TITUS
Alexanderroman (Wernigeroder Handschrift)
Part No. 24
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Chapter: 35  
Serapis erscheint Alexander


Verse: 771    Allexander der ritterlich
Verse: 772    
Zoch da gewalticlich

Verse: 773    
In daz land auf ain grün:
Verse: 774    
Da legt sich nider der kün.

Verse: 775    
Da er ains nachts also lag
Verse: 776    
Und er seines sloffes pflag,

Verse: 777    
Da köm der got Serapis
Verse: 778    
Für den künig vil gewiß

Verse: 779    
Und zaigt im ainen großen perg
Verse: 780    
Und sprach zu im: 'bist du gederb

Verse: 781    
Ob du mit deinen synnen
Verse: 782    
Dysen berg von hynnen

Verse: 783    
Bringen mügst hin uber?'
Verse: 784    
Ich sprach zu im: 'dar uber

Verse: 785    
Wil ich antbürten dir:
Verse: 786    
Dez wer zu vil mir,

Verse: 787    
Wann daz ist unmüglich.'
Verse: 788    
'Daz ist war sicherlich,'

Verse: 789    
Sprach der got zu hand.
Verse: 790    
'Wa hin hastu dein sin gewand,

Verse: 791    
Wann du doch pist tötlich
Verse: 792    
Und kanst nit leben ewiclich,

Verse: 793    
Und hast in deinem synn gedaht
Verse: 794    
Daz all die werlt werd gebraht

Verse: 795    
Under deinen gewalt?
Verse: 796    
Du maht nit werden alt.'

Verse: 797    
Dez ward der künig unfrö
Verse: 798    
Und sprach zu dem got do:

Verse: 799    
'Sag mir wie ich e mein leben
Verse: 800    
Sull hie ain end geben.'

Verse: 801    
Da sprach der got Serapis:
Verse: 802    
'Du solt wißen vil gewiß,

Verse: 803    
Du wirst in deiner jügent
Verse: 804    
Von vergift unmügend,

Verse: 805    
Daz du da von stirbst:
Verse: 806    
Da mit du dir erwirbst

Verse: 807    
Schand und smacheit.'
Verse: 808    
Also erwacht der her gemait

Verse: 809    
Von slaf und wart trawrig:
Verse: 810    
Unmut nam an im den sig.




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This text is part of the TITUS edition of Alexanderroman (Wernigeroder Handschrift).

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