1. Keine Interpretation als Apposition gestattet der Beleg in Girkՙ 42,10-18 {56.}, da der PN
Varaz Nerseh hier eindeutig im Nom.Sg. steht. Befremdlich bleibt deshalb das in der Ausgabe
(Ṭpilisi 1909) zwischen
Daštakarani und dem folgenden
tēr gedruckte Komma.
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2. Im Girkՙ tՙłtՙocՙ z.B. in der Fügung
i Karnoy kՙałakՙi "in der Stadt (der) Karin" (221,32
{69.} u.ä.); vgl. die bei
Schmitt, Sūrēn [MSS 42,197 ff., v.a. 201 f. mit Anm. 1)] aufgeführten
Belegstellen. Die Sippe um
Daštakaran wird bei
Schmitt ebensowenig in die Betrachtung
einbezogen wie bei
Bailey, Rez.
Christensen [BSOS 9], 232, bestätigt jedoch des letzteren
Feststellung, wonach "it is the Armenian which has confused the endings". — Der Name des in
Vīs u Rāmīn erwähnten parth. Herrschers
Qāran (so arabisiert für *
Kāran) wird in der georg.
Übersetzung durch
Q̣aran- wiedergegeben (z.B. 37,1-6 {67.}).
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3. Cf. zu Kyros d. Jüngeren allgemein
Pauly, RE, Suppl.-Bd. IV, 1924, 1166-1177 (K. 7);
zur hier wiedergegeben Episode ib. 1167 u. Hier wird κάρανος als "Oberbefehlshaber aller
Truppen, die sich auf der Ebene von Kastolos versammeln" interpretiert.
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4. Unter dem Namen Κάρανος behandelt die RE, t.c., 875 u. noch einen dritten "vornehmen
Makedonier, der Umgebung Alexanders d.Gr. angehörig", der bei Arrian, Anab. III, 12,4 auftrete,
"wo im Anschluß an III, 6,4 Koiranos für Karanos steht". Die Notwendigkeit dieser Konjektur
wird allerdings bei A.B.
Bosworth, A Historical Commentary on Arrian's History of
Alexander, Oxford 1980, 303 bestritten; auch die Ausgaben
Wirth / von Hinüber, Berlin 1985
sowie
Brunt, Cambridge 1976 behalten die Namensform Κοίρανος bei. — Ein ähnlicher Fall
liegt bei Anakreon vor (15,3 {66.}), wo wiederum κοίρανε geschrieben, nach
Lennep jedoch
κάρανε zu lesen ist. Die Konjektur geht offenbar von der metr. Besonderheit des betreffenden
Verses aus, der in der überlieferten Form mit dem Schema
∪∪––∪∪–– dem im vorliegenden Lied
ansonsten üblichen rein-anakreontischen Versmaß
∪∪–∪–∪–– entgegensteht. Jedoch begegnen
derartige "anaklastische" Verse bei Anakreon auch sonst wie z.B. in 16,43 {66a}; die Konjektur
ist also nicht unbedingt erforderlich. Gegen eine Ersetzung von κοίρᾰνε durch *κᾰρᾱνε spricht
auch, daß Anakreon das Neutrum κάρηνον durchweg in der ion. Lautung verwendet wie z.B. in
1,11; dies wäre auch für das hier interessierende Lied zu erwarten, da es zu der Gruppe der
Lieder mit eindeutigen ionischen Merkmalen gehört (cf.
West, Ed. XI). Das — auch bei
Kurciḳiʒe, o.c. bemühte — Zeugnis Anakreons für ein mask. Appellativum κάρανος kann also
entfallen.
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5. Daneben möglicherweise auf einem Ostrakon von Dura-Europos; cf.
Harmatta, Ostraka
120 ff. mit der Transliteration
krtrykn (frdl. Hinweis von W.
Sundermann, mdl.). Ein
möglicherweise als Appellativum "beauftragt" zu deutendes man.-mpers.
k՚rd՚r liest W.
Sundermann in dem Fragment M 1027 (Kosmog.T., S. 23: Z. 296). — Gut bezeugt ist im
Mpers. das angenommene VG
kār, ferner
kardār [krt՚l, klt՚l] (cf.
MacKenzie, Dict. oder
Nyberg, Manual 2 s.v.), das in npers.
kirdār "Arbeit" fortlebt (vgl.
Steingass, Dict. mit der
Bedeutungsangabe "Work, business, continued labour; .. profession, trade, art; .. action"), mit
kārdār aber natürlich nur wurzelverwandt ist, da es sich um das N.ag. von
*kar- "machen"
handelt; vgl. aind. A.Sg.
kartār-am.
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