TITUS
Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung)
Part No. 6
Chapter: 19
Alexander reitet Bucephalus und wird als Philipps Nachfolger prophezeit
Verse: 308
Deme
kuninge
wart
ein
bote
dô
gesant
Verse: 309
von
deme
,
der
daz
ros
het
erkant
,
Verse: 310
und
hîz
iz
sint
baz
bewarn
,
Verse: 311
wande
man
solde
dar
an
irvarn
,
Verse: 312
weme
nâh
sînem
lîbe
Verse: 313
sîn
kunincrîche
solde
blîbe
;
Verse: 314
und
enbôt
ime
dâ
bî
,
Verse: 315
iz
solde
rehte
derre
sî
,
Verse: 316
der
iz
allir
êrist
beschrite
,
Verse: 317
wandiz
noh
diu
nehein
man
ne
gerite
.
Verse: 318
Unde
alse
Alexander
heim
quam
,
Verse: 319
di
scrift
er
harte
wol
vernam
,
Verse: 320
wîs
was
er
zunmâzen
;
Verse: 321
sîne
meistere
heter
verlâzen
.
Verse: 322
dannoh
ne
heter
nit
vernomen
,
Verse: 323
wî
iz
umbe
daz
ros
was
comen
.
Verse: 324
eines
tages
dô
der
jungelinc
Verse: 325
in
der
pelenze
ginc
,
Verse: 326
dô
volgetime
Vestian
,
Verse: 327
der
was
ein
edele
juncman
.
Verse: 328
daz
ros
hôrter
dô
weien
Verse: 329
und
tubilîchen
schrîen
.
Verse: 330
vil
starke
er
dô
dâhte
,
Verse: 331
waz
daz
wesen
mohte
,
Verse: 332
mit
allen
sînen
sinne
,
Verse: 333
wes
wêre
di
freislîche
stimme
.
Verse: 334
zô
Vestiane
er
dô
sprach
:
Verse: 335
'nû
sage
mir
,
waz
daz
sîn
mach
,
Verse: 336
daz
mir
schillit
in
mîne
ôren
Verse: 337
und
ne
lâzet
mih
nit
gehôren
;
Verse: 338
iz
gebârit
freislîche
.
Verse: 339
sîn
stimme
di
is
gelîche
Verse: 340
einem
freislîchem
tiere
.'
Verse: 341
dô
antworte
ime
schiere
Verse: 342
Ptolomeus
unde
sprach
:
Verse: 343
'ih
sage
dir
,
waz
daz
wesen
mach
:
Verse: 344
iz
ist
ein
ros
freislîch
.
Verse: 345
ime
ne
wart
nie
nehein
gelîch
Verse: 346
in
alle
kriechische
lant
.
Verse: 347
Bucival
ist
iz
genant
.
Verse: 348
dîn
vater
hât
iz
în
getân
.
Verse: 349
iz
ne
dorfte
bezzer
nie
gegân
Verse: 350
under
neheiner
stûte
.
Verse: 351
iz
ne
hât
nieman
in
hûte
,
Verse: 352
wandiz
ist
vil
freislîch
.
Verse: 353
sîn
stimme
di
ist
eislîch
.
Verse: 354
iz
irbîzit
man
und
wîb
.
Verse: 355
nieman
ne
mach
sînen
lîb
Verse: 356
vor
ime
gesunt
behalden
,
Verse: 357
swes
iz
mûz
gwalden
.'
Verse: 358
Dô
der
hêre
diz
vernam
,
Verse: 359
schiere
er
zô
deme
rosse
quam
.
Verse: 360
dô
sîn
daz
ros
wart
gware
Verse: 361
und
er
iz
begunde
ane
starc
,
Verse: 362
iz
vergaz
allir
sîner
maht
Verse: 363
unde
woldime
wesen
dienisthaft
.
Verse: 364
iz
knête
fur
in
der
nider
Verse: 365
und
ne
unsitete
niwit
sider
.
Verse: 366
ime
worden
sîne
gebêre
,
Verse: 367
alsiz
des
kindes
vil
wol
gewone
wêre
.
