TITUS
Text: Alex. 
The Middle High German Books on
The Great Alexander

Author: Seifr. 
Version: Str. 
Seifrits Alexander


On the basis of the edition
Seifrits Alexander aus der Straßburger Handschrift,
hrsg. v. Paul Gereke,
Berlin 1932

entered and edited by Ralf Schlechtweg-Jahn,
Bayreuth 2000;
TITUS version by Ralf Schlechtweg-Jahn and Jost Gippert,
Bayreuth, 14.07.2000 / Frankfurt, 14.4.2002 / 2.3.2003



[The assignment of numbers to chapters is provisional. J.G.]




Chapter: Prol.  
Prolog


Verse: 1    Got vater, herr Jesu Christ,
Verse: 2    
wenn dein gnad unczergenkchleich ist

Verse: 3    
und dein gruntlose mynn,
Verse: 4    
nu verleich mir, herr, die synn

Verse: 5    
das ich guetten leutten
Verse: 6    
ein red mug bedeutten

Verse: 7    
und zu dankch tuen bekant
Verse: 8    
die ich ze latein geschriben vant

Verse: 9    
in dem puech Kronica.
Verse: 10    
Ewsebius schreibt sy da,

Verse: 11    
der weis und auch der heilig man.
Verse: 12    
der hab ich mich genomen an

Verse: 13    
in deutschew wart zu tichten
Verse: 14    
und zu reym richten:

Verse: 15    
wie der mylt und der here
Verse: 16    
chunig Allexander

Verse: 17    
mit seiner mechtigen tat
Verse: 18    
alle die welt betwungen hat,

Verse: 19    
wie er es an gevie
Verse: 20    
und wie es im ze jungist gie,

Verse: 21    
als es sag sein hystorie.
Verse: 22    
die wunder gross und die glorle

Verse: 23    
die er hye in churczen jarn
Verse: 24    
hat begangen und ervarn,

Verse: 25    
des mach ich mynner noch mer
Verse: 26    
als ain getrewer ausleger

Verse: 27    
wenn als dort geschriben stat
Verse: 28    
und es die heilig kirchen hat

Verse: 29    
vervangen pey einer warhait
Verse: 30    
und die wibel von im sait.

Verse: 31    
man sol es nit haben fur ain mer,
Verse: 32    
wann ich es hie mit bewẽr.

Verse: 33    
wer es wil und chan es suchen
Verse: 34    
in alten und in newen puechen,

Verse: 35    
do latein und ebraisch,
Verse: 36    
chriechisch und haidnisch

Verse: 37    
do die ystorie sind geschriben
Verse: 38    
und sindt unczt her beliben.

Verse: 39    
die tragen geleich all gemain
Verse: 40    
an diser red uber ain

Verse: 41    
das es alles sey geschechen.
Verse: 42    
des hor auch wir die maister jehen

Verse: 43    
die dy pesten sind gewesen,
Verse: 44    
der puecher wir noch heut lesen,

Verse: 45    
Aristotiles und Virgilius,
Verse: 46    
Seneca und Boecius,

Verse: 47    
Augustinus und Ambrosius,
Verse: 48    
Josepus und Ewsebius

Verse: 49    
und ander hocher maister vil,
Verse: 50    
der ich aller nicht nennen will.

Verse: 51    
ich wil auch mit spruchen spechen
Verse: 52    
mein red alhie nit verwechen,

Verse: 53    
ich will nichts darczue legen,
Verse: 54    
nuer ains slechten tichtens phlegen.

Verse: 55    
hie mit wil ich die var redt lan
Verse: 56    
und das puech heben an.

Verse: 57       
Da die welt gestanden was
Verse: 58    
von Adam her (gelaubt das!)

Verse: 59    
volliklich wol tausent jar
Verse: 60    
und newnthalbhunder furwar

Verse: 61    
und es der czeit nechen sollt
Verse: 62    
das Got mensch werden wolt,

Verse: 63    
davor doch virdthalbhundert jar
Verse: 64    
(das ich euch sag, das ist war)

Verse: 65    
do was die welt allgemain
Verse: 66    
so gar poͤs und unrain

Verse: 67    
das sy Gottes erkantten nicht
Verse: 68    
und hetten mit possen sunden phlicht,

Verse: 69    
mit keczerey und mit hochvart,
Verse: 70    
wann Got nye vermeret wart.

Verse: 71    
dar umb wolt er in nicht vertragen,
Verse: 72    
er wol sew zuchtigen und phlagen

Verse: 73    
und sandt in ain chestiger,
Verse: 74    
ain unparmherczigen richter,

Verse: 75    
der ir hochvart manigvalt
Verse: 76    
nider trukcht mit gewalt.

Verse: 77    
die sich selber nanten got,
Verse: 78    
aus den so traib er seinen spot

Verse: 79    
Alexander der wer
Verse: 80    
der obrist Gottes richter.




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This text is part of the TITUS edition of Seifrit, Alexander (Strassburger Fassung).

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