TITUS
Text: Alex. 
The Middle High German Books on
The Great Alexander

Author: Rud. 
Rudolf von Ems: Alexander


On the basis of the edition
Rudolf von Ems: Alexander.
Ein höfischer Versroman des 13. Jahrhunderts
Hrsg. v. Victor Junk,
Stuttgart 1928/29 (= Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart Band 272 und 274)
[Nachdruck Darmstadt 1970]

entered by Stefanie Heine
and edited by Ralf Schlechtweg-Jahn,
Bayreuth 2000;
TITUS version by Ralf Schlechtweg-Jahn,
Bayreuth, 14.06.2000 / 19.4.2002 / 2.3.2003



[The assignment of numbers to chapters is provisional. J.G.]




Book: I._Buch 
I. Buch


Chapter: 1     
Verse: 1    Rîchiu sælde, hôher sin
Verse: 2    
daz ist von Gote ein grôz gewin
Verse: 3    
den Got alsô besinnet
Verse: 4    
daz er sældè gewinnet.

Verse: 5    
Ûf hôhe kunst ist ahte niht,
Verse: 6    
ist si sunder sælden phliht,
Verse: 7    
wirt si gar vernihtet,
Verse: 8    
ob sælde ir niht zuo phlihtet.

Verse: 9    
Orthabunge rehter kunst
Verse: 10    
ist sælden heil, gelückes gunst,
Verse: 11    
der nâch sælden werben kan
Verse: 12    
daz im Got gelückes gan.

Verse: 13    
Der kunst geleite sælde treit.
Verse: 14    
swer iht tihtet oder seit,
Verse: 15    
der muoz kunst sælden tragn
Verse: 16    
odr sîn kunst der sælde entsagn.

Verse: 17    
Ofte ergât ouch diu geschiht
Verse: 18    
daz man den künste rîchen siht
Verse: 19    
dem selten ist daz heil geschehn
Verse: 20    
daz sîn kunst sælec gesehn.

Verse: 21    
Lobelich guot getihte
Verse: 22    
daz vindet ie die rihte,
Verse: 23    
als ez diu sælde tihtet
Verse: 24    
und ez gelücke rihtet.

Verse: 25    
Florieret sældekunst ir kraft,
Verse: 26    
edelt sich diu meisterschaft
Verse: 27    
und wirt diu kunst gekreftet,
Verse: 28    
der sîn gemeisterscheftet.

Verse: 29    
was ich, als ich eht noch bin,
Verse: 30    
als gemuot daz ich den sîn
Verse: 31    
ie der ûf arbeite
Verse: 32    
daz Got zuo geleite
Verse: 33    
geruochte vüegen mîner kunst
Verse: 34    
sælde und edeler herzen gunst.
Verse: 35    
sol des gelücke walten
Verse: 36    
und mir den prîs behalten
Verse: 37    
ûf den ich sus garbeitet hân,
Verse: 38    
wil ich ûf den süezen wân
Verse: 39    
und ûf des lônes gewin
Verse: 40    
arbeiten aber mînen sîn
Verse: 41    
und wil iu bescheiden hie
Verse: 42    
an dirr âventiure wie
Verse: 43    
ein der tugentrîchste man
Verse: 44    
der ritters namen ie gewan
Verse: 45    
dirre welte prîs erwarp,
Verse: 46    
wie er warp, wier verdarp,
Verse: 47    
wier zer welte wart geborn,
Verse: 48    
wie im besunder wart erkorn
Verse: 49    
der welte hœhstiu werdekeit,
Verse: 50    
wier die werdekeit erstreit
Verse: 51    
daz sîn lop, sîn name, sîn lebn
Verse: 52    
an lobe ze mâz ist gegebn
Verse: 53    
den tumben und den wîsen:
Verse: 54    
swer werdekeit wil prîsen,
Verse: 55    
der muoz den stolzen degen wîs
Verse: 56    
prîsèn und sînen prîs.

Verse: 57    
Er was geborn von hôher art
Verse: 58    
daz vor den zîten niemen wart
Verse: 59    
geborn ûf die erde
Verse: 60    
der mit hôhem werde
Verse: 61    
manger zungen wart erkant.
Verse: 62    
in hât manec man genant
Verse: 63    
und von im âventiure geseit
Verse: 64    
mit lügen und ouch mit wârheit,
Verse: 65    
der doch niht rehte hât geseit
Verse: 66    
von im die rehten wârheit.
Verse: 67    
durch daz hân ich gevlizzen mich
Verse: 68    
al mîne tage sît daz ich
Verse: 69    
tihtens ie begunde,
Verse: 70    
wiech diu mære vunde
Verse: 71    
wie der tugentrîche
Verse: 72    
Alexander wunderlîche
Verse: 73    
wunders ûf der erde hie
Verse: 74    
mit wunderlîcher kraft begie.
Verse: 75    
dar an hât diu wârheit mir
Verse: 76    
ervüllet mînes herzen gir:
Verse: 77    
ich bin es wol zende komn
Verse: 78    
und hân von wârheit vernomn
Verse: 79    
wie sîn ellenthaftiu hant
Verse: 80    
betwanc vil liute und manec lant,
Verse: 81    
als uns hât bewîset des
Verse: 82    
der wîs Aristôtiles,
Verse: 83    
der den stolzen degen zôch
Verse: 84    
den valschiu missewende ie vlôch,
Verse: 85    
und dem er zaller zît enbôt
Verse: 86    
sîn gelück und sîn nôt
Verse: 87    
und swaz im wunders ie geschach
Verse: 88    
als er im und er uns verjach:
Verse: 89    
alsô prüeve ich die geschiht
Verse: 90    
als uns ir beider wârheit giht.

Next part



This text is part of the TITUS edition of Rudolf von Ems, Alexander.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.