Altehrwürdige Fächer geopfert
Leider ist die Gefahr, daß an einer Universität wie Indologie oder Sinologie ausgelöscht werden, keine Kieler Besonderheit. Auch in Bundesländern mit anderen Regierungen verbünden sich schon seit einiger Zeit Universitätsleitungen und Ministerien, um ganze altehrwürdige Fächer mit niedrigen Studentenzahlen der üppigen Ausstattung von Massen- und Neufächern zu opfern. Kurzsichtig, denn die Ersparnis ist gering. Die "kleinen" Fächer sind ja billig, zumal sie schon bisher nur an einem Teil der Universitätten angesiedelt waren. Zudem ziehen sie begabte und zugleich idealistische junge Menschen besonders an, auch solche aus dem Ausland; sie tragen zum Ansehen Deutschlands nicht wenig bei. Darf man fragen, was das den Lenkern von heute bedeutet? Und wieviel ihnen zweckfreie Forschung bedeutet?
Prof. Dr. Bernhard Forssman, Erlangen