TITUS
Hartmann von Aue, Erec
Part No. 4
Previous part

Verse group: (4) 
Verse: 300    und gienc er den alten sach.
Verse: 301    
mit zwîvel er zuo im sprach:

Verse: 302    
ʽherre, mir wære herberge nôt.'
Verse: 303    
diu bete machete in schamerôt.

Verse: 304    
als in der alte hete vernomen,
Verse: 305    
er sprach: ʽnû sît mir willekomen

Verse: 306    
ze dem und ich haben mac.'
Verse: 307    
des genâdete im Êrec fil de roi lac.

Verse: 308    
hete er ingesindes
Verse: 309    
niuwan eines kindes

Verse: 310    
(diu was ein diu schœniste maget
Verse: 311    
von der uns ie wart gesaget)

Verse: 312    
und der hûsvrouwen.
Verse: 313    
dar an man mohte schouwen

Verse: 314    
daz er rîches muotes wielt,
Verse: 315    
daz er den gast arm enthielt.

Verse: 316    
dem kinde rief er dar.
Verse: 317    
er sprach: ʽgenc und bewar

Verse: 318    
dises herren phert, tohter mîn,
Verse: 319    
der unser gast geruochet sîn,

Verse: 320    
und begenc ez ze vlîze
Verse: 321    
daz ich dirs iht verwîze.'

Verse: 322    
si sprach: ʽherre, daz tuon ich.'
Verse: 323    
der megede lîp was lobelich.

Verse: 324    
der roc was grüener varwe,
Verse: 325    
gezerret begarwe,

Verse: 326    
abehære über al.
Verse: 327    
dar under was ir hemde sal

Verse: 328    
und ouch zebrochen eteswâ:
Verse: 329    
schein diu lîch

Verse: 330    
durch wîz alsam ein swan.
Verse: 331    
man saget daz nie kint gewan

Verse: 332    
einen lîp gar dem wunsche gelîch:
Verse: 333    
und wære si gewsen rîch,

Verse: 334    
engebræste niht ir lîbe
Verse: 335    
ze lobelîchem wîbe.

Verse: 336    
ir lîp schein durch ir salwe wât
Verse: 337    
alsam diu lilje, si stât

Verse: 338    
under swarzen dornen wîz.
Verse: 339    
ich wæne got sînen vlîz

Verse: 340    
an si hâte geleit
Verse: 341    
von schœne und von sælekeit.

Verse: 342    
Êrecken muote ir ungemach.
Verse: 343    
zuo ir vater er sprach:

Verse: 344    
ʽwir sulns die juncvrouwen erlân.
Verse: 345    
ich wæne siz selten habe getân:

Verse: 346    
ez zimt mir selbem vil baz.'
Verse: 347    
sprach der alte daz:

Verse: 348    
ʽman sol dem wirte lân
Verse: 349    
sînen willen, daz ist guot getân.

Verse: 350    
uns gebristet der knehte:
Verse: 351    
von diu tuot siz mit rehte.'

Verse: 352    
diu juncvrouwe des niht enliez
Verse: 353    
si entæte als si ir vater hiez.

Verse: 354    
daz phert begienc ze vlîze
Verse: 355    
ir hende vil wîze:

Verse: 356    
und wære daz got hie ûf erde rite,
Verse: 357    
ich wæne in genuocte mite,

Verse: 358    
ob er solhen marschalc hæte.
Verse: 359    
swie si schine in swacher wæte,

Verse: 360    
weiz ich daz wîp noch man
Verse: 361    
süezern schiltkneht nie gewan

Verse: 362    
dan Êrec fil de roi lac,
Verse: 363    
si sînes pherdes phlac.

Verse: 364    
im zam von solhem knehte
Verse: 365    
sîn vuoter wol mit rehte.

Verse: 366    
hie wart der gast berâten
Verse: 367    
als si des state hâten.

Verse: 368    
guote teppeche gespreit
Verse: 369    
unde dar ûf geleit

Verse: 370    
alsô rîchiu bettewât
Verse: 371    
si diu werlt beste hât,

Verse: 372    
mit samîte bezogen,
Verse: 373    
dem daz golt was unerlogen,

Verse: 374    
daz daz bette ein man nie möhte erwegen
Verse: 375    
und selbe vierde müeste legen,

Verse: 376    
und dar über gebreit
Verse: 377    
nâch grôzer herren werdekeit

Verse: 378    
kulter von zendâle,
Verse: 379    
rîche und gemâle--

Verse: 380    
diu wâren dem viure
Verse: 381    
des âbendes vil tiure.

Verse: 382    
si geleisten wol ein reine strô:
Verse: 383    
dar über genuocte si

Verse: 384    
eines bettes âne vlîz,
Verse: 385    
daz bedahte ein lîlachen wîz.

Verse: 386    
ouch was ritters spîse:
Verse: 387    
swes ein man vil wîse

Verse: 388    
möhte in sînem muote
Verse: 389    
erdenken ze guote,

Verse: 390    
des heten si die überkraft
Verse: 391    
und volleclîche wirtschaft,

Verse: 392    
doch mans ûf den tisch niht truoc.
Verse: 393    
in gap der reine wille genuoc

Verse: 394    
den man ze hûse vant:
Verse: 395    
wan er ist aller güete ein phant.

Verse: 396    
muget ir hœren mære
Verse: 397    
wer dirre alte wære,

Verse: 398    
daz er den gast wol emphie
Verse: 399    
und ers durch armuot niht enlie.
Next part



This text is part of the TITUS edition of Hartmann von Aue, Erec.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.