TITUS
Rudolf von Ems, Alexander
Part No. 34
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Chapter: 34     
Verse: 2575    In disen zîten diz was,
Verse: 2576    
diu künegîn Olimpias
Verse: 2577    
verstôzen was und hin geleit
Verse: 2578    
von der krône werdekeit.
Verse: 2579    
ein vrouwe hiez Kaljôpatrâ,
Verse: 2580    
diu was ze künegîn aldâ
Verse: 2581    
gekrœnet und solde sîn
Verse: 2582    
des künges wîp ein künegîn.
Verse: 2583    
kam Alexander.
Verse: 2584    
die lantherren vander
Verse: 2585    
mit vröuden ûf dem palas
Verse: 2586    
diu brûtlouft ûffe was.
Verse: 2587    
mit vrœlîchem schalle
Verse: 2588    
die lantherren alle
Verse: 2589    
sâzen gar ze tische hie.
Verse: 2590    
er in den palas gie
Verse: 2591    
er wart enphangen schône.
Verse: 2592    
eine guldîn krône
Verse: 2593    
truoc der herre an sîner hant,
Verse: 2594    
zem künge sprach der wîgant
Verse: 2595    
'herre und lieber vater mîn,
Verse: 2596    
disiu krône diu dîn,
Verse: 2597    
die ich dir hân brâht alhie.
Verse: 2598    
ez ist diu êrste die ich ie
Verse: 2599    
mit mîn selbes hant erstreit.
Verse: 2600    
dir vür wâr geseit
Verse: 2601    
daz ich die hôchgezît durch dich
Verse: 2602    
dir wil sîn. swenn aber ich
Verse: 2603    
gegan der lieben muoter mîn
Verse: 2604    
einen man, daz solt sîn
Verse: 2605    
ungeladet von mir dar.'
Verse: 2606    
dise rede marcten gar
Verse: 2607    
alle die sâzen,
Verse: 2608    
die rede sie mâzen,
Verse: 2609    
dem künge wære widerseit
Verse: 2610    
mit sus verdâhter wîsheit.

Verse: 2611    
'Sol daz iemen dunken guot,
Verse: 2612    
daz ich wæne niemen tuot,
Verse: 2613    
daz , vil lieber herre mîn,
Verse: 2614    
den dir gelîchen sun dîn
Verse: 2615    
verstôzest dîner rîcheit,
Verse: 2616    
der dir gelîch antlütze treit
Verse: 2617    
den Kaljôpatrâ gebar,
Verse: 2618    
und sol ein ander sitzen dar
Verse: 2619    
an dînen hêrlîchen gwalt
Verse: 2620    
der dir ist ungelîch gestalt -
Verse: 2621    
wil ez mich ouch dunken guot'
Verse: 2622    
sprach ein rise hôchgemuot
Verse: 2623    
der was geheizen Lisias.
Verse: 2624    
Alexander zornec was
Verse: 2625    
daz er im sîn rîche
Verse: 2626    
rehte vrevellîche
Verse: 2627    
verteilte ân allez lougen
Verse: 2628    
undr sîn selbes ongen [ougen, RSJ].
Verse: 2629    
einen stecken er gevie,
Verse: 2630    
gein dem risn er dar gie
Verse: 2631    
und gap im einen solhen slac
Verse: 2632    
daz er zehant tôt gelac
Verse: 2633    
und vürbaz nie wort gesprach.
Verse: 2634    
daz der künc Philippe ersach,
Verse: 2635    
er spranc ûf und zuhte swert
Verse: 2636    
und zurnde gegen dem helde wert
Verse: 2637    
und lief im zornlîche nâch.
Verse: 2638    
dem helde was ze vluht niht gâch,
Verse: 2639    
gegen dem slage er stille stuont,
Verse: 2640    
als ie die wol geherzten tuont,
Verse: 2641    
und wolde unvorhtlîche sehn
Verse: 2642    
waz im solde geschehn.
Verse: 2643    
vil spotlîch er des endes sach
Verse: 2644    
des künges zorn geschach.

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