TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur
Part No. 2
Book: II
II.
Line: 25
Line: 26
VON
DEN
HIMELN
UND
VON
DEN
SIBEN
Line: 27
PLANÊTEN
.
Chapter / Strophe: 1
1.
Line: 28
Line: 29
DES
ÊRSTEN
VON
DEM
SATJAR
.
Line: 30
Ich
lâz
des
puoches
ordnung
ze
latein
,
wan
ez
ist
Line: 31
hie
gar
ungeordent
,
und
wil
anheben
des
êrsten
von
den
Line: 32
himeln
und
von
den
planêten
,
und
dar
nâch
von
den
ele\menten
.
Line: 33
Manik
maister
und
aller
maist
der
christen
und
Line: 34
der
juden
lêrer
setzent
zehen
himel
ob
ainander
.
der
10
Line: 35
êrst
und
der
obrist
stêt
still
und
welzt
niht
.
der
haizt
Line: 36
ze
latein
empireum
,
daz
ist
der
feurein
himel
,
dar
umb
,
Line: 37
daz
er
glestent
und
scheint
mit
wunderleichem
grôzem
Line: 38
glast
.
dar
inne
ruowet
got
mit
seinen
auzlieben
.
der
Line: 39
ander
himel
ze
tal
gegen
uns
haizt
der
êrst
walzer
oder
15
Line: 40
der
cristallisch
himel
,
dar
umb
,
daz
er
klâr
und
lauter
Line: 41
ist
sam
ain
cristall
,
und
kain
stern
ist
an
dem
selben
Line: 42
himel
.
der
welzt
in
tag
und
in
naht
,
daz
ist
in
vier\undzwainzig
Line: 43
stunden
,
ains
mâls
umb
und
umb
daz
ert\reich
.
Line: 44
der
dritt
himel
haizt
ze
latein
firmamentum
,
daz
20
Line: 45
ist
der
vest
himel
,
dar
umb
,
daz
er
ain
vest
und
ain
Line: 46
grunt
ist
aller
gesteckten
stern
.
der
welzt
widerwarts
Line: 47
von
der
sunnen
underganch
gegen
der
sunnen
aufganch
Line: 48
und
volpringt
seinen
lauf
in
sehsunddreizigtausent
jâren
Line: 49
ains
mâls
.
er
haizet
auch
der
gestirnt
himel
.
25
Line: 50
Dar
nâch
sint
die
siben
himel
der
siben
planêten
.
Page: 56
Line: 1
der
hât
iegleicher
neur
ainen
stern
.
der
êrst
haizt
ze
Line: 2
latein
Saturnus
,
daz
ist
der
Satjâr
,
dar
umb
,
daz
er
den
Line: 3
frühten
und
dem
leben
wider
ist
,
und
sölt
er
ze
reht
Line: 4
haizen
der
Stœrjâr
oder
der
Hungerjâr
;
sô
haizt
man
in
Line: 5
spötleichen
Satjâr
(wann
er
verderbt
wein
und
korn)
,
5
Line: 6
reht
als
der
ainen
ungestalten
menschen
engel
hieze
.
der
Line: 7
stern
ist
von
seiner
kraft
kalt
und
trucken
und
ist
sein
Line: 8
lieht
tunkel
und
volpringt
seinen
lauf
in
dreizig
jârn
.
Line: 9
Plinius
der
spricht
:
alle
planêten
gênt
ir
kraiz
zuo
der
Line: 10
lenken
hant
âne
dér
stern
,
der
gêt
alle
zeit
snell
zuo
10
Line: 11
der
rehten
hant
.
daz
verstên
ich
alsô
,
daz
er
alle
zeit
Line: 12
stêt
daz
mêrer
tail
gegen
der
sunnen
underganch
über
,
Line: 13
wan
er
volgt
der
sunnen
trægleich
.
der
nun
sein
antlütz
Line: 14
kêrt
gegen
dem
himelwagen
und
den
ruck
gegen
mittem
Line: 15
tag
,
dem
ist
der
stern
ze
der
rehten
hant
.
kêrst
aber
dû
15
Line: 16
den
sin
umb
in
anderr
weise
,
sô
ist
er
auch
wâr
,
wan
Line: 17
ez
ist
anders
niht
gesprochen
denne
daz
der
stern
træg
Line: 18
ist
.
daz
ist
dar
umb
,
als
Plinius
spricht
,
daz
in
der
ge\stirnt
Line: 19
himel
hindert
in
seinem
umblauf
,
und
dar
umb
,
Line: 20
daz
er
træg
ist
,
sô
ist
er
dester
kelterr
krefte
,
seint
snel\liu
20
Line: 21
wegung
ist
ain
sach
der
hitz
.
aber
Augustînus
der
Line: 22
spricht
über
genesim
daz
puoch
,
daz
der
stern
dar
umb
Line: 23
kalt
sei
von
den
wazzern
,
die
ob
den
himeln
sint
.
wær\leich
Line: 24
mit
urlaub
,
daz
ist
ain
spot
,
wann
kain
wazzer
ob
Line: 25
den
himeln
ist
.
wær
aber
wazzer
dâ
,
daz
den
stern
frœrt
,
25
Line: 26
daz
frœrot
allermaist
den
gestirnten
himel
,
und
sô
wær
Line: 27
er
dann
sô
kalt
,
daz
er
daz
ertreich
sô
gar
durchfrœret
,
Line: 28
daz
kain
fruht
noch
kain
leben
dar
auf
wol
beleiben
Line: 29
möht
.
und
wenn
diu
hailig
geschrift
spricht
,
daz
wazzer
Line: 30
ob
den
himeln
sei
,
daz
verstên
ich
von
dem
cristallischen
30
Line: 31
himel
,
der
lauterm
wazzer
geleich
ist
,
wan
der
ist
ob
Line: 32
dem
gestirnten
himel
.
gedenk
niht
,
daz
ich
pezzer
well
Line: 33
sein
wann
Augustînus
,
wann
er
hât
an
seinem
anvanch
Line: 34
vil
gesprochen
,
daz
er
hinden
nâch
widersprochen
hât
.
Line: 35
dar
umb
sprich
ich
,
daz
der
stern
Satjâr
an
seinr
aigenr
35
Line: 36
nâtûr
kalt
ist
,
dâ
mit
in
got
beschaffen
hât
.
Page: 57
Chapter / Strophe: 2
2.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
HELFVATER
.
Line: 3
Der
ander
planêt
haizet
Jupiter
ze
latein
,
daz
ist
ze
Line: 4
däutsch
helfvater
,
dar
umb
,
daz
der
stern
sänftig
ist
,
Line: 5
warm
und
trucken
,
niht
sêr
,
daz
ist
sänftfäuht
.
und
diu
5
Line: 6
zwai
,
wirm
und
sänftfäuhten
,
sint
ain
ursprinch
und
ain
Line: 7
beschirmung
des
lebens
.
dar
umb
macht
er
allez
ertreich
Line: 8
frühtig
und
pringt
guoteu
jâr
,
wenne
er
in
seiner
magen\kraft
Line: 9
ist
und
in
seiner
besten
wonung
.
seind
er
nun
dem
Line: 10
Satjâr
wider
ist
mit
seinen
kreften
,
der
sein
vater
haizt
,
10
Line: 11
dar
umb
,
daz
er
ze
næhst
ob
im
ist
,
sô
haizt
man
in
Line: 12
spöttischen
den
helfvater
,
wan
er
hindert
seinen
vater
mit
Line: 13
seinen
werken
,
oder
er
haizt
dar
umb
der
helfvater
,
daz
Line: 14
er
ain
vater
ist
und
ain
helfer
der
frühten
und
des
lebens
Line: 15
auf
erden
.
wan
als
der
bedäuter
spricht
auf
die
stern\kunst
15
Line: 16
Marciani
des
maisters
:
wær
kain
ander
stern
wann
Line: 17
der
helfvater
,
sô
wærn
alle
menschen
untœtleich
.
daz
Line: 18
verstên
ich
nâch
der
nâtûr
lauf
,
niht
nâch
gotes
willen
.
Line: 19
Marcianus
spricht
,
daz
der
stern
zuo
allen
dingen
hail\sam
Line: 20
sei
und
tœtleichen
dingen
gesunthait
pring
.
der
20
Line: 21
stern
volpringt
seinen
lauf
in
zwelf
jârn
.
Chapter / Strophe: 3
3.
Line: 22
Line: 23
VON
DEM
STREITGOT
.
Line: 24
Der
dritt
planêt
haizt
ze
latein
Mars
,
daz
ist
ze
Line: 25
däutsch
gehaizen
der
streitgot
,
dar
umb
,
daz
er
von
sei\ner
25
Line: 26
kraft
gar
heiz
und
trucken
ist
.
und
wenne
er
in
sei\nem
Line: 27
aigenn
satz
ist
,
sô
hitzt
er
der
menschen
herz
und
Line: 28
ir
nâtûr
und
macht
si
zornich
.
der
stern
ist
rôt
reht
als
Line: 29
ain
glüender
kol
und
volpringt
seinen
lauf
in
zwain
jâren
.
Chapter / Strophe: 4
4
Line: 30
Line: 31
VON
DER
SUNNEN
.
Line: 32
Der
vierd
planêt
haizt
ze
latein
sol
und
ze
däutsch
Line: 33
diu
sunne
.
der
stern
ist
scheinend
und
leuhtend
über
Page: 58
Line: 1
all
ander
stern
,
alsô
daz
er
mit
seinem
lieht
des
tages
Line: 2
aller
anderr
stern
lieht
vertiligt
,
daz
man
ir
niht
siht
.
Line: 3
diu
sunn
vollepringt
irn
lauf
in
drein
hundert
tagen
und
Line: 4
in
fünfundsehzig
tagen
und
in
ainem
viertail
ains
tages
.
Line: 5
wenne
diu
sunne
in
irm
aufganch
des
morgens
rôt
scheint
5
Line: 6
oder
tunkel
oder
wenne
si
verporgen
ist
under
den
wol\ken
,
Line: 7
daz
bezeichent
regentage
.
wenne
aber
si
des
âbendes
Line: 8
rôt
scheint
,
sô
bedäut
ez
den
andern
tag
schœn
.
daz
ist
Line: 9
dar
umb
,
daz
si
des
âbendes
durch
die
wolken
scheinet
,
Line: 10
die
si
mit
ir
under
hât
gezogen
von
unserm
luft
und
hât
10
Line: 11
den
gerainget
;
aber
wenne
si
des
morgens
durch
die
Line: 12
wolken
scheinet
,
sô
hât
si
in
unserm
luft
wolken
vor
ir
Line: 13
und
ist
der
luft
trüeb
.
ist
aber
,
daz
si
flach
dunket
alsô
Line: 14
daz
si
ze
mittelst
scheint
und
daz
si
iren
schein
wirfet
Line: 15
beseits
gegen
mittem
tag
und
gegen
den
himelwagen
,
15
Line: 16
daz
bedäut
ain
fäuhtez
weter
windigez
.
ist
si
plaich
ân
Line: 17
swerzen
,
daz
bedäut
wint
ân
regen
.
Diu
sunne
hât
fünf\zehen
Line: 18
aigenchait
.
si
ist
scheinend
an
ir
selber
und
strä\wet
Line: 19
irn
schein
von
ir
auf
andreu
dinch
.
si
ist
ain
prunn
Line: 20
oder
ain
ursprinch
der
hitz
.
si
zeuht
die
wolken
an
sich
.
20
Line: 21
si
ist
ain
form
oder
ain
gestalt
der
varb
.
si
derläuht
den
Line: 22
mônen
.
si
pringt
naht
und
tag
.
si
macht
die
fruht
zei\tig
.
Line: 23
si
trückent
fäuht
gemachteu
ding
.
si
gêt
ein
,
tuost
Line: 24
dû
auf
.
si
zerflœzet
daz
eis
.
si
gefräwet
gesundeu
augen
Line: 25
und
betrüebet
krankeu
augen
.
si
gêt
auf
und
unter
.
si
25
Line: 26
steigt
hôch
und
nider
,
wann
in
dem
sumer
ist
si
hôch
,
in
Line: 27
dem
winter
ist
si
nider
.
die
fünfzehen
aigenchait
vind
Line: 28
wir
an
der
auzerwelten
sunnen
,
unserr
frawen
von
himel\reich
.
Line: 29
der
Salomôn
spricht
in
der
minne
puoch
:
si
ist
auz\derwelt
Line: 30
als
diu
sunne
.
unser
frawe
ist
scheinend
an
ir
30
Line: 31
selber
mit
aller
tugent
,
mit
aller
klârhait
und
mit
aller
Line: 32
sælichait
.
dar
umb
spricht
der
minne
puoch
:
wer
ist
diu
Line: 33
dort
her
gêt
als
der
morgenrôt
,
der
des
morgens
aufpre\hend
Line: 34
ist
?
ze
dem
andern
mâl
sträut
unser
frawe
iren
Line: 35
schein
mit
wunderleichen
werken
und
mit
guottæten
irr
35
Line: 36
milten
sänftichait
.
des
dritten
mâls
ist
si
ain
prunne
der
Page: 59
Line: 1
hitz
,
daz
ist
der
haizen
liebe
,
wan
wir
werden
entzunt
Line: 2
von
ir
als
von
ainem
ebenpild
der
lieb
,
seit
wir
wizzen
,
Line: 3
daz
si
ir
kint
sô
lieb
het
,
als
Ambrosius
spricht
:
dô
si
ir
Line: 4
kint
sach
hangen
vor
ir
an
dem
cräuz
,
scholt
ez
sein
Line: 5
gewesen
,
si
het
sich
für
ez
lâzen
cräuzigen
und
martern
5
Line: 6
und
was
berait
under
dem
cräuz
ze
sterben
umb
irn
ain\gepornen
Line: 7
sun
.
des
vierden
mâls
zeuht
si
die
wolken
an
Line: 8
sich
,
daz
sint
die
menschen
,
die
dâ
fliegent
sam
die
wol\ken
Line: 9
mit
irn
guoten
werken
und
die
dâ
schreiend
:
zeuch
Line: 10
mich
nâch
dir
!
des
fünften
mâls
ist
si
ain
gestalt
der
10
Line: 11
varb
,
wann
in
der
vinster
mag
niemd
varb
erkennen
,
Line: 12
dar
umb
gibt
daz
lieht
der
varb
ir
gestalt
und
ir
form
.
Line: 13
alsô
tuot
unser
frawe
,
diu
gibt
den
rewern
und
den
püe\zern
Line: 14
violisch
varb
,
den
martern
rôter
rôsen
varb
,
den
Line: 15
junkfrawen
lilienvarb
.
ze
dem
sehsten
mâl
erläuht
unser
15
Line: 16
fraw
den
mônen
,
daz
ist
diu
cristenhait
,
die
dâ
stêt
in
Line: 17
irm
geprechen
,
und
dâ
von
singt
diu
christenhait
von
ir
:
Line: 18
dû
hâst
alle
pôshait
und
ketzrei
allain
verderbet
.
ze
dem
Line: 19
sibenden
mâl
pringt
unser
fraw
tag
und
naht
,
daz
ist
ge\nâd
Line: 20
und
güete
den
guoten
,
die
widerkêrn
wellent
,
und
20
Line: 21
ungenâd
den
,
die
irn
namen
unêrent
,
als
die
verfluochten
Line: 22
juden
.
des
ahten
mâls
macht
unser
frawe
die
fruht
Line: 23
zeitich
,
wenn
wir
uns
vleizen
,
daz
wir
mit
tugenden
ir
Line: 24
geleichen
.
die
tugent
pringt
si
uns
zuo
ganzem
guotem
Line: 25
end
.
ze
dem
neunden
mâl
trückent
si
fäuhtgemachteu
25
Line: 26
dinch
,
wenn
wir
von
irn
genâden
hert
und
stæt
werden
Line: 27
in
unserm
guoten
fürsatz
und
wir
uns
gürten
mit
der
Line: 28
gürteln
der
käuschait
und
der
rainikait
.
des
zehenden
Line: 29
mâls
gêt
unser
fraw
ein
,
ist
daz
dû
auf
tuost
.
wann
Line: 30
tuost
dû
den
munt
auf
mit
piten
und
mit
loben
,
sô
gêt
30
Line: 31
si
in
dein
sêl
und
in
dein
herz
mit
genâden
und
mit
Line: 32
süezikait
.
ich
waiz
niemant
,
der
si
niht
lob
,
wann
den
,
Line: 33
der
irr
gnâden
und
irr
gâb
niht
enpfangen
hât
.
wizz
,
Line: 34
daz
gâb
und
zuotætichait
vil
lieb
und
lobs
enzündet
.
Line: 35
ze
dem
ainlften
mâl
zerflœzet
si
daz
eis
,
daz
ist
daz
si
35
Line: 36
die
trâghait
unserr
gewizzen
waicht
und
unser
unrainez
Page: 60
Line: 1
herz
in
zäher
und
in
wainen
ganzer
rewe
zerflœzet
.
ze
dem
Line: 2
zwelften
mâl
gefräwet
si
gesundeu
augen
,
daz
ist
,
daz
si
Line: 3
die
guoten
gesunden
christen
derläuht
zuo
der
genâd
der
Line: 4
himelischen
fräud
.
des
dreizehenden
mâls
betrüebet
si
diu
Line: 5
pœsen
kranken
augen
,
daz
si
niht
mügen
gesehen
ir
klâr\hait
,
5
Line: 6
daz
sint
die
iren
gedank
und
allen
iren
fleiz
auf
Line: 7
irdische
wollüst
legent
,
die
mügent
ir
überflüzzig
genâd
Line: 8
und
ir
süez
miltikait
niht
angesehen
.
ze
dem
vier\zehenden
Line: 9
mâl
gêt
si
auf
und
under
.
wan
in
der
gepurt
Line: 10
irs
êrsten
aingepornen
suns
unsers
herren
Jêsû
Christi
10
Line: 11
gieng
si
auf
in
den
tag
der
sælichait
allem
menschleichem
Line: 12
gesläht
und
gieng
under
mit
dem
grôzen
mitleiden
,
daz
Line: 13
si
het
in
dem
tôde
und
in
der
marter
irs
lieben
kindes
.
Line: 14
dô
naigt
si
sich
und
naigt
sich
heut
zuo
allen
den
her\zen
,
Line: 15
diu
ir
leiden
under
dem
cräuz
betrahtent
.
ze
dem
15
Line: 16
fünfzehenden
mâl
swebt
unser
fraw
hôch
und
nider
.
si
Line: 17
swebt
des
êrsten
hôch
,
dô
si
enpfangen
wart
von
irm
Line: 18
lieben
kind
in
die
êwigen
fräud
,
und
swebt
dâ
nâch
nider
Line: 19
alle
tag
und
alle
zeit
,
wenne
si
ir
genâd
uns
armen
sün\dern
Line: 20
her
nider
geuzet
auf
ertreich
,
seind
si
unser
für\sprecherin
20
Line: 21
ist
vor
dem
obristen
rihter
.
noch
ist
ain
aigen\chait
Line: 22
der
sunnen
,
daz
si
verr
grœzer
ist
wann
daz
ganz
Line: 23
ertreich
.
Alfragânus
der
sternseher
spricht
,
daz
si
hun\dert
Line: 24
stunt
und
sehzig
stunt
grœzer
sei
wann
daz
ganz
Line: 25
ertreich
.
alsô
hât
unser
frawe
siben
wirdichait
an
ir
,
dâ
25
Line: 26
mit
si
alle
irdische
junkfrawen
übertrift
und
dâ
mit
si
Line: 27
derhœht
ist
über
die
kœr
der
engel
.
diu
êrst
wirdichait
Line: 28
diu
ist
,
daz
si
käusch
gelobte
in
der
antwurt
zuo
dem
Line: 29
englischen
gruoz
,
wan
dô
der
engel
sprach
:
sich
,
dû
zuo\gefæchst
Line: 30
und
gepirst
ain
kindlein
,
dô
sprach
si
:
wie
ge\schiht
30
Line: 31
daz
,
seind
ich
kainen
man
erkenne
?
daz
ist
sô
Line: 32
vil
gesprochen
,
sam
die
lêrer
sagent
,
ich
wil
kainen
man
Line: 33
nümmer
derkennen
.
alsô
setz
wir
oft
den
spruch
der
Line: 34
gegenwürtichait
für
den
spruch
der
künftichait
,
als
wenn
Line: 35
dû
mich
ladest
auf
den
künftigen
samstag
zuo
flaisch
,
sô
35
Line: 36
sprich
ich
:
ich
izz
niht
flaisch
an
dem
samstag
,
daz
ist
:
Page: 61
Line: 1
ich
wil
sein
niht
ezzen
an
dem
künftigen
samstag
.
diu
Line: 2
ander
wirdichait
ist
,
daz
si
raineu
magt
swanger
was
.
dar
Line: 3
umb
sprach
der
engel
zuo
ir
:
der
hailig
gaist
der
kümpt
Line: 4
in
dich
,
als
er
spræch
:
dâ
von
wirst
dû
swanger
ân
män\leich
Line: 5
gesellschaft
.
diu
dritt
wirdichait
ist
,
daz
si
got
ge\par
,
5
Line: 6
und
dâ
von
sprach
Ovidius
von
ir
und
von
irm
kind
:
Line: 7
ain
neuwez
kindel
wirt
iezund
her
ab
gelâzen
von
dem
Line: 8
hôhen
himel
.
nu
schaw
,
wie
gar
sælicleichen
sich
unser
Line: 9
fraw
für
hât
gesehen
,
daz
si
ir
selber
hât
daz
pest
tail
Line: 10
auzerwelt
von
zwain
wesen
,
von
der
ê
und
von
der
käu\schait
.
10
Line: 11
diu
ê
hât
zwuo
aigenchait
an
ir
selber
:
si
ist
Line: 12
fruhtpær
und
ist
unsauber
in
den
werken
irr
frühten
.
sô
Line: 13
hât
diu
käuschait
auch
zwuo
aigenchait
,
wan
si
ist
un\fruhtpær
Line: 14
und
ist
sauber
oder
rain
.
nu
hât
unser
fraw
Line: 15
auz
der
ê
genomen
frühtichait
und
von
der
käusch
reini\kait
.
15
Line: 16
die
andern
zwai
hât
si
gelâzen
.
diu
vierd
wirdic\hait
Line: 17
ist
,
daz
si
alle
ir
tag
belaib
ân
mail
,
wann
dô
si
Line: 18
ain
arch
was
und
ain
auzerwelter
sal
des
obristen
gotes
,
Line: 19
dô
was
pilleich
,
daz
daz
götleich
vaz
all
zeit
smekt
nâch
Line: 20
dem
schatz
,
der
dâ
inne
was
.
und
dâ
von
spricht
sant
20
Line: 21
Augustîn
in
dem
puoch
von
der
güete
der
ê
:
alle
die
Line: 22
geporn
werden
von
Adam
und
Even
,
die
sint
gepunden
Line: 23
ze
sprechen
:
vergib
uns
unser
schuld
,
ân
die
sæligen
Line: 24
junkfrawen
.
dâ
wil
ich
nihts
von
sprechen
noch
wil
ir
Line: 25
gedenken
,
wenne
man
von
den
sünden
sagt
,
durch
die
25
Line: 26
êre
unsers
herren
,
die
er
an
si
hât
gelegt
.
diu
fünft
Line: 27
wirdichait
ist
,
daz
si
gesæliget
ist
mit
allen
tugenden
,
Line: 28
dar
umb
sprach
der
engel
:
gegrüezt
pist
dû
voller
ge\nâden
,
Line: 29
und
spricht
auch
Salomôn
von
ir
,
als
ob
si
von
Line: 30
ir
selber
spræch
:
in
mir
ist
alliu
genâd
des
rehten
weges
30
Line: 31
und
der
wârhait
.
diu
sehst
wirdichait
ist
,
daz
si
irm
sun
Line: 32
gepeut
als
ain
muoter
irm
kind
gepieten
schol
,
und
dâ
Line: 33
von
spricht
maister
Adam
von
Sant
Victor
in
seiner
se\quenzien
Line: 34
von
unser
frawen
:
ora
patrem
,
jube
nato
,
daz
Line: 35
spricht
:
pit
den
vater
,
gepeut
dem
sun
.
diu
sibend
wir\dichait
35
Line: 36
ist
entsprungen
von
den
allen
und
ist
,
daz
si
Page: 62
Line: 1
derhœhet
ist
über
all
himel
,
dô
si
enpfangen
wart
mit
Line: 2
leib
und
mit
sêl
in
die
êwigen
fräud
.
dar
umb
spricht
Line: 3
Johannes
in
der
taugen
puoch
von
ir
:
der
môn
ist
under
Line: 4
irn
füezen
,
daz
ist
alliu
wandeleicheu
crêatûr
.
Chapter / Strophe: 5
5
Line: 5
Line: 6
VON
DEM
MORGENSTERN
.
Line: 7
Der
fünft
planêt
haizt
Venus
ze
latein
und
haizt
ze
Line: 8
däutsch
der
morgenstern
,
wenn
er
des
morgens
aufgêt
Line: 9
vor
der
sunnen
,
oder
haizt
der
mettenstern
dar
umb
,
daz
Line: 10
er
ze
mettenzeit
gar
mit
klârem
lieht
durch
die
wolken
10
Line: 11
her
prehet
.
er
haizt
auch
der
âbentstern
,
wenne
er
des
Line: 12
âbendes
auf
gêt
nâch
der
sunnen
underganch
,
und
haizt
Line: 13
auch
dann
der
tierstern
,
dar
umb
,
daz
diu
wilden
tier
Line: 14
dann
her
für
gênt
auz
den
wälden
und
auz
den
hölrn
Line: 15
und
ir
waid
dann
suochent
,
diu
des
tages
niht
her
für
ge\torsten
.
15
Line: 16
er
haizt
auch
der
minnenstern
dar
umb
,
daz
er
Line: 17
seineu
kint
,
ez
sei
fraw
oder
man
,
minnenzæm
macht
,
und
Line: 18
dar
umb
haizent
die
hofierer
der
minnen
götinne
Venus
.
