1. Hinzu kommt in gewissen Stammklassen des Westtoch. noch ein
eigener Vokativ. Zum Genetiv s. noch unter 1.1.a) mit Anm. 10.
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2. Zur Frage, ob es sich synchron um Kasusaffixe oder eher um
Postpositionen handelt, vgl. B. Kölver, Der Gebrauch der sekundären Kasus
im Tocharischen, Diss. Frankfurt a.M. 1965, S. 4 f. sowie weiter unter 1.1.
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3. Vgl. z.B. die Zusammenstellungen von L. Bednarczuk in Studia
Indo-Iranica, Wrocław u.a. 1983, 11 ff.
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4. Vgl. W. Krause / W. Thomas, Tocharisches Elementarbuch, Bd. 1,
Heidelberg 1960 (im folgenden TEB), S. 78, S 71.
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5. Für eine umfassende Zusammenstellung der bisherigen Deutungen
kann auf A. J. Van Windekens, Le tokharien confronté avec les autres
langues indo-européennes, vol. 2/1, La morphologie nominale, Louvain
1979 (im folgenden VWM), 250 ff. verwiesen werden.
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6. Sämtliche Affixe so in ihrer Normalform; für Varianten, die
außerhalb der üblichen Notationsschwankungen wie
<-ṃ> /
<-n> liegen,
s. unten 2.4.2.
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7. Vgl. die Tafeln im TEB, S. 140 f., die aber gerade die sekundären
Kasusformen vernachlässigen. Die hier vorgestellten Paradigmen sind,
soweit die Formen nicht belegt sind, nach Wörtern der gleichen
Stammklasse rekonstruiert.
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8. Schreibungsvarianten, die bei diesem Wort die osttoch. Schwächung
des Kurzvokals
-u- <
-ä- in offener Silbe wiedergeben wie z.B.
yukas (253
b2), bleiben hier unberücksichtigt.
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9. Bei Wörtern, die vernunftbegabte Lebewesen bezeichnen, ist der
osttoch. Instrumental kaum (vgl. E. Sieg / W. Siegling / W. Schulze,
Tocharische Grammatik, Göttingen 1931 – im folgenden TG – S. 133), der
westtoch. Kausalis offenbar überhaupt nicht belegt (vgl. Kölver, Gebrauch...,
S. 150 f.); die Rekonstruktion der entsprechenden Formen mußte deshalb
unterbleiben.
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10. Vgl. z.B. TEB, S. 91; ähnliches gilt außer für die "sekundären"
Kasus, aber auch für den Genetiv.
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11. Vgl. TEB, S. 79, § 71 Anm. 1; genauer Kölver, Gebrauch..., S. 5,
nach dem die Akzentverrückung "nur beim Affix des Abl. ... mit einiger
Häufigkeit, beim Affix des Kausalis regelmäßig anzutreffen" ist.
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12. Für die bei beiden Wörtern auftretenden Umlautserscheinungen cf.
jetzt J. Hilmarsson, Studies in Tocharian Phonology, Morphology and
Etymology, Ph.-D.-Diss. Leiden, Reykjavík 1986, S. 166 ff.
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13. Zu der für A
yukes voraustusetzenden
-i-Epenthese s. weiter
unter 1.1.2.
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14. In: Flexion und Wortbildung, Wiesbaden 1975, S. 156.
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15. Für eine ausführliche Diskussion der Problematik um die
-i-Epenthese cf. zuletzt Hilmarsson, Studies ..., S. 277 ff.
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16. Vgl. auch VWM, S. 225 f. Das gegen diesen Ansatz vorgebrachte
Argument Hilmarssons (Studies .... S. 80), "final I.-E.
*-ons would probably
have been deleted completely in East Tocharian", halte ich nicht für
zwingend, da auch andere geschlossene Auslautssilben zum Osttoch. hin
bewahrt bleiben konnten (vgl. z.B. A
pācar ≈ B
pācer < uridg.
