| ║ soktaṃ ║
| ║ Im Sokta-Metrum: ║
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| {mā ṣokyo lkāṣ kā[minya]}c mā nu yutkos klyomśo ñi
| Nicht gleicht sie sehr einer Geliebten, noch (scheint) sie besorgt um meine Würde;
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| rasaṣ poke paṃ ypamāṃ sumnātr oki cwaṅkeyaṃ
| streckt sie (jedoch) ihren Arm aus, sich bemühend, zieht sie mich gleichsam in ihren Schoß.
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| wāsäṅkātär tsru päśnaṃ pro[pmahu]r tmäk musnāträ
| Kaum nur bewegt sich auf ihrer Brust das Geschmeide, es hebt sich gerade nur.
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| mäsratsi pe ṣñikek nu kātkäṣtär ñi tuṅky-āriñc ║
| (Mag) sie jedoch auch schüchtern sein, (so) erfreut sie (doch) mein Herz durch (ihre) Liebe. ║
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| kuss aśśi sās:
| Wer ist sie wohl?
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| yaṃtrācā(res) (mä)skatär ṣar, ckācar, epe śäṃ, epe spaktānik?
| Ist sie des Mechanikers Schwester, Tochter, [oder] Ehefrau oder Dienerin?
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| epe nṣäkk oki lokit kakmus näṃ?
| Oder sollte sie etwa ebenso (wie ich?) als Gast zu ihm gekommen sein?
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| mā [nu yā]talyi ṣeṣ lokit lo(ki)tāpäk yärk yatsi wätkässi.
| Aber es ist doch nicht möglich, einem Gast zu befehlen, einem (anderen) Gast Verehrung zu erweisen!
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| ṣokyo nu yaṃtrācāre nṣaṃ p͡ukolyune [naṣurñeyo (?)] laläkṣu,
| Sehr aber hat der Mechaniker Vertrauen [und Freundschaft] mir gegenüber gezeigt,
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| kucne tāṣ taṃne kräṃtsonāṃ śomināṃ snākyāṃ nṣaśśäl tärko.
| daß er dieses so schöne Mädchen mit mir allein ließ.
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| tmäṣ pekant:
| Darauf (sprach) der Maler:
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| ṅkäl(y)o [ñi sās mā mamyu]s (?) tāṣ,
| Durch meine Leidenschaft soll sie nicht geschädigt sein!
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| śewiṃträ, potäk pañwtsi lek yaṣ.
| Er gähnt (und) macht die Gebärde, die Hand auszustrecken.
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| tämnek śominānac lkāmāṃ āñmaśläkk ats [pältsäṅkāṣ:
| (Und) gerade während er auf das Mädchen schaut, denkt er bei sich selbst:
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| ║ ap]tsaradarśnaṃ ║
| ║ Im Apsaradarśana-Metrum: ║
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| mar täṣ tuṅk ṣñi akmalyo näṣ trikässi kakmu yneś :
| Nicht das! Der Liebe(sgott) ist selbst leibhaftig erschienen, um mich zu verwirren!
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| kupre o[ntaṃ tākiṣ]-ñ[i nä]ṣ yärkässi pākär lmos :
| Wie könnte (d)er denn etwa bei mir sichtbar bleiben, um mir aufzuwarten?
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| āriñcṣinäṃ yärṣlune kosne tāṣac mā yärsmār :
| Wie lange soll mit herzlicher Verehrung ich dieser gegenüber (denn) noch sprechen
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| mā ñi ṣpäṃ [lkā]l myiṣtär śkaṃ paṃ ypamāṃ sās lālaṃṣkā : ║
| und dieses Traumbild noch meinen Schlaf stören, indem die zarte sich um mich bemüht? ║
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| nunak pältsaṅkāṣ:
| (Und) wiederum denkt er:
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| tsopatsäṃ ñātse pälko[räṣ] mā nu täṣ knānmāñcäśśi,
| Im Hinblick auf die große Gefahr ist es den Verständigen
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| śäk-wäknā k͡ulewāsac tuṅk tsäknātsi, tärkor.
| nicht erlaubt, zehnerlei Frauen Liebe zu erweisen,
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| taṃne we[wñu:]
| wie gesagt wird:
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| āñci k͡uleyac,
| einer königlichen Frau,
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| pācri śnac,
| der Gattin des Vaters,
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| mṣapaṃtināp śnac,
| der Gattin des (eigenen?) Heerführers,
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| ṣñaṣṣeyāp śnac,
| der Gattin eines Verwandten,
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| käṣṣiyāp śnac,
| der Gattin des (eigenen) Lehrers,
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| lyut[ār me]maṣ potarṣkāṃ k͡uleyac,
| einer über die Maßen schmeichlerischen Frau,
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| kälpa pälskāṃ k͡uleyac,
| einer an Gewinn denkenden Frau,
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| mākis kälkālyāṃ k͡uleyac,
| einer vielen zugänglichen Frau
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| lyutār-pā[k kräṃ]{tsonāṃ k͡uleyac,
| (und) einer besonders schönen Frau
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| śol kulypamäntāp mā yäl.}
| soll einer, der (sein) Leben liebt, nicht gehen.
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