Achtung!
Dies ist eine Internet-Sonderausgabe der Rezension des Buches
A.J. van Windekens, “Le Tokharien confronté avec les autres langues indo-européennes, vol. I”,
von Jost Gippert (1979).
Sie sollte nicht zitiert werden. Zitate sind der
Originalausgabe in
“Acta Orientalia (Hafniensia)” 40, 1979, 268-279
zu entnehmen.

Attention!
This is a special internet edition of the review of
A.J. van Windekens, “Le Tokharien confronté avec les autres langues indo-européennes, vol. I”
by Jost Gippert (1979).
It should not be quoted as such. For quotations, please refer to the
original edition in
“Acta Orientalia (Hafniensia)” 40, 1979, 268-279.




Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved:
Jost Gippert, Frankfurt 2001

1.    De Indo-Europeesche Bestanddeelen in de Tocharische Declinatie, Leuven 1940 (Philologische Studien, Teksten en Verhandelingen Nrs. 21-22). — Lexique étymologique des dialectes tokhariens, Louvain 1941 (Bibliothèque du Muséon, 11). — Morphologie comparée du tokharien, Louvain 1941 (Bibliothèque du Muséon, 17). [back / zurück]


2.    Werner Thomas: Tocharisches Elementarbuch, Bd. II; Heidelberg 1964 (Indogermanische Bibliothek, 1. Reihe: Lehr- und Handbücher). [back / zurück]


3.    Werner Thomas, in: Die Sprache, Zeitschrift für Sprachwissenschaft, Bd. 24, 1978, S. 182 II. — in: Indogermanische Forschungen, Zeitschrift tür Indogermanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft, Bd. 82, 1977, S. 107 ff. [back / zurück]


4.    Im Index sind übrigens keine Wörter aufgenommen, die im Abschnitt des »vocabulaire« erscheinen; vgl. S. 647 Anm. [back / zurück]


5.    Zitiert nach W. Krause/W. Thomas: Tocharisches Elementarbuch, Bd. I; Heidelberg 1960; S. 6. [back / zurück]


6.    Von van Windekens selbst gebrauchte Abkürzung. [back / zurück]


7.    Zu dieser Vergleichung ist noch zu sagen, daß die Bedeutungsangabe von aṃçär keineswegs völlig sicher ist; das »EIementarbuch hat »schwach, schwerfällig« entsprechend Emil Siegs Übersetzung »schwerfällig (?)« bei der einzigen gut interpretierbaren Nennung des Wortes (in 23 b 5; vgl. E. Sieg, Übersetzungen aus dem Tocharischen I, Berlin 1914 = Abhdlgn. d. Preuß. Akad. d. Wiss. Jgg. 1913, phil.-hist. Kl. Nr. 16; S. 28). Eine semantische Verknüpfung mit »Last« läßt sich jedenfalls kaum rechtfertigen. [back / zurück]


8.    Hermann Güntert: Indogermanische Ablautprobleme. Untersuchungen über Schwa secundum, einen zweiten indogermanischen Murmelvokal. Straßburg 1916 (Untersuchungen zur indogermanischen Sprach- und Kulturwissenschaft, hrsg. v. K. Brugmann und F. Sommer, 6). [back / zurück]


9.    (Lehn-)Zusammenhang von A suk etc. und skr. sukhá- wird l.c. übrigens abgelehnt. [back / zurück]


10.    Eine Verknüpfung von anlautendem ts- mit *tus- in skr. túṣyati »zufrieden sein, sich erfreuen«, wie sie VW gelegentlich vorschlägt, kommt wohl weniger in Betracht; vgl. A tsip- etc., B tsip- etc. »danser« < uridg. *tus-eiu̯- als altem Nominalkompositum mit -eiu̯- zu skr. éva- »Gang, Sitte«, ahd. ewa »Gesetz, Heirat« (S. 533). Grundbedeutung also etwa »vergnügliches Einherschreiten«? [back / zurück]


