
Line: 3
Vultur
haizt
ain
geir
.
des
vedern
habent
die
art
,
ist
Line: 4
daz
man
si
prennt
in
aim
feur
,
sô
vliehent
die
slangen
von
Line: 5
dem
smack
,
sam
Plinius
spricht
.
er
spricht
auch
,
welher
5
Line: 6
mensch
des
geirn
herz
an
seiner
seiten
hab
,
der
sei
sicher
Line: 7
vor
den
pœsen
tiern
und
vor
den
slangen
und
vor
andern
Line: 8
würmen
.
die
geir
smeckent
daz
âs
über
mer
,
reht
als
der
Line: 9
adlar
tuot
.
Isidorus
spricht
,
der
geir
vârt
des
augen
des
Line: 10
allerêrsten
auf
dem
âs
.
er
volgt
den
raisern
,
dar
umb
,
10
Line: 11
daz
er
des
âses
vol
werd
,
und
fräut
sich
urleuges
und
Line: 12
streites
.
der
geir
hât
die
art
,
wenne
er
gewechset
,
sicht
Line: 13
er
daz
sein
muoter
kranch
ist
und
niht
wol
gevliegen
Line: 14
mag
,
sô
tœtt
er
si
.
er
hât
auch
die
art
,
ist
,
daz
ain
ander
Line: 15
vogel
,
der
halt
wol
sterker
ist
dan
er
,
im
seineu
kindel
15
Line: 16
laidigen
wil
,
sô
wâget
er
sein
leben
umb
diu
kindel
und
Line: 17
sleht
mit
den
flügeln
und
wundet
mit
den
kräuln
.
diu
Line: 18
muoter
wert
den
kinden
die
stat
,
dâ
si
geporn
sint
,
wenne
Line: 19
si
nu
gevidert
sint
.
daz
tuot
si
umb
die
narung
,
wan
ain
Line: 20
par
der
vogel
,
daz
ist
ain
er
und
ain
si
,
bedürfent
ainer
20
Line: 21
weiten
stat
zuo
irr
narung
.
si
raubt
auch
niht
an
den
Line: 22
steten
,
die
nâhent
pei
irm
nest
sint
,
dar
umb
,
daz
si
die
Line: 23
läut
,
die
ir
nâchgepaurn
sint
,
iht
erzürn
wider
sich
selber
.
Line: 24
wenn
der
geir
raubet
,
sô
füert
er
den
raup
niht
zehant
,
Line: 25
er
versuocht
vor
,
wie
swær
er
sei
,
und
mag
er
den
raup
25
Line: 26
gefüern
,
sô
füert
er
in
dann
.
Rabanus
spricht
,
daz
et\leich
Line: 27
geir
perhaft
sein
ân
unkäusch
,
alsô
daz
sich
der
er
Line: 28
niht
veraint
noch
vermischet
mit
der
sien
,
und
leben
iriu
Line: 29
kint
hundert
jâr
.
Plinius
spricht
,
daz
der
geir
raub
von
Line: 30
mittem
tag
unz
ze
naht
und
ruow
von
morgens
unz
zuo
30
Line: 31
mittem
tag
,
alsô
daz
er
nihts
niht
raub
.
wenn
er
altet
,
Line: 32
sô
wehst
im
daz
obertail
an
dem
snabel
über
daz
under\tail
,
Line: 33
alsô
daz
er
den
snabel
niht
auf
mag
getuon
,
und
sô
Line: 34
muoz
er
sterben
vor
hunger
,
wan
er
wetzet
seinen
snabel
Line: 35
niht
an
die
stain
sam
der
adlar
tuot
und
kan
sein
unge\mach
35
Page: 230
Line: 1
niht
vertreiben
,
dar
umb
muoz
er
sterben
.
etleich
Line: 2
sprechent
,
wenn
der
geir
wizze
,
daz
er
sterben
müez
,
sô
Line: 3
verslind
er
sein
aigen
hirn
,
dar
umb
,
daz
ez
den
läuten
Line: 4
niht
nütz
werd
,
wan
ez
ist
guot
wider
daz
paralis
.
ist
Line: 5
daz
er
seineu
kint
vaizt
siht
,
wenn
er
dan
müezig
ist
,
5
Line: 6
sô
hacket
er
in
die
füez
niden
auf
mit
dem
snabel
,
dar
Line: 7
umb
,
daz
si
wider
mager
werden
.
er
streit
mit
dem
Line: 8
greiffalken
oder
mit
dem
gemeinen
valken
und
vellt
auf
Line: 9
in
;
aber
der
falk
ist
im
ze
behend
und
ze
snel
,
und
dar
Line: 10
umb
entweicht
er
dem
geir
,
sô
er
auf
in
platzen
wil
,
sô
10
Line: 11
mag
sich
der
geir
niht
wider
gehalten
und
stœzt
sich
ze
Line: 12
tôd
.
seind
auch
der
geir
alliu
âs
und
allerlai
gefügel
Line: 13
angreift
,
dar
umb
schäuht
er
der
strick
niht
und
der
Line: 14
vâchvallen
.
Ambrosius
spricht
,
daz
der
geir
des
men\schen
Line: 15
tôd
mit
etleichen
zaichen
vor
prüef
.
wan
sô
ain
15
Line: 16
her
mit
dem
andern
streiten
wil
,
sô
volgent
die
geirn
Line: 17
nâch
,
als
ob
si
bedäuten
,
daz
vil
läut
erslagen
wer\den
.
Line: 18
aber
ich
wæn
,
daz
si
daz
haben
von
ainer
gewon\hait
,
Line: 19
dar
umb
,
daz
die
alten
daz
vor
gesehen
habent
,
Line: 20
oder
si
müezent
ez
haben
von
ainem
einvall
der
nâtûr
,
20
Line: 21
als
vil
anderr
tier
sint
,
diu
künftigeu
dinch
bedäutent
.
Line: 22
Pei
dem
geir
verstên
ich
die
geitigen
zucker
und
geniezer
,
Line: 23
si
sein
laien
oder
pfaffen
,
die
sich
anderr
läut
schaden
Line: 24
fräuwent
,
dar
umb
,
daz
si
vol
werden
.
Line: 25
Mit
der
red
haben
die
vogel
nu
ain
end
.
25
This text is part of the
TITUS
edition of
Konrad von Megenburg, Buch der Natur
.
Copyright
TITUS Project
, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.