1. Die auf diese Stellen bezügliche Angabe "
dab. 20
14", d.h. Gen. 20,14, bei
Androniḳašvili,
Narḳv. 262 beruht auf einem Druckfehler.
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2. Das hier in der 1.Sg. Opt. erscheinende Verbum
q̇or-v-a- mit der Bedeutung "zumauern,
verbarrikadieren" (gr. ἀνοικοδομέω), zu dem noch
q̇ore- (Dat.
q̇ore-sa) in Nah. 3,17 für gr.
ϕραγμός "Einzäunung, Umfriedung" gehören dürfte, ist vermutlich das Etymon von svan.
q̇ōr(w)
"Tür". Weniger wahrscheinlich ist auf jeden Fall dessen Verbindung mit georg.
ḳar-i "id."
(fragend z.B.
Schmidt, Studien 117 nach
Čikobava, Šed.Leks. 155, 9.; vgl. auch
Topuria,
Šromebi 3, 269), da hier die lautlichen Differenzen im Vokalismus (
a gegenüber
ō) und im
Konsonantismus (
ḳ gegenüber
q̇) unüberbrückbar sind. Das dem georg.
ḳar-i entsprechende svan.
Wort ist vielmehr in dem Verb
li-ḳr-e (Wz.
ḳar-) "öffnen" verbaut, das sehr häufig gerade neben
q̇ōr steht (z.B. Svan.P̣oezia 20: 6,20
q̇ōr lamḳar "öffne mir die Tür"); wenn
q̇ōr und georg.
ḳar-i
urverwandt wären, müßte das Verbum aus dem Georgischen entlehnt sein, wo aber ein
entsprechendes Denominale selbst gar nicht vorhanden ist. Fragwürdig ist auch die Verknüpfung
von
q̇ōr mit georg.
q̇ur-i "Ohr", die auf lautliche (
u gegenüber
ō) und semantische
Schwierigkeiten stößt. Die bereits bei
Sarǯvelaʒe, Leks. [Macne EL 1980/4], 119 f. (frdl.
Hinweis von W.
Boeder; cf. jetzt auch in
Fähnrich/Sarǯvelaʒe, 372) vorgeschlagene Identifikation mit altgeorg.
q̇ore- müßte demgegenüber davon ausgehen, daß das Wort im Svan.
zunächst die die Häuser umgebende Einfriedungsmauer bezeichnet hätte, dann prägnant auf den
Durchlaß in dieser Mauer bezogen worden wäre; eine vergleichbare semantische Entwicklung
wird etwa für dt.
Gatter erwogen, cf.
Kluge, DEW s.v.
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3. Das bei
Ačar̄yan, AEW 46 b s.v.
patnēš angeführte georg.
ṗaṭneši gibt es m.W. nicht.
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4. Avest.
naēza- braucht in Vd. 16,17 {29.} entgegen Bthl.Wb. 1037 und
Geldner, Übersetz.
[KZ 25], 411 Anm. 4 nicht ein Wort der Bedeutung "Klumpen, formlose, breiige Masse" bzw.
"Fett" zu sein, sondern kann in Einklang mit der hier zu behandelnden iran. Sippe auch einfach
als "Spieß" aufgefaßt werden: "wie wenn einer seines eigenen Sohnes Leichnam am Spieß briete
und das Fett dem Feuer darbrächte". Der Akk.
naēzəm wäre dabei adverbiell neben
fra-pac-
aufgefaßt, nicht als prädikativer Akk. "den Leichnam zu Brei verkochen" o.ä.
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5. Für die letztere Zusammenstellung verweist
Belardi auf
Horn, Np.Etym. 238, 1967.
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6. Cf. dazu bereits
Hübschmann, AG 204, 442. — Aufzugeben ist auf jeden Fall die bei
Markwart, Berceau [REA 8], 213, FN 1 vorgeschlagene Herleitung von arm.
nizak "lance" und
diesem zugrundeliegendem mpers.
nēzak aus *
naižak < *
naδ-čak als Diminutiv von *
naδ >
nay
"roseau" (
Markwart vergleicht vgl. lat.
hasta und aisl.
gaddr, ahd.
gart "verge" ("Gerte") für
die Übertragung einer Materialbezeichnung auf den Namen einer Waffe), da für eine Vertretung
von miran.
-ai̯- <
-aδ- durch arm.
-i- keine weiteren Beispiele existieren.
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7. Als abgelegt kann die bei
Ačar̄yan, AEW 4, 46 b und
Androniḳašvili, Narḳv. 263
zitierte Etymologie aus Tՙ
ireakՙean, Ariahay bar̄. 315 (n.v.) gelten, wo arm.
patnēš mit einem
avest.
paitinišurətar (so bei
Ačar̄yan) oder
paitiniša.zətar (so bei
Androniḳašvili) der
Bedeutung "
yenaran", i.e. "Lehne, Stütze" verglichen wird (gemeint ist möglicherweise ein nicht
bezeugtes *
paiti.nišharətar- als kompositale Erweiterung zu
nišharətar- "Wächter":
Bartholomae, Air.Wb. 1088).
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8. Vgl. dazu jetzt
Kiseleva/Mikolajčik, 713 mit dem Eintrag نشتر [nêštar] oder das Tadž.-ru.sl. 263 mit der Graphie нештар;
Afganov, Afg.-ru.sl. transkribiert allerdings sowohl die
Graphie نشتر <nštr> (897 a) als auch die Graphie نيشتر <nyštr> (919 a) durch ништáр. — Die
Dari-Aussprache [naiza] bei dem Wort für die "Lanze" (
Kiseleva/Mikolajčik, l.c.) reflektiert
natürlich die zurückgewanderte arab. Entlehnung
naizak (vgl. z.B.
Wehr, Arab.Wb. 901 b).
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