TITUS
Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung)
Part No. 4
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Chapter: 13  
Alexanders Erziehung


Verse: 181        hôret, er sih fure nam:
Verse: 182    
swâ ein frumich rîter ime quam,

Verse: 183    
den bôt er lîb unde gût
Verse: 184    
unde ne karte neheinen sînen mût

Verse: 185    
an neheinen tumben man;
Verse: 186    
vil harte wol im daz gezam.

Verse: 187    
ime was sîn gebâre,
Verse: 188    
als er ein furste wâre

Verse: 189    
ubir alliz ertrîche.
Verse: 190    
ih sage û wêrlîche:

Verse: 191    
die meistere, di er gwan,
Verse: 192    
di wâren cunstige man.

Verse: 193    
si begunden in wîsheit lêren
Verse: 194    
und zugen in ze grôzen êren.

Verse: 195    
si larten ime strîten
Verse: 196    
und vermezzenlîchen rîten

Verse: 197    
in sturm unde in volcwîch,
Verse: 198    
daz is nie ne wart sîn gelîch.

Verse: 199    
der liste di er von in gwan,
Verse: 200    
der wart er ên vil vornême man.

Verse: 201       
Der êriste meister sîn
Verse: 202    
der lartin kriechisch und latîn

Verse: 203    
und scrîben ane pergemint.
Verse: 204    
noh dan was er ein lutzil kint.

Verse: 205    
und lartin vil manige bûch
Verse: 206    
und andire wîsheit genûch.

Verse: 207       
Sîn meister, den er dar nâh gwan,
Verse: 208    
der lartin wol mûsicam

Verse: 209    
und lartin di seiten zîhen,
Verse: 210    
daz alle tône dar inne gîhen,

Verse: 211    
rotten unde der lîren clanc,
Verse: 212    
und von ime selben heben den sanc.

Verse: 213       
Der dritte frumete ime wole:
Verse: 214    
er lartin allir dinge zale

Verse: 215    
unde lartin al di wîsheit,
Verse: 216    
verre diu sunne von dem mânen geit;

Verse: 217    
unde lartin ouh di list,
Verse: 218    
verre von den wazzeren den himelen ist.

Verse: 219       
Der meister, den er gwan,
Verse: 220    
was Aristotiles der wîse man.

Verse: 221    
der lartin alle di cundicheit,
Verse: 222    
der himel umbe geit,

Verse: 223    
und stach ime di list in sînen gedanc
Verse: 224    
zerkennene daz gestirne und sînen ganc?

Verse: 225    
sih di wîsen veren mite bewarint,
Verse: 226    
si in dem tiefen mere varint.

Verse: 227       
Einen meister gwan er abir sint
Verse: 228    
Alexander daz edele kint,

Verse: 229    
der lartin mit gewêfene varen,
Verse: 230    
er sih mit einem schilde solde bewarn,

Verse: 231    
und er sîn sper solde tragen
Verse: 232    
deme, dem er wolde schaden,

Verse: 233    
und er den erkiesen mohte
Verse: 234    
und gestechen, alsiz ime tohte

Verse: 235    
und alse der stich wêre getân,
Verse: 236    
er dem swerte solde vân

Verse: 237    
und mite kundiclîche slege slân,
Verse: 238    
und er sînen vîant solde vân,

Verse: 239    
und er sih selben solde bewaren
Verse: 240    
vor allen, di ime woldin schaden;

Verse: 241    
und er sînen vîanden lâgen solde,
Verse: 242    
di er danne untwirken wolde,

Verse: 243    
und er den rîteren solde gebâren
Verse: 244    
diu daz si ime willich wâren.

Verse: 245       
Der sehste bestunt in mit grôzen witzen
Verse: 246    
und lartin ze dinge sitzen

Verse: 247    
und lartin, er daz irdêhte,
Verse: 248    
er von dem unrehten beschiede daz rehte,

Verse: 250    
und er lantreht bescheiden kunde
Verse: 251    
allen den er is gunde.

Verse: 252       
Umbe daz und vil manich ander
Verse: 253    
alsus wart daz kint Alexander

Verse: 254    
listic, gwaldich unde balt.
Verse: 255    
allir êrist was er zwelif jâr alt.

Verse: 256    
alsô stêtich was ime sîn mût,
Verse: 257    
durh alliz werltlîch gût

Verse: 258    
ne wolder nie geliegen
Verse: 259    
und niemanne betriegen,

Verse: 260    
noh durh lieb noh durh leit
Verse: 261    
geswachen di wârheit.

Verse: 262    
einem sînen meistere daz wol schein:
Verse: 263    
den stîz er ze tale ubir einen stein,

Verse: 264    
daz ime sîn hals in zwei brach,
Verse: 265    
wander ime eine lugene sprah.

Verse: 266    
sprechent manige lugenêre,
Verse: 267    
daz der sîn vater wêre.

Verse: 268    
vil ubile ih des gelouben mach,
Verse: 269    
wander ime den hals in zwei brach.




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