Line: 19
daz
ist
des
êrsten
von
dem
stern
genommen
.
dar
umb
Line: 20
spricht
manger
:
Venus
,
hilf
auz
!
der
niht
waiz
,
waz
Venus
20
Line: 21
ist
.
er
haizt
auch
ze
latein
Lucifer
,
daz
ist
ze
däutsch
Line: 22
liehttrager
,
dar
umb
,
daz
er
ain
minnecleichez
lieht
Line: 23
pringt
,
daz
ain
iegleich
herz
gefräwet
,
daz
in
eben
an
Line: 24
siht
.
der
stern
volpringt
seinen
lauf
in
dreinhundert
Line: 25
tagen
und
in
ahtundvierzig
tagen
,
vil
nâch
geleich
der
25
Line: 26
sunnen
.
der
stern
hât
aht
edel
aigenchait
.
diu
êrst
ist
,
Line: 27
daz
er
ain
schœn
lieht
tregt
.
diu
ander
,
daz
er
taw
Line: 28
pringt
.
diu
dritt
,
daz
er
von
seinem
schœnen
lieht
der
Line: 29
menschen
herz
gefräwet
,
die
in
an
sehent
.
diu
vierd
ist
,
Line: 30
daz
er
wacht
,
daz
ist
,
daz
er
wachend
macht
und
die
30
Line: 31
läut
aufstênt
gegen
dem
tag
.
diu
fünft
ist
,
daz
er
zim\leich
Line: 32
ist
und
lustig
an
ze
sehen
.
diu
sehst
ist
,
daz
er
Line: 33
vor
der
sunnen
aufgêt
des
morgens
.
diu
sibent
ist
,
daz
Line: 34
er
dem
mônen
volgt
in
seinem
scheingeprechen
,
wenn
der
Page: 63
Line: 1
môn
von
der
sunnen
hindan
kümpt
für
den
morgenstern
.
Line: 2
diu
aht
ist
,
daz
er
in
dem
winter
scheint
und
in
dem
Line: 3
sumer
niht
scheint
des
morgens
.
Pei
dem
morgenstern
Line: 4
verstên
wir
ainen
iegleichen
hailigen
lêrer
,
der
den
läuten
Line: 5
daz
gotswort
vorsagt
und
dar
nâch
würket
und
lebt
.
der
5
Line: 6
hât
die
aht
aigenchait
an
im
.
des
êrsten
tregt
er
ain
Line: 7
schœn
lieht
,
dar
umb
spricht
unser
herre
zuo
seinen
Line: 8
zwelfboten
und
allen
seinen
jungern
:
ir
seit
ain
lieht
Line: 9
der
werlt
,
und
spricht
auch
zuo
in
:
ewer
werk
diu
sülnt
Line: 10
scheinen
,
und
mêr
spricht
er
:
prinnend
läuhter
sülnt
sein
10
Line: 11
in
ewern
henden
.
dar
umb
sint
die
hailigen
lêrer
läuh\tend
Line: 12
an
in
selber
mit
allen
tugenden
.
diu
ander
aigen\chait
Line: 13
ist
,
daz
si
taw
pringent
mit
dem
hailigen
gotswort
,
Line: 14
daz
tawet
in
die
andæhtigen
herzen
und
pringt
dar
inne
Line: 15
pluomen
und
früht
der
êwigen
sælichait
.
dar
umb
spricht
15
Line: 16
sanctus
Gregorius
:
daz
vinster
wazzer
in
den
wolken
des
Line: 17
luftes
ist
diu
vinster
kunst
in
den
sprüchen
der
weissagen
.
Line: 18
diu
dritt
aigenchait
ist
,
daz
die
hailigen
lêrer
mit
irm
Line: 19
schœnem
lieht
,
daz
ist
mit
irm
rainen
leumund
und
mit
Line: 20
irm
êrhaften
wandel
frô
machent
den
,
der
dâ
sitzet
in
der
20
Line: 21
vinster
der
sünden
und
der
tôrhait
.
diu
vierd
ist
,
daz
si
Line: 22
wachent
alle
stunt
gegen
gotes
vorht
.
dar
umb
spricht
Line: 23
unser
herre
:
sælig
ist
der
kneht
,
den
sein
herre
wachend
Line: 24
vindet
,
wenn
er
zuo
ime
kümpt
.
diu
fünft
ist
,
daz
er
Line: 25
lustig
ist
an
ze
sehen
ain
iegleich
hailiger
lêrer
von
25
Line: 26
menschleicher
vernunft
,
wann
er
plüet
herzecleichen
Line: 27
schôn
in
tugenden
und
in
werken
reht
als
ain
wolgeladen
Line: 28
mandelpaum
in
dem
maien
.
diu
sehst
ist
,
daz
er
vor
der
Line: 29
sunnen
aufgêt
,
wann
ain
iegleich
hailiger
lêrer
gêt
vor
Line: 30
der
götleichen
sunnen
der
obristen
gerehtikait
reht
sam
30
Line: 31
ain
ritter
vor
seinem
herren
,
der
seins
herren
veint
tœtt
Line: 32
mit
ainem
zwischarpfen
swert
,
daz
ist
,
daz
die
hailigen
Line: 33
lêrer
die
menschen
tœtent
in
werltleichen
werken
und
si
Line: 34
lebendig
machent
in
got
.
diu
sibent
ist
,
daz
der
hailig
Line: 35
lêrer
dem
mônen
volget
in
seinem
scheingeprechen
,
daz
35
Line: 36
ist
,
daz
er
mitleidend
ist
der
christenhait
in
irer
krankhait
,
Page: 64
Line: 1
dar
umb
spricht
sant
Paulus
:
wer
siht
und
ich
niht
sihe
?
Line: 2
diu
aht
ist
,
daz
der
hailig
lêrer
in
dem
winter
scheint
Line: 3
und
in
dem
sumer
niht
,
daz
ist
:
in
den
leiden
durch
gotes
Line: 4
willen
scheint
er
mit
der
hitz
des
starken
götleichen
ge\lauben
Line: 5
und
der
selb
schein
ist
oft
verporgen
gegen
den
5
Line: 6
läuten
,
wenne
die
hailigen
lêrer
in
gemach
sint
ân
an\vehtung
.
Line: 7
Chapter / Strophe: 6
6.
Line: 8
Line: 9
VON
DEM
KAUFHERREN
.
Line: 10
Der
sehst
planêt
ist
ze
latein
gehaizen
Mercurius
,
10
Line: 11
daz
ist
ze
däutsch
der
kaufherre
oder
der
kaufleut
herre
,
Line: 12
dar
umb
,
daz
sein
kint
,
die
er
macht
in
der
muoter
leib
,
Line: 13
wol
gespræch
sint
,
wann
wolgespræchikait
gehœrt
die
Line: 14
kaufläut
an
.
er
haizt
auch
in
kriechisch
stilbὂn
,
daz
Line: 15
ist
ze
däutsch
guot
tröpfel
,
dar
umb
,
daz
er
guot
genâd
15
Line: 16
geuzet
und
eintropft
den
kinden
,
der
herr
er
ist
.
der
Line: 17
stern
volpringt
seinen
lauf
in
dreinhundert
tagen
und
in
Line: 18
sehsunddreizig
tagen
oder
vil
nâhen
dâ
pei
.
ez
sprechent
Line: 19
auch
etleich
,
daz
er
gelück
hab
ze
geben
auf
kauf\manschaft
.
Line: 20
20
Chapter / Strophe: 7
7.
Line: 21
Line: 22
VON
DEM
MONEN
.
Line: 23
Der
sibend
planêt
und
der
aller
niderst
gegen
uns
Line: 24
haizt
ze
latein
Luna
und
ist
ze
däutsch
als
vil
gesprochen
Line: 25
als
ain
frömdliehter
,
dar
umb
,
daz
der
môn
sein
lieht
25
Line: 26
nimpt
von
der
sunnen
und
an
im
selber
kain
aigen
lieht
Line: 27
hât
.
iedoch
sprechent
etleich
alt
maister
,
daz
des
mônen
Line: 28
kugel
ain
halbtail
schein
hab
mit
inwendigem
aigem
lieht
Line: 29
und
daz
ander
halptail
vinster
,
und
daz
sich
diu
kugel
ân
Line: 30
underlâz
umbreid
,
unz
daz
uns
daz
lieht
halptail
schein
,
30
Line: 31
und
dar
nâch
werd
daz
vinster
tail
gegen
uns
gekêrt
.
Line: 32
daz
ist
falsch
und
widersprechent
ez
die
grôzen
maister
Line: 33
und
sant
Augustîn
in
ainem
sendprief
,
den
er
sant
seinem
Page: 65
Line: 1
freund
Januario
,
spricht
,
daz
der
môn
erläuht
werd
von
Line: 2
der
sunnen
.
der
môn
verleust
seinen
schein
,
wenn
daz
Line: 3
ertreich
gerihts
ist
gesatzt
zwischen
dem
môn
und
der
Line: 4
sunnen
:
sô
mag
diu
sunne
irn
schein
niht
gewerfen
auf
Line: 5
den
mônen
.
dar
umb
muoz
er
denn
ân
schein
sein
.
5
Line: 6
wenne
der
môn
geleich
gegen
der
sunnen
über
ist
,
sô
ist
Line: 7
er
vol
;
wenn
aber
in
diu
sunn
beseits
an
schilhet
,
sô
ist
er
Line: 8
niht
ganz
vol
,
und
wenn
er
gar
under
der
sunnen
ist
,
sô
Line: 9
hât
er
niendert
kain
lieht
an
dem
tail
,
daz
gegen
uns
Line: 10
gekêrt
ist
,
dar
umb
,
daz
des
mônen
kugel
dicke
ist
und
10
Line: 11
vinster
und
mag
der
sunnen
lieht
niht
genemen
durch
Line: 12
sich
,
als
ain
glas
oder
ain
ander
durchscheinendez
dinch
.
Line: 13
der
môn
volpringt
seinen
lauf
in
dreizig
tagen
,
alsô
spricht
Line: 14
unser
puoch
,
oder
in
sibenundzwainzig
tagen
und
in
aht
Line: 15
stunden
,
als
die
sternseher
sprechent
.
der
môn
ist
verr
15
Line: 16
klainer
denne
diu
sunne
,
aber
er
scheint
uns
als
grôz
Line: 17
dar
umb
,
daz
er
uns
verr
næhender
ist
wan
diu
sunne
,
Line: 18
dar
umb
,
daz
zwên
himel
zwischen
der
sunnen
himel
Line: 19
sint
und
des
mônen
himel
,
als
hie
vor
gesait
ist
,
wann
Line: 20
des
morgenstern
himel
und
des
sprechherren
himel
sint
dâ
20
Line: 21
zwischen
.
der
môn
hât
in
im
swarz
flecken
,
und
spre\chent
Line: 22
die
laien
,
ez
sitz
ain
man
mit
ainer
dornpürd
in
Line: 23
dem
mônen
.
daz
ist
aber
niht
wâr
;
ez
ist
dar
umb
,
daz
Line: 24
der
môn
an
den
stucken
dicker
ist
an
seinem
antlütz
Line: 25
wann
an
andern
enden
,
und
dar
umb
nimt
er
dâ
selben
25
Line: 26
der
sunnen
schein
niht
,
dâ
von
scheinent
uns
diu
selben
Line: 27
stuck
vinster
.
der
môn
ist
ain
vater
und
ain
maister
Line: 28
aller
fäuhten
,
und
dar
umb
sint
etsleich
wazzer
gegen
Line: 29
der
sunnen
aufganch
,
diu
aufnement
und
abnement
nâch
Line: 30
des
mônen
aufnemen
und
abnemen
,
wann
alliu
fäuhten
30
Line: 31
wehst
wenn
der
môn
wehst
,
si
sei
an
gesellten
dingen
Line: 32
oder
an
ungesellten
dingen
.
auch
all
fäuht
wêtagen
mê\rent
Line: 33
sich
,
als
diu
wazzersühte
und
sämleich
siehtum
,
und
Line: 34
dar
umb
sint
etleicher
tier
leip
sterker
wenn
der
môn
Line: 35
aufnimt
wan
sô
er
abnimt
,
als
man
siht
an
den
wolfen
,
35
Line: 36
wann
si
jagent
denne
mêr
wan
ander
zeit
,
und
die
Page: 66
Line: 1
slingenden
würm
,
die
vergiftich
sint
,
die
sint
denne
Line: 2
schedleicher
wan
ander
zeit
.
daz
hâr
wechst
auch
zder
Line: 3
zeit
mêr
wan
zuo
ander
zeit
,
und
als
lang
der
môn
Line: 4
gêt
von
der
sunnen
aufganch
unz
an
daz
mittel
tail
des
Line: 5
himels
,
als
lang
gênt
alliu
mertier
und
alliu
slingendiu
5
Line: 6
tier
auz
iren
wonungen
,
und
wenn
der
môn
sich
naigt
Line: 7
zuo
seinem
undervallen
,
sô
verpergent
si
sich
.
wizze
,
daz
Line: 8
diu
naht
,
als
Aristotiles
spricht
,
wermer
ist
sô
der
môn
Line: 9
vol
ist
wann
ander
näht
;
daz
ist
dar
umb
,
daz
der
môn
Line: 10
denne
grœzern
schein
hât
.
Albumasar
der
sternseher
10
Line: 11
spricht
:
ist
daz
ain
mensch
lang
sitzt
oder
slæft
des
Line: 12
nahtes
an
dem
mônschein
,
sô
wirt
ez
træg
und
swær
und
Line: 13
wirt
huostend
und
wirt
oft
im
daz
haupt
flüzzich
und
Line: 14
wêtuond
.
ist
auch
daz
der
mônschein
tôter
tier
flaisch
Line: 15
begreift
,
daz
macht
er
unsmeckend
.
ez
spricht
auch
un\ser
15
Line: 16
puoch
,
ist
daz
des
mônen
schein
durch
ain
engez
Line: 17
fenster
gêt
auf
ains
zerprochen
pfärdes
geswer
auf
dem
Line: 18
rucken
,
ez
stirbt
,
und
stürb
niht
,
stüend
ez
an
der
weiten
Line: 19
in
dem
mônschein
.
des
menschen
haupt
und
sein
hirn
Line: 20
verwandelnt
sich
auch
vast
nâch
des
mônen
lauf
,
als
wir
20
Line: 21
sehen
an
den
,
die
ir
unsinne
gewinnent
und
verliesent
Line: 22
nâch
des
mônen
lauf
.
der
môn
rôt
und
plaich
bedäut
Line: 23
mangerlai
weter
,
als
vor
gesprochen
ist
von
der
sunnen
.
Line: 24
der
môn
küelt
der
sunnen
hitz
und
erläuht
die
naht
und
Line: 25
ist
der
erden
aller
næhst
under
allen
sternen
.
iedoch
25
Line: 26
mügen
wir
alle
aigenchait
des
mônen
besliezen
mit
zehen
Line: 27
dingen
,
diu
an
unser
frawen
sint
.
Line: 28
Daz
êrst
ist
,
daz
der
môn
ist
ain
vater
aller
fäuhten
;
Line: 29
alsô
ist
unser
frawe
ain
muoter
aller
genâden
,
als
vor
Line: 30
gesprochen
ist
von
der
sunnen
.
daz
ander
ist
,
daz
der
30
Line: 31
môn
küelt
der
sunnen
hitze
;
alsô
fäuhtigt
unser
frawe
Line: 32
den
zorn
des
obristen
rihters
,
als
wir
vinden
geschriben
Line: 33
von
Theophilo
,
der
sich
dem
teuvel
het
ergeben
und
go\tes
Line: 34
verlaugent
,
den
prâht
unser
frawe
wider
,
als
si
mangen
Line: 35
sünder
widerprâht
hât
.
daz
dritt
ist
,
daz
der
môn
seinen
35
Line: 36
schein
verleust
wenn
er
die
sunnen
verleust
;
alsô
ver\lôs
Page: 67
Line: 1
unser
frawe
iren
schein
kintleicher
gegenwürtichait
Line: 2
und
kintleicher
fräuden
,
dô
ir
kint
,
diu
wâr
sunn
der
ge\rehtikait
,
Line: 3
starb
an
dem
cräuz
.
dar
umb
schreibt
Lucas
,
Line: 4
daz
Simeon
hinz
ir
sprach
in
dem
tempel
:
ain
swert
wirt
Line: 5
dringen
durch
dein
sêl
.
dâ
mainôt
er
daz
swert
des
pit\tern
5
Line: 6
smerzen
,
den
si
dâ
lait
.
daz
vierd
ist
,
daz
diu
sunn
Line: 7
dem
mônen
schein
gibt
;
alsô
gab
unser
herr
unserr
fra\wen
Line: 8
schein
und
genâd
,
dô
er
ir
seinen
hailigen
gaist
sant
,
Line: 9
und
dâ
von
sprechent
etleich
lêrer
,
daz
Josep
ir
antlütz
Line: 10
niht
entorst
angesehen
die
weil
si
swanger
was
,
und
spricht
10
Line: 11
auch
Mathæus
,
daz
Josep
si
niht
erkante
unz
daz
si
ge\nas
Line: 12
ires
êrstgepornen
suns
.
daz
fünft
ist
,
daz
der
môn
Line: 13
die
naht
erläuht
;
alsô
erläuht
unser
frawe
die
hailigen
Line: 14
christenhait
,
als
man
von
ir
singet
:
frewe
dich
,
Marîâ
Line: 15
raineu
magt
,
wan
dû
hâst
allain
alle
ketzerei
vertilgt
.
15
Line: 16
daz
sehst
ist
,
daz
der
môn
die
werlt
erläuht
,
wenne
diu
Line: 17
sunne
hin
ist
,
wann
wenne
diu
sunne
under
der
erden
ist
Line: 18
und
der
môn
dar
ob
,
sô
verstêt
der
môn
der
sunnen
stat
.
Line: 19
alsô
tet
unser
frawe
,
dô
unser
herr
ze
himel
fuor
:
dô
Line: 20
liez
er
unser
frawen
hie
niden
seinen
jungern
zuo
ainem
20
Line: 21
trôst
und
zuo
ainer
läuhtenden
anweisung
.
dar
umb
Line: 22
sprechent
die
hailigen
lêrer
,
daz
Lucas
von
irem
mund
Line: 23
hab
geschriben
die
êwangeli
.
daz
sibend
ist
,
daz
der
Line: 24
môn
under
allen
planêten
dem
ertreich
aller
næhst
ist
;
Line: 25
alsô
ist
unser
frawe
under
allen
hailigen
uns
aller
genæ\digst
25
Line: 26
und
ist
ain
mittlerin
und
ain
fridsprecherin
zwischen
Line: 27
got
und
dem
sünder
.
daz
aht
ist
,
daz
der
môn
wehst
Line: 28
und
aufnimt
;
alsô
wuohs
unser
frawe
und
nam
auf
von
Line: 29
der
zeit
als
ir
got
gekünt
wart
,
und
daz
aufnemen
wart
Line: 30
volprâht
,
dô
si
sein
genas
.
si
nam
auch
ab
,
als
vor
ge\sprochen
30
Line: 31
ist
,
an
gegenwürtigem
trôst
irs
kindes
,
dô
si
Line: 32
daz
verlôs
auf
erden
.
dâ
nâch
nam
si
nümmer
mêr
ab
Line: 33
unz
daz
si
enpfangen
wart
in
die
êwigen
fräud
,
wann
dâ
Line: 34
ist
si
diu
allerschœnist
ob
allen
frawen
und
diu
aller\liebst
Line: 35
dem
obristen
kaiser
ân
allen
geprechen
in
ganzer
35
Line: 36
volkumenkait
.
daz
neund
ist
,
daz
der
môn
scheint
und
Page: 68
Line: 1
läuht
;
alsô
scheint
unser
frawe
mit
käuschhait
und
mit
Line: 2
klârhait
des
leibes
und
der
sêl
,
daz
ist
mit
zwairlai
klâr\hait
,
Line: 3
und
dar
umb
haizt
si
ir
lieb
zwirschœn
in
der
min\nen
Line: 4
puoch
,
dâ
er
zuo
ir
spricht
:
wie
gar
schœn
dû
pist
,
Line: 5
mein
freundin
,
wie
gar
schœn
dû
pist
!
daz
zehend
ist
,
5
Line: 6
daz
der
môn
tailt
die
zeit
mit
seinem
lieht
;
alsô
tailt
Line: 7
unser
frawe
die
zeit
der
genâden
und
der
ungenâden
,
Line: 8
wann
si
hât
uns
prâht
die
zeit
der
genâden
und
hât
ver\tilgt
Line: 9
die
zeit
der
ungenâden
.
Chapter / Strophe: 8
8
Line: 10
Line: 11
VON
DEN
PLANÊTEN
IN
AINER
GEMAIN
.
Line: 12
Daz
sint
die
siben
planêten
,
als
si
nâch
ainander
hie
Line: 13
gesetzt
sint
,
reht
als
ir
siben
himel
ob
ainander
stênt
,
und
Line: 14
ist
ain
planêt
als
vil
gesprochen
in
kriechischer
sprâch
Line: 15
als
ain
irrgênder
stern
oder
als
ain
selbwalzender
stern
15
Line: 16
dar
umb
,
daz
die
siben
stern
von
in
selber
walzend
sint
Line: 17
in
irn
aigen
himeln
und
niht
gesetzt
sint
an
den
ge\stirnten
Line: 18
himel
.
Line: 19
Nu
wil
ich
niht
mêr
dâ
von
sagen
,
wann
wer
mêr
dâ
Line: 20
von
well
wizzen
,
der
zeug
im
und
les
daz
däutsch
puoch
,
20
Line: 21
daz
ich
hân
gemacht
von
der
gestalt
der
welt
,
und
hai\zet
Line: 22
die
däutsch
Spera
,
und
hebt
sich
an
:
Line: 23
flüzz
in
mich
aller
gnâden
runst
,
Line: 24
dâ
vint
man
vil
hübscher
dinge
inn
.
Chapter / Strophe: 9
9
Line: 25
Line: 26
VON
DEM
VEUR
.
Line: 27
Nu
ist
zeit
,
daz
wir
sagen
von
den
vier
elementen
.
Line: 28
der
element
sint
viereu
:
feur
,
luft
,
wazzer
und
erd
.
daz
Line: 29
feur
ist
haiz
und
trucken
und
ist
sein
sinwelliu
huot
gênd
Line: 30
umb
und
umb
ze
næhst
nâch
des
mônen
himel
.
aber
daz
30
Line: 31
selb
feur
ist
unsihtich
reht
als
der
luft
unsihtich
ist
,
dar
Line: 32
umb
,
daz
ez
an
der
selben
stat
verre
behender
ist
wann
Page: 69
Line: 1
der
luft
.
ez
verprennet
auch
niht
diu
dinch
,
diu
hie
Line: 2
niden
sint
,
dar
umb
,
daz
ez
verr
von
in
ist
,
und
auch
dar
Line: 3
umb
,
daz
ez
der
luft
mit
seinr
aigenchait
sänftigt
.
des
Line: 4
feures
aigenchait
müg
wir
kürzleichen
begreifen
mit
aht
Line: 5
dingen
.
daz
êrst
ist
,
daz
ez
zestœrt
oder
zepricht
,
als
5
Line: 6
wir
sehen
an
den
dingen
,
diu
ez
verprennet
.
daz
ander
Line: 7
ist
,
daz
ez
waich
macht
,
als
wir
sehen
an
dem
plei
und
Line: 8
an
anderm
gesmeid
.
daz
dritt
ist
,
daz
ez
zesamen
zeucht
,
Line: 9
als
wir
sehen
an
den
fäuhten
häuten
oder
an
dem
leder
.
Line: 10
daz
vierd
ist
,
daz
ez
sterkt
oder
starch
macht
,
als
wir
10
Line: 11
sehen
an
den
waichen
vazzen
,
diu
die
hafner
von
tahen
Line: 12
oder
laime
machent
.
daz
fünft
ist
,
daz
ez
die
vinster
er\läuht
,
Line: 13
als
wir
sehen
an
dem
feur
,
daz
flammen
hât
.
daz
Line: 14
sehst
ist
,
daz
ez
derschrekt
,
als
wir
sehen
an
dem
plitzen
.
Line: 15
daz
sibend
ist
,
daz
ez
anzündet
,
als
wir
sehen
an
mangen
15
Line: 16
dingen
.
daz
aht
ist
,
daz
ez
gefrewet
oder
frô
macht
,
als
Line: 17
wir
sehen
in
der
kelten
winters
zeiten
.
Die
acht
aigen\chait
Line: 18
des
fewers
geleichent
den
werken
des
hailigen
gaistes
.
Line: 19
der
hailig
gaist
haizt
wol
ain
feur
,
dar
umb
spricht
un\ser
Line: 20
herr
Jêsus
Christus
:
ich
pin
komen
ain
feur
ze
senden
.
20
Line: 21
daz
selb
feur
verzert
des
êrsten
den
rost
der
sünden
.
dar
Line: 22
umb
spricht
diu
geschrift
:
unser
herr
ist
ain
verzerndez
Line: 23
feur
.
daz
ander
werch
des
hailigen
gaistes
ist
,
daz
er
Line: 24
herteu
dinch
waich
macht
,
als
herteu
staineineu
herzen
.
