Kaukasus (auch Großer Kaukasus genannt) - Hochgebirge zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer, ist über 1100 km lang, 110-160 km breit und bedeckt eine Fläche von 145 000 km qw.
Der Schwarzmeer-kaukasus reicht von der Halbinsel Taman bis zum Tubin-Paß und hat Mittelgebirgscharakter.
Der abchasische Kaukasus ist vom Nachar-Paß begrenzt; er nimmt im Osten alpinen Charakter an un steigt bis auf 4000 m.
Der Elbrus-Kaukasus im Elbrus 5633 m hoch.
Der Tatarisch-Swanetische Kaukasus ist der großartigste Teil des ganzen Gebirges. Im Hauptkamm erheben sich die Gipfel Schchara (5201 m) und Dshanga (5051 m), im Seitenkamm Dych-tau (5198 m) und Koschtan-tau (5145 m). Hier findet sich auch bedeutende Gletscher.
Der Ossetische Kaukasus bestehet aus mehreren Massiven und trägt in einem Seitenkamm den Kazbek (5047 m);
Der niedrige Chevsurische Kaukasus reicht bis zum Gebirgsknoten des Borbalo, der Tuschisch-Tschetschenische Kaukasus bis zum Kodor-Paß. Hier liegt der höchste Gipfel des östlichen Kaukasus, der Tebulos-mta (4494 m).
Der Koissu-Daghestan ist ein vom Hauptkamm und der der andischen Kette umschlossenes, rauhes Bergland mit eigenartigen, tief eingeschnittenen Canons.
Der Samur-Daghestan vom Sary-Dagh bis zum Dibrar-Paß, erreicht im Basar-Djusi 4480 m.
Der Kaspische Kaukasus steigt nirgends bis zur Schneegrenze an und fällt rasch zum Kaspischen Meer ab.
Kaukasien - die Länder zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer mit den drei Hauptteilen: Nordkaukasien, Gebirgszug des Großen Kaukasus und Transkaukasien. Als Nordgrenze, gilt die Manitsch-Linie, im Süden reicht Kaukasuen bis zur türk. und iran. Grenze. Der Kaukasus schafft einen scharfen Gegensatz zwischen Nord- und Transkaukasien; ersters gehürt klimatisch-landschaftlich noch zu Südrußland, letzteres beteits zu den subtrop. Landschaften Vorderasiens. Als althistorisches Durchland beherbergt Kaukasien ein bundes Völkergemisch.
Urgeschichte
Kaukasien war schon im Paläolitikum besiedelt. Im Neolitikum lebten in Transkaukasien zwischen Erewan und Tiflis (Tbilisi) Bauern, in Nordkaukasien eine Jagdwirtschaft treibende Bevölkerung. Eine bodenständige Metallindustrie (Kuban- und Terek-Stufe) entwickelte sich frühzeitig in Nordwestkaukasien und Transkaukasien, was die Sonderstellung dieses Gebietes erklärt.
Geschichte
Schon im Altertum war der Kaukasus von den Vorfahren der kaukasischen Völker bewohnt, doch kam es nur südlich der Hauptkämme zur Bildung geschichtl. Reiche (Georgien, Armenien, Albanien). Die Stämme und in Sippen gegliederten Völkerschaften im Hochgebirge und an den Nordhängen dagegen befanden sich jeweils in Abhängigkeit von den Mächten der Steppe, den Chasaren, Mongolen, Krimtataren und Russen. Das Christentum fand im frühen Mittelalter von Byzanz und Georgien aus in West-Kaukasien und bei bei Tschetschenen Eingang; der Ost-Kaukasien wurde seit dem 8. Jh. vom Islam erfaßt, der durch die 18. Jh. das Christentum auch aus dem westlichen Kaukasus verdrängte.
In den kaukasischen Sprachen innerhalb des Flexionsparadigmas ein formaler Unterschied zwischen
einem „absolutiven“ und einem „obliquen“ Stamm besteht.
Innerhalb der zweistämmigen Deklination kann man zwischen einem „diffusen“, einem „dekasuellen“
und einem Deklinationstyp „mit Einschub“ unterscheiden (Topuria 1985).