Verse: 368
Er
begundiz
streichen
,
Verse: 369
daz
nieman
geweichen
Verse: 370
ne
mohte
neheine
wîs
;
Verse: 371
wander
was
vil
wîs
:
Verse: 372
er
ne
legete
zoum
noh
seil
dar
ane
,
Verse: 373
er
begreif
iz
in
sîne
manen
.
Verse: 374
ellenthaft
was
sîn
gedanc
:
Verse: 375
ûf
den
rucke
er
ime
spranc
.
Verse: 376
ûz
dem
marstalle
er
iz
reit
,
Verse: 377
daz
was
ein
michil
baltheit
.
Verse: 378
Dô
wart
daz
langer
nit
verdaget
,
Verse: 379
dem
kuninge
wart
dô
gesagit
,
Verse: 380
waz
sîn
sun
hete
getân
.
Verse: 381
der
kuninc
der
spranc
ûf
sân
Verse: 382
und
zehenzich
sînes
gesindes
,
Verse: 383
er
frowete
sih
sînis
kindes
.
Verse: 384
di
mêre
er
gerne
vernam
.
Verse: 385
dô
der
kuninc
dar
quam
Verse: 386
und
in
Alexander
vernam
,
Verse: 387
dô
tet
er
alsime
wol
gezam
:
Verse: 388
er
warf
sih
nider
unde
ginc
.
Verse: 389
Vestian
daz
ros
entfienc
,
Verse: 390
alsiz
Alexander
wolde
,
Verse: 391
mit
einem
breitele
von
golde
Verse: 392
mit
gesteine
wol
beslagen
.
Verse: 393
sînen
vater
ginc
er
ingagen
.
Verse: 394
dô
si
zesamene
quâmen
,
Verse: 395
bî
henden
si
sih
nâmen
.
Verse: 396
ir
rede
wart
vile
minnesam
,
Verse: 397
als
ir
hie
mugit
verstân
.
Verse: 398
'heil
dir
',
sprach
er
,
'sune
mîn
,
Verse: 399
mih
dunkit
du
salt
kuninc
sîn
.
Verse: 400
diu
gwalt
sî
dir
vil
gerêt
Verse: 401
alsô
verre
sô
mîn
rîche
gêt
.'
Verse: 402
Alexander
sprach
zestunt
:
Verse: 403
'vater
,
got
lâze
ûh
sîn
gesunt
,
Verse: 404
allis
gûtes
ih
û
wol
getrûwen
.
Verse: 405
got
lâz
ûh
lange
bûwen
Verse: 406
mit
froweden
ûwer
rîche
Verse: 407
und
ouh
sêliclîche
.
Verse: 408
noh
sult
ir
,
vater
,
mih
geweren
Verse: 409
eines
dinges
,
des
ih
sêre
geren
:
Verse: 410
nû
bin
ih
funfzehen
jâr
alt
,
Verse: 411
daz
hân
ih
rehte
gezalt
,
Verse: 412
und
bin
sô
komen
zô
mînen
tagen
,
Verse: 413
daz
ih
wol
wâfen
mac
tragen
.
Verse: 414
swer
diheine
tugent
sol
gwinnen
,
Verse: 415
der
sal
is
in
sîner
juginde
beginnen
,
Verse: 416
und
swer
dir
zins
sol
geben
,
Verse: 417
wil
er
iht
derwider
streben
,
Verse: 418
der
mûz
en
dir
mit
scanden
Verse: 419
senden
von
sînen
landen
Verse: 420
und
ouh
lasterlîche
.'
Verse: 421
dô
ne
wolde
der
kuninc
rîche
Verse: 422
niwit
langer
beiten
:
Verse: 423
er
hîz
daz
kint
bereiten
.
Verse: 424
waz
sol
ih
mêr
dar
umbe
sagen
:
Verse: 425
er
hîz
ime
wâfen
vor
tragen
,
Verse: 426
sô
man
si
under
des
kuninges
gesinden
Verse: 427
allirbest
mohte
vinden
;
Verse: 428
und
verkore
si
Alexander
,
Verse: 429
man
gewunne
ime
aber
ander
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung)
.
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