Line: 25
dar
umb
spricht
Ezechiel
auz
gotes
mund
:
ich
wil
ain
25
Line: 26
stainein
herz
von
euch
nemen
.
daz
dritt
werch
ist
,
daz
Line: 27
der
hailig
gaist
zesamen
zeuht
die
flüzz
der
unkäusch
,
reht
Line: 28
als
diu
sunne
,
diu
ain
prunn
ist
der
hitz
.
dar
umb
spri\chet
Line: 29
Salomôn
in
dem
puoch
der
weishait
:
diu
sunn
ist
Line: 30
aufgangen
und
macht
daz
ertreich
dürr
.
daz
vierd
werch
30
Line: 31
ist
,
daz
der
hailig
gaist
unsriu
waichiu
krankeu
werch
Line: 32
und
unsern
kurzen
fürsatz
sterkt
und
lengt
.
dar
umb
Line: 33
spricht
diu
geschrift
:
diu
vaz
des
hafners
bestætigt
der
Line: 34
haiz
oven
.
daz
fünft
werch
ist
,
daz
der
hailig
gaist
die
Line: 35
vinster
erläuht
,
daz
sint
diu
dunkeln
herzen
.
dar
umb
35
Line: 36
spricht
Moyses
in
dem
puoch
von
der
welt
anvanch
:
got
Page: 70
Line: 1
sach
daz
lieht
,
daz
ez
guot
was
,
und
tailt
daz
lieht
und
Line: 2
die
vinster
.
daz
sehst
werch
ist
,
daz
der
hailig
gaist
er\schrecket
Line: 3
die
sünder
und
si
strâfet
.
dâ
von
spricht
diu
Line: 4
geschrift
in
dem
puoch
von
den
zwelfpoten
:
dô
diu
Line: 5
stimm
des
hailigen
gaistes
an
dem
pfingstag
wart
gehœrt
,
5
Line: 6
dô
derschrâken
unsers
herren
junger
alle
;
und
spricht
Line: 7
auch
daz
êwangeli
,
daz
der
hailig
gaist
die
werlt
strâf
Line: 8
umb
ir
sünd
.
daz
sibend
werch
ist
,
daz
der
hailig
gaist
Line: 9
den
menschen
entzünt
zuo
gotes
minne
und
zuo
des
næh\sten
Line: 10
lieb
.
daz
aht
werch
ist
,
daz
der
hailig
gaist
die
10
Line: 11
traurigen
herzen
trœst
,
und
gefrewet
die
armen
waisen
Line: 12
in
dirr
werlt
.
dâ
von
spricht
diu
geschrift
:
der
hailig
Line: 13
gaist
ist
paraclitus
,
daz
ist
ain
trœster
.
Line: 14
Noch
sint
siben
aigenchait
an
dem
feur
.
diu
êrst
ist
,
Line: 15
daz
ez
snell
wegleich
ist
.
diu
ander
,
daz
ez
trucken
ist
.
15
Line: 16
diu
dritt
ist
,
daz
ez
rain
ist
.
diu
vierd
ist
,
daz
man
ez
Line: 17
behelt
und
beschirmt
mit
üeseln
und
mit
luftigem
aschen
.
Line: 18
diu
fünft
ist
,
daz
ez
leihticleichen
wehst
.
diu
sehst
ist
,
Line: 19
daz
ez
von
seinr
nâtûr
über
sich
auf
gêt
.
diu
sibend
Line: 20
ist
,
daz
ez
von
ain
klain
wazzers
geminnert
wirt
.
20
Line: 21
Die
siben
aigenchait
des
fewers
mügen
wir
auch
ge\leichen
Line: 22
den
werken
des
hailigen
gaistes
.
daz
êrst
werch
Line: 23
ist
,
daz
der
hailig
gaist
wegleich
ist
und
snell
in
die
Line: 24
geschikten
sêl
kümpt
und
macht
si
gênd
von
tugent
in
Line: 25
tugent
.
daz
ander
werch
ist
,
daz
er
trucken
ist
in
seinem
25
Line: 26
würken
,
wann
er
trückent
unstætikait
,
diu
dâ
fliezend
Line: 27
ist
von
pôshait
in
erger
und
pringet
käusch
und
auch
Line: 28
stætikait
.
daz
dritt
ist
,
daz
er
rain
ist
,
wann
er
mag
Line: 29
niht
verunraint
werden
.
dâ
von
spricht
Salomôn
in
dem
Line: 30
puoch
der
weishait
:
er
rüert
allen
enden
an
von
seinr
30
Line: 31
rainikait
wegen
.
daz
vierd
werch
des
hailigen
gaistes
Line: 32
ist
,
daz
man
in
bedecket
und
behelt
mit
üeseln
und
mit
Line: 33
aschen
,
daz
ist
dêmüetichait
.
dâ
von
spricht
Isaias
:
dû
Line: 34
gevangneu
tohter
Syôn
,
sitz
in
der
aschen
,
daz
ist
in
dê\müetichait
.
Line: 35
daz
fünft
ist
,
daz
der
hailig
gaist
leihtic\leichen
35
Line: 36
wechst
.
dâ
von
spricht
diu
geschrift
von
im
:
der
Page: 71
Line: 1
gaist
ist
snell
varnd
.
daz
sibend
ist
,
daz
der
hailig
Line: 2
gaist
geminnert
wirt
von
ain
klain
wazzers
,
daz
ist
mit
Line: 3
ain
klain
wolgelustes
und
unkäusch
,
wann
dâ
wonet
Line: 4
Vehemoth
der
teufel
,
dâ
des
wazzers
vil
ist
;
sô
fleuht
der
Line: 5
hailig
gaist
von
danne
,
wann
er
ist
sô
zart
,
daz
er
niht
5
Line: 6
unrainikait
pei
im
leidt
.
dâ
von
spricht
sant
Bernhart
:
Line: 7
der
götleich
trôst
ist
zart
.
Aristotiles
sprichet
auch
von
Line: 8
dem
feur
:
waz
verr
von
dem
feur
ist
,
daz
mag
erläuht
Line: 9
werden
,
ez
mag
aber
niht
enzünt
werden
.
Line: 10
Ez
ist
dreierlai
feur
.
daz
êrst
ist
ain
lieht
,
daz
an\der
10
Line: 11
ist
ain
flamme
,
daz
dritt
ist
ain
kol
.
daz
lieht
ist
Line: 12
sam
an
den
sternen
nâch
der
alten
maister
sag
,
wann
die
Line: 13
wânten
,
daz
die
stern
feurein
wærn
.
diu
flamm
ist
ain
Line: 14
angezünter
rauch
,
der
dâ
gêt
von
holz
oder
von
andern
Line: 15
prinnenden
dingen
.
ain
kol
ist
ain
prinnend
dinch
,
daz
15
Line: 16
niht
flammen
gibt
,
als
wir
sehen
an
den
glüenden
koln
.
Line: 17
Daz
feur
hât
die
art
,
daz
ez
sein
materi
,
dar
ein
ez
Line: 18
aribaitet
,
ze
aschen
macht
,
si
sei
im
dann
gehôrsam
.
Line: 19
daz
feur
mag
niht
ân
materi
gesein
,
dar
ein
ez
würk
,
Line: 20
denn
allain
in
seiner
aigenn
nâtürleichen
stat
ze
næhst
20
Line: 21
under
dem
mônen
.
daz
feur
verzert
niht
daz
ez
selber
Line: 22
ist
,
aber
ez
verzert
daz
,
des
ez
niht
enist
.
alsô
sprechent
Line: 23
die
weisen
maister
.
reht
sam
tuot
der
hailig
gaist
:
der
Line: 24
verzert
die
sünd
,
der
er
niht
ist
.
sô
daz
feur
ie
in
ainer
Line: 25
hertern
materi
ist
,
sô
ez
ie
sterker
und
hitziger
ist
,
wann
25
Line: 26
ez
ist
hitziger
in
eisen
wann
in
aim
hülzin
koln
und
ist
Line: 27
in
ainem
koln
hitziger
wann
in
dem
strô
oder
in
den
Line: 28
stupfeln
.
alsô
ist
der
hailig
gaist
sterker
in
den
,
die
Line: 29
dicke
sint
in
tugenden
,
wann
die
dünne
sint
dar
inne
.
Line: 30
daz
feur
,
enprant
in
grüenem
holz
,
prennet
vester
wann
30
Line: 31
in
dürrem
,
wan
ez
muoz
sêrer
arbaiten
in
grüenez
wann
Line: 32
in
dürrez
.
alsô
tuot
der
hailig
gaist
,
der
arbait
vester
Line: 33
in
die
sêl
der
jungen
läut
,
die
sich
in
der
jugent
üebent
Line: 34
mit
tugent
unz
an
ir
end
,
danne
in
der
alten
sêle
,
die
Line: 35
den
guoten
wain
verkauft
habent
und
gebent
die
gerben
35
Line: 36
durch
got
.
daz
feur
macht
ainen
verpranten
stain
zuo
Page: 72
Line: 1
aschen
.
alsô
tuot
der
hailig
gaist
,
der
macht
den
sünder
,
Line: 2
der
verprant
ist
mit
der
hitz
der
rewe
,
zuo
aschen
der
Line: 3
dêmüetichait
.
daz
bezeugt
uns
wol
Marîâ
Magdalênâ
und
Line: 4
Affrâ
und
vil
ander
grôz
hailigen
,
die
vor
grôz
sünder
Line: 5
wâren
.
daz
feur
macht
mit
seiner
prunst
etleich
weiziu
5
Line: 6
dinch
swarz
.
alsô
tuot
der
hailig
gaist
,
der
macht
die
Line: 7
schein
und
die
glüst
diser
werlt
swarz
und
unlustig
der
Line: 8
götleichen
sêl
.
dû
solt
auch
wizzen
,
daz
ain
hailiger
Line: 9
mensch
vol
des
hailigen
gaistes
geleicht
ainer
prinnenden
Line: 10
kerzen
,
wann
diu
kerz
ist
mit
irm
lieht
nützpær
andern
10
Line: 11
dingen
und
ir
selber
schad
,
wann
si
nimpt
ab
in
der
flam\men
.
Line: 12
alsô
tuot
der
hailig
mensch
:
sô
er
ie
mêr
guoter
Line: 13
werch
der
werlt
erzaigt
,
sô
er
ie
mêr
hazzes
und
leides
Line: 14
gewinnet
gegen
der
werlt
.
dar
umb
sprach
unser
herre
Line: 15
zuo
seinen
jungern
:
ir
werdet
sælig
,
wenne
euch
diu
werlt
15
Line: 16
hazzet
.
diu
flamme
an
der
kerzen
wirt
erleschet
von
dem
Line: 17
wind
.
alsô
fleuht
der
hailig
gaist
oft
von
dem
anplâsen
Line: 18
und
von
strâfen
der
werlt
,
dâ
von
manig
mensch
verkêrt
Line: 19
wirt
.
ez
verlischet
auch
oft
diu
flamm
von
übriger
ma\teri
,
Line: 20
dar
ein
si
würkt
,
als
wir
sehen
in
den
ampeln
,
die
20
Line: 21
ze
vil
öls
habent
.
alsô
erlischt
der
hailig
gaist
oft
in
Line: 22
dem
menschen
,
der
ze
vil
reichtums
hât
und
sein
herz
Line: 23
dâ
von
niht
gewenden
mag
.
daz
feur
erlischt
oft
von
Line: 24
übrigem
plâsen
und
wirt
wider
enzunt
von
mæzigem
plâ\sen
.
Line: 25
alsô
derlischet
oft
der
gaist
der
hailigen
hoffenung
25
Line: 26
von
grôzer
übriger
puoz
,
dâ
mit
der
peihtiger
den
sünder
Line: 27
erschreckt
,
und
wirt
wider
enzunt
von
ringer
sänfter
an\weisung
.
Line: 28
wenn
des
feurs
lieht
erlischt
,
sô
stinket
der
Line: 29
rauch
,
der
dâ
nâch
gêt
.
alsô
wenn
der
hailige
gaist
fleuht
Line: 30
von
den
menschen
,
sô
äugent
sich
der
rauch
.
daz
feur
30
Line: 31
mag
sein
hitz
und
sein
trucknen
niht
gelâzen
:
alsô
mag
Line: 32
der
hailig
gaist
niht
unsauberkait
geleiden
.
daz
feur
Line: 33
wirt
von
verrens
gesehen
und
macht
,
daz
man
ez
selber
Line: 34
siht
und
andreu
dinch
.
alsô
tuot
der
hailig
gaist
:
der
Line: 35
kümt
von
dem
obristen
got
in
des
menschen
sêl
und
35
Line: 36
macht
,
daz
der
mensch
in
selber
erkennet
und
andreu
Page: 73
Line: 1
dinch
.
dâ
von
singt
man
von
dem
hailigen
gaist
,
daz
er
Line: 2
die
kunst
und
die
stimm
hab
aller
ding
.
ain
prinnent
Line: 3
kerz
dunket
ainen
trunken
zwuo
:
alsô
geschicht
dem
Line: 4
menschen
,
der
trunken
ist
in
dem
hailigen
gaist
,
alsô
Line: 5
daz
er
die
üppichait
diser
werlt
niht
erkennen
wil
,
der
5
Line: 6
hât
zwivältig
fräud
von
ainer
gâb
des
hailigen
gaistes
.
Line: 7
der
wint
derweckt
daz
feur
,
alsô
derweckt
diu
lêr
der
Line: 8
hailigen
lêrer
den
hailigen
gaist
in
der
menschensêl
.
daz
Line: 9
feur
wirt
enprant
oder
prinnet
,
wenn
man
die
kerzen
auf\riht
,
Line: 10
und
verlischt
,
wenne
si
ze
tal
kêrt
.
alsô
wirt
en\zunt
10
Line: 11
der
hailig
gaist
,
wenne
sich
der
mensch
aufriht
zuo
Line: 12
got
,
und
verlischt
in
des
selben
menschen
sêl
,
wenn
er
Line: 13
sich
naigt
under
sich
in
die
pôshait
diser
werlt
.
daz
feur
Line: 14
wert
sô
lang
als
daz
dinch
wert
,
daz
dâ
prennet
und
dar
Line: 15
auf
ez
sitzt
.
als
lang
wert
diu
lieb
gegen
got
und
gegen
15
Line: 16
den
menschen
,
als
lang
daz
wert
daz
man
lieb
hât
,
ez
sei
Line: 17
dann
daz
der
liebhaber
sein
liep
verlies
oder
im
en\pfrömdet
Line: 18
werd
.
daz
feur
ist
hitziger
in
grôzer
materi
,
Line: 19
wann
ob
der
selbenlai
materi
klainer
wær
.
alsô
sint
des
Line: 20
hailigen
gaistes
werch
sterker
in
dem
menschen
,
der
grœ\zer
20
Line: 21
ist
an
tugenden
,
wann
der
niht
sô
vil
tugent
hât
.
Line: 22
Alfragânus
spricht
,
daz
daz
feur
sänftig
den
smerzen
,
Line: 23
der
dâ
kümpt
von
prunst
.
daz
seh
wir
,
wenne
ainz
seinen
Line: 24
vinger
verprent
und
in
wider
zuo
dem
feur
habt
,
sô
smirtzet
Line: 25
er
niht
sô
sêr
sam
ê
.
alsô
sänftigt
der
hailig
gaist
den
25
Line: 26
smerzen
der
sêl
,
den
diu
prunst
diser
werlt
hât
prâht
.
Chapter / Strophe: 10
10.
Line: 27
Line: 28
VON
DEM
LUFT
.
Line: 29
Der
luft
ist
von
nâtûr
warm
und
fäuht
,
aber
diu
Line: 30
wirm
ist
gaistleicher
an
dem
luft
denne
an
dem
feur
,
30
Line: 31
alsô
daz
man
ir
minner
enpfint
an
dem
luft
wann
an
dem
Line: 32
feur
.
ez
ist
auch
diu
fäuhten
an
dem
luft
gaistleich
,
alsô
Line: 33
daz
man
ir
minner
enpfint
an
dem
luft
wann
an
dem
Line: 34
wazzer
.
der
luft
ist
.
daz
næhst
element
nâch
dem
feur
Page: 74
Line: 1
wann
dâ
des
feurs
huot
ain
end
hât
,
dâ
hebt
sich
des
Line: 2
luftes
huot
an
und
gêt
umb
und
umb
daz
mer
und
umb
Line: 3
die
erden
,
reht
als
daz
weiz
in
ainem
ai
gêt
umb
den
Line: 4
totern
.
alsô
hât
got
diu
element
geordent
,
wann
daz
Line: 5
aller
leihtest
,
sam
daz
feur
ist
,
hât
die
obristen
stat
.
5
Line: 6
dar
nâch
ist
der
luft
leihter
wann
daz
wazzer
oder
die
Line: 7
erd
;
dar
umb
hât
er
die
næhsten
stat
nâch
dem
feur
.
Line: 8
Der
luft
hât
dreu
reich
.
daz
êrst
ist
ze
næhst
dem
feur
Line: 9
und
ist
warm
und
etswie
vil
trückner
dann
diu
andern
Line: 10
reich
des
luftes
,
dar
umb
,
daz
daz
reich
dem
feur
nâhen
10
Line: 11
ist
.
daz
ander
reich
des
luftes
ist
gar
kalt
,
dar
umb
,
Line: 12
daz
ez
dem
feur
verr
ist
und
auch
dar
umb
,
daz
der
sun\nen
Line: 13
schein
und
der
andern
stern
dâ
selben
gar
gesträwet
Line: 14
ist
.
daz
dritt
reich
ist
pei
der
erden
und
pei
dem
wazzer
Line: 15
und
daz
ist
wermer
verr
dann
daz
mitel
reich
dar
umb
,
15
Line: 16
daz
sich
der
sunnen
schein
widerpricht
auf
der
erden
Line: 17
und
auf
dem
wazzer
,
reht
als
auf
ainem
spiegel
.
Line: 18
Nu
solt
dû
wizzen
,
daz
in
den
drein
reichen
des
luf\tes
Line: 19
vil
wunderleicher
ding
geschehent
,
wann
in
dem
ob\risten
,
Line: 20
daz
hœher
ist
wan
alle
perge
,
siht
man
ze
stun\den
20
Line: 21
ainen
newen
stern
,
der
ainen
schopf
hât
oder
ainen
Line: 22
sterz
.
in
dem
andern
reich
siht
man
des
nahtes
manger\lai
Line: 23
feur
,
der
etsleichez
vert
alz
ain
langer
wispaum
,
und
Line: 24
haizent
ez
die
laien
den
trachen
.
etsleichez
prinnet
auch
Line: 25
als
ain
kerz
,
etsleichez
hupft
als
ain
gaiz
.
man
siht
auch
25
Line: 26
oft
,
als
ob
in
den
himel
ain
tiefez
grôzez
hol
gê
,
dar
zuo
Line: 27
siht
man
regen
und
snê
,
hagel
und
plitzen
und
hœrt
man
Line: 28
donren
und
her
ab
vallent
stain
mit
dem
donren
.
und
Line: 29
ze
stunden
siht
man
,
daz
ez
fröschlein
regent
oder
klai\neu
Line: 30
vischlein
.
dar
zuo
siht
man
taw
und
reif
und
wil\dez
30
Line: 31
hönich
her
ab
vallen
.
man
siht
auch
mangerlai
Line: 32
wint
fliegen
in
dem
luft
und
siht
den
regenpogen
und
Line: 33
des
mônen
und
des
sunnen
hof
und
siht
auch
ze
stunden
Line: 34
zwuo
sunnen
oder
drei
.
von
den
allen
well
wir
sagen
Line: 35
sô
wir
kürzleichest
mügen
,
wie
daz
sei
,
daz
daz
lateinisch
35
Line: 36
puoch
hie
hinke
.
Page: 75
Chapter / Strophe: 11
11.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
GESCHOPFTEN
STERN
.
Line: 3
Der
geschopft
stern
haizet
ze
latein
cometa
und
ist
Line: 4
niht
ain
rehter
stern
:
er
ist
ain
flamm
und
ain
feur
Line: 5
prinnend
in
dem
obristen
reich
des
luftes
.
dar
umb
5
Line: 6
scholt
dû
wizzen
,
daz
daz
hitzig
gestirn
an
dem
himel
Line: 7
zeuht
irdischen
dunst
auz
der
erden
und
wäzzerigen
Line: 8
dunst
auz
dem
wazzer
und
die
dünst
paide
gênt
auf
in
Line: 9
den
luft
,
dar
umb
daz
si
leiht
sint
sam
der
luft
.
wenne
Line: 10
nu
daz
ist
,
daz
ain
irdischer
vaizter
rauch
aufgezogen
10
Line: 11
wirt
in
den
luft
,
sô
enzündet
er
sich
oben
in
dem
luft
Line: 12
pei
dem
feur
ze
næhst
,
und
ist
des
dunstes
vil
,
sô
wert
Line: 13
diu
flamm
lang
,
und
gêt
der
materi
ze
stunden
vil
zuo
Line: 14
auz
dem
ertreich
,
sô
wert
diu
flamm
lang
und
scheint
Line: 15
uns
des
nahtes
als
ain
stern
,
der
an
dem
himel
stêt
,
reht
15
Line: 16
als
ainer
,
der
pei
dunkelr
naht
reitt
und
verren
siht
ain
Line: 17
lieht
,
den
dunket
daz
lieht
ain
stern
sein
.
diu
flamm
Line: 18
ist
gehaizen
von
den
maistern
der
geschopft
stern
,
dar
Line: 19
umb
,
daz
funken
von
im
vliegent
und
daz
er
zinzelt
ge\gen
Line: 20
dem
tail
der
werlt
,
dâ
im
der
dunst
zuo
gêt
,
der
in
20
Line: 21
nert
und
fuort
.
der
stern
bedäut
hungerjâr
in
dem
land
,
Line: 22
dâ
er
den
schopf
hin
kêrt
,
dar
umb
,
daz
diu
fäuhten
auz
Line: 23
dem
ertreich
ist
gezogen
und
diu
vaizten
,
dar
auz
süez
Line: 24
wein
und
korn
und
ander
früht
schölten
auz
der
erden
Line: 25
gewachsen
sein
,
und
koment
oft
dâ
mit
vil
kefern
und
25
Line: 26
häuschrecken
.
alsô
sach
ich
ainen
comêten
ze
Pareis
,
dô
Line: 27
man
zalt
von
gotes
gepürt
dreuzehenhundert
jâr
und
siben
Line: 28
und
dreizig
jâr
,
der
werte
mêr
denne
vier
wochen
und
Line: 29
stuont
gegen
dem
himelwagen
und
het
den
sterz
gekêrt
Line: 30
gegen
däutschen
landen
und
wegt
sich
mit
ainr
überwer\tigen
30
Line: 31
wegung
gegen
mittem
tag
,
unz
er
verschiet
.
dô
was
Line: 32
ich
gar
junk
und
prüeft
doch
allez
,
daz
dâ
nâch
geschach
,
Line: 33
wann
dâ
nâch
kürzleich
kom
ich
her
auz
in
däutscheu
Line: 34
lant
,
dô
kâmen
sô
vil
häuschrecken
geflogen
von
Ungern
Line: 35
durch
Oesterreich
und
durch
Paiern
auf
über
den
Sant
35
Page: 76
Line: 1
den
Main
ab
gegen
dem
Rein
,
daz
si
sô
vil
getraides
Line: 2
verderbten
auf
dem
veld
,
daz
manich
gäuman
verdarb
.
Line: 3
daz
geschach
dâ
von
,
daz
der
stern
kraft
daz
wüest
lant
Line: 4
in
Preuzen
und
an
etsleichen
steten
in
Ungern
,
dâ
ez
Line: 5
hüelich
was
und
mosich
,
beraubte
seiner
behenden
fäuhten
5
Line: 6
und
liez
die
gerben
dâ
,
auz
den
wart
ain
fäuhten
und
Line: 7
ain
sâm
,
dar
auz
die
häuschrecken
wurden
,
wan
ain
ieg\leich
Line: 8
tier
hât
sein
aigen
materi
,
dar
auz
ez
wirt
,
dar
umb
Line: 9
ist
ain
wazzer
vischreich
,
daz
ander
fröschreich
.
Line: 10
Der
comêt
bedäut
auch
streit
und
verræterei
und
un\trew
10
Line: 11
und
etleicher
grôzen
fürsten
tôt
und
gemaincleich
vil
Line: 12
pluotvergiezens
.
alsô
huoben
sich
dâ
nâch
in
den
næhsten
Line: 13
jâren
vil
krieg
und
streit
zwischen
dem
küng
in
Franken\reich
Line: 14
und
dem
küng
in
Engellant
,
wan
der
von
Engel\lant
Line: 15
dertrankt
dem
von
Frankenreich
vierzigtausent
man
15
Line: 16
auf
dem
mer
,
und
ains
anders
jârs
dar
nâch
gesigt
er
Line: 17
im
an
aines
grôzen
veltstreites
,
dâ
küng
Johannes
von
Line: 18
Pehaim
inne
derslagen
wart
und
vil
êrbæriger
ritterschaft
.
Line: 19
daz
geschach
allez
pei
kaiser
Ludweiges
zeiten
,
dem
vier\den
Line: 20
seines
namens
.
nu
maht
dû
frâgen
,
war
umb
der
20
Line: 21
stern
streit
bedäut
und
pluotvergiezen
?
daz
ist
dar
umb
,
Line: 22
daz
ze
den
zeiten
der
stern
kreft
die
lebleichen
gaist
auz
Line: 23
dem
menschen
ziehent
und
machent
daz
behend
pluot
auz\dünstend
Line: 24
auz
dem
menschen
.
sô
nu
der
mensch
trucken
Line: 25
ist
und
hitzig
,
sô
ist
er
zornig
und
vicht
gern
,
als
wir
25
Line: 26
sehen
an
haizen
läuten
:
wenne
si
vastent
,
sô
sint
si
un\muotig
Line: 27
und
zornich
;
iedoch
möht
man
daz
wol
understên
Line: 28
mit
guoten
ræten
.
daz
aber
die
maister
sprechent
,
daz
der
Line: 29
stern
bedäut
der
fürsten
tôt
mêr
denn
armer
läut
tôt
,
daz
Line: 30
ist
dar
umb
,
daz
die
fürsten
namhafter
sint
dann
arm
30
Line: 31
läut
und
ir
tôt
weiter
erschillet
denn
armer
läut
tôt
.
Chapter / Strophe: 12
12.
Line: 32
Line: 33
VON
DEN
FEWERN
IN
DEN
LÜFTEN
.
