1. Unsicher ist auch für dieses Wort ein bibl. Beleg, nämlich die bei Ab.Wb. s.v. verzeichnete
Stelle Phil. 3,14 {12c}: Die Lesart
gan-sa erscheint hier zwar in drei Hss. der älteren Redaktion
(Bbge), vorzuziehen ist jedoch wie in der Ausgabe
Šaniʒes die Lesung
gwrgwn-sa
("Siegeskranz"), die an der gegebenen Stelle als Übersetzung von gr. βραβεῖον besser paßt. Die
Graphie <gansa> dürfte auf einer falschen Auflösung der Abbreviatur <g
~nsa> (für
gwrgwnsa)
beruhen, wie sie etwa in der Hs. Bd steht; dabei mag ein Einfluß des im griech. Text vorangehenden κατὰ σκοπόν vorliegen, das im georg. Text allerdings selbst bereits durch
ḳrʒalulebit, wtl. "mit Scheu" übersetzt ist.
[back / zurück]
2. Bei den Formen des Typs
puštibōn fragt sich allerdings, ob hier nicht eventuell das durch
npers.
puštbān, puštibān "Schützer, Riegel" vertretene Kompositum zugrundeliegt, dessen
Hinterglied das auch sonst in Komposita erscheinende
-bān "Schutz, Schützer" ist; s. dazu weiter
unter
ḳaṭaban-.
[back / zurück]
3. Mit
Bailey apud
Gershevitch, Rez.
Cameron [AM, N.S. 2], 141 wird durch apers.
māniyam "household property", "household servant" ein bereits apers. Simplex *
māna- "Haus"
vorausgesetzt (frdl. Hinweis von N.
Sims-Williams, briefl.).
[back / zurück]
4. Cf. z.B.
Rubinčik, Pers.-ru.sl. 180 a mit der Bedeutungsangabe "царица".
[back / zurück]
5. Bei
Androniḳašvili, Narḳv. 341 wird georg.
banovan- als Beispiel für die Entlehnung
einer iran. Pluralform angeführt, ansonsten jedoch nicht weiter behandelt. Eine iran. Herkunft
nimmt offenbar auch
Šaniʒe, Sapuʒvl. 125, § 163, 4. Anm. 2 an, der sich zur Quelle nicht
genauer äußert, jedoch durch den Hinweis auf den § 110, wo singularisch gebrauchte Pluralformen behandelt sind, zu erkennen gibt, daß er ebenfalls von einer Pluralform ausging. Bemerkenswerterweise ist das georg. Wort, für das im Rusudaniani auch die graph. Varianten
banvan-
{28.} und
banoan- {29.} erscheinen, selbst nur im Plural (
-ni /
-ta) zu belegen; ob es also je
"singularisch" gebraucht wurde, bleibt damit offen. — Für die Abstraktion aus einem "Intensitätsgenetivgefüge" ist innerhalb des Georgischen noch die Form
beglar- zu vergleichen, die in der
jüngeren Geschichtsschreibung auftritt (B.Egn. [K.Cx. 2], 411,7 {33.}), und die aus der ebenda
bezeugten Wendung
beglar-beg- (Žamtaaġmc̣. [K.Cx. 2], 221,14 {31.}) aus türk.
beglär begi
(vgl.
Doerfer, Elemente 2, 460) herausgelöst erscheint.
[back / zurück]
6. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die in der "Bekehrung Georgiens" (Mokc.A
336,2 {30.} ≈ Mokc.B 121,35 {30a}) erscheinende Sentenz, die der georg. König Mirian gegenüber der hl. Nino gesprochen haben soll, und bei der sich hinter der georg. Schreibung offensichtlich ein npers. Satz verbirgt; hier lassen die beiden bisher edierten Codices (die Lesung der
im Katharinen-Kloster des Sinai neu gefundenden Hss. der Legende ist noch nicht bekannt) das
Wort
bānūg (oder
bānōg?) noch mit auslautendem
-g erkennen. Cf. dazu demnächst Verf., Zum
Status des Mittelpersischen (in: Akten der Tagung "Bilingualism in Iranian Cultures", Bamberg
1992).
[back / zurück]
Achtung: Dieser Text ist mit Unicode / UTF8 kodiert.
Um die in ihm erscheinenden Sonderzeichen auf
Bildschirm und Drucker sichtbar zu machen, muß ein Font installiert sein, der
Unicode abdeckt
wie z.B. der TITUS-Font
Titus Cyberbit Unicode. |
Attention: This text is encoded using Unicode / UTF8.
The special characters as contained in it
can only be displayed and printed by installing
a font that covers Unicode
such as the TITUS font
Titus Cyberbit Unicode. |
Copyright
Jost Gippert, Frankfurt a/M 7. 1.2003.
No parts of this document may be republished in any form
without prior permission by the copyright holder.