11.    Da ist man schon froh, daß kamtschadalisch West ink, enk »nehmen, ergreifen» auf toch. (B) enk- »id.« beruht (S. 180), und nicht umgekehrt. [back / zurück]


12.    sowie die von A nkiñc B ñkante »argent« < arch.-chinesisch *ngi̯εn. Warum wird allerdings auf sino-jap. gin verwiesen und nicht auf klass.-chin. jin? (S. 634). [back / zurück]


13.    Werner Thomas: Die tocharischen Verbaladjektive auf -l. Eine syntaktische Untersuchung. Berlin 1952 (Deutsche Akad. d. Wiss., Inst. für Orientforschung, Veröffentlichung Nr. 9); S. 61 ff. [back / zurück]


14.    ebenso der von serbo-kr. póskok »sauteur« = »serpent« (wohl nur für die Hornviper gebraucht). Bei der Anführung von bosn. neposkok an gleicher Stelle (S. 412), dessen ne- durch »Antiphrasis« zu erklären sei, wird letzterer Begriff nicht weiter erläutert; auf W. Havers, Neuere Literatur zum Sprachtabu, Wien 1946 (Sitz.-Ber. d. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl., Bd. 223., 5. Abhdlg.), S. 45, wo er eingeführt wird, wird nicht verwiesen. Für die Argumentation am Ort (zur Etymologisierung von A salat »sautant« in salat lu »animal sautant« als Begriff für eine Schlange) ist neposkok ohnehin ohne Bedeutung. — Beide serb. Wörter fehlen übrigens im Index. [back / zurück]


15.    Dazu kommen unnötige anachronistische Schreibungen wie lit. sesů̃, S. 449 s.v. A ṣar, oder russ. likъ, S. 260 s.v. I. AB lek, etc. [back / zurück]


16.    Übrigens ist russ. teper (S. 122, 129, 498) in dieser Form sicher nur dial. oder ukr. [back / zurück]


17.    Speziell hierzu noch einige wenige Beispiele: A träṅk-, craṅk-, B träṅk- »se plaindre« werden verglichen mit bulg. drъnkam »résonner, faire tinter, bavarder«: beide sollen auf uridg. *drenq-, Grundbedeutung wohl auch »sich beklagen», weisen. Tatsächlich bedeutet das bulg. Wort ursprünglich wohl eher »rasseln, klirren« (vgl. auch čech. drnčeti »id.«), die Bedeutung »plappern« ist lediglich übertragen. Das tertium comparationis ist damit hinfällig (S. 512).
      Auch die Herleitung von A tsar B ṣar »main» aus verschiedenen uridg. Wurzeln (tsar zu *dher- als dhēro-s »Träger«; ṣar mit av. haraiti »schützen, bewachen« und lat. servare »schützen, retten« < uridg. *ser- unter der Grundbedeutung »Schützer, Retter«) ist alles andere als überzeugend gegenüber der zuletzt von Schindler (IF 72, 1967, 244 ff.) durchgeführten gemeinsamen Herleitung aus verschiedenen Ablautsstufen eines uridg. *ĝhes-r- (gr. χείρ etc.); für VW ist dies keine »explication satisfaisante« (S. 521). [back / zurück]


18.    Auf solchen Errungenschaften beruht ein fünfseitiger Abschnitt B des »vocabulaire«, von dem hier bisher noch nicht die Rede war: Die »Concordances exclusives ou spéciales (phonétique et/ou morphologie et/ou sémantique) de mots d'origine indo-européenne« (S. 614-619) zwischen toch. Wörtern und denen jeweils einer anderen Sprach(grupp)e. Daß die Konkordanzen mit dem Germanischen die zahlreichsten, die mit dem Armenischen die seltensten sind, besagt dann ja wohl doch nichts — diese quantitative Argumentation beruht auf qualitativ unzureichender Basis. [back / zurück]





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Copyright Jost Gippert, Frankfurt a/M 13. 8.2001. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.