Line: 34
Ez
werdent
auch
andreu
feur
in
dem
miteln
reich
Line: 35
des
luftes
,
diu
sint
mangerlai
,
wann
ez
velt
oft
ain
flamm
35
Page: 77
Line: 1
her
ab
von
den
lüften
auf
die
erden
sam
si
vall
von
Line: 2
ainem
stern
,
und
haizent
ez
die
laien
die
sternfürb
.
daz
Line: 3
geschiht
dâ
von
,
daz
ain
langer
klainer
dunst
vaizter
auf\gêt
Line: 4
von
dem
ertreich
in
daz
mitel
reich
des
luftes
,
dâ
ez
Line: 5
gar
kalt
ist
.
seind
nu
der
dunst
warm
ist
an
im
selber
,
5
Line: 6
sô
widerstêt
im
der
kalt
luft
und
treibt
in
snell
und
Line: 7
gæhlingen
her
wider
ab
,
und
in
der
snellen
wegung
wirt
Line: 8
er
entzunt
und
prinnet
unz
zuo
der
erden
.
dar
umb
vint
Line: 9
man
ain
vaizt
ziternd
dinch
,
sam
dâ
die
frösch
auz
werdent
Line: 10
in
den
pächen
maienzeiten
,
dâ
diu
flamm
nider
velt
.
10
Line: 11
und
daz
ain
solich
dunst
entzünt
werd
und
flammen
geb
,
Line: 12
daz
prüef
an
zwain
unsliteinn
kerzen
:
der
ain
derlesch
Line: 13
und
hab
die
prinnende
oben
an
den
rauch
,
sô
entzünt
Line: 14
sich
der
rauch
und
läuft
diu
flamm
her
ab
und
entzünt
Line: 15
die
derloschen
kerzen
wider
.
alsô
sengent
auch
die
15
Line: 16
schintfezzel
und
die
puoben
die
vaizten
dünst
,
die
durch
Line: 17
ir
niderhemd
fliehend
,
und
alsô
siht
man
oft
pei
der
Line: 18
naht
flammen
auf
der
tôten
greber
,
von
der
âs
vaizter
Line: 19
dunst
auf
gêt
und
denne
der
luft
von
der
naht
küel
ist
,
Line: 20
sô
wirt
der
entzunt
und
gibt
ain
flammen
.
oft
geschiht
20
Line: 21
denne
,
daz
die
wahter
daz
sehent
und
wænent
,
ain
eng\lisch
Line: 22
kerz
prinne
auf
ains
hailigen
menschen
grab
.
ez
Line: 23
wirt
auch
oft
gesehen
ain
langer
rauch
in
den
lüften
sam
Line: 24
ain
wispaum
und
krümt
sich
ze
mitelst
und
prinnet
vorn
Line: 25
sam
ob
aim
tracken
flammen
auz
dem
hals
gên
.
daz
ist
dâ
25
Line: 26
von
,
daz
der
vaizt
rauch
zæh
ist
an
im
selber
und
sich
Line: 27
streckt
nâch
der
leng
.
wirt
er
dann
gejagt
von
dem
luft
,
Line: 28
sô
entzünt
er
sich
,
und
wâ
er
krenker
ist
,
dâ
peugt
er
Line: 29
sich
sam
ain
slang
.
ez
stêt
auch
oft
in
dem
stillen
kal\ten
Line: 30
luft
ain
dunst
,
der
unden
swærr
ist
und
dicker
denn
30
Line: 31
oben
,
und
dar
umb
ist
er
unden
prait
und
oben
spitzig
Line: 32
und
wirt
oben
enzünt
;
dar
umb
stêt
er
in
dem
luft
als
Line: 33
ain
prinnend
kerz
.
ez
geschiht
auch
oft
,
daz
der
vaizt
Line: 34
dunst
zesträwet
ist
in
vil
stuck
,
die
doch
nâhent
pei
ain\ander
Line: 35
swebent
in
dem
luft
,
und
springt
denne
diu
flamm
35
Line: 36
von
ainem
an
daz
ander
wol
snell
,
reht
als
der
mit
ainem
Page: 78
Line: 1
prinnenden
schaub
füer
über
vil
kerzen
und
die
snell
Line: 2
nâch
ainander
entzünte
.
sô
dunkt
uns
denne
,
daz
ain
Line: 3
flamm
spring
in
dem
lufte
sam
ain
gaiz
.
dar
umb
haizt
Line: 4
daz
feur
diu
springend
gaiz
.
ez
kümpt
auch
ze
stunden
,
Line: 5
daz
der
vaizt
dunst
zesamen
gewalzen
ist
als
ain
kugel
,
5
Line: 6
und
daz
er
an
den
enden
umb
und
umb
leihter
ist
und
Line: 7
behender
dann
an
seiner
mitter
,
dar
umb
entzünt
er
sich
Line: 8
umb
und
umb
nâch
ainem
kraiz
und
prinnet
ze
mittelst
Line: 9
niht
.
dar
umb
scheint
uns
der
dunst
als
ain
liehtiu
krôn
.
Line: 10
wenne
der
feur
vil
scheinent
in
den
lüften
,
sô
wizz
,
daz
10
Line: 11
der
erden
frühte
niht
sô
wol
gerâtent
sam
andreu
jâr
.
Chapter / Strophe: 13
13.
Line: 12
Line: 13
VON
DER
HERSTRAZ
AN
DEM
HIMEL
.
Line: 14
Wir
sehen
oft
an
dem
himel
ainen
praiten
halben
Line: 15
kraiz
weiz
und
klâr
reht
sam
ain
klâreu
strâz
.
der
kraiz
15
Line: 16
haizt
von
den
laien
die
herstrâz
.
dâ
von
habent
die
wei\sen
Line: 17
mangerlai
geschriben
.
iedoch
sprich
ich
nu
,
als
ich
Line: 18
oft
gesprochen
hân
über
Aristotilis
puoch
von
den
dingen
,
Line: 19
daz
diu
herstrâz
kümt
von
zwairlai
sachen
.
diu
êrst
sach
Line: 20
ist
,
daz
an
dem
tail
des
gestirnten
himels
,
dâ
diu
strâz
20
Line: 21
scheint
,
vil
zesamen
gesæter
stern
sint
,
und
der
aller
Line: 22
lieht
prehent
in
ainander
.
wenne
der
luft
rain
ist
vor
Line: 23
wolken
,
sô
scheint
uns
daz
widerprehen
der
gesamten
Line: 24
stern
sam
ain
weizeu
varb
.
diu
ander
sach
ist
,
daz
der
Line: 25
vorgenanten
stern
kraft
under
sich
gerichtes
zeuht
klâren
25
Line: 26
erdischen
dunst
und
scheint
der
stern
schein
dar
durch
Line: 27
weiz
.
mit
dem
hân
ich
weder
Aristotilî
widersprochen
Line: 28
noch
Ptolomêô
noch
andern
maistern
,
die
den
volgent
.
Chapter / Strophe: 14
14.
Line: 29
Line: 30
VON
DES
HIMELS
ABGRUNT
Line: 31
Man
siht
auch
oft
des
nahtes
,
als
ob
ain
gruntlôs
Line: 32
tiefen
gê
in
den
himel
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
vinsterr
Page: 79
Line: 1
dicker
rauch
sich
gesament
hât
zuo
ainem
kraiz
,
und
dar
Line: 2
umb
gêt
umb
und
umb
ain
liehter
dünner
dunst
,
der
scheint
Line: 3
weiz
von
des
mônen
lieht
oder
von
der
andern
stern
lieht
.
Line: 4
wenne
man
nu
swarz
in
weiz
setzet
,
sô
scheint
daz
swarz
Line: 5
vil
verrer
von
uns
stênde
wann
daz
weiz
.
dar
umb
wenne
5
Line: 6
die
mâler
beschetigung
oder
vensterwerch
mâlen
wellent
,
Line: 7
sô
setzent
si
weiz
klâr
varb
zuo
swarzer
:
sô
scheint
uns
Line: 8
diu
swarz
sam
ain
tiefen
pei
der
weizen
.
reht
alsô
ist
in
Line: 9
den
lüften
,
wenn
der
himel
den
wahtern
des
nahts
offen
Line: 10
scheint
.
ez
scheint
uns
auch
der
himel
in
mangerlai
varb
,
10
Line: 11
rôt
,
gel
,
grüen
und
mit
andern
varben
,
dar
umb
,
daz
die
Line: 12
räuch
zwischen
uns
und
den
himeln
mangerlai
geschickt
Line: 13
sint
,
dünne
und
dicke
,
klâr
und
trüeb
,
wäzzrig
und
erdisch
.
Chapter / Strophe: 15
15.
Line: 14
Line: 15
VON
DEN
WINDEN
Line: 16
Die
winde
koment
auch
von
irdischem
rauch
.
dar
Line: 17
umb
schüll
wir
nu
von
den
winden
sagen
.
der
wint
ist
Line: 18
ain
erdischer
dunst
gesament
in
dem
luft
,
der
sich
wegt
Line: 19
mit
überwärtiger
wegung
von
ainem
end
des
luftes
gegen
Line: 20
dem
andern
.
dar
umb
sint
all
wind
an
in
selber
trucken
20
Line: 21
und
warm
von
nâtûr
:
trucken
von
der
irdischen
nâtûr
,
Line: 22
dannen
der
dunst
aufgêt
oder
der
rauch
;
warm
von
der
Line: 23
sunnen
hitz
,
diu
den
rauch
macht
auz
dem
ertreich
.
ie\doch
Line: 24
verändernt
die
wind
ir
nâtûr
in
den
steten
,
dâ
si
Line: 25
durch
fliegent
,
alsô
daz
ainer
fäuht
ist
,
der
ander
trucken
,
25
Line: 26
ainr
warm
,
der
ander
kalt
.
Der
wind
sint
vier
,
die
für\sten
Line: 27
sint
aller
anderr
wind
.
der
êrst
haizt
der
sudenwint
Line: 28
oder
der
sudener
,
dar
umb
,
daz
er
von
sudem
fleugt
,
daz
Line: 29
ist
von
mittem
tag
her
gegen
norden
oder
gegen
den
Line: 30
himelwagen
.
der
wint
haizt
ze
latein
auster
und
ist
fäuht
30
Line: 31
und
warm
,
dar
umb
ist
er
fruhtpær
und
den
frühten
Line: 32
nütz
.
der
ander
haizet
der
nordenwint
oder
der
nordener
,
Line: 33
dar
umb
,
daz
er
von
norden
fleugt
,
daz
ist
von
dem
himel\wagen
Line: 34
auz
der
Sahsen
lant
her
von
Pomerâni
.
der
wint
Page: 80
Line: 1
ist
kalt
und
fäuht
,
denne
als
vil
ob
er
sich
verkêrt
mit
Line: 2
gar
verr
fliegen
.
der
wint
haizt
ze
latein
aquilo
.
der
Line: 3
dritt
wint
haizt
der
ôsterwint
oder
der
ôstener
,
dar
umb
,
Line: 4
daz
er
von
ôsten
fleugt
,
daz
ist
von
der
sunnen
aufganch
,
Line: 5
durch
Ungern
von
Preuzen
her
.
der
wint
ist
warm
in
5
Line: 6
seinem
ursprinch
,
wann
diu
sunn
ist
warm
in
irm
auf\gang
.
Line: 7
der
vierd
wint
haizt
der
westenwint
oder
der
Line: 8
westener
,
dar
umb
,
daz
er
von
westen
fleugt
,
daz
ist
von
Line: 9
der
sunnen
underganch
.
der
wind
iegleicher
hât
zwên
Line: 10
gesellen
oder
zwên
volger
:
ainen
ze
der
rehten
seiten
10
Line: 11
und
den
andern
ze
der
tenken
.
die
mag
man
haizen
Line: 12
nâch
der
vodern
wind
namen
,
alsô
daz
des
sudenwindes
Line: 13
gesellen
haizent
der
reht
sudnær
und
der
tenk
sudnær
.
Line: 14
alsô
haiz
auch
die
andern
nâch
iegleichs
namen
.
alsô
Line: 15
hab
wir
über
al
vierstunt
drei
wind
,
daz
sint
zwelif
.
ez
15
Line: 16
geschiht
oft
,
daz
die
widerwärtigen
wind
begegent
ain\ander
,
Line: 17
als
der
sudner
dem
nordner
oder
der
ôstner
dem
Line: 18
westner
.
welher
denne
sterker
ist
,
der
wirft
den
andern
Line: 19
zuo
der
erden
oder
in
ain
wazzer
alsô
vesticleich
ze
stun\den
,
Line: 20
daz
er
scheff
under
kêrt
.
ist
aber
,
daz
si
gleich
starch
20
Line: 21
sint
,
sô
ringent
si
mit
ainander
sô
vast
,
daz
si
paid
zuo
Line: 22
der
erden
vallent
und
varnt
in
ainer
snellen
werbeln
Line: 23
weise
und
zuckent
oft
mit
in
auf
ainen
grôzen
stain
oder
Line: 24
ainen
menschen
oder
ain
ander
swærez
dinch
und
füerent
Line: 25
daz
mit
in
auf
in
die
lüft
.
wenne
aber
si
alsô
vallent
25
Line: 26
in
daz
mer
,
sô
werfent
si
daz
merwazzer
auf
und
giezent
Line: 27
ez
an
daz
lant
und
verderbent
läut
und
guot
.
der
winde
Line: 28
flug
wirt
gesetzt
,
alsô
daz
si
niht
fliegent
,
von
zwairlai
Line: 29
sachen
ze
vorderst
.
diu
êrst
ist
,
daz
der
sunne
und
der
Line: 30
stern
kraft
den
irdischen
dunst
mit
übriger
hitz
zesträ\wet
30
Line: 31
auz
ainander
,
alsô
daz
er
sich
niht
gesamnen
mag
Line: 32
zuo
ainem
gar
merkleichen
stôz
oder
flug
;
fleugt
aber
er
,
Line: 33
daz
ist
ain
klain
.
diu
ander
sach
ist
,
daz
den
dunst
der
Line: 34
regen
mit
im
her
ab
zeuht
auf
die
erden
.
ê
er
sich
dan
Line: 35
wider
auf
swingt
in
die
lüft
und
daz
wazzer
in
lâz
,
daz
35
Line: 36
er
wider
leiht
wirt
,
sô
sint
die
lüft
indes
still
und
prüeft
Page: 81
Line: 1
man
wênig
wind
.
dar
umb
ist
der
luft
oft
still
nâch
Line: 2
dem
regen
,
wenne
vor
dem
selben
regen
wind
gewæt
Line: 3
habent
.
Chapter / Strophe: 16
16.
Line: 4
Line: 5
VON
DEM
REGEN
Line: 6
Der
regen
kümpt
von
wäzzrigem
dunst
,
den
der
Line: 7
sunnen
hitz
auf
hât
gezogen
in
daz
mitel
reich
des
luftes
,
Line: 8
wann
von
der
kelten
,
diu
dâ
ist
,
entsleuzt
sich
der
Line: 9
dunst
wider
in
wazzer
,
als
wir
sehen
an
dem
dunst
,
der
Line: 10
von
dem
wallenden
hafen
gêt
ob
dem
feur
:
wenn
der
10
Line: 11
dunst
die
kalten
eisneinne
hafendecken
rüert
,
sô
entsleuzt
Line: 12
er
sich
in
wazzers
tropfen
.
alsô
geschiht
auch
dem
dunst
,
Line: 13
der
dâ
kümt
von
rôsen
prennen
oder
von
wein
prennen
:
Line: 14
wenne
der
den
kalten
pleienne
huot
rüert
,
sô
entsleuzt
Line: 15
er
sich
auch
in
wazzer
,
und
smeckt
daz
selbig
wazzer
15
Line: 16
von
dem
ding
,
dâ
von
der
dunst
kümt
.
dar
umb
wizz
,
Line: 17
wenn
sich
der
dunst
gesament
in
den
luft
,
sô
gestêt
er
Line: 18
zesamen
und
wirt
dicke
,
des
êrsten
von
der
kelten
,
Line: 19
und
scheint
uns
dann
als
ain
hauf
weizer
wollen
oder
Line: 20
swarzer
.
daz
haiz
wir
wolken
.
wan
sô
vil
erdisches
20
Line: 21
rauches
ist
gemischt
zuo
dem
wäzzerigen
dunst
oder
sô
Line: 22
der
wäzzerig
dunst
gar
dicke
zesamen
stêt
,
sô
scheint
daz
Line: 23
wolken
swarz
;
wenne
aber
der
dunst
clâr
ist
,
sô
scheint
Line: 24
ez
weiz
;
ist
aber
der
erdisch
rauch
dünner
etswie
vil
,
sô
Line: 25
scheint
daz
wolken
rôt
,
und
alsô
ändert
ez
sich
an
der
25
Line: 26
varb
,
reht
als
der
dunst
sich
ändert
an
im
selber
.
sô
nu
Line: 27
diu
kelten
vast
arbaitt
in
daz
wolken
,
sô
entsleuzt
ez
sich
Line: 28
in
wazzer
,
und
dâ
von
seind
diu
kelten
sänfticleichen
Line: 29
anrüert
diu
wolken
,
sô
macht
si
klaineu
tröpflein
auz
gar
Line: 30
klainen
stükleinn
des
dunstes
,
und
vellet
daz
wazzer
dar
30
Line: 31
umb
her
ab
in
tropfen
weise
.
ist
aber
diu
kelten
gar
Line: 32
grôz
,
sô
verkêrt
si
grôzeu
stükel
des
dunstes
ze
mâl
mit
Line: 33
ainander
,
sô
vallent
gar
grôz
tropfen
.
dar
umb
seh
wir
Line: 34
sumerzeiten
ze
stunden
gar
grôz
tropfen
vallen
.
daz
Page: 82
Line: 1
ist
dar
umb
,
daz
diu
grôz
hitz
die
kelten
hât
vertriben
Line: 2
an
ain
stat
der
wolken
,
und
ist
diu
kelten
denn
gar
starch
Line: 3
an
ir
selber
,
dar
umb
daz
si
veraint
ist
,
und
wil
der
hitz
Line: 4
widerstên
,
sô
entsleuzt
si
dann
die
wäzrigen
dünst
in
grôz
Line: 5
tropfen
.
von
den
sachen
geschiht
auch
oft
,
daz
ain
grôz
5
Line: 6
wazzer
ze
mâl
mit
ainander
her
ab
vellet
,
alsô
daz
ez
Line: 7
ain
haus
oder
ain
ganz
dorf
hin
füert
.
ez
geschiht
auch
Line: 8
ze
stunden
,
daz
rôtez
wazzer
regent
sam
pluotstropfen
.
Line: 9
daz
ist
dâ
von
,
daz
vil
verprunnens
erdisches
rauchs
ge\mischet
Line: 10
ist
zuo
dem
wäzrigen
dunst
:
dâ
von
verbt
sich
10
Line: 11
daz
regenwazzer
rôt
.
alsô
vindet
man
auch
oft
,
daz
sich
Line: 12
daz
wazzer
verbt
in
der
erden
und
gar
rôt
her
für
vleuzt
;
Line: 13
sô
wænent
die
ainvältigen
läut
,
daz
ain
hailtum
dâ
sei
.
Line: 14
alsô
pauten
Kelhaimer
ain
hülzen
cappeln
über
ainen
Line: 15
rôten
wazzerfluz
an
der
Tuonaw
oberhalb
Regenspurch
.
15
Line: 16
ez
geschiht
auch
oft
,
daz
ez
klaineu
fröschel
regent
oder
Line: 17
klaineu
vischel
.
daz
ist
dâ
von
,
daz
der
wäzzrig
dunst
alsô
Line: 18
an
im
selb
geschickt
ist
,
wenn
er
sich
in
wazzer
entsleuzt
,
Line: 19
sam
diu
wäzzrig
pruot
,
dar
auz
die
fröschleu
werdent
oder
Line: 20
die
vischel
,
und
der
stern
kraft
würkt
diu
tierl
auz
der
20
Line: 21
geschickten
materi
und
geuzt
ain
leben
dar
ein
.
ich
rât
Line: 22
aber
niht
,
daz
dû
der
vischel
ezzest
,
wann
si
sint
von
Line: 23
rôher
materi
und
sint
vergiftig
.
dar
umb
geschiht
auch
Line: 24
oft
,
daz
ain
stain
oder
ain
eisen
her
nider
vellt
;
daz
Line: 25
wirt
auch
paidez
auz
dem
erdischem
rauch
und
auz
dem
25
Line: 26
wäzrigen
dunst
alsô
zesamen
gemischt
,
als
ez
der
nâtûr
Line: 27
der
dinger
eben
kümt
.
und
alsô
viel
ain
eisen
oben
Line: 28
her
ab
hie
vor
,
daz
was
sô
hert
,
daz
ain
küng
ain
swert
Line: 29
dar
auz
wolt
haben
gemacht
.
dô
wolt
daz
eisen
von
feur
Line: 30
nie
derwaichen
,
dar
umb
,
daz
ez
niht
reht
nâch
eisens
30
Line: 31
nâtûr
gemischt
was
auz
den
vier
elementen
.
regenwazzer
,
Line: 32
gesament
in
den
zistern
,
sô
ez
gestêt
,
sô
vellet
diu
erd
Line: 33
ze
podem
,
diu
dar
zuo
gemischt
was
von
irdischem
rauch
,
Line: 34
sô
wirt
ez
denn
gar
lauter
und
süez
und
ist
guot
zuo
der
Line: 35
ruor
,
daz
diu
verstê
,
und
zuo
dem
rôten
fluz
.
die
visch
35
Line: 36
werdent
vaizt
von
regenwazzer
und
dar
umb
swimment
si
Page: 83
Line: 1
ob
gegen
dem
regen
und
fräwent
sich
des
.
dû
solt
auch
Line: 2
wizzen
,
daz
des
luftes
reich
,
dâ
daz
wolken
stêt
und
der
Line: 3
regen
wirt
und
der
wint
wæt
und
dâ
allez
weter
geschiht
,
Line: 4
niderr
ist
dann
die
hœhsten
perg
,
die
auf
erden
sint
,
Line: 5
wan
man
vindet
perg
sô
hôch
,
dâ
nie
kain
regen
auf
5
Line: 6
kom
noch
kain
wint
noch
taw
noch
kain
ander
werch
Line: 7
des
weters
.
daz
habent
die
alten
maister
an
etleichen
Line: 8
hôhen
pergen
versuocht
,
alsô
daz
si
nâmen
ainen
pad\swamp
Line: 9
und
fäuhten
den
mit
wazzer
und
hielten
in
für
Line: 10
den
munt
,
wenn
si
sô
hôch
kômen
an
den
pergen
,
daz
si
10
Line: 11
niht
mêr
fäuhtes
luftes
heten
,
der
in
daz
herz
erkuolte
,
Line: 12
und
schriben
mit
den
vingern
an
die
erden
auf
den
per\gen
.
Line: 13
wenn
si
dann
über
ain
jâr
hin
wider
kômen
,
sô
Line: 14
funden
si
die
geschrift
ganz
sam
an
dem
êrsten
tag
.
daz
Line: 15
möht
niht
gesein
,
wær
regen
oder
wint
dar
auf
gewesen
.
15
Chapter / Strophe: 17
17.
Line: 16
Line: 17
VON
DEM
TAWE
.
Line: 18
Taw
wirt
auz
gar
behendem
zartem
wäzrigem
luft
,
Line: 19
der
sô
lind
und
sô
zart
ist
,
daz
er
die
kelten
des
miteln
Line: 20
reichs
des
luftes
niht
erleiden
mag
.
dar
umb
beleibt
er
20
Line: 21
oben
in
dem
nidristen
reich
des
luftes
,
dâ
der
luft
sänft
Line: 22
und
lind
ist
.
sô
nu
der
naht
kelten
sumerzeiten
kümt
,
sô
Line: 23
entsleuzt
sich
der
gar
edel
dunst
in
sô
zartez
wazzer
und
Line: 24
in
sô
unsihtigeu
tröpfel
,
daz
man
sein
nidervallen
niht
Line: 25
prüeft
unz
daz
diu
löckel
naz
sint
auf
dem
haupt
den
,
25
Line: 26
die
des
nahtes
der
naht
dienent
.
dem
zarten
wazzer
ist
Line: 27
sô
behendez
ertreich
zuo
gemischt
und
sô
zärtleich
wirm
,
Line: 28
daz
alle
die
paum
,
kräuter
und
pluomen
grüenent
und
Line: 29
zuonement
,
dar
auf
ez
gevellt
.
dû
maht
sein
zarthait
Line: 30
prüefen
dar
an
.
nim
ain
gar
rain
leinen
tuoch
und
prait
30
Line: 31
ez
auf
ain
rainez
gras
in
ainem
garten
sumerzeiten
,
unz
Line: 32
dû
des
nahtes
daz
taw
gevâhst
;
sô
twing
ez
dann
mit
Line: 33
rainen
henden
in
ain
lær
airschaln
,
auz
der
ir
toter
und
Line: 34
allez
ir
weiz
datz
ainem
klainen
löchlein
gezogen
sei
,
Page: 84
Line: 1
und
lain
ez
denn
des
tages
an
ain
aufgestecktez
sper
an
Line: 2
der
stat
,
dâ
diu
sunn
an
schein
.
sô
ez
denn
derwarmet
,
Line: 3
sô
wirt
ez
sô
leiht
,
daz
ez
die
schaln
ze
perg
füert
an
Line: 4
dem
sper
.
Line: 5
Ach
wie
schôn
möht
man
daz
geleichen
den
gâben
5
Line: 6
des
hailigen
gaistes
,
die
die
pluomen
Christum
machten
Line: 7
grüenend
in
der
zarten
schaln
unser
frawen
und
si
der\hœht
Line: 8
habent
an
dem
sper
der
stætikait
!
prüef
auch
des
Line: 9
tawes
edel
nâtûr
dar
an
,
daz
ez
menschleicher
nâtûre
sô
Line: 10
eben
kümt
und
güetleich
zuolacht
,
wenn
ez
reudik
ist
10
Line: 11
worden
in
dem
lenzen
;
sô
ez
sich
dann
wescht
mit
tawe
Line: 12
und
dar
inne
welzet
des
morgens
,
ê
diu
sunne
den
taw
Line: 13
benem
,
sô
wirt
ez
sleht
an
seiner
haut
und
frœleich
an
Line: 14
seinem
muot
.