Als „diffuse Deklination“ wird der Deklinationstyp bezeichnet, bei dem Ergativ und Genitiv nicht differenziert sind;
dieser Deklinationstyp ist z.B. im Udischen allerdings nur selten anzutreffen und hat offensichtlich Reliktcharakter,
da offenbar nur vier Nomina so dekliniert werden (bul- „Kopf“, tur- „Bein“, pul- „Auge“ und kul- „Hand“);
Vom dekasuellen Deklinationstyp sind der deergativische und der degenitivische Untertyp anzutreffen.
Dabei stellt beim deergativische Untertyp die Ergativform die Bildungsgrundlage für alle markierten Grundkasus
dar, beim degenitivischen Untertyp die Genitivform.
Die Deklination mit Einschub (so der Terminus von Žirkov) stellt den dritten Untertyp des zweistämmigen
Deklinationssystems dar. Die Einschübe, die bei anderen Autoren auch als Determinanten oder
Stammerweiterungen bezeichnet werden (Žirkov, Burčuladze, Schulze), sind als ein Element zu betrachten,
das in allen obliquen und Lokalkasus zwischen Stamm und Kasusmorphem tritt und offensichtlich zur
Markierung der „obliquen Kasus“ dient.
Entsprechend der syntaktischen Konstellation unterscheidet man in den kaukasischen Sprachen vier Arten von Verbalkonstruktionen: die Nominativ-Konstruktion (N-K), Ergativ-Konstruktion (E-K), Dativ-Konstruktion (D-K) und Genetiv-Konstruktion (G-K). Dabei bedingen die transitiven (agentiven) Verben eine ergativische Konstruktion (E-K), während intransitive (faktitivische) Verben mit der absolutivischen bzw. nominativischen Konstruktion verbunden sind. Die Gruppe „affektiver“ Verben (zumeist verba sentiendi) bedingt eine „inversive“ oder Dativ-Konstruktion. Die weniger zahlreichen „possessivischen“ Verben (verba habendi) verlangen eine „possessivische“ Konstruktion.
Die Kategorie der Version ist eng mit der Kategorie der Person verbunden, die am regelmäßigsten in den SKS (im Swanischen) zu beobachten ist. Durch sie wird eine Handlung als auf das Subjekt oder ein Objekt gerichtet bezeichnet. Dabei werden drei Versionen unterscheiden: eine subjektive, eine objektive und eine neutrale. Die erste kennzeichnet eine Handlung als auf das Subjekt gerichtet; die objektive Version bezeichnet eine Handlung als auf ein (indirektes) Objekt gerichtet. Darüber hinaus ist - zumindest für das Georgische und Swanische – noch eine sog. „superessive“ Version anzusetzen, die eine Handlung als auf die Oberseite oder –fläche eines (indirekten) objekts gerichtet markiert.
Kategorie des Modus des Verbs, die in manchen Sprachen, wie z.B. in WKS über ein spezifisch morphologischen Paradigma verfügt. Potentialis wird durch morphologischen Mitteln ausgedrückt und charakterisiert die im Verbstamm bezeichnete Tätigkeit als möglich.
Kategorie des Modus des Verbs, die in manchen Sprachen, wie z.B. in WKS über ein spezifisch morphologischen Paradigma verfügt. Komitativ wird durch Affixe markiert und drückt aus, dass die im Verbstamm bezeichnete Tätigkeit gemeinsam mit weiteren Person ausgeführt wird.
Kategorie des Modus des Verbs, die in manchen Sprachen, wie z.B. in WKS über ein spezifisch morphologischen Paradigma verfügt. Soziativ wird durch Affixe markiert und drückt aus, dass die im Verbstamm bezeichnete Tätigkeit von mehreren Personen gleichberechtigt miteinander ausgeführt wird. Sie lässt sich in den WKS historisch als eine Kontamination der Komitativität und Reziprozität auffassen, wofür auch die formal „zusammengesetzte“ Struktur ihrer Exponenten spricht;
Grammatische Kategorie des Verbs, die eine Handlung als unfreiwillig oder unbeabsichtigt markiert.