*pə2tēr);
entsprechende Erscheinungen kennt ja z.B. auch die irische Sprachgeschichte. Hilmarsson selbst räumt die Möglichkeit ein, daß "in the
secondary case forms ... the oblique ending
-as would be preserved before
the secondary case morphemes" (ib.); vgl. dazu weiter unter 1.3.1.
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17. Vgl. bereits Klingenschmitt, l.c.
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18. Daß
-śco,
-śc und
-ś lautlich bedingte Varianten
eines Affixes sind,
ist unzweifelhaft. Geht man von
-śc als der Normalform aus, so enthält
-śco
das metri causa auftretende "flüchtige
-o", während
-ś auf einer
Vereinfachung der Konsonantengruppe im Wortauslaut beruht.
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19. Vgl. die im TEB, S 62, § 36 4. angeführten Fälle.
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20. Daß im Osttoch. auslautendes
*-śc zu
-ś vereinfacht worden sein
dürfte, erweist die Verbalform
wätkäś, 2. Pers. Pi. des
-s-Präsens der Wurzel
wätk- "befehlen" (95 a4; cf. TG, 360); hier wird allerdings älteres
*wätkäṣäc (mit palatalisiertem
-ṣ-) vorliegen.
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21. Für diese Annahme kann ich keine Parallele vorbringen. Eine
vergleichbare Konstellation wäre z.B. bei der Wurzel
kläṃts- zu erwarten,
deren A-Entsprechung
klis- (beide <
*kläns-, cf. W. Winter, Kratylos
1980, S. 130 mit Verweis auf H. Pedersen) ein
-nä- Präsens aufweist (z.B.
3. Ps. Sg.
klisnäṣ 51 b4); das Westtoch. hat hier jedoch ein Präsens der
Klasse Xll mit Suffiz
-äññ- (z.B. Impf. 3. Ps. Sg.
kläntsaññi –
/
kläntsä́ññi/, 109 b5). Man vgl. demgegenüber aber Formen der
Verbalwurzel
lät- / länt- "hinausgehen", wo der nach der Klasse VII
gebildete Konjunktivstamm auf eine –natürlich nicht ganz äquivalente–
Entwicklung
-ntñ- >
-nñ- ( >
-ññ-) weist (z.B.3. Ps. Sg. Opt.
laṃññi, 100
b2, <
*lä́nt-ñi?); auf ähnlicher Stufe steht auch der nach Klasse VI
gebildete Konjunktivstamm der Wurzel
kälp- "erlangen" mit Formen wie
kallaṃ (3. Ps. Sg. Ko.; 31 b2), die eine Assimilation
-lpn- >
-ll-
voraussetzen (
kallaṃ also <
*kä́lpnān, wozu der -nur mediale- osttoch.
Präsensstamm zu vergleichen ist). Vgl. noch das unter 2.4.3. gesagte.
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22. S. Kölver, Gebrauch ..., S.89.
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23. Eine analogische Ausbreitung des Themavokals wird für die
osttoch. Allativendung bereits bei VWM, S. 254, § 459 angenommen, ohne
daß der systematische Hintergrund jedoch gesehen wird; s. dazu weiter
unter 2.1.
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24. Das osttoch.
ālak mit Obl.
āl(y)akäṃ zeigt demgegenüber mit der
Depalatalisierung im Inlaut (offenbar in Analogie nach gewissen
Pronominalstämmen) und der über das enklitische Element hinweggehenden
Flexion sekundäre Neuerungen.
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25. Vgl. in diesem Sinne zuletzt Klingenschmitt, o.c., 152; keine neuen
Argumente bei VWM (173), der wieder die übliche Herleitung aus dem
Suffix der idg.
-n- Stämme vertritt.
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26. Dazu würde auch passen, daß bei Adjektiven die Obliquusendung in
weitaus größerem Maße als bei Substantiven auftritt; es wäre anzunehmen,
daß Voranstellung der Adjektive die Regel war.
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27. S. zur Problematik des Perlativs weiter unter 2.3. -Daß ein uridg.
auslautendes
*-m zum Urtoch. hin zunächst zu
-n geworden sein muß,
ergibt sich aus dem Wort für "Erde", A
tkaṃ / B
keṃ dessen
/-n/
genauso wie das in griech.
χϑόν-α zu beurteilen ist (ich verstehe nicht,
warum man mit Van Windekens, Le tokharien .., vol. 1, La phonétique et
le vocabulaire, Louvain 1976, S. 74 diese Entwicklung an die
Einsilbigkeit
der Ausgangsform gebunden sehen sollte); ähnliches gilt weiter für das toch.
Zahlwort "eins" mit dem Femininum A
saṃ, B
sana, cf. Hilmarsson,
Studies ..., 81.
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28. In diesem Sinne bereits Klingenschmitt, l.c. -Daß ein uridg.
*-os zu
urtoch.
*-æ geworden ist, setzen bekanntlich auch die Genetive auf A
-∅,
B
-e voraus; vgl.TEB, 106, § 134.
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29. Cf. A. Meillet, MSL 18, 1913, S. 405.
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30. Auf die vielschichtigen Fragen der toch. Dentalvertretungen kann
hier nicht eingegangen werden.
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31. Anders als im Griech., das bekanntlich eine regressive
Assimilation zeigt (
᾽Αϑήναζε).
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32. So bei VWM, S. 254 (zuvor bereits in Orbis 24, 1975, S. 426 ff.),
der eine Identität des ost- und westtoch. Allativaffixes ausdrücklich
bestreitet.
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33. VWM, S. 257 (zuvor bereits Orbis 24, 1975, S. 429 ff.).
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34. Ähnlich bereits H. Pedersen, Tocharisch vom Gesichtspunkt der
indoeuropäischen Sprachvergleichung, København 1941, S. 161 mit Verweis
auf griech.
ἔνεστι; diese Herleitung ist jedem Versuch einer Verknüpfung
mit der Verbalwurzel
*nes- "heimkehren" vorzuziehen.
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35. Cf. bereits Klingenschmitt, o.c., S. 154, Anm. 9.
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36. So zuletzt bei VWM, S. 252.
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37. So zuerst bei E. Hermann, KZ 50, 1922, S. 310.
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38. Cf. z.B. H. Reichelt, Awestisches Elementarbuch, Heidelberg 1909,
S. 269, § 528.
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39. Cf. dazu Klingenschmitt, o.c., S. 156.
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40. Cf dazu TEB, S. 72 f.
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41. Für die Weiterentwicklung von urtoch.
*śc- sei auf die Formen der
Verbalwurzel A
ṣtäm-, B
stäm- mit palatalisiertem Anlaut verwiesen;
man vgl. z.B. die 3. Ps. Sg. Prät. A
śäm /
śmā-, B
śama /
ścmā-, alle
<
*scämā, ferner aus dem Kausativparadigma das Part. Prät. A
śaśmu, B
śceścamu <
*ścæścämu sowie die 2. Ps. Sg. Impv. A
päśśäm, B
päścama <
*päścämā. Falsch zu der osttoch. Geminata VWM, S. 253,
überflüssig ib. die Spekulationen über das ominöse "préfixe intensif".
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42. Cf. dazu TG, S.135, § 192.
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43. Cf. TG., S. 146 ff., § 208, wonach diese Varianten "nicht als bloßer
Schreibfehler angesehen werden" können (im Unterschied zu gewissen
Fällen, wo z.B. das Allativsuffix mit
<-ä-> geschrieben erscheint).
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44. S.o. unter 1.2.3. mit Anm. 21. Die Annahme, daß auch in einer
Folge
-nsm- das
-s- ausgedrängt worden sein kann, läßt sich evtl. durch den
Hinweis auf B
āñme "Selbst" wahrscheinlich machen, für das die osttoch.
Entsprechung
āñcäm eine Herkunft aus älterem
*āñcmæ erweist; die
gleiche Ausdrängung zeigt bei diesem Wort in Formen wie dem Abl.
āñmaṣ auch das Osttoch.; cf. TG, S. 138, § 195 sowie K. T. Schmidt, Serta
Indogermanica, Fs. G. Neumann, Innsbruck 1982, 363.
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45. S. dazu o. unter 1.1. mit Anm. 11.
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