Ach
helferinne
,
hilf
und
tawe
mit
deinen
Line: 15
genâden
auf
uns
räudig
sünder
,
himelischeu
frawe
,
gotes
15
Line: 16
gepärerinne
!
Chapter / Strophe: 18
18.
Line: 17
Line: 18
VON
DEM
SNÊWE
.
Line: 19
Snê
wirt
auz
wässrigem
dunst
recht
als
der
regen
in
Line: 20
dem
miteln
reich
des
luftes
,
aber
ez
muoz
der
luft
sô
20
Line: 21
kalt
sein
,
daz
er
sô
kreftig
sei
,
wenne
daz
wolken
sich
Line: 22
zesamen
zeuht
und
wirt
dick
sam
die
wollenstückel
,
Line: 23
daz
in
diu
kelten
zehant
durchgê
und
derfrœr
und
Line: 24
mach
in
hert
mit
ainer
linden
herten
,
ê
daz
er
zuo
wazzer
Line: 25
werd
oder
wazzers
form
gevâh
.
dar
umb
vellt
der
snê
25
Line: 26
her
ab
in
wollen
weis
.
wizz
,
daz
etleich
perg
durch
daz
Line: 27
lang
jâr
snê
habent
,
dar
umb
daz
si
gar
hôch
sint
und
Line: 28
an
dem
gar
kalten
tail
des
luftes
.
ez
sint
auch
etleich
,
Line: 29
dâ
nümmer
kain
snê
auf
kümt
,
reht
als
kain
regen
.
alsô
Line: 30
schreibent
die
kriechischen
maister
von
dem
perg
in
30
Line: 31
Kriechenland
,
der
dâ
haizt
Οlympus
.
Page: 85
Chapter / Strophe: 19
19.
Line: 1
Line: 2
VON
DEM
REIFEN
.
Line: 3
Der
reif
wirt
auz
der
selbenlai
dunst
,
dar
auz
daz
Line: 4
taw
wirt
,
iedoch
muoz
diu
kelten
verr
grœzer
sein
,
diu
Line: 5
den
reifen
macht
,
wan
diu
daz
taw
macht
.
wan
ze
gleicher
5
Line: 6
weis
als
sich
der
snê
zuo
dem
regen
hât
,
alsô
hât
sich
Line: 7
der
reif
zuo
dem
tawe
,
und
als
daz
taw
allen
frühten
Line: 8
nütz
ist
und
frumen
pringet
,
alsô
ist
in
der
reif
schad
und
Line: 9
verderbt
die
früht
auf
den
paumen
und
auf
den
wein\reben
Line: 10
und
durchgêt
si
sô
gar
,
daz
si
vallent
oder
swar\zent
10
Line: 11
sam
si
verprant
sein
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
der
reif
Line: 12
von
gar
behendem
dunst
ist
und
gar
kalt
,
und
dâ
von
Line: 13
durchgêt
er
diu
klainen
luftlöchlein
an
den
frühten
und
Line: 14
erleschet
die
nâtürleichen
hitz
dar
inn
.
sô
daz
geschiht
,
Line: 15
sô
müezent
die
fruhtpluomen
sterben
und
swarzen
.
ez
15
Line: 16
ist
auch
der
reif
hertgriffiger
dann
der
snê
,
dar
umb
,
Line: 17
daz
den
dunst
,
dar
auz
der
reif
wirt
,
diu
grôz
kelten
Line: 18
herticleicher
durchgêt
und
sich
tiefer
dar
ein
senket
Line: 19
wann
in
den
snê
und
machet
gar
klaineu
körnlein
in
dem
Line: 20
reifen
und
gar
herteu
;
dar
umb
læt
sich
der
reif
niht
20
Line: 21
schôn
pallen
sam
der
snê
.
dû
scholt
auch
wizzen
,
daz
Line: 22
daz
reimeln
an
der
paum
esten
winterszeiten
kümt
von
Line: 23
den
selben
sachen
,
wann
der
fäuht
warm
dunst
,
der
von
Line: 24
der
esten
nâtûr
gêt
,
verkêrt
sich
von
der
grôzen
kelten
Line: 25
in
reifes
gestalt
,
und
seind
der
dunst
klain
ist
,
sô
wirt
25
Line: 26
er
zehant
verkêrt
,
sô
er
neur
her
für
kümt
.
dar
umb
Line: 27
beleibt
er
auf
den
esten
hangend
.
alsô
bereimelt
ainem
Line: 28
menschen
auch
sein
part
oder
hâr
oder
ander
dinch
auf
dem
Line: 29
haupt
von
dem
fäuhten
âtem
,
der
im
von
dem
mund
und
Line: 30
von
der
nasen
gêt
,
sô
der
luft
gar
kalt
ist
.
ez
vallent
30
Line: 31
auch
oft
körnlein
,
allermaist
in
dem
lenzen
,
diu
sint
Line: 32
sinbel
sam
die
arwaiz
und
sint
herter
an
dem
griff
wan
Line: 33
der
snê
und
waicher
wan
der
reif
,
die
koment
dâ
von
,
Line: 34
daz
diu
kelten
grœzer
ist
wan
zuo
dem
snê
und
klainer
Line: 35
wan
zuo
dem
reifen
,
alsô
daz
si
den
dunst
niht
sô
gar
35
Page: 86
Line: 1
durchgêt
sam
in
dem
reifen
.
diu
körnlein
haizent
ze
Line: 2
latein
granula
.
Chapter / Strophe: 20
20.
Line: 3
Line: 4
VON
DEM
SCHAWR
.
Line: 5
Der
schaur
haizt
in
anderr
däutsch
der
hagel
,
und
5
Line: 6
kümt
dâ
von
,
daz
der
wäzzrig
dunst
des
êrsten
sich
ent\sleuzt
Line: 7
in
regentropfen
an
ainer
niht
übrig
kalter
stat
in
Line: 8
dem
luft
,
dâ
der
regen
wirt
,
und
die
tropfen
dar
nâch
Line: 9
vallent
durch
ain
gar
kalte
stat
,
dâ
diu
hitz
in
dem
Line: 10
sumer
die
kelten
zesamen
hât
getriben
,
wan
diu
selb
10
Line: 11
übrig
kelten
verkêrt
die
tropfen
in
eis
,
reht
als
si
daz
Line: 12
wazzer
tuot
hie
niden
winterzeiten
.
dar
umb
sint
des
Line: 13
schaurn
körner
gestalt
sam
die
cristallen
und
sint
sinbel
,
Line: 14
dar
umb
,
daz
si
sich
sleifent
durch
den
luft
her
ab
zuo
Line: 15
allen
enden
.
ez
kümt
auch
oft
,
daz
regentropfen
vallent
15
Line: 16
mit
dem
schaurn
;
daz
ist
dâ
von
,
daz
der
schaur
her
Line: 17
nider
paz
in
seinem
vallen
linden
luft
begreift
:
dar
umb
Line: 18
zefleuzt
er
an
den
enden
und
die
tropfen
vallent
mit
im
Line: 19
her
ab
in
regens
weis
.
Chapter / Strophe: 21
21
Line: 20
Line: 21
VON
DEM
MILTAWE
.
Line: 22
Ez
haizet
ainz
miltaw
,
daz
verderbt
den
hopfen
oft
Line: 23
und
daz
korn
und
ander
getraid
.
daz
kümpt
dâ
von
,
daz
Line: 24
der
erdisch
dunst
,
dar
auz
daz
miltaw
wirt
,
gar
behend
Line: 25
ist
an
im
selber
und
daz
er
sêr
geprant
ist
von
der
25
Line: 26
sunne
,
diu
in
auf
hât
gehebt
von
der
erden
.
dar
umb
Line: 27
wenn
sich
der
dunst
entsleuzt
in
haimleichez
nidertropfen
Line: 28
mit
regen
oder
ân
regen
und
er
gevellt
auf
die
plüet
Line: 29
der
frühten
,
sô
verprent
er
daz
fruhtpær
march
der
Line: 30
frühten
,
reht
sam
ain
nazzer
wolgepranter
asch
tæt
,
ob
30
Line: 31
man
in
dar
auf
legt
.
und
daz
dem
alsô
sei
,
daz
er
kome
Line: 32
von
erdischem
dunst
,
daz
vind
ich
alsô
.
wenne
daz
Page: 87
Line: 1
miltaw
gevallen
ist
,
sô
prüeft
man
ez
aller
êrst
an
dem
Line: 2
dritten
tag
oder
an
dem
vierden
und
ist
danne
daz
gel
Line: 3
oder
swarz
worden
,
dar
auf
ez
sitzet
,
und
diu
varb
bedäut
Line: 4
prunst
der
materi
.
ez
geschiht
oft
,
daz
daz
selb
getraid
,
Line: 5
dar
auf
ez
vellt
,
steubt
,
wenn
ez
gedorret
,
sam
ez
mit
5
Line: 6
aschen
sei
besträut
.
daz
wær
allez
niht
,
kæme
daz
miltaw
Line: 7
niht
von
erdischem
verprantem
dunst
,
der
daz
getraid
Line: 8
alsô
negt
.
dû
scholt
auch
wizzen
,
daz
ez
den
frühten
Line: 9
aller
maist
schadet
,
sô
si
plüent
,
wan
ir
plüet
ist
lind
Line: 10
und
zart
.
wenne
aber
ir
früht
von
den
pluomen
koment
10
Line: 11
und
ain
tail
erstarkt
sint
,
sô
schat
ez
in
niht
als
vil
.
Line: 12
ez
haizt
auch
miltaw
niht
von
miltikait
,
wan
ez
ist
ark
Line: 13
und
übel
:
ez
ist
gehaizen
von
milwen
miltaw
,
wan
als
Line: 14
die
milwen
daz
gewant
frezzent
und
verderbent
,
alsô
Line: 15
verderbt
ez
die
fruht
.
dar
umb
hieze
ez
wol
milwentaw
,
15
Line: 16
wan
man
vint
an
vil
dingen
klaineu
würmlein
swarzeu
Line: 17
nâch
etleichen
tagen
,
dar
auf
daz
miltaw
gevallen
ist
.
Line: 18
iedoch
wizz
,
daz
ich
den
sin
von
dem
miltaw
von
andern
Line: 19
maistern
niht
hân
genomen
.
Chapter / Strophe: 22
22
Line: 20
Line: 21
VON
DEM
HONIG
.
Line: 22
Ez
kümt
auch
ze
stunden
in
dem
sumer
,
daz
hönig
Line: 23
vellet
von
den
lüften
auf
die
paum
und
auf
daz
gras
,
Line: 24
und
fliegent
die
peinen
dar
auf
und
sament
daz
.
daz
Line: 25
haizt
man
trôr
.
daz
kümpt
dâ
von
,
daz
der
fäuht
dunst
25
Line: 26
von
der
sunnen
aufgezogen
wirt
sumerzeiten
auz
den
Line: 27
pluomen
,
auz
den
kräutern
und
auz
den
frühten
unz
in
Line: 28
daz
reich
des
luftes
,
daz
ob
den
wolken
stêt
.
dâ
wirt
Line: 29
der
dunst
dann
aber
gedicket
an
im
selber
von
der
sänf\ten
Line: 30
kelten
,
diu
dâ
ist
gar
nâhent
pei
dem
obristen
reich
30
Line: 31
des
luftes
,
und
von
der
dicken
und
von
dem
frost
ent\sleuzt
Line: 32
sich
der
dunst
in
süeze
fäuhten
und
vellt
her
wider
Line: 33
ab
auf
die
früht
und
auf
die
pluomen
,
und
daz
haiz
wir
Line: 34
wildez
honig
.
iedoch
scholt
dû
wizzen
,
daz
zwairlai
honig
Page: 88
Line: 1
ist
;
ainz
ist
nâtürleich
,
daz
ander
maisterleich
.
daz
Line: 2
nâtürleich
ist
dâ
von
wir
ietzo
gesagt
haben
.
daz
maister\leich
Line: 3
ist
daz
der
pein
maisterschaft
ze
haufen
tregt
in
Line: 4
ir
wonung
.
dû
scholt
auch
wizzen
,
daz
des
nâtürleichen
Line: 5
hönigs
in
unserr
wonung
wênig
vellet
,
sein
vellt
aber
vil
5
Line: 6
in
den
landen
gegen
der
sunnen
aufganch
.
daz
ist
dar
Line: 7
umb
,
daz
der
behend
zart
dunst
,
dar
auz
daz
höng
wirt
,
Line: 8
von
den
pluomen
und
von
den
frühten
in
unserr
wonung
Line: 9
niht
mag
aufgên
durch
den
zæhen
slipfrigen
luft
unz
Line: 10
an
sein
reht
stat
,
dâ
er
zuo
höng
würd
.
wan
unser
luft
,
10
Line: 11
dâ
wir
wonen
,
der
ist
vol
wäzriger
wolken
und
der
ver\kêrt
Line: 12
den
selben
dunst
und
verderbt
in
.
iedoch
vellt
daz
Line: 13
honig
sumerzeiten
pei
uns
auch
,
wenn
unser
luft
rain
und
Line: 14
schœn
ist
,
und
daz
geschiht
in
dem
prâchmônn
,
der
ze
Line: 15
næhst
nâch
dem
maien
ist
,
allermaist
pei
den
sumerleichen
15
Line: 16
sünwenden
.
wenne
daz
geschiht
,
sô
sterbent
diu
schâf
Line: 17
und
die
gaiz
gern
,
dar
umb
,
daz
daz
hong
coleram
macht
Line: 18
in
der
tier
leib
.
des
vindest
dû
ain
zaichen
:
wenne
si
Line: 19
tôt
sint
und
man
si
aufsneidet
,
sô
sint
si
inwendig
gel
Line: 20
von
der
prunst
colora
.
aber
in
den
landen
gên
der
20
Line: 21
sunnen
aufganch
ist
der
luft
gar
lauter
und
still
durch
Line: 22
daz
ganz
jâr
gar
vil
;
dar
umb
vellt
ez
in
den
landen
Line: 23
oft
.
wenn
ez
gevallen
ist
,
sô
schol
man
daz
vich
dâ
heim
Line: 24
lâzen
und
schol
den
kinden
wern
,
daz
si
ez
niht
ab
den
Line: 25
paumpletern
saugen
.
iedoch
hân
ich
des
vil
gezzen
auf
25
Line: 26
dem
geu
,
dô
ich
ain
kindel
was
;
dâ
nâch
tet
mir
mein
Line: 27
leibel
gar
wê
und
west
niht
,
wâ
von
daz
wær
.
waz
kraft
Line: 28
daz
hönig
hab
,
daz
sag
wir
her
nâch
,
wenn
wir
von
den
Line: 29
peinn
sagen
.
Chapter / Strophe: 23
23
Line: 30
Line: 31
VON
DEM
HIMELFLAD
.
Line: 32
Ainz
haizt
ze
latein
ladanum
und
mag
ze
däutsch
Line: 33
haizen
himelflad
oder
himeltrôr
,
reht
sam
daz
vorder
hiez
Line: 34
honigtrôr
.
daz
himeltrôr
vellt
auch
nider
sam
daz
hong\trôr
,
Page: 89
Line: 1
dann
daz
ez
ain
wênich
hœher
vellt
,
und
kümt
von
Line: 2
dem
selben
dunst
,
denne
daz
der
dunst
dicker
ist
und
Line: 3
zæher
an
im
selber
.
wenne
daz
himeltrôr
vellt
auf
diu
Line: 4
kräuter
,
sô
tailt
man
daz
kraut
mit
riemen
und
under\schait
Line: 5
ez
,
sô
behanget
diu
edel
fäuhten
an
den
riemen
;
5
Line: 6
sô
diu
gehertt
wirt
,
sô
haizt
si
ladanum
.
daz
vellt
in
Line: 7
unsern
landen
niht
,
durch
der
sach
willen
,
die
wir
vor
Line: 8
gesagt
haben
von
dem
honigtrôr
.
sô
daz
himeltrôr
lauter
Line: 9
ist
und
niht
gemischt
mit
andern
dingen
,
sô
ist
ez
gar
Line: 10
edel
smeckend
und
zelt
man
ez
zuo
den
edelsmeckenden
10
Line: 11
dingen
,
diu
man
ze
latein
aromata
haizt
.
daz
ist
gar
Line: 12
schatzpær
,
aber
man
velscht
ez
mit
gaizmist
und
mit
Line: 13
sölchen
swarzen
dingen
,
diu
man
wol
kewen
mag
.
man
Line: 14
velscht
ez
auch
sô
sêr
,
daz
man
in
zehen
pfunden
kaum
Line: 15
ain
unz
vint
.
aber
man
schol
daz
auzweln
für
daz
15
Line: 16
pest
,
daz
swær
ist
und
swarz
und
daz
man
kewen
mag
Line: 17
und
daz
wol
smecket
.
aber
daz
rœtlot
ist
und
zwischen
Line: 18
den
henden
zerpricht
oder
zereiset
,
daz
bedeut
,
daz
ez
Line: 19
veraltet
ist
oder
alze
sêr
gevelschet
.
daz
himeltrôr
hât
Line: 20
die
kraft
,
daz
ez
die
flüzz
verstênd
macht
,
die
wäzrig
sint
,
20
Line: 21
und
daz
ez
hitzt
.
diu
zwai
hât
ez
von
seiner
nâtûr
adel
,
Line: 22
dar
umb
geit
man
ez
für
die
huosten
und
für
den
fluz
,
Line: 23
der
von
dem
hirn
gêt
zuo
der
prust
,
ist
daz
der
huost
Line: 24
kümt
von
kalter
sach
,
wan
sô
habt
man
ez
für
die
nasen
Line: 25
und
smeckt
dar
zuo
,
sô
hilft
ez
für
den
fluz
.
ist
auch
,
25
Line: 26
daz
man
daz
himeltrôr
mischt
zuo
rôsen
und
wellet
ez
Line: 27
in
ainem
regenwazzer
und
deckt
daz
vaz
unz
daz
ez
Line: 28
wider
lâw
wirt
,
wem
denn
die
zend
wagent
,
nimt
er
des
Line: 29
wazzers
in
den
munt
und
tweht
man
im
die
füez
dâ
mit
,
Line: 30
alsô
daz
sich
die
âdern
entsliezent
,
sô
werdent
die
zend
30
Line: 31
gevestent
dâ
von
.
alsô
geschiht
auch
,
ob
man
ladanum
Line: 32
mischt
mit
dem
kraut
,
daz
dâ
haizt
mastix
.
ob
man
daz
Line: 33
gemischt
legt
inwendig
und
auzwendig
an
daz
zandflaisch
Line: 34
und
an
die
zend
,
sô
werdent
die
zend
gevestent
.
daz
Line: 35
himeltrôr
sterkt
auch
der
frawen
muoter
und
hilft
der
35
Line: 36
fruht
in
dem
leib
.
ez
ist
auch
guot
dem
,
der
ainen
kranken
Page: 90
Line: 1
magen
hât
von
kalter
sach
,
und
wer
den
magen
sterken
Line: 2
well
,
daz
er
wol
gekochen
müg
sein
ezzen
,
der
nem
fünf
Line: 3
pillulas
,
daz
sint
fünf
kügellein
,
in
der
apoteken
gemacht
Line: 4
von
ladano
und
nem
die
in
kæswazzer
oder
in
molken
,
Line: 5
daz
haiz
ich
allz
ainz
.
5
Chapter / Strophe: 24
24.
Line: 6
Line: 7
VON
DEM
HIMELPROT
.
Line: 8
Manna
haizt
ze
däutsch
himelprôt
und
vellt
auch
Line: 9
oben
her
ab
von
den
lüften
,
iedoch
ain
wênig
hœher
Line: 10
wann
daz
himeltrôr
,
sam
etleich
maister
sprechent
.
ez
10
Line: 11
wirt
auch
auz
der
selbenlai
dunst
,
dar
auz
daz
himeltrôr
Line: 12
wirt
,
denn
daz
sein
dunst
auz
den
elementen
gleicher
Line: 13
oder
zimleicher
gemischt
ist
und
sein
fäuhten
paz
gekocht
Line: 14
ist
,
und
vellt
auch
in
tawes
weis
her
ab
des
nahtes
auf
Line: 15
diu
kräuter
oder
auf
die
vels
und
wirt
dâ
hert
,
dâ
15
Line: 16
sament
ez
die
läut
dann
.
aber
dar
umb
,
daz
sein
wênig
Line: 17
vellt
,
velscht
man
ez
gar
sêr
.
wizz
,
daz
ez
in
unsern
Line: 18
landen
niht
vellt
von
der
selben
sach
wegen
,
diu
gesagt
Line: 19
ist
von
dem
honigtrôr
und
von
dem
himeltrôr
.
wenne
Line: 20
daz
himelprôt
lauter
ist
und
niht
gemischt
mit
andern
20
Line: 21
dingen
,
sô
ist
ez
edel
smeckend
und
gar
schatzpær
.
man
Line: 22
derkennet
aber
daz
lauter
von
dem
unlautern
alsô
,
daz
Line: 23
daz
lauter
weizlot
ist
und
inwendich
etleich
hölr
hât
sam
Line: 24
der
honigsaim
,
und
daz
gar
lauter
ist
,
daz
ist
süez
und
Line: 25
gar
lustig
und
zimleich
in
dem
mund
.
nu
maht
dû
25
Line: 26
frâgen
,
ob
ez
daz
himelprôt
sei
,
daz
got
dem
gläubischen
Line: 27
volk
sante
in
der
wüesten
hie
vor
,
dô
ez
vlôch
auz
Line: 28
Egiptô
.
sô
sprich
ich
:
nain
,
wann
got
der
speist
daz
Line: 29
volk
vierzig
jâr
von
dem
selben
himelprôt
in
übernâtür\leichen
Line: 30
werken
,
sô
kümt
daz
himelprôt
,
dâ
ich
nu
von
30
Line: 31
sag
,
von
nâtürleichen
werken
.
auch
het
der
alten
väter
Line: 32
himelprôt
vil
aigenchait
an
im
,
der
ditz
niht
hât
.
ob
Line: 33
aber
ez
an
dem
smach
und
in
dem
mund
wær
sam
ditz
,
Line: 34
daz
widersprich
ich
niht
.
daz
himelprôt
,
dâ
wir
hie
von
Page: 91
Line: 1
reden
,
daz
wirt
oft
gevelscht
mit
honig
,
oft
mit
lekritzen
,
Line: 2
diu
gepulvert
ist
.
aber
wenne
man
ez
velscht
,
sô
ist
ez
Line: 3
unlustichleichen
süez
,
alsô
daz
dem
menschen
dar
ab
Line: 4
wüllet
.
daz
himelprôt
hât
die
kraft
,
daz
ez
daz
pluot
Line: 5
läutert
und
rainigt
,
und
dar
umb
ist
ez
guot
in
hitzigen
5
Line: 6
sühten
,
die
dâ
koment
von
der
colera
,
und
schol
man
ez
Line: 7
den
siechen
beraiten
in
warm
wazzer
,
sam
man
ainz
be\rait
Line: 8
in
der
apoteken
,
haizt
cassia
fistula
.
iedoch
gehœrt
Line: 9
daz
den
ärzten
,
wan
ain
mensch
möht
sich
leiht
ver\greifen
.
Line: 10
kœm
daz
von
meinen
schulden
,
daz
wær
mir
10
Line: 11
lait
.
Chapter / Strophe: 25
25.
Line: 12
Line: 13
VON
DEM
DONR
UND
VON
DEM
PLITZEN
.
Line: 14
Der
donr
kümt
von
erdischem
vaiztem
dunst
,
dâ
von
Line: 15
diu
feur
in
den
lüften
werdent
,
als
vor
gesait
ist
,
und
15
Line: 16
kümpt
in
dér
weis
.
seind
der
dunst
an
im
selber
warm
Line: 17
ist
und
der
wolken
stat
kalt
,
sô
er
dann
kümt
an
die
Line: 18
stat
der
wolken
,
sô
wellt
er
über
sich
auf
zuo
dem
feur
Line: 19
oder
in
daz
obrist
reich
des
luftes
,
dar
umb
,
daz
er
leiht
Line: 20
ist
und
warm
,
sam
daz
feur
leiht
ist
und
haiz
.
wenn
er
20
Line: 21
denne
an
diu
kalten
wolken
stœzt
,
sô
stôzent
si
in
her
Line: 22
wider
ab
.
von
dem
stôzen
vert
er
snell
hin
wider
,
sô
Line: 23
stœzt
den
dunst
diu
kelten
noch
vester
her
wider
.
daz
Line: 24
geschiht
sô
lang
,
unz
daz
er
sô
gar
snell
und
vesticlei\chen
Line: 25
wirt
her
nider
geworfen
,
sam
ain
geschôz
,
daz
man
25
Line: 26
auz
pühsen
scheuzet
.
dâ
von
wirt
der
vaizt
dunst
enprant
Line: 27
in
seinem
snellen
flug
,
alsô
daz
er
flammen
geit
,
und
die
Line: 28
flammen
haiz
wir
plitzen
.
aber
daz
reizen
,
daz
der
dunst
Line: 29
tuot
in
den
wolken
und
in
den
lüften
,
daz
haizt
der
Line: 30
tonr
.
dar
umb
koment
diu
zwai
mit
enander
donr
und
30
Line: 31
plitzen
.
iedoch
siht
man
den
plitzen
,
ê
wir
den
tonr
Line: 32
hœrn
,
wann
daz
gesiht
streckt
sich
verrer
und
sneller
Line: 33
dan
daz
gehœrd
.
alsô
seh
wir
oft
auf
den
püeheln
ob
Line: 34
den
pächen
,
dâ
die
weschen
waschent
,
den
slag
mit
den
Page: 92
Line: 1
pleueln
,
ê
wir
den
galm
hœren
.
nu
möhst
dû
sprechen
:
Line: 2
wir
sehen
oft
plitzen
ân
den
donr
und
hœrn
oft
den
donr
Line: 3
ân
plitzen
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
oft
die
wäzzrigen
Line: 4
wolken
gar
vinster
und
dicke
sint
und
derleschent
die
Line: 5
flammen
ob
der
dicken
,
alsô
daz
wir
ir
niht
sehen
.
wenne
5
Line: 6
daz
geschiht
,
sô
hœr
wir
donr
ân
plitzen
.
ez
geschiht
Line: 7
auch
,
wenn
ez
gar
haiz
ist
gewesen
des
tages
in
sumer\zeiten
,
Line: 8
daz
die
vaizten
dünst
verr
von
uns
entzünt
wer\dent
,
Line: 9
alsô
daz
sich
der
galm
verstôzt
,
daz
er
niht
zuo
Line: 10
uns
kümt
:
sô
seh
wir
den
himelitzen
oder
den
plitzen
10
Line: 11
ân
donr
.
iedoch
sint
läut
,
die
wænent
,
daz
der
donr
ain
Line: 12
stain
sei
,
dar
umb
,
daz
oft
ain
stain
her
ab
vellt
mit
dem
Line: 13
donr
in
grôzem
weter
.
daz
ist
niht
wâr
,
wan
wær
der
Line: 14
donr
ain
stain
,
sô
machte
er
wunden
den
läuten
und
den
Line: 15
tiern
,
die
er
dersleht
,
sam
ander
vallend
stain
tuont
.
des
15
Line: 16
geschiht
doch
niht
,
wan
wir
sehen
,
daz
die
läut
,
die
der
Line: 17
donr
sleht
,
kain
wunden
habent
.
si
sint
aber
swarz
an
Line: 18
dem
slag
,
daz
ist
dar
umb
,
daz
der
haiz
dunst
si
ver\prent
Line: 19
und
verprent
in
daz
pluot
in
dem
herzen
,
dar
umb
Line: 20
erstickent
si
ân
wunden
.
ez
kêrt
auch
der
mensch
daz
20
Line: 21
antlütz
gegen
dem
slag
,
dar
umb
,
wenn
ez
der
donr
Line: 22
sleht
,
sô
wil
ez
warten
,
waz
daz
sei
,
und
hêrt
daz
antlütz
Line: 23
umb
,
und
in
dem
kêren
stirbt
ez
.
wizz
auch
,
daz
der
Line: 24
donr
allermaist
schat
hertem
ding
sam
stahel
ist
und
vels
Line: 25
und
stain
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
diu
selben
dinch
den
25
Line: 26
dunst
niht
durch
varn
lâzent
,
dar
umb
zerpricht
er
si
Line: 27
und
zekleubt
si
oft
ze
stucken
.
aber
lindem
ding
schadet
Line: 28
er
niht
sô
sêr
,
dar
umb
zerpricht
er
oft
daz
swert
in
Line: 29
der
schaiden
und
die
spæn
,
alsô
daz
daz
leder
ganz
be\leibt
Line: 30
an
der
schaiden
.
der
donr
ist
mangerlai
,
wann
oft
30
Line: 31
gillt
er
sam
der
ainem
ain
plâtern
voller
luftes
auf
dem
Line: 32
haupt
zerslüeg
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
daz
wolken
sich
Line: 33
umb
und
umb
hât
gesament
umb
den
donrigen
dunst
,
sô
Line: 34
mag
er
nindert
auz
,
unz
er
daz
wolken
zerpricht
an
Line: 35
ainer
seiten
sam
der
luft
die
plâtern
tuot
.
er
hillt
auch
35
Line: 36
oft
sam
der
ain
leinein
tuoch
nâch
der
leng
rizze
,
daz
Page: 93
Line: 1
ist
,
wenn
er
nâch
der
tiefen
diu
wolken
und
den
luft
reizt
.
Line: 2
er
prastelt
auch
oft
sam
dâ
tännein
holz
prastelt
in
ainem
Line: 3
feur
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
der
dunst
stückelot
oder
in
Line: 4
stuckes
weise
beslozzen
ist
und
in
mangen
stücken
nâch
Line: 5
ainander
auz
prichet
,
reht
sam
der
haiz
luft
in
dem
feur
5
Line: 6
auz
luftigem
holz
oder
sam
der
luft
tuot
auz
vil
castanien
Line: 7
oder
auz
aicheln
,
die
man
ganz
in
ain
feur
richt
.
der
Line: 8
plitzen
wirkt
auch
gar
wunderleicheu
werch
und
ist
schäd\leich
Line: 9
gar
an
vil
dingen
.
daz
êrst
ist
,
daz
er
dem
men\schen
Line: 10
diu
augen
oft
verplendet
,
daz
in
reht
ansiht
.
daz
10
Line: 11
ist
dâ
von
,
daz
er
im
die
cristallischen
fäuhten
verprent
Line: 12
in
dem
augapfel
,
dar
an
des
gesihtes
kraft
ligt
.
daz
Line: 13
ander
ist
,
daz
er
die
plüet
verderbt
auf
den
paumen
und
Line: 14
aller
maist
die
zarten
plüet
an
dem
weinreben
;
dar
umb
Line: 15
verhüllet
diu
nâtûr
diu
fruhttragerlein
,
daz
sint
die
15
Line: 16
frühtigen
knödel
auf
den
paumen
,
mit
pletern
,
sam
dâ
Line: 17
ain
amme
ir
kint
verhüllet
mit
windeln
,
und
macht
dem
Line: 18
weinreben
gar
praiteu
pleter
,
daz
er
sein
weintrauben
dâ
Line: 19
mit
verhüll
vor
dem
plitzen
.
daz
dritt
ist
,
daz
er
oft
dem
Line: 20
menschen
daz
hâr
verprent
under
den
üehsen
und
an\derswâ
20
Line: 21
und
doch
seinem
leib
niht
schadet
.
daz
ist
dar
Line: 22
umb
,
daz
der
dunst
niht
sô
vast
vert
,
daz
er
dem
men\schen
Line: 23
schad
;
seind
aber
er
prinnet
und
hin
und
her
Line: 24
lauft
an
dem
menschen
gar
snell
,
sô
verprennet
er
daz
Line: 25
dürr
lind
hâr
an
im
ân
des
menschen
versêrung
.
alsô
25
Line: 26
geschach
,
daz
Marcia
,
der
Rœmer
fürstinne
,
von
ainem
Line: 27
donr
geslagen
wart
und
starp
daz
kint
in
irm
leib
.
aber
Line: 28
ir
geschach
niht
.
daz
was
dar
umb
,
daz
diu
fruht
in
Line: 29
dem
leib
dannoch
kranch
was
und
daz
von
der
frawen
Line: 30
derschrecken
diu
pant
sich
rizzen
,
dâ
mit
daz
kint
ge\punden
30
Line: 31
was
,
und
daz
selb
reizen
raiz
auch
dem
kind
sein
Line: 32
âdern
und
sein
herzlein
ab
.
ez
spricht
unser
puoch
,
daz
Line: 33
der
donr
oder
der
plitzen
niemant
schad
,
der
in
vor
hœr
Line: 34
oder
sehe
,
ê
der
slag
zuo
im
kom
.
wærleich
daz
dünket
Line: 35
mich
ain
leihter
spruch
ân
maisterschaft
,
wan
unser
vor\sehen
35
Line: 36
hilft
niht
dar
zuo
,
sich
möht
dann
der
mensch
sô
Page: 94
Line: 1
snell
vor
dem
slag
verpergen
.
ez
spricht
auch
daz
puoch
Line: 2
mêr
,
daz
der
plitzen
oder
der
donr
niht
alle
zeit
den
Line: 3
menschen
ertœd
,
wenne
er
ez
trift
;
aber
er
tœd
ander
Line: 4
gesellteu
dinch
wenn
er
si
trift
,
ez
sei
paum
oder
tier
,
Line: 5
und
under
den
tiern
sêrt
er
allermaist
den
adlarn
,
aber
5
Line: 6
under
den
paumen
allermaist
den
lorpaum
,
alsô
spricht
Line: 7
Plinius
.
Seneca
spricht
,
daz
ze
seinen
zeiten
der
donr
Line: 8
ain
vaz
voller
weins
zeslüeg
,
alsô
daz
der
wein
ain
kurzez
Line: 9
stündel
stüend
pei
ainander
âne
vaz
,
sam
er
in
dem
vaz
Line: 10
gestanden
was
.
daz
was
dar
umb
,
daz
der
slag
sô
snell
10
Line: 11
was
,
daz
der
wein
niht
sô
snell
zervliezen
moht
.
alsô
Line: 12
seh
wir
,
daz
ainr
ain
offen
glas
mit
wein
oder
mit
wazzer
Line: 13
sô
snell
umbslingt
in
ainer
slingen
oder
in
der
hant
,
daz
Line: 14
nihts
her
auz
fleuzt
.
auch
ist
der
wein
leiht
zæh
ge\wesen
,
Line: 15
daz
hât
auch
dar
zuo
geholfen
.
15
Line: 16
Nu
maht
dû
frâgen
,
seind
der
dunst
,
dar
auz
der
Line: 17
donr
und
der
plitzen
wirt
,
aufgêt
winterszeiten
und
Line: 18
sumerzeiten
,
war
umb
donrt
ez
niht
in
dem
winter
sam
Line: 19
in
dem
sumer
?
daz
ist
dar
umb
,
daz
in
dem
winter
diu
Line: 20
hitz
niht
sô
grôz
ist
,
daz
si
starken
vesten
rauch
aufge\heben
20
Line: 21
müg
sam
zuo
dem
donr
gehœrt
,
und
mag
in
auch
Line: 22
sô
hôch
niht
geheben
in
die
lüft
,
daz
er
mit
sô
grôzer
Line: 23
ungestüemikait
her
nider
valle
.
dar
umb
hebt
diu
sunne
Line: 24
in
dem
winter
neur
dunst
auf
,
der
zuo
regen
gehœrt
oder
Line: 25
zuo
snê
oder
zuo
winden
und
zuo
feurn
,
diu
niht
plitzen
25
Line: 26
haizent
.
diu
selb
sach
ist
auch
in
dem
herbst
und
in
dem
Line: 27
lenzen
,
ez
sei
dann
gar
selten
.
ez
sprechent
auch
etleich
,
Line: 28
daz
in
den
landen
pei
der
sunnen
aufganch
sumerzeiten
Line: 29
niht
donr
werden
,
aber
si
werdent
dâ
selben
winters\zeiten
.
Line: 30
daz
ist
dar
umb
,
daz
in
den
landen
sumerzeiten
30
Line: 31
diu
hitz
sô
gar
übrigs
grôz
ist
,
daz
kain
dunst
in
den
Line: 32
lüften
zuo
wolken
getwungen
wirt
,
wan
diu
grôz
hitz
diu
Line: 33
zesträut
den
dunst
und
lâzt
in
niht
dick
werden
.
aber
Line: 34
winterszeiten
sô
ist
diu
hitz
in
den
landen
sänft
,
reht
Line: 35
sam
si
ist
in
dem
sumer
mit
uns
.
dar
umb
sô
donrt
ez
;
35
Line: 36
in
dem
winter
in
den
selben
landen
.
ez
ist
auch
in
den
Page: 95
Line: 1
landen
gegen
der
sunnen
underganch
sam
mit
uns
,
wan
Line: 2
dâ
ist
ez
niht
übrigs
haiz
sumerzeiten
.
Plinius
spricht
,
Line: 3
daz
dreierlai
donr
sein
oder
plitzen
.
die
êrsten
sint
die
Line: 4
niht
spaltent
,
aber
si
prennent
und
die
sint
trucken
an
Line: 5
in
selber
.
die
andern
dönr
sint
fäuht
,
die
prennent
niht
,
5
Line: 6
aber
si
spaltent
und
swerzent
diu
dinch
,
dar
auf
si
vallent
.
Line: 7
die
dritten
haizt
man
clâr
oder
behend
dönr
,
die
sint
Line: 8
aller
selzeinst
und
aller
wunderleichst
und
gar
haimlei\cheu
Line: 9
dinch
der
nâtûr
:
diu
verstelnt
und
schöpfent
den
Line: 10
wein
haimleichen
aus
den
vazzen
,
alsô
daz
si
der
vaz
niht
10
Line: 11
rüernt
mit
ainem
merkleichem
schall
,
si
lâzent
aber
ir
Line: 12
fuozstapfen
an
den
vazzen
.
Chapter / Strophe: 26
26.
Line: 13
Line: 14
VON
DEM
NEBEL
.
Line: 15
Der
nebel
kümt
von
wäzzrigem
grobem
dunst
,
dâ
15
Line: 16
vil
swærs
erdisches
rauchs
zuo
gemischt
ist
,
alsô
daz
in
Line: 17
diu
sunne
niht
aufgeheben
mag
hôch
von
der
erden
in
Line: 18
die
lüft
.
dar
umb
sint
die
nebel
gern
des
morgens
oder
Line: 19
des
âbends
,
wenn
diu
sunne
niht
gar
starch
ist
,
und
aller\maist
Line: 20
in
dem
herbst
,
in
dem
winter
und
in
dem
lenzen
20
Line: 21
mêr
denn
in
dem
sumer
.
ist
,
daz
der
nebel
aufgêt
in
Line: 22
die
lüft
,
sô
kümt
gern
ain
regen
dar
nâch
,
dar
umb
,
daz
Line: 23
sich
der
dunst
in
regenwolken
verkêrt
in
den
lüften
.
Line: 24
ist
aber
,
daz
er
auf
die
erden
vellt
,
daz
bedäutet
schœn
Line: 25
weter
und
frühtigz
dem
ertreich
in
dem
sumer
,
wan
sô
25
Line: 26
mag
taw
gevallen
,
daz
den
frühten
kraft
gibt
,
wan
daz
Line: 27
taw
vellt
niht
denn
sô
der
luft
schœn
und
rain
ist
.
sich
Line: 28
legt
der
nebel
gern
zuo
den
wazzern
und
zuo
den
fäuhten
Line: 29
steten
,
dar
umb
,
daz
er
auch
fäuht
ist
,
dar
umb
fräut
Line: 30
er
sich
der
gesellschaft
seins
geleichen
.
aber
auf
hôhen
30
Line: 31
steten
zersträut
in
der
sunnen
schein
gar
schier
,
dar
umb
Line: 32
wonten
die
alten
gern
auf
hôhen
trucknen
steten
.
sô
Line: 33
wonent
nu
die
newen
läut
gern
in
genaigten
steten
durch
Line: 34
gemach
der
wazzer
und
pawent
pei
den
wazzern
;
daz
ist
Line: 35
gar
schad
und
pringt
vil
siehtums
und
vil
unzeitiger
tœd
.
35
Page: 96
Line: 1
der
nebel
stinkt
oft
und
ist
dicke
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
Line: 2
der
dunst
,
dar
auz
er
wirt
,
kümt
von
fauler
fäuhten
und
Line: 3
von
unrainem
ertreich
,
und
dar
umb
von
dem
nebel
kümt
Line: 4
oft
grôzer
siehtum
und
manigem
der
tôt
,
dar
umb
,
daz
Line: 5
der
nebel
die
prust
versêrt
und
daz
hirn
und
macht
5
Line: 6
oft
ainen
unrainen
fluz
von
dem
hirn
in
die
prust
,
der
Line: 7
sô
unrain
ist
,
daz
er
oft
zuo
ainem
swern
oder
zuo
ainem
Line: 8
apostem
wirt
in
der
prust
.
dar
umb
schol
man
sich
Line: 9
inn
halten
und
besliezen
schôn
die
slâfkamern
und
die
Line: 10
wonung
zuo
den
zeiten
.
muoz
aber
der
mensch
auz
gên
,
10
Line: 11
der
schol
vor
ezzen
und
trinken
,
daz
der
luft
den
leib
Line: 12
iht
lærn
begreif
.
der
nebel
ist
aller
schädest
in
dem
Line: 13
häumôn
und
pei
den
sumerleichen
sünwenden
und
in
Line: 14
dem
andern
augst
,
daz
ist
dar
umb
,
daz
der
dunst
dann
Line: 15
gar
verprant
ist
,
daz
er
des
menschen
inwendig
gäng
15
Line: 16
durchsleuft
und
durchizzet
.
Chapter / Strophe: 27
27.
Line: 17
Line: 18
VON
DER
SUNNEN
HOF
.
Line: 19
Man
siht
oft
ainen
plaichen
kraiz
umb
die
sunnen
oder
Line: 20
umb
den
mônen
und
haizent
in
die
laien
der
sunnen
oder
20
Line: 21
des
mônen
hof
.
der
kraiz
kümt
dâ
von
,
daz
diu
sunne
Line: 22
oder
der
môn
ainen
clâren
dunst
hât
under
sich
gezogen
,
Line: 23
durch
den
wir
die
stern
sehen
,
alsô
daz
des
sterns
schein
Line: 24
ze
mitelst
durch
den
dunst
ain
luog
hât
gemacht
mit
Line: 25
seiner
wirm
und
mit
seinem
schein
und
stêt
der
dunst
25
Line: 26
umb
und
umb
etswie
vil
gedicket
;
dar
auf
scheint
des
Line: 27
sterns
schein
,
sam
ain
plaicher
kraiz
umb
den
stern
gê
.
Line: 28
ist
,
daz
der
kraiz
ie
lenger
ie
dicker
wirt
und
ie
swerzer
,
Line: 29
sô
bedäut
er
zehant
ainen
künftigen
regen
,
dar
umb
,
Line: 30
daz
sich
der
dunst
dicket
und
in
wolken
verkêrt
,
diu
30
Line: 31
sich
zehant
in
regen
entsliezent
.
ist
aber
,
daz
er
ie
Line: 32
lenger
ie
liehter
wirt
und
daz
er
sich
tailt
und
lucken
Line: 33
gewint
oben
oder
beseits
,
sô
bedäut
der
hof
wint
.
der
Line: 34
hof
haizet
kriechischen
halο
.
Page: 97
Chapter / Strophe: 28
28.
Line: 1
Line: 2
VON
DEN
ZUOSUNNEN
.
Line: 3
Ez
geschiht
auch
oft
,
daz
uns
der
sunnen
dunket
Line: 4
mêr
dan
aineu
.
daz
geschiht
dâ
von
,
daz
under
der
Line: 5
rehten
sunnen
beseits
sint
gar
dickeu
wolken
und
daz
5
Line: 6
diu
sunne
an
etleichen
dünnen
stücken
der
selben
wolken
Line: 7
irn
schein
durchpricht
und
daz
der
warm
schein
dâselbs
Line: 8
diu
wolken
umb
und
umb
von
im
treibt
in
kraizes
weise
,
Line: 9
reht
sam
ain
sinbelz
fensterlein
in
diu
wolken
gê
,
dâ
Line: 10
diu
sunne
her
durch
scheint
.
wenn
daz
geschicht
,
sô
10
Line: 11
dunket
uns
an
der
selben
stat
ain
sunne
sein
.
daz
haiz
Line: 12
wir
ain
zuosunnen
,
und
geschiht
ez
an
mêr
steten
,
sô
Line: 13
wirt
der
sunnen
mêr
denn
aineu
.
diu
zuosunne
haizt
Line: 14
kriechisch
parelius
.
Chapter / Strophe: 29
29
Line: 15
Line: 16
VON
DEN
SUNNENSTRICKEN
.
Line: 17
Wir
sehen
auch
oft
,
daz
in
den
lüften
lange
strenge
Line: 18
scheinent
,
sam
strick
umb
und
umb
von
der
sunnen
gên
Line: 19
gegen
der
erden
,
reht
sam
die
stricke
sint
,
dâ
mit
man
Line: 20
ain
gezelt
aufriht
in
raisen
.
daz
geschiht
ze
stunden
20
Line: 21
wenn
sich
diu
wolken
mangerlai
schickent
under
der
Line: 22
sunnen
in
den
lüften
,
oder
wenn
si
sich
entsliezent
in
Line: 23
regen
,
sô
durchprechent
si
der
sunnenschein
straimen
Line: 24
und
widerprechent
sich
in
den
selben
spiegeln
der
wol\ken
.
Line: 25
wenne
daz
geschiht
,
sô
seh
wir
die
schein
sam
25
Line: 26
streng
oder
strik
gên
von
den
lüften
und
von
der
sunnen
.
Line: 27
die
strick
scheinent
auch
in
mangerlai
varb
,
grüen
,
rôt
,
Line: 28
gel
,
nâch
der
wolken
mangerlai
schickung
.
Chapter / Strophe: 30
30.
Line: 29
Line: 30
VON
DEM
REGENPOGEN
Line: 31
Der
regenpog
kümt
von
wunderleichem
widerprechen
Line: 32
des
sunnenscheins
in
den
wolken
,
dâ
von
schüll
wir
ain
Page: 98
Line: 1
clain
sagen
sam
die
maister
von
der
nâtûr
dâ
von
sagent
.
Line: 2
aber
sam
die
maister
dâ
von
schreibent
,
die
perspectivi
Line: 3
haizent
,
die
all
ir
kunst
legent
auf
spiegelwerch
und
auf
Line: 4
scheinprechen
,
daz
gehœrt
niht
hie
her
zuo
unserm
schimpf
.
Line: 5
der
regenpoge
scheint
alzeit
sam
ain
halber
kraiz
oder
5
Line: 6
sam
ain
stuck
ains
kraizes
und
ist
zwairlai
.
der
ain
ist
Line: 7
weiz
,
der
ander
ist
manigverbig
.
den
weizen
siht
man
Line: 8
selten
.
iedoch
hân
ich
ir
mein
tag
ainen
gesehen
in
dem
Line: 9
Riez
pei
der
stat
ze
Nördlingen
in
dem
maien
des
mor\gens
,
Line: 10
dô
diu
sunn
auf
was
,
der
het
ainen
volkomenn
10
Line: 11
halben
kraiz
und
het
ain
horn
gegen
mittem
tag
und
Line: 12
daz
ander
gegen
norden
oder
gegen
der
himelspitz
ge\kêrt
.
Line: 13
der
selb
weiz
regenpog
kümt
dâ
von
,
daz
der
Line: 14
wolken
dunst
an
dem
himel
gleich
gezaist
ist
und
dünn
Line: 15
mit
ainer
gaistleichen
fäuhten
,
alsô
daz
dar
auz
gar
klain
15
Line: 16
riselndiu
tröpflein
würden
,
ob
er
sich
in
wazzer
ent\slüzze
.
Line: 17
iedoch
entsleuzt
er
sich
noch
niht
in
wazzer
.
sô
Line: 18
denn
diu
sunn
iren
schein
gleichs
dâ
gegen
wirft
,
sô
Line: 19
widerpricht
er
sich
in
den
wolken
alsô
geschikt
und
Line: 20
sament
sich
alliu
eklein
des
widerprechends
in
ain
dicke
20
Line: 21
des
scheins
zuo
ainem
stuck
ains
kraizes
,
dâ
von
scheint
Line: 22
daz
stuck
clâr
und
weiz
.
niht
mêr
mag
ich
dâ
von
Line: 23
gesagen
,
daz
verstäntleich
sei
dann
wolgelêrten
läuten
,
Line: 24
die
etwaz
von
der
werlt
gestalt
wizzent
und
von
des
Line: 25
scheins
nâtûr
und
von
andern
sachen
.
der
mangverbig
25
Line: 26
regenpog
hât
dreirlai
varb
.
ze
voderst
diu
aller
äuzerst
Line: 27
und
diu
obrist
ist
apfelrôt
oder
rœter
,
diu
næhst
dar
Line: 28
nâch
ist
grüen
,
diu
dritt
ist
wahsvar
und
tailt
sich
oft
Line: 29
in
zwai
,
alsô
daz
diu
ain
weiz
scheint
oder
plaich
und
Line: 30
diu
ander
gel
.
die
varb
sint
sô
wunderleich
und
aller\maist
30
Line: 31
die
mitelsten
,
daz
si
kain
mâler
ganz
gemâlen
mag
.
Line: 32
die
drei
varb
köment
von
der
schickung
der
wolken
,
dar
Line: 33
ein
diu
sunn
scheint
,
wann
diu
wolken
müezent
alsô
Line: 34
gestalt
sein
,
daz
si
klain
und
dicke
riseln
vil
klainr
Line: 35
tröpflein
in
ainen
dicken
haufen
und
daz
hinder
dem
35
Line: 36
riseln
swarzeu
wolken
sein
und
diu
sunn
gleichs
gegen
Page: 99
Line: 1
dem
riseln
schein
.
der
spiegel
ist
nôt
,
dar
umb
,
daz
diu
Line: 2
sunn
iren
schein
und
ir
ebenpild
dar
ein
werf
und
auch
Line: 3
dar
inn
widerpreche
,
und
muoz
daz
selb
riseln
der
selben
Line: 4
spiegel
gerüeik
sein
und
die
spiegel
rain
,
daz
si
der
sunnen
Line: 5
schein
in
sich
genemen
mügen
.
sô
ist
der
vinstern
wol\ken
5
Line: 6
hinder
dem
riseln
nôt
,
dar
umb
,
daz
si
wern
,
daz
Line: 7
der
schein
durch
die
spiegel
iht
prech
und
auf
den
Line: 8
spiegeln
iht
bestê
,
als
wir
sehen
,
daz
die
spieglær
die
Line: 9
spiegelglas
hinten
bedeckent
mit
plei
und
mit
pech
.
ez
Line: 10
muoz
auch
diu
sunne
gerihtes
stên
gegen
den
spiegeln
,
10
Line: 11
daz
die
spiegel
ir
ebenpild
genemen
mügen
,
und
diu
Line: 12
swarzen
wolken
hinder
den
spiegeln
werfent
der
sunnen
Line: 13
schein
her
wider
,
reht
sam
etleichen
läuten
geschiht
,
die
Line: 14
pœs
augen
habent
:
die
sehent
des
nahtes
,
sô
der
môn
Line: 15
scheint
,
ir
aigen
pild
vor
in
stên
,
daz
hât
daz
antlütz
15
Line: 16
gegen
in
gekêrt
,
und
wenn
die
läut
gênt
für
sich
,
sô
gêt
Line: 17
ir
pild
rüklingen
hinder
sich
.
daz
geschicht
dar
umb
,
daz
Line: 18
ain
fäuhten
gesament
ist
vorn
pei
des
menschen
aug\apfeln
,
Line: 19
dar
an
der
luft
rüert
,
und
von
den
zwain
gesellten
Line: 20
widerpricht
sich
des
menschen
pild
gegen
dem
gesiht
,
20
Line: 21
daz
tiefer
hin
ain
ligt
in
dem
augen
wan
diu
fäuhten
Line: 22
tuo
.
und
dar
umb
geschicht
oft
ainem
trunken
sam
.
seind
Line: 23
nu
diu
sunn
verr
hœher
ist
wan
diu
wolken
,
sô
wirft
si
Line: 24
ir
ebenpild
neur
oben
in
die
spiegel
nâch
ains
kraizes
Line: 25
form
.
dar
umb
scheint
diu
varb
und
der
regenpog
oben
25
Line: 26
in
den
spiegel
und
niht
über
al
sam
grôz
und
prait
daz
Line: 27
riseln
ist
,
anders
ez
schine
diu
varb
an
dem
regenpogen
Line: 28
sam
ain
halbiu
scheib
an
dem
himel
oder
sam
ain
stuck
Line: 29
ainer
scheiben
.
wizz
auch
,
daz
in
den
wolken
daz
leih\tist
Line: 30
ze
obrist
kümt
,
daz
allermaist
erdisch
leihtes
rauches
30
Line: 31
hât
,
dar
umb
scheint
diu
obrist
varb
an
dem
regenpogen
Line: 32
clâr
und
rôt
.
dar
nâch
ist
wäzzriger
dunst
,
der
ain
Line: 33
wênig
grœzereu
tröpfel
macht
;
dâ
von
ist
diu
ander
varb
Line: 34
grüen
,
wan
durch
wäzrigen
dunst
scheint
daz
lieht
grüen
,
Line: 35
als
wir
oft
sehen
in
ainer
warmen
stuben
,
dâ
nazzeu
35
Line: 36
tüecher
inne
truckent
,
dâ
ist
der
luft
wäzzrig
und
fäuht
:
Page: 100
Line: 1
sô
danne
ain
kerzenlieht
dar
inn
prinnet
,
sô
scheint
ain
Line: 2
grüener
kraiz
umb
die
flammen
.
ist
aber
der
luft
niht
Line: 3
gar
wäzrig
,
sô
scheint
der
kraiz
weiz
oder
plaich
.
dar
Line: 4
nâch
sint
aber
swærer
tropfen
und
grœzer
,
dâ
von
scheint
Line: 5
diu
varb
an
der
selben
stat
liehter
,
wan
die
grôzen
spiegel
5
Line: 6
mügent
der
sunnen
lieht
paz
genemen
in
seinr
aigen
Line: 7
form
wan
die
klainen
,
und
dar
umb
der
grüenen
varb
Line: 8
spiegel
sint
klainer
wan
der
gelben
varb
und
grœzer
wan
Line: 9
der
rôten
varb
.
Line: 10
Der
regenpog
wirt
in
dem
sumer
niht
,
sô
diu
sunn
10
Line: 11
in
mittem
tag
stêt
,
dar
umb
,
daz
daz
widerprechen
niht
Line: 12
mag
geschehen
in
den
zersträuten
dünsten
und
hôch
auf
Line: 13
gezogen
über
unser
gesiht
;
wan
daz
uns
der
regenpog
Line: 14
schein
,
daz
zuo
gehœrnt
diu
dreu
:
diu
sunn
ain
seit
,
daz
Line: 15
geschickt
riseln
ander
seit
und
daz
gesiht
ze
mitlist
.
15
Line: 16
wenn
aber
diu
sunn
stêt
sô
hôch
ob
unserm
haupt
,
sô
Line: 17
mag
des
niht
geschehen
in
ebner
weise
.
aber
in
dem
Line: 18
winter
sô
ist
diu
sunn
in
mittem
tag
gar
genaigt
und
gar
Line: 19
nider
:
dar
umb
mag
der
regenpog
in
dem
winter
werden
Line: 20
ze
aller
stund
.
wenn
der
regenpog
in
mittem
tag
scheint
,
20
Line: 21
sô
bedäut
er
grôzen
künftigen
regen
,
wan
er
bedäut
,
daz
Line: 22
vil
wäzriger
wolken
in
den
lüften
sint
ze
mittelst
in
unserr
Line: 23
wonung
.
wenn
aber
er
scheint
gegen
der
sunnen
under\ganch
,
Line: 24
sô
bedäut
er
sänften
regen
und
sumerzeiten
donr
.
Line: 25
sô
aber
er
scheint
gegen
der
sunnen
aufganch
,
sô
bedäut
25
Line: 26
er
schœn
weter
.
alsô
spricht
unser
puoch
ze
latein
.
Line: 27
Nu
hab
wir
gesait
von
dem
andern
element
,
von
Line: 28
dem
luft
,
und
von
den
wunderleichen
dingen
,
diu
dar
Line: 29
inn
geschehent
.
für
paz
schüll
wir
sagen
von
dem
dritten
Line: 30
element
,
daz
ist
daz
wazzer
.
30
Chapter / Strophe: 31
31.
Line: 31
Line: 32
VON
DEM
WAZZER
.
Line: 33
Daz
wazzer
ist
kalt
und
fäuht
und
gêt
umb
und
Line: 34
umb
daz
ertreich
,
ân
als
vil
daz
ertreich
enplœzt
ist
von
Page: 101
Line: 1
dem
wazzer
an
den
steten
,
dâ
die
läut
wonent
und
andreu
Line: 2
tier
,
die
ân
luft
niht
geleben
mügent
.
daz
grôz
mer
,
daz
Line: 3
daz
ertreich
umbfleuzet
,
haizt
ze
latein
amphitrites
,
daz
Line: 4
ist
ze
däutsch
daz
umbgênd
mer
.
daz
selb
mer
fleuzt
Line: 5
von
norden
gegen
suden
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
daz
ert\reich
5
Line: 6
hœher
ist
ze
norden
dann
ze
suden
.
von
dem
mer
Line: 7
fleuzt
manig
arm
in
manig
stück
des
ertreiches
.
diu
Line: 8
merwazzer
sint
gesalzen
und
ungeschmach
ze
trinken
,
Line: 9
dar
umb
,
daz
diu
sunn
und
die
andern
stern
sich
die
Line: 10
mêrern
zeit
dar
über
streckent
und
ziehent
erdischen
10
Line: 11
dunst
auz
dem
grund
und
auz
dem
ertreich
und
mischent
Line: 12
in
zuo
dem
wazzer
.
dâ
von
wirt
ez
pitter
und
gesalzen
.
Line: 13
und
daz
daz
wâr
sei
,
daz
vint
man
alsô
.
wenne
die
Line: 14
marner
süez
wazzer
machen
wellent
,
daz
si
trinken
und
Line: 15
dâ
mit
si
ir
ezzen
kochen
,
sô
nement
si
ainen
grôzen
kopf
15
Line: 16
von
wahs
gemacht
und
ziehent
den
sô
lang
in
dem
mer
,
Line: 17
unz
daz
sich
daz
wazzer
dâ
durch
seiht
und
diu
zuoge\mischt
Line: 18
erd
hie
auzen
beleibet
.
sô
trinkt
man
ez
dann
Line: 19
wol
.
auch
prüeft
man
daz
dar
an
,
daz
ain
grôz
geladen
Line: 20
schif
in
gesalzem
wazzer
ob
gêt
,
daz
in
süezem
wazzer
20
Line: 21
undergieng
,
daz
ist
dar
umb
,
daz
daz
gesalzen
wazzer
Line: 22
von
der
zuogemischten
erden
dicker
ist
danne
daz
süez
Line: 23
wazzer
.
auch
prüeft
man
daz
an
dem
tôten
mer
,
daz
so
Line: 24
dick
ist
von
den
selben
sachen
,
wer
ain
mensch
mit
ge\punden
Line: 25
henden
und
füezen
oder
ain
ander
tier
gepunden
25
Line: 26
dar
ein
wirft
,
daz
swimt
ob
.
ez
mag
auch
kain
visch
Line: 27
noch
kain
wazzertier
lebendik
dar
inne
beleiben
;
dar
umb
Line: 28
haizt
ez
daz
tôt
mer
.
etleicheu
mer
fliezent
auz
und
ain
Line: 29
in
naht
und
in
tag
ains
mâls
oder
zwir
.
daz
ist
von
Line: 30
dem
môn
,
der
ain
vater
ist
der
wazzer
:
der
derhebt
daz
30
Line: 31
dünstig
wazzer
,
sam
daz
merwazzer
ist
und
daz
dem
ge\leich
Line: 32
ist
,
wann
sô
der
môn
aufgêt
in
etsleichem
reich
Line: 33
oder
in
etsleicher
wonung
,
dâ
ain
mer
ist
,
sô
wirft
er
Line: 34
seinen
schein
schelchs
auf
daz
mer
,
dâ
von
derhebt
der
Line: 35
schein
den
irdischen
dunst
und
wirmt
in
,
daz
er
daz
35
Line: 36
wazzer
mit
im
aufhebt
gegen
der
praiten
des
mers
,
und
Page: 102
Line: 1
sô
der
môn
kümt
an
die
miteln
stat
des
himels
,
sô
wirft
Line: 2
er
seinen
schein
gerichtes
auf
daz
mer
und
zesträwet
die
Line: 3
erdischen
dünst
nâch
der
lengen
des
mers
.
dâ
von
fleuzt
Line: 4
daz
wazzer
wider
ein
und
fleuzt
nâch
der
lengen
des
Line: 5
mers
und
stinkt
ez
dann
vast
von
den
erdischen
gepran\ten
5
Line: 6
dünsten
,
die
ez
in
dem
luft
gelâzen
hât
.
sô
denne
Line: 7
der
môn
komen
ist
unz
an
den
punkt
seins
undergangs
,
Line: 8
sô
wirft
er
seinen
schein
aber
schelchs
auf
daz
mer
und
Line: 9
sô
fleuzt
ez
aber
auz
,
dar
umb
,
daz
der
schein
denn
Line: 10
krenker
ist
wan
dô
der
môn
ze
mitelst
an
dem
himel
10
Line: 11
was
.
wenn
er
dann
den
dunst
niht
her
auz
geziehen
mag
,
Line: 12
sô
derhebt
er
in
under
dem
wazzer
und
daz
wazzer
dâ
Line: 13
mit
.
dar
umb
muoz
daz
merwazzer
dann
auz
fliezen
.
Line: 14
alleu
grôzeu
wazzer
fliezent
ze
letzt
in
daz
mer
,
etleicheu
Line: 15
gegen
der
sunnen
aufganch
,
als
diu
Nab
,
der
Regen
,
diu
15
Line: 16
Iser
und
diu
Tuonawe
und
andreu
wazzer
,
etleicheu
Line: 17
gegen
der
sunnen
underganch
,
sam
der
Meun
,
der
Rein
,
Line: 18
und
der
Roden
und
andreu
wazzer
.
dâ
von
maht
dû
Line: 19
wundern
,
wâ
von
daz
mer
niht
allzeit
merkleichen
wahs
.
Line: 20
daz
ist
dar
umb
,
daz
daz
mer
prait
ist
und
sich
der
20
Line: 21
sunnen
und
der
andern
stern
kraft
gar
in
grôzer
mengen
Line: 22
dar
auf
streckt
,
und
des
merwazzers
macht
si
vil
ze
dünst
.
Line: 23
auch
vleuzt
des
merwazzers
vil
in
des
ertreichs
hölr
,
dâ
Line: 24
von
dicke
die
grôzen
sê
koment
und
diu
stilstenden
mer
.
Line: 25
iedoch
wizz
,
daz
niht
elleu
schefreicheu
wazzer
von
dem
25
Line: 26
auzfluz
des
mers
koment
,
wann
etleicheu
habent
irn
ur\sprinch
Line: 27
in
dem
grôzen
holn
geperg
,
daz
kalt
und
velsik
Line: 28
ist
,
wann
dâ
entsleuzt
sich
der
wäzzrig
dunst
in
wazzers
Line: 29
tropfen
,
der
dem
ertreich
zuo
gemischt
ist
von
tägleichem
Line: 30
weter
und
von
den
snêen
,
die
durch
daz
jâr
auf
et\leichem
30
Line: 31
geperg
ligent
,
und
samnent
sich
die
tropfen
ze
Line: 32
samen
von
ainem
hol
zuo
dem
andern
,
unz
daz
ain
päch\lein
Line: 33
dar
auz
wirt
und
auz
vil
pächleinne
wirt
ain
grôzer
Line: 34
pach
,
der
wehset
sô
lang
,
unz
daz
er
suocht
seinen
auz\ganch
Line: 35
auz
dem
geperg
.
wô
er
danne
auzpricht
,
dâ
wirt
35
Line: 36
ain
ursprinch
ains
vliezenden
wazzers
oder
aines
prunnens
Page: 103
Line: 1
auf
dem
perg
oder
ains
sêes
auf
dem
perg
.
ez
pricht
Line: 2
auch
oft
der
ursprinch
auzher
von
dem
perg
ain
meil
Line: 3
oder
zwuo
oder
mêr
oder
minner
auf
ainer
eben
.
alsô
Line: 4
entspringent
die
päch
und
die
prunnen
.
iedoch
well
wir
Line: 5
von
den
wunderleichen
prunnen
sagen
in
dem
letzten
5
Line: 6
stuck
diss
puochs
.
Line: 7
Dû
scholt
auch
wizzen
,
daz
daz
wazzer
seinen
smack
Line: 8
und
sein
art
nimt
von
dem
ertreich
,
dâ
durch
ez
fleuzt
.
Line: 9
dar
umb
vint
man
manich
wazzer
gesalzen
,
daz
durch
ge\salzenz
Line: 10
ertreich
fleuzt
,
und
anderz
saur
,
daz
dritt
mosik
,
10
Line: 11
daz
durch
mos
fleuzt
,
und
nimt
daz
wazzer
auch
gar
sêr
Line: 12
seinen
gesmack
von
dem
gesmeid
und
von
dem
swebel
,
Line: 13
der
in
dem
ertreich
ist
.
dar
umb
stinkent
diu
haizen
pat
Line: 14
sam
der
swebel
,
diu
man
diu
wilden
pat
haizt
,
dâ
von
,
Line: 15
daz
daz
selb
wazzer
vleuzt
durch
prinnend
swebligez
15
Line: 16
ertreich
,
dâ
von
daz
wazzer
haiz
wirt
und
stinkend
.
daz
Line: 17
waiz
man
dâ
von
,
daz
dick
swebelstück
vliezent
her
auz
Line: 18
mit
dem
wazzer
,
und
dar
umb
zeuht
daz
wazzer
die
Line: 19
fäuhten
auz
,
diu
zwischen
vel
und
flaisch
ist
.
ez
geschiht
Line: 20
auch
oft
,
daz
gar
nâhent
pei
enander
entspringent
zwai
20
Line: 21
wazzer
,
der
ainz
haiz
ist
und
daz
ander
kalt
,
dar
umb
,
Line: 22
daz
der
paider
wazzerâdern
in
dem
perg
verr
von
ain\ander
Line: 23
sint
und
hie
vorn
zesamen
koment
.
ez
sint
auch
Line: 24
etsleich
prunn
,
dâ
von
die
läut
kropfoht
werdent
,
sam
Line: 25
in
Kärnden
vil
kropfoter
läut
ist
;
daz
kümt
dâ
von
,
daz
25
Line: 26
der
zuogemischt
erdisch
dunst
zæh
ist
an
im
selber
und
Line: 27
alsô
gestalt
,
daz
er
sich
zesamen
zeuht
in
den
halsâdern
Line: 28
und
zedeuzt
si
und
macht
den
hals
kropfot
.
dâ
von
ist
Line: 29
ez
gar
tœrleich
,
wer
über
lant
raist
und
iegleich
wazzer
Line: 30
versuocht
.
wizz
auch
,
daz
die
tiefen
prunnen
sumerzeiten
30
Line: 31
kalt
sint
und
winterszeiten
warm
,
daz
ist
dar
umb
,
daz
Line: 32
winterzeiten
die
warmen
dünst
hin
ein
in
daz
ertreich
Line: 33
slahent
und
machent
die
erden
warm
inwendig
;
aber
Line: 34
sumerzeiten
slahent
si
her
auz
und
beleibt
daz
ertreich
Line: 35
kalt
.
daz
wazzer
ist
daz
pest
ze
trinken
,
daz
durch
velse
35
Line: 36
fleuzt
und
durch
sandigz
ertreich
,
wan
daz
ist
leiht
und
Page: 104
Line: 1
lauter
und
entsleuzt
den
leip
und
macht
dem
harmwazzer
Line: 2
weg
.
aber
daz
wazzer
,
daz
man
in
kupfer
laitet
,
ist
gar
Line: 3
pœs
und
schad
,
und
daz
man
in
plei
laitet
,
ist
pezzer
;
Line: 4
daz
in
hülzeinn
rœrn
von
vörhem
holz
gelaitet
wirt
,
ist
Line: 5
aller
pest
,
wan
daz
holz
ist
gar
luftig
.
under
allen
5
Line: 6
wazzern
ist
rainz
regenwazzer
daz
gesündist
dar
umb
,
Line: 7
daz
ez
leiht
ist
und
süez
und
daz
ez
leiht
gekocht
wirt
Line: 8
in
dem
magen
.
ez
wirt
auch
leiht
kalt
und
leiht
warm
.
Line: 9
ez
widerzeuht
des
leibs
stuolflüzz
und
wenn
ez
in
ainer
Line: 10
zistern
gestêt
und
lauter
wirt
,
sô
sterket
ez
den
magen
10
Line: 11
und
schadet
im
nihts
.
welchez
wazzer
entspringt
gegen
Line: 12
mittem
tag
oder
gegen
der
sunnen
aufganch
oder
die
Line: 13
vallent
von
warmen
pergen
,
diu
gleichent
den
regen\wazzern
Line: 14
und
sint
gesunt
.
welhiu
aber
entspringent
gegen
Line: 15
der
sunnen
underganch
oder
gegen
dem
himelwagen
,
diu
15
Line: 16
sint
die
pœsten
,
wann
diu
machent
stain
in
der
plâsen
Line: 17
und
in
den
niern
und
machent
die
frawen
unperhaft
.
si
Line: 18
machent
auch
den
menschen
træg
und
unlustig
und
Line: 19
werent
dem
siechen
seinen
hailsamen
swaiz
und
pringent
Line: 20
des
leibs
flüzz
und
machent
den
menschen
widergebend
20
Line: 21
und
undäwend
.
daz
gemain
wazzer
hât
vil
aigenchait
an
Line: 22
im
.
ez
wescht
und
tregt
die
unsauberkait
hin
,
ez
fleuzt
Line: 23
ze
tal
,
ez
læzt
sein
muoter
niht
,
wann
ez
fleuzt
wider
in
Line: 24
daz
mer
,
ez
volgt
dem
grôzen
fluz
der
grôzen
samnung
Line: 25
der
wazzer
,
ez
ist
der
erden
zuogemischt
,
ez
macht
die
25
Line: 26
strâz
horwig
,
ez
ist
armer
läut
trank
,
ez
ist
lauter
,
ez
Line: 27
ist
ain
spiegel
,
dar
inne
man
sich
dersiht
,
ez
behelt
der
Line: 28
scheff
fuostapfen
niht
,
ez
erlescht
daz
feur
,
ez
vertreibt
Line: 29
den
durst
,
ez
wirt
niht
vaizt
wenn
ez
ainig
ist
und
niht
Line: 30
gemischt
mit
andern
dingen
.
die
aigenchait
sint
all
an
30
Line: 31
ainer
rewigen
bekêrten
sêl
,
die
geleich
selber
ain
weiser
Line: 32
mensch
!
Line: 33
Daz
löbleich
wazzer
hât
zwuo
aigenchait
an
im
.
die
Line: 34
êrsten
von
seinem
selbwesen
und
von
seiner
aigen
nâtûr
;
Line: 35
die
andern
von
dem
lauf
seines
urspringes
.
von
senem
35
Line: 36
selbwesen
hât
ez
,
daz
ez
lauter
ist
und
fäuht
und
kalt
Page: 105
Line: 1
und
hât
kain
varb
noch
kainen
smack
noch
kainen
ge\ruch
,
Line: 2
wann
hiet
ez
der
ainz
,
sô
wær
ez
niht
lauter
wazzer
,
Line: 3
ez
wær
gemischt
mit
andern
elementen
.
von
dem
lautern
Line: 4
wazzer
spricht
Galiênus
,
daz
man
ez
derkenne
mit
drein
Line: 5
sinnen
.
mit
dem
gesiht
,
dar
umb
,
daz
ez
gar
durchsihtig
5
Line: 6
ist
und
gar
lauter
;
mit
dem
versuochen
,
wan
ez
weder
Line: 7
saur
noch
süez
ist
noch
kains
andern
versuochens
dan
Line: 8
neur
daz
ez
kalt
und
fäuht
ist
;
mit
der
smeckenden
Line: 9
kraft
,
diu
in
anderr
sprâch
haizt
der
geruch
,
derkennet
Line: 10
man
ez
auch
,
wan
ez
hât
kainen
smack
,
den
man
mit
10
Line: 11
der
nasen
prüef
,
noch
kainen
geruch
.
Isaac
der
maister
Line: 12
lêrt
,
wie
man
schüll
derkennen
,
welhez
wazzer
leihter
Line: 13
sei
und
welhez
swerer
sei
,
und
spricht
:
wer
ain
leinein
Line: 14
tuoch
enzwai
tailt
gleiches
und
dauht
si
in
zwairlai
wazzer
Line: 15
und
drucket
si
dar
nâch
zwischen
den
henden
und
hæht
15
Line: 16
si
denn
paideu
zuo
enander
unz
si
getruckent
,
welhez
Line: 17
danne
ê
trucken
wirt
,
des
wazzer
ist
leihter
.
Ipocras
Line: 18
spricht
,
welhez
wazzer
schier
kalt
wirt
und
schier
warm
,
Line: 19
daz
ist
daz
aller
leihtist
.
Galiênus
spricht
,
under
allen
Line: 20
dingen
ist
aller
schedist
süez
wazzer
wazzersühtigen
läuten
.
20
Line: 21
welhez
wazzer
still
stêt
,
daz
ist
ungesünder
wan
daz
Line: 22
vliezend
,
wan
ez
nimt
pœs
dünst
von
der
erden
,
dar
auf
Line: 23
ez
stêt
.
Galiênus
spricht
auch
,
daz
kaltez
wazzer
die
Line: 24
geswern
durchpeiz
.
wenn
man
von
kaltem
wazzer
well
Line: 25
machen
gar
kaltez
,
sô
schol
man
ez
wermen
und
dar
25
Line: 26
nâch
lâzen
stên
,
sô
wirt
ez
gar
kalt
.
Isaac
spricht
,
Line: 27
wazzer
gekeltet
auf
dem
snê
ist
verr
pezzer
ze
niezen
Line: 28
wan
der
snê
und
ist
minner
schad
.
der
prunn
hât
die
Line: 29
art
,
daz
er
andreu
dinch
vegt
und
bedarf
doch
oft
,
daz
Line: 30
man
in
auch
veg
.
alsô
ist
mangem
gelêrten
manne
,
der
30
Line: 31
ander
läut
strâft
,
der
bedarf
oft
,
daz
man
in
auch
strâf
.
Line: 32
gewermtez
wazzer
gefreuset
sneller
zuo
eis
wan
kaltez
.
Line: 33
daz
ist
dar
umb
,
daz
daz
warm
wazzer
derhebt
ist
in
Line: 34
seinen
stucken
und
gezaist
von
der
hitz
,
dar
umb
lâzet
Line: 35
ez
die
kelten
snell
ein
.
dar
umb
wenne
die
vischer
ir
35
Line: 36
segen
wellen
beswærn
an
den
enden
mit
eis
winterszeiten
,
Page: 106
Line: 1
sô
begiezent
si
ir
segen
oder
die
netz
mit
warm
wazzer
.
Line: 2
Galiênus
spricht
,
daz
süez
wazzer
ziterndeu
und
waicheu
Line: 3
glider
mach
,
als
wir
sehen
an
den
padknehten
und
an
Line: 4
den
padmaiden
.
Chapter / Strophe: 32
32
Line: 5
Line: 6
VON
DEM
ERTREICH
.
Line: 7
Daz
vierd
element
und
daz
allerniderst
ist
daz
ert\reich
.
Line: 8
daz
hât
an
den
himel
dreihunderttausent
und
Line: 9
neuntausent
und
drei
hundert
und
fünfundsibenzig
meil
.
Line: 10
daz
habent
vil
haidenischer
maister
und
christenischer
lêrer
10
Line: 11
bewært
.
alsô
spricht
unser
puoch
ze
latein
und
spricht
Line: 12
auch
mêr
,
daz
kain
mensch
daz
für
ain
missagen
hab
Line: 13
und
für
ainen
fräveleichen
spruch
,
wan
ez
ist
mit
grôzer
Line: 14
arbait
und
mit
kluogem
gezeug
in
der
sternseher
kunst
Line: 15
funden
.
aber
gemain
läut
,
die
wênik
wizzent
,
slahent
15
Line: 16
manger
langen
wârhait
ainen
snellen
kahtz
,
si
gelaubent
Line: 17
auch
wênik
,
wie
ainr
auzwendik
der
stat
auf
dem
veld
Line: 18
verr
hin
dan
möht
ains
turns
hœhen
gemezzen
in
der
Line: 19
stat
mit
ainem
spiegel
,
und
kan
man
ez
doch
;
alsô
vint
Line: 20
man
auch
die
hœhen
.
daz
ertreich
ist
dem
menschen
20
Line: 21
daz
aller
gemachsamst
element
,
wann
er
wont
auf
der
Line: 22
erden
sam
got
und
die
engel
auf
dem
himel
.
diu
erd
Line: 23
enpfæht
den
menschen
in
seinr
gepurt
,
wenne
er
des
Line: 24
êrsten
in
die
werlt
gêt
und
helt
den
gepornen
.
allain
Line: 25
diu
erd
zürnt
mit
dem
menschen
niht
,
aber
diu
andern
25
Line: 26
driu
element
zürnent
oft
mit
im
,
wan
daz
wazzer
ertrenkt
Line: 27
den
menschen
und
der
pœs
luft
tœt
in
auch
und
daz
Line: 28
feur
verprennt
in
.
diu
erd
ist
von
nâtûr
kalt
und
trucken
Line: 29
und
ist
auzwendig
ungenæm
und
besleuzt
doch
in
ir
vil
Line: 30
schœner
dinge
,
sam
edel
stain
und
edel
gesmeid
.
alsô
30
Line: 31
ist
manig
dêmüetiger
mensch
,
der
inwendig
grôzen
schatz
Line: 32
behalten
hât
.
daz
ertreich
ist
gar
fruhtpær
,
wann
ez
Line: 33
mag
kain
fruht
gewahsen
dann
auf
der
erden
.
wie
vil
Line: 34
meil
daz
ertreich
hab
an
seinem
umbkraiz
und
wie
dick
Page: 107
Line: 1
ez
sei
,
daz
vint
man
in
meinr
däutschen
spera
,
und
war
Line: 2
umb
ez
under
uns
niht
auf
den
himel
vall
.
daz
ertreich
Line: 3
tailt
sich
in
dreu
stuck
,
diu
wonhaft
sint
.
daz
êrst
stück
Line: 4
haizt
Asia
und
gêt
von
mittem
tag
durch
der
sunnen
Line: 5
aufganch
unz
zuo
dem
himelwagen
.
daz
ander
haizt
5
Line: 6
Europa
und
gêt
von
dem
himelwagen
unz
zuo
der
sunnen
Line: 7
underganch
.
in
dem
selben
tail
sei
wir
.
daz
dritt
stück
Line: 8
gêt
von
der
sunnen
underganch
unz
zuo
mittem
tag
,
und
Line: 9
ist
allain
Asia
daz
ganz
halb
tail
des
wonhaften
ertreichs
.
Line: 10
wizz
,
als
daz
herz
ze
mitelst
in
dem
tier
ist
,
alsô
ist
diu
10
Line: 11
hell
ze
mitelst
in
dem
ertreich
.
alsô
sprechent
die
hai\ligen
Line: 12
lêrer
.
Chapter / Strophe: 33
33.
Line: 13
Line: 14
VON
DEM
ERTPIDEM
.
Line: 15
Ez
kümt
oft
,
daz
daz
ertreich
pidemt
in
etsleichen
15
Line: 16
landen
,
alsô
daz
die
pürg
nider
vallent
und
oft
ain
perg
Line: 17
auf
den
andern
.
nu
wizzent
gemain
läut
niht
,
wâ
von
Line: 18
ez
küm
.
dar
umb
tichtent
alteu
weip
,
die
sich
vil
weis\hait
Line: 19
an
nement
,
ez
sei
ain
grôzer
visch
,
der
haiz
cele\brant
,
Line: 20
dar
auf
stê
daz
ertreich
,
und
hab
seinen
sterz
in
dem
20
Line: 21
mund
:
wenn
sich
der
weg
oder
umbkêr
,
sô
pidem
daz
ert\reich
.
Line: 22
daz
ist
ain
türsenmær
und
ist
niht
wâr
und
ge\leicht
Line: 23
wol
der
juden
mær
von
dem
ohsen
Vehemot
.
dar
umb
Line: 24
schüll
wir
die
wârhait
sagen
von
dem
ertpidem
und
von
Line: 25
den
wunderleichen
dingen
,
diu
dâ
von
koment
.
der
ert\pidem
25
Line: 26
kümt
dâ
von
,
daz
in
der
erden
hölrn
und
aller\maist
Line: 27
in
holem
gepirge
vil
erdischer
dünst
gesament
Line: 28
werdent
,
und
daz
der
dünst
alsô
vil
wirt
,
daz
si
niht
Line: 29
dar
inne
beleiben
mügent
;
sô
stôzent
si
umb
und
umb
Line: 30
an
die
wend
und
fliegent
auz
ainem
kelr
in
den
andern
30
Line: 31
und
wahsent
immer
mêr
zuo
,
unz
daz
si
ain
ganz
gepirg
Line: 32
derfüllent
,
und
daz
wahsen
pringt
der
stern
kraft
,
Line: 33
iedoch
aller
maist
des
streitgotes
,
der
Mars
haizt
,
und
Line: 34
des
helfvaters
,
der
Jupiter
haizt
,
und
des
Satjârs
.
wenne
Page: 108
Line: 1
die
in
iren
aigen
häusern
sint
und
wenn
si
gesament
sint
,
Line: 2
sô
nu
die
dünst
lang
gevehtent
in
den
hölrn
,
sô
wirt
ir
Line: 3
stôzen
ze
letst
sô
stark
,
daz
si
auz
prechent
mit
gewalt
Line: 4
und
werfent
ainen
perg
auf
den
andero
.
mügent
aber
Line: 5
si
niht
auz
geprechen
,
zehant
sô
schütelnt
si
doch
daz
5
Line: 6
ertreich
vast
.
daz
schüteln
ist
zwairlai
.
daz
ain
ist
,
daz
Line: 7
daz
ertreich
gêt
wackelnd
sam
ain
schef
lanksam
und
Line: 8
daz
ertpidmen
ist
den
vesten
und
den
gepäwen
minner
Line: 9
schad
.
daz
kümt
dâ
von
,
daz
der
dunst
für
sich
scheubt
Line: 10
die
erden
mit
ainem
gedrang
und
widerstœzt
,
sam
dâ
ain
10
Line: 11
mensch
den
andern
dringt
und
wider
hinder
sich
seigt
,
Line: 12
sam
ain
schef
,
daz
hin
und
her
waget
in
dem
wazzer
.
Line: 13
daz
ander
pidem
ist
,
daz
diu
erd
schotelt
snell
,
sam
dâ
Line: 14
ainr
den
andern
mit
den
henden
schütelt
.
daz
ist
den
Line: 15
vesten
gar
schad
,
wann
dâ
von
vellt
daz
gepäw
nider
.
15
Line: 16
daz
ist
dâ
von
,
daz
ain
dunst
den
andern
jagt
und
snell
Line: 17
stœzt
von
ainer
seiten
zuo
der
andern
.
alsô
derschütelt
Line: 18
sich
oft
ain
man
nâch
dem
und
er
sich
seins
prunnen
hât
Line: 19
benomen
,
wann
der
kalt
luft
sleicht
in
den
leip
und
jagt
Line: 20
die
haizen
gaist
in
dem
leib
,
alsô
daz
sich
der
mensch
20
Line: 21
schüteln
muoz
.
daz
aber
der
sach
alsô
sei
,
daz
vind
wir
Line: 22
mit
starken
zaichen
.
daz
êrst
ist
,
daz
vor
dem
ertpidem
Line: 23
daz
ertreich
oft
seust
und
wispelt
,
sam
hundert
tausent
Line: 24
slangen
dâ
wispelten
,
oder
püllt
und
lüet
sam
gräuleich
Line: 25
ochsen
.
daz
ist
dar
umb
,
daz
der
dunst
in
der
erden
25
Line: 26
sich
auf
macht
und
twingt
sich
durch
alle
die
lüeger
,
Line: 27
diu
er
vinden
mag
,
reht
sam
der
wein
seugt
auz
ainem
Line: 28
viehteinne
väzlein
und
daz
dâ
verspunt
ist
,
wann
sô
gêt
Line: 29
der
luft
datz
den
engen
nüeten
ein
und
seust
in
dem
Line: 30
getwang
.
wenne
aber
diu
hölr
lank
und
weit
sint
,
sô
30
Line: 31
lüeget
er
sam
diu
grôzen
herhorn
.
daz
ander
zaichen
Line: 32
ist
,
daz
diu
sunn
tunkel
wirt
des
tages
oder
rôt
,
daz
ist
Line: 33
von
dem
erdischen
dicken
rauch
,
der
auf
gevarn
ist
in
Line: 34
die
lüft
zwischen
der
sunnen
und
unserm
gesiht
.
daz
Line: 35
dritt
zaichen
ist
,
daz
der
luft
vor
und
nâch
sô
gar
ver\gift
35
Line: 36
wirt
,daz
vil
läut
dâ
von
sterbent
.
wann
sô
der
Page: 109
Line: 1
erdisch
dunst
lang
gestêt
in
der
erden
beslozzen
,
sô
fault
Line: 2
er
an
im
selber
und
wirt
gar
vergiftig
.
daz
prüefen
wir
Line: 3
an
den
verworfenne
tiefen
prunnen
,
die
lang
verworfen
Line: 4
sint
gewesen
:
wenn
man
die
vegen
wil
und
si
wider
auf
Line: 5
wirft
,
sô
sterbent
oft
die
êrsten
veger
,
die
dar
ein
5
Line: 6
klimment
.
daz
ist
oft
gesehen
.
wir
prüefen
auch
daz
Line: 7
an
den
perchknappen
,
die
in
die
gruob
varnt
,
die
werdent
Line: 8
etswie
vil
wirbig
in
irm
haupt
,
alsô
daz
si
gern
vehtent
Line: 9
sam
die
trunken
läut
,
und
ist
doch
der
selb
dunst
niht
Line: 10
lang
stênd
an
ainr
stat
beslozzen
in
der
erden
,
wan
die
10
Line: 11
gruob
sint
offen
.
von
wârhait
geschâhen
grôzeu
dinch
Line: 12
von
dem
ertpidem
in
Kärnden
ze
der
stat
Villach
,
dô
Line: 13
man
zalt
von
Christi
gepürt
dreuzehenhundert
jâr
,
dar
Line: 14
nâch
in
dem
aht
und
vierzigistem
jâr
an
sant
Pauls
tag
Line: 15
als
er
bekêrt
wart
,
wan
gar
vil
läut
verdurben
in
der
15
Line: 16
vorgenanten
stat
und
vieln
diu
münster
nider
und
diu
Line: 17
häuser
und
etswâ
ain
perg
auf
den
andern
,
wan
der
Line: 18
ertpidem
was
umb
vesperzeit
und
was
sô
stark
und
sô
Line: 19
grôz
,
daz
er
sich
raicht
unz
über
die
Tuonawe
in
Mär\hern
Line: 20
und
auf
gên
Paiern
unz
über
Regenspurch
und
20
Line: 21
werte
mê
dann
vierzig
tag
,
alsô
daz
nâch
dem
êrsten
ie
Line: 22
ain
klainr
kom
dar
nâch
über
etswie
vil
tag
oder
wochen
.
Line: 23
ez
kom
auch
in
dem
selben
geperg
ain
mercleicher
ert\pidem
Line: 24
dâ
nâch
in
dem
andern
jâr
an
sant
Stephans
tag
Line: 25
als
er
funden
wart
.
nu
prüef
:
waz
dunstes
in
dem
25
Line: 26
grôzen
geperg
beslozzen
sei
gewesen
,
der
het
sich
ge\sament
Line: 27
manig
jâr
.
dô
der
nu
auz
prach
in
die
lüft
,
dô
Line: 28
was
niht
unpilleich
,
daz
er
vergifte
den
luft
enseit
des
Line: 29
gepergs
mêr
dann
über
vil
hundert
langer
meil
und
Line: 30
auch
hie
disseits
gar
verr
.
daz
wart
wol
schein
,
wan
der
30
Line: 31
grœst
sterben
kom
in
dem
selben
jâr
und
in
dem
næhsten
Line: 32
dar
nâch
,
der
nâch
Christi
zeiten
ie
geschach
oder
leicht
Line: 33
vor
,
wann
ez
sturben
läut
ân
zal
in
den
steten
pei
dem
Line: 34
mer
,
sam
datz
Venedi
und
datz
Marsili
und
über
al
in
Line: 35
Püllen
und
ze
Aviniôn
.
in
dem
êrsten
jâr
des
grôzen
35
Line: 36
ertpidems
was
der
jâmer
sô
grôz
,
daz
der
pâbst
Clemens
Page: 110
Line: 1
der
sehst
ain
new
mess
machte
für
den
tôt
,
ob
man
got
Line: 2
gevlêhen
möht
,
daz
er
sich
über
daz
volk
erparmt
.
diu
Line: 3
mess
huob
sich
an
:
recordare
domine
testamenti
tui
.
ez
Line: 4
sturben
auch
des
selben
jârs
gar
vil
läut
in
dem
geperg
Line: 5
und
hie
auzen
in
etsleichen
steten
,
aber
gar
vil
volkes
5
Line: 6
starb
in
dem
næhsten
jâr
dâ
nâch
in
der
stat
ze
Wienne
Line: 7
in
Oesterreich
,
alsô
daz
man
zalt
von
sunwenden
unz
Line: 8
auf
unser
frawen
tag
als
si
geporn
wart
mêr
wan
vierzig
Line: 9
tausent
leich
und
sô
vil
hin
über
,
daz
daz
ân
zal
was
,
Line: 10
in
der
ainen
stat
ze
Wienne
,
und
strekt
sich
der
sterb
10
Line: 11
auf
gegen
Paiern
unz
ze
Pazzaw
und
vil
verrer
.
der
Line: 12
gemain
sterb
kom
zwâr
von
dem
vergiften
luft
,
des
nim
Line: 13
ich
ain
urkünd
an
vil
dingen
.
daz
êrst
ist
,
daz
sich
Line: 14
der
sterb
erhuob
des
êrsten
in
dem
gepirg
und
in
den
Line: 15
mersteten
,
wan
dâ
was
der
dunst
aller
grœst
und
aller
15
Line: 16
vergiftigist
,
dar
umb
,
daz
daz
mer
den
luft
beslozzen
het
Line: 17
in
der
erden
âdern
nâhent
pei
dem
mer
und
in
dik
macht
Line: 18
und
fäuht
,
daz
er
gar
sêr
fault
,
und
dar
umb
wirt
auch
Line: 19
daz
wazzer
vergift
.
daz
ander
ist
,
daz
daz
mêrer
tail
der
Line: 20
siechen
läut
,
die
dâ
sturben
,
swern
gewunnen
under
den
20
Line: 21
üehsen
und
in
den
geswern
vant
man
dick
maden
,
oder
Line: 22
sô
si
etleich
tag
werten
,
sô
vant
man
nihts
dar
inne
dann
Line: 23
ainen
dunst
oder
ain
pœse
fäuhten
dâ
mit
.
daz
was
dar
Line: 24
umb
,
sô
der
mensch
den
pœsen
luft
in
sich
het
gezogen
Line: 25
und
der
belaib
in
der
prust
umb
daz
herz
,
sô
wolt
diu
25
Line: 26
nâtûr
dem
herzen
ze
helf
komen
und
traib
die
vergift
Line: 27
under
die
üehsen
,
sô
wurden
denn
geswern
dar
auz
,
und
Line: 28
sô
diu
nâtûr
den
vergiftigen
rauch
niht
wol
auz
getreiben
Line: 29
moht
,
sô
versêrt
er
daz
herz
und
erstekt
den
menschen
,
Line: 30
und
dar
umb
sturben
jung
menschen
zarter
nâtûr
gar
30
Line: 31
vil
und
aller
maist
jung
frawen
.
daz
dritt
zaichen
ist
,
daz
Line: 32
der
sterb
niht
vil
schat
in
dem
andern
jâr
nâch
dem
Line: 33
grôzen
ertpidem
den
,
die
dô
verr
hin
dan
wâren
von
dem
Line: 34
geperg
auf
hôhen
vesten
.
daz
was
dar
umb
,
daz
sich
der
Line: 35
swær
luft
her
dan
von
dem
geperg
,
dâ
er
sich
erhuob
,
35
Line: 36
naigt
zuo
der
erden
und
daz
der
hôch
luft
rainer
belaib
Page: 111
Line: 1
wan
der
nider
.
daz
vierd
zaichen
was
,
daz
vil
grôzer
Line: 2
nebel
wurden
sêr
prünseln
und
stinken
in
den
herbsten
Line: 3
und
in
den
wintern
der
zwair
jâr
,
wann
der
erdisch
dunst
Line: 4
in
den
lüften
entslôz
sich
in
die
nebel
und
wart
sô
dick
,
daz
Line: 5
er
sich
zuo
der
erden
sankt
und
was
zemâl
schad
den
,
die
5
Line: 6
in
des
morgens
nüehtern
in
sich
zugen
.
dar
umb
besluzzen
Line: 7
sich
witzig
läut
in
irm
gemach
und
machten
daz
wol\smeckend
Line: 8
mit
edeln
dingen
und
âzen
und
trunken
fruo
,
Line: 9
daz
der
pœs
luft
den
leib
iht
eitel
fünd
.
si
behuoten
Line: 10
sich
auch
,
daz
si
niht
über
die
siechen
giengen
,
daz
der
10
Line: 11
vergift
âtem
und
der
tœtleich
dunst
iht
in
si
gieng
.
daz
Line: 12
fünft
was
,
daz
die
pirn
in
dem
wazzer
ob
swummen
,
die
Line: 13
andereu
jâr
ze
podem
vielen
.
daz
was
dar
umb
,
daz
der
Line: 14
vergift
dunst
si
durchpaiz
und
durchnuog
,
daz
si
vil
luftes
Line: 15
in
sich
zugen
,
und
dar
umb
swummen
si
ob
.
dar
umb
15
Line: 16
wâren
auch
die
früht
schad
,
man
süt
si
dann
wol
oder
Line: 17
priet
si
wol
,
und
reht
alsô
durchpaiz
auch
der
pœs
luft
Line: 18
des
menschen
herz
haimleich
;
unz
si
sein
dann
innen
Line: 19
wurden
,
sô
was
der
schad
ergangen
.
diu
wârhait
was
Line: 20
mangem
menschen
verporgen
und
sprâchen
etleich
,
ez
20
Line: 21
wær
von
ainem
sunderleichen
gestirn
:
die
weil
daz
wert
,
Line: 22
sô
müest
auch
der
sterb
wern
.
daz
was
ze
verr
von
Line: 23
dem
zil
gerant
,
wann
wir
wizzen
wol
,
daz
alliu
diu
dinch
,
Line: 24
diu
in
den
vier
elementen
geschehent
,
von
der
stern
Line: 25
kreft
koment
.
idoch
muoz
man
sagen
,
in
welher
weis
si
25
Line: 26
ditz
oder
daz
pringen
,
ob
si
ez
mit
hitz
oder
mit
kelten
Line: 27
oder
mit
andern
sachen
pringen
.
ez
was
auch
verr
von
Line: 28
dem
weg
,
daz
si
sprâchen
,
der
sterb
werte
als
lang
,
als
Line: 29
lang
der
stern
anplik
wert
und
ir
samnung
,
wan
etleicher
Line: 30
stern
samnung
die
aller
trægest
sint
wert
neur
ain
jâr
,
30
Line: 31
sam
Saturni
und
Jovis
in
ainem
zaichen
,
die
andern
sint
Line: 32
alle
sneller
.
nu
werte
der
sterb
laider
lenger
wan
ain
Line: 33
jâr
.
doch
wolt
ich
den
nie
geschaden
in
irm
weissagen
Line: 34
unz
nu
in
disem
neunundvierzigistem
jâr
nâch
dreizehen\hundert
Line: 35
jârn
von
Christi
gepürt
,
dar
umb
sprich
ich
,
daz
35
Line: 36
er
sô
lang
wert
,
unz
der
vergift
dunst
den
luft
raumt
,
Page: 112
Line: 1
und
daz
geschiht
von
tag
ze
tag
.
wer
waiz
aber
des
ain
Line: 2
rehtez
zil
,
der
lebt
niht
auf
erden
.
die
andern
sprâchen
,
Line: 3
ez
wær
der
gotes
gewalt
.
sicherleichen
,
daz
was
wâr
,
Line: 4
wann
alliu
dinch
würkent
in
der
kraft
gotes
,
ân
den
Line: 5
sünder
allain
:
der
würkt
wider
got
und
ist
sein
werch
ân
5
Line: 6
got
.
ich
sprich
aber
mit
urlaub
,
daz
got
die
welt
möht
Line: 7
niderslahen
in
aim
augenblick
ân
aller
siechtagen
hilf
Line: 8
wenne
er
wolt
und
wâ
er
wolt
.
des
tet
er
niht
in
den
Line: 9
zeiten
,
wan
die
pei
der
zeit
auz
den
landen
fluhen
die
Line: 10
genâsen
,
und
waz
ritterschaft
in
Püllen
was
mit
küng
10
Line: 11
Ludweigen
auz
Ungern
,
dô
er
seins
pruoder
tôt
rach
,
die
Line: 12
fruo
âzen
und
trunken
und
in
der
füll
lebten
,
den
ge\schach
Line: 13
nihts
.
welhe
aber
sich
hungerten
,
sam
die
Walhen
Line: 14
pflegent
,
die
sturben
,
wan
der
pœs
luft
durchgieng
si
.
Line: 15
nu
waiz
ich
wol
,
daz
got
den
vollen
vinden
kan
sam
den
15
Line: 16
læren
.
die
dritten
sprâchen
,
daz
die
juden
all
prunnen
Line: 17
heten
vergift
und
wolten
die
christenhait
tœten
,
und
vant
Line: 18
man
säcklein
in
vil
prunnen
mit
vergift
,
und
tôt
man
Line: 19
ir
ân
zâl
vil
an
dem
Rein
,
in
Franken
und
über
al
in
Line: 20
däutschen
landen
.
wærleich
,
ob
etleich
juden
daz
tæten
,
20
Line: 21
des
waiz
ich
niht
:
wær
aber
ez
geschehen
,
daz
hêt
auch
Line: 22
geholfen
zuo
der
êrsten
sach
.
iedoch
waiz
ich
daz
wol
,
Line: 23
daz
ir
ze
Wienne
als
vil
wâren
sam
in
kainer
stat
,
die
Line: 24
ich
west
in
däutschen
landen
,
und
daz
si
dâ
alsô
sêr
Line: 25
sturben
,
daz
si
irn
freithof
vil
weitern
muosten
und
zwai
25
Line: 26
häuser
dar
zuo
kaufen
.
hæten
si
in
nu
selber
vergeben
,
Line: 27
daz
wær
ain
tôrhait
gewesen
.
iedoch
wil
ich
der
juden
Line: 28
pôshait
niht
värben
,
wan
si
sint
unser
frawen
veint
und
Line: 29
allen
christen
.
wizz
auch
,
daz
der
ertpidem
vil
wunder\leicher
Line: 30
werch
würkt
.
daz
ain
ist
,
daz
dike
von
dem
30
Line: 31
dunst
,
der
auf
gêt
von
dem
ertpidem
,
läut
und
andreu
Line: 32
tier
ze
stainen
werdent
und
allermaist
ze
salzstainen
und
Line: 33
allermaist
auf
dem
gepirg
und
dâ
pei
,
dâ
man
salzerz
Line: 34
grebt
.
daz
ist
dâ
von
,
daz
derlai
dunst
und
kraft
sô
stark
Line: 35
ist
und
sô
überswenkig
,
daz
si
diu
tier
alsô
verkêrt
.
alsô
35
Line: 36
lêrent
die
maister
von
der
nâtûr
,
Avicenna
und
Albertus
.
Page: 113
Line: 1
alsô
sait
mir
auch
maister
Pitrolf
herzog
Fridreichs
canzlær
Line: 2
in
Oesterreich
,
daz
auf
ainr
hôhen
alben
in
Kärnden
wol
Line: 3
fünfzig
haupt
menschen
und
rinder
hie
vor
ze
stainen
Line: 4
worden
wærn
,
und
daz
diu
mait
noch
under
dem
rind
Line: 5
sæz
mit
ainem
hantschuoch
,
reht
als
si
saz
,
ê
si
paideu
5
Line: 6
ze
stainen
wurden
.
daz
ander
ist
,
daz
oft
mit
dem
ert\pidem
Line: 7
auz
der
erden
varnt
üeseln
und
flammen
,
die
Line: 8
etswâ
ain
stat
oder
dörfer
und
stet
verprennent
.
daz
Line: 9
geschiht
dâ
von
,
daz
daz
ertreich
inwendig
prinnet
.
daz
Line: 10
dritt
ist
,
daz
dik
in
dem
ertpidem
auz
der
erden
vert
vil
10
Line: 11
sandes
und
staubes
,
alsô
daz
er
ain
ganz
dorf
versenkt
.
Line: 12
daz
ist
dâ
von
,
daz
daz
ertreich
inwendich
sandig
ist
und
Line: 13
molwik
und
daz
ez
oben
ain
vest
stark
rinden
hât
,
diu
Line: 14
den
dunst
haltet
und
besleuzt
,
daz
er
niht
auz
geslahen
Line: 15
müg
.
daz
vierd
ist
,
daz
der
dunst
oft
sô
kranch
ist
,
daz
15
Line: 16
er
daz
ertreich
niht
geschüten
mag
und
daz
er
ez
neur
Line: 17
erhebt
über
sich
und
sitzt
danne
wider
nider
.
alsô
ge\schiht
Line: 18
oft
under
den
wazzern
,
diu
vest
gründ
habent
,
und
Line: 19
sô
ir
gründ
erhebt
werdent
,
sô
vleuzt
daz
wazzer
auz
.
Line: 20
dâ
von
koment
dike
grôz
güzz
auz
den
pergen
,
ân
regen\wazzer
20
Line: 21
und
auch
ân
snêwazzer
,
von
den
winden
und
von
Line: 22
den
dünsten
,
die
sich
erhebent
under
der
wazzer
ursprinch
Line: 23
in
den
pergen
.
Line: 24
Hie
hât
daz
ander
stück
des
puochs
ain
end
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Konrad von Megenburg, Buch der Natur
.
Copyright
TITUS